Ein Hautarzt untersucht eine junge Frau auf Hautkrebs.
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Basaliom (Basalzellkarzinom)

Von: Onmeda-Redaktion, Lydia Klöckner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 20.01.2022

Basaliome (Basalzellkarzinome) sind die weltweit häufigste Form von Hautkrebs. Oft heben sie sich farblich kaum von der normalen Pigmentierung der Haut ab. Deshalb bezeichnet man Basaliome auch als "weißen Hautkrebs". Wenn der Hautarzt das Basaliom rechtzeitig erkennt, hat der Patient in der Regel gute Heilungschancen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Basaliom (Basalzellkarzinom)

Was ist ein Basaliom?
Basaliom ist der gängige Begriff für bösartige Tumore, die aus den sogenannten Basalzellen der Oberhaut und bestimmten Hautzellen in der Haarwurzel entstehen. Sie wuchern zerstörerisch in umliegendes Gewebe, bilden aber keine Tochtergeschwulste. Umgebung wuchern. Unter Medizinern ist daher meist vom "Basalzellkarzinom" die Rede. Basalzell- und Plattenepithelkarzinome bezeichnet man zudem auch als weißen Hautkrebs, weil sie meist nicht so dunkel erscheinen wie Melanome, also schwarzer Hautkrebs.

Basaliome entstehen meist im höheren Erwachsenenalter. Generell kann die Erkrankung bei jedem auftreten, der sich regelmäßig starker UV-Strahlung aussetzt. Das höchste Risiko für Basaliome haben jedoch hellhäutige Menschen, die leicht einen Sonnenbrand bekommen. Auch Menschen mit vielen Muttermalen an Armen oder Beinen sind stärker gefährdet.

Basaliome treten nur an behaarten Körperteilen auf und meist an Arealen, die regelmäßig mit Sonnenlicht in Kontakt kommen, also vor allem im Gesicht, auf der Kopfhaut sowie am Hals. Oft betroffen ist auch die Nase.

Basalzellkarzinome bilden zwar nur sehr selten Metastasen (Tochtergeschwulste), können aber von der Haut in benachbartes Gewebe wachsen und dort zum Beispiel Knochen und Knorpelgewebe zerstören.

Um zu unterstreichen, dass es sich bei dieser Tumorart um eine potentiell aggressive Krebserkrankung handelt, wird sie in der aktuellen medizinischen Leitlinie nicht mehr als "Basaliom" bezeichnet, sondern als "Basalzellkarzinom" (griech. karkinos = Krebs).

Basaliom: Ursachen

Weißer Hautkrebs entsteht, wenn sich das Erbgut bestimmter Hautzellen verändert (sog. Mutation). Aus Stachelzellen können sich dann Plattenepithelkarzinome (Spinaliome) bilden. Mutieren Zellen aus der tiefer gelegenen Basalzellschicht der Haut, kann sich ein Basaliom (Basalzellkarzinom) entwickeln.

Für die Veränderung des Erbguts kann es verschiedene Gründe geben. Die wichtigste Ursache ist das Sonnenlicht, genauer gesagt die darin enthaltene UV-Strahlung. Das erklärt, warum Basaliome vorwiegend an Hautpartien des Kopf-Hals-Bereichs auftreten, die häufig der Sonne ausgesetzt sind. Allerdings gibt es auch andere Einflüsse, die weißen Hautkrebs begünstigen können. Beim Basaliom ist das Erkrankungsrisiko auch stark von erblichen Faktoren wie zum Beispiel dem Hauttyp abhängig.

Wissenswert
Untersuchungen legen nahe, dass die Dauer und Häufigkeit, mit der die Haut der Sonne ausgesetzt wird, einen Einfluss darauf haben, welche Art von Tumor sich bildet:

  • Plattenepithelkarzinome treten vor allem an Körperstellen auf, die über lange Zeiträume hinweg ständig der Sonne ausgesetzt waren. Gefährdet sind vor allem Menschen, die sich aufgrund ihres Berufs viel im Freien aufhalten. Die jahrelange UV-Belastung kann im Alter zunächst sogenannte aktinische Keratosen hervorrufen, die als Vorstufen von Plattenepithelkarzinomen gelten.
  • An Melanomen erkranken vor allem Menschen, die sich alltags vor allem in Innenräumen aufhalten, ihre Haut aber im Urlaub intensiv der Sonne aussetzen.

