Bild einer jungen Frau mit Feuermal im Gesicht.
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Feuermal (Naevus flammeus): Aussehen und wie entfernen?

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 02.08.2023

Ein Feuermal ist eine Hautveränderung, die meist schon von Geburt an besteht – selten entwickelt sich ein Feuermal erst in den ersten Lebenstagen. Feuermale sind gutartig, sie können jedoch eine seelische Belastung darstellen, wenn sie etwa im Gesicht auftreten. Wie Feuermale aussehen und wann sie entfernt werden sollten.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Zusammenfassung

  • Definition: Ein Feuermal ist eine gutartige Fehlbildung von kleinsten Blutgefäßen in der Haut. Etwa 0,3 Prozent der Neugeborenen sind betroffen.
  • Aussehen: Es kommt zu typischen hellroten bis blauroten Färbungen der Haut, oft im Bereich des Gesichts, Nackens oder Steißbeins.
  • Ursachen: Wieso Feuermale entstehen, ist noch nicht abschließend geklärt. Nur selten entwickeln sie sich im Rahmen erblich bedingter Krankheiten.
  • Behandlung: Feuermale können durch eine Lasertherapie entfernt oder mit speziellem Make-up überdeckt werden.
  • Diagnose: Mittels Blickdiagnose lässt sich ein Feuermal anhand des typischen Aussehens feststellen.

Was ist ein Feuermal?

Bei einem Feuermal – medizinisch auch Naevus flammeus – handelt es sich um eine gutartige, angeborene oder kurz nach der Geburt auftretende Fehlbildung von kleinen Blutgefäßen (Kapillaren). Feuermale sind als hellrote bis blaurote Flecken auf der Haut, häufig im Gesicht, sichtbar. Umgangssprachlich wird ein Feuermal auch als Portweinfleck bezeichnet.

Ein Naveus flammeus zählt zu den seltenen Fehlbildungen, die etwa 0,3 Prozent aller Neugeborenen betrifft. Unbehandelt bleibt ein Naevus flammeus lebenslang bestehen.

Wie sieht ein Feuermal aus?

Ein Feuermal zeigt sich durch ein typisches Aussehen. Es ist gekennzeichnet durch hellrote, rotweinfarbene oder blaurote, scharf und unregelmäßig begrenzte Farbveränderungen der Haut. Die Farbe des Feuermals variiert abhängig von der Temperatur: Bei Kälte wirkt es oft bläulich, bei Wärme hingegen rötlicher. Dies ist auf die unterschiedliche Durchblutung zurückzuführen. Die Kapillaren erweitern sich bei Wärme und verengen sich bei Kälte. Wird Druck auf die betroffenen Hautstellen ausgeübt, verblasst der Fleck kurzzeitig.

Die Hautflecken können überall am Körper auftreten. Häufig sind Feuermale jedoch im Gesicht, Nacken oder am Steißbein. Aber auch an Beinen und Händen sind die Färbungen möglich. Typisch für den Naevus flammeus ist zudem ein asymmetrisches Verteilungsmuster: Ein Feuermal befindet sich immer seitlich der Körpermittellinie. In 85 Prozent der Fälle tritt ein Feuermal einseitig am Körper auf.

Im Lauf der Zeit wächst das Feuermal im Verhältnis zum Größenwachstum des Babys mit. Allerdings kann ein Naevus flammeus von Fall zu Fall in seiner Größe stark variieren: Manche Feuermale sind nur wenige Millimeter groß, andere reichen über ganze Körperpartien. Zudem kann es im Erwachsenenalter zu einer Knötchenbildung und starken Verdickung der Haut kommen.

Storchenbiss ist Sonderform des Feuermals

Fachleute unterscheiden zwischen dem klassischen Naevus flammeus und dem Naveus flammeus simplex. Dieser ist auch als Storchenbiss bekannt und betrifft etwa 40 bis 50 Prozent aller Neugeborenen. Ein Storchenbiss befindet sich oft an der Stirn, im Nacken oder den Augenlidern. Im Gegensatz zum Naevus flammeus hat der Storchenbiss ein symmetrisches Verhaltensmuster und bildet sich in der Regel in den ersten Lebensjahren von selbst zurück.

Weshalb entsteht ein Feuermal?

Warum ein Feuermal entsteht, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Fachleute vermuten hinter der Fehlbildung jedoch eine Schädigung der Verbindung von Blutgefäßen und Nerven. 

Selten tritt ein Feuermal im Rahmen einer anderen Erkrankung mit erblichen Ursachen auf. Beispiele für derartige erblich bedingte Krankheiten sind das Sturge-Weber-Syndrom, das Klippel-Trénaunay-Syndrom oder das Proteus-Syndrom.

Sicher ist jedoch, weshalb ein Storchenbiss entsteht: Ursache für den Naevus flammeus simplex ist eine verzögerte Reifung der Nervenversorgung der Gefäße. 

Wann und wie sollte ein Feuermal entfernt werden?

Grundsätzlich sind Feuermale gutartige Gefäßfehlbildungen, von denen kein besonderes gesundheitliches Problem ausgeht. Je nachdem, an welcher Stelle sich ein Feuermal befindet, kann es jedoch ein kosmetisches Problem darstellen und damit verbunden eine seelische Belastung für Betroffene bedeuten. Dies gilt besonders für direkt sichtbare Färbungen im Gesicht. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, den Naevus flammeus entfernen zu lassen.

Feuermal mittels Lasertherapie entfernen

Durch eine Lasertherapie können Fachleute krankhafte Blutgefäße zerstören und so das Feuermal aufhellen. Je nach Größe der Hautflecken sind hierfür mehrere Sitzungen mit einem speziellen Farbstofflaser nötig. Zudem kann es sein, dass sich das Feuermal nach einiger Zeit wieder dunkler färbt, was eine erneute Lasertherapie erfordert. Der Erfolg der Therapie ist zudem abhängig von:

  • Alter: Je früher eine Lasertherapie durchgeführt wird, desto besser ist das Ergebnis. 
  • Größe: Kleinere Feuermale lassen sich meist besser entfernen als größere.
  • Region: Hautveränderungen im Gesicht und am Hals sind oft besser behandelbar als am Steißbein.

Bei