Übermäßige UV-Strahlung schädigt das Erbmaterial (DNA) der sogenannten Basalzellen der Oberhaut und von bestimmten Hautzellen in der Haarwurzel. Diese DNA-Schäden können dazu führen, dass sich die Zellen unkontrolliert vermehren. So entstehen Tumore, die Mediziner auch als Basaliome bezeichnen.

Häufig beginnt ein Basaliom als wenige Millimeter große grauweiße Verdickung der Haut. Ohne Behandlung wächst diese über einen Zeitraum von mehreren Monaten oder sogar Jahren zu einem Geschwür heran, das tiefere Gewebeschichten wie Knorpelgewebe und Knochen zerstört.

Seltenere Ursachen

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von weißem Hautkrebs sind etwa:

In manchen Fällen entsteht heller Hautkrebs auf Narben und gutartigen Fehlbildungen der Haut oder stehen in Zusammenhang mit:

Der Begriff Mondscheinkrankheit beschreibt eine erblich bedingte Hautkrankheit, die sich durch Lichtüberempfindlichkeit auszeichnet. Ursache der Erkrankung ist ein Gendefekt.

Video: So entsteht Krebs

Basaliom: Symptome

Basaliome rufen normalerweise keine Schmerzen hervor. Typische Symptome eines Basalioms sind oberflächlich sichtbare Hautveränderungen.

Charakteristische Merkmale sind etwa:

  • eine Umrandung, die an eine Perlenschnur erinnert (perlschnurartiger Randsaum),
  • geweitete Blutgefäße an der Hautoberfläche (sog. Teleangiektasien) sowie
  • eine mittige Einsenkung (Krater).

Basaliome können jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Beispielsweise gibt es oberflächliche, flache Varianten sowie Erscheinungsformen, die über die Hautoberfläche hinauswachsen und von Krusten bedeckt sind. Basaliome können rötlich erscheinen und zu Blutungen neigen, oder auch eine bräunliche oder gelbe Färbung haben und wachsartig glänzen.

Ob es sich bei einer Hautveränderung um ein Basaliom handelt oder nicht, kann nur ein Hautarzt beurteilen. Anhand der sicht- und ertastbaren Merkmale kann er überdies einschätzen, wie aggressiv der Tumor wächst und wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.

Welche Körperteile sind betroffen?

Basaliome bilden sich meist im Gesicht, vor allem auf der Nase. Seltener betroffen sind die Kopfhaut und der Rumpf. Plattenepithelkarzinome können an verschiedensten Körperstellen auftreten, zum Beispiel am Handrücken, in der Ohrmuschel, an der Lippe oder auch am Penis.

Basaliom: Diagnose

Ob es sich bei einer Hautveränderung um weißen Hautkrebs handeln könnte, kann der Arzt häufig bereits mit bloßem Auge erkennen (sog. Blickdiagnose). Um eine sichere Diagnose stellen zu können, entnimmt er außerdem eine Gewebeprobe (Biopsie), die er anschließend von einem Labor untersuchen lässt.

Ergibt diese Untersuchung, dass das Gewebe tatsächlich von weißem Hautkrebs betroffen ist, muss der Arzt feststellen, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Dazu sind weitere Untersuchungen erforderlich. Etwa kann der Arzt mithilfe eines CT oder MRT ermitteln, wie weit sich der Tumor bereits ausgedehnt hat.

Wenn Plattenepithelkarzinome nicht rechtzeitig entfernt werden, können sich einzelne Zellen vom Tumor lösen. Diese können in nahe gelegene Lymphknoten gelangen oder in anderen Organen zu Tochtergeschwulsten heranwachsen. Um herauszufinden, ob eine solche sogenannte Metastasierung bereits stattgefunden hat, führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung der Lymphknoten durch.

Basaliom: Behandlung

Wenn möglich, entfernt der Arzt den Tumor durch eine Operation. Dabei schneidet er den Tumor mit einem Sicherheitsabstand von einigen Millimetern heraus, um zu verhindern, dass aus verbleibenden Krebszellen ein neuer Tumor erwächst.

Die Ränder der entfernten Haut werden anschließend unter dem Mikroskop untersucht. Sind sie nicht tumorfrei, muss er in einem zweiten Schritt mehr Haut um das Basaliom herum mitentfernen.

Nur wenn eine Operation – etwa aufgrund der Lage des Tumors oder des gesundheitlichen Zustandes des Erkrankten – nicht möglich ist, kommen andere Therapien infrage, etwa eine

  • Creme-Therapie
  • photodynamische Therapie oder
  • eine Behandlung mit Röntgenstrahlen.

Der Nachteil nichtoperativer Verfahren ist, dass eine Untersuchung des Gewebes nicht möglich ist. Zudem besteht ein höheres Risiko, dass der Tumor erneut auftritt (Rezidiv).

Creme-Therapie

Ein oberflächliches Basaliom lässt sich mit einer Creme mit dem Wirkstoff Imiquimod behandeln, der die Abwehrreaktion der Haut gegen Krebszellen anregen soll. Betroffene tragen die Creme über sechs Wochen mehrmals wöchentlich auf. Bei etwa 80 Prozent der Anwender bilden sich oberflächliche Basaliome vollständig zurück. Ob und wie häufig sie sich wieder neu bilden, lässt sich nicht sagen, weil es bisher noch keine Langzeitergebnisse gibt.

Darüber hinaus ist es möglich, oberflächliche Basaliomen mit dem Wirkstoff 5-Fluorouracil in Cremeform zu behandeln, der die Vermehrung der Tumorzellen hemmt. Diese Therapie dauert vier bis sechs Wochen. Die befallenen Hautstellen entzünden sich nach ein bis zwei Wochen und die Hautoberfläche verändert sich. Auf gesunder Haut kann die Creme Irritationen verursachen.

Photodynamische Therapie

Die photodynamische Therapie ist eine vergleichsweise unkomplizierte und schonende Therapiemöglichkeit. Dabei wird eine spezielle Salbe auf den Tumor aufgetragen. Sie enthält einen Wirkstoff, der die Tumorzellen gegen Licht empfindlich macht. Dann wird der Tumor mit intensivem Licht bestrahlt. Dadurch sterben die Tumorzellen. Das gesunde umliegende Gewebe bleibt hingegen erhalten.

Basaliom: Heilungschancen & Lebenserwartung

Lässt der Betroffene das Basaliom rechtzeitig und komplett entfernen, ist eine vollständige Heilung möglich. Wichtig ist, dass der Hautarzt die betroffene Hautstelle auch nach Abschluss der Behandlung regelmäßig kontrolliert. Sowohl im Bereich der Operationsnarbe als auch an ganz anderer Stelle können neue Basaliome auftreten.

Unbehandelt kann das Basaliom langsam in die Tiefe der Haut wachsen. Dabei kann es zum Beispiel Knochen sowie Knorpel zerstören und Tumorausläufer in tieferen Gewebeschichten bilden, die über die oberflächlich sichtbaren Tumorgrenzen hinauswachsen.

Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Körperregionen bilden Basalzellkarzinome meist nicht. Daher endet die Erkrankung selten tödlich. Nur einer von 1000 Patienten stirbt daran.

Basaliom: Vorbeugen & Früherkennung

Um weißem Hautkrebs vorzubeugen, sollte man seine Haut vor intensiver Sonnenbestrahlung schützen.Gerade im Sommer ist es empfehlenswert,

  • die Mittagssonne zu meiden,
  • eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe zu tragen,
  • den eigenen Hauttyp zu kennen,
  • sich nicht zu lange in der Sonne aufzuhalten,
  • Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutz aufzutragen sowie
  • genügend Sonnencreme zu verwenden.

Video: 6 Tipps zum optimalen Sonnenschutz

Regelmäßig für Früherkennung

Die Früherkennung spielt beim Hautkrebs eine große Rolle: Je früher die Erkrankung entdeckt und behandelt wird, desto besser ist auch die Prognose. Ab dem Alter von 35 Jahren haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennung. Die Kosten dieses sogenannte Hautkrebs-Screenings übernehmen die Krankenkassen.

Verhindern können Sie Hautkrebs durch das Hautkrebs-Screening nicht. Durch regelmäßige Früherkennung kann Ihr Arzt weißen Hautkrebs aber schon im Frühstadium entdecken. So kann die Erkrankung zum einen schonender behandelt werden, zum anderen ist die Prognose günstiger.

Selbst auf Anzeichen achten

Hauttumoren wie der weiße Hautkrebs kann man mit dem bloßen Auge erkennen. Jeder Mensch sollte deshalb seine Haut auf mögliche Veränderungen hin beobachten. Vor allem die Bereiche, die häufig dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, wie Gesicht, Dekolleté und Unterarme, sollten Sie regelmäßig betrachten. Für Personen, die viel sonnenbaden, im Freien arbeiten oder zu Sonnenbränden neigen, gilt dies besonders, ebenso für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Auch die Schleimhäute im Kopf-, Genital- und Analbereich sollten Sie regelmäßig auf Veränderungen absuchen. Um auch die Haut hinter den Ohren, den Nacken und die Kopfhaut sehen zu können, kann auch ein Spiegel hilfreich sein.

Wenn Sie eine auffällige Stelle entdecken, sollten Sie in jedem Fall Ihren Hautarzt (Dermatologen) aufsuchen, um zu klären, ob es sich um Hautkrebs handelt oder nicht.

Woran erkennt man ein Basaliom?

Das Basaliom, die häufigste Form des weißen Hautkrebses, tritt vor allem im Kopf-Hals-Bereich auf. Häufig handelt es sich um kleine, leicht erhabene, glatt-glänzende Knoten. Typisch sind auch schuppende Hautstellen mit einem perlschnurartigen Randsaum aus Knötchen, die wenige Millimeter groß sind. Basaliome sind hautfarben bis rötlich. Gelegentlich wachsen sie in die Tiefe und zerstören das benachbarte Gewebe, sodass auch Knochenund Knorpel in Mitleidenschaft gezogen werden können. Basaliome wachsen in der Regel langsam.

Woran erkennt man ein Spinaliom?

Das Aussehen von Spinaliomen (Plattenepithelkarzinom) kann stark variieren: Diese Form von hellem Hautkrebs kann zum Beispiel warzenartig erscheinen oder auch nässenden Geschwüren ähneln. Meist fallen diese Hauttumoren aber als ausgefranste, rötliche, schuppende oder mit Krusten bedeckte Flecken auf. Spinaliome können innerhalb weniger Wochen zu großen Knoten heranwachsen, die schmerzlos sind, aber häufig zu Blutungen neigen. Das Tumorwachstum kann sich jedoch auch langsam über mehrere Jahre hinziehen.

Woran erkennt man eine aktinische Keratose?

Aktinische Keratosen, die die Vorstufe eines Spinalioms darstellen, findet man vor allem in Körperregionen, die oft dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Anfangs erscheinen sie als kleine rötliche Flecken, die dadurch entstehen, dass die oberste Hautschicht dünner wird und erweiterte Blutgefäße in dem betroffenen Hautbereich stärker hervortreten. Die Flecken entwickeln sich später zu flachen rötlichen Knötchen, die graubraun verhornt sind. Aktinische Keratosen wachsen selten einzeln, meist treten mehrere dieser Hautveränderungen in kleinen Gruppen oder großflächig verteilt auf.

Da man weißen Hautkrebs meist gut erkennen und in vielen Fällen wirksam behandeln kann, ist eine regelmäßige Selbstkontrolle der Haut und der Schleimhäute zur Früherkennung unbedingt zu empfehlen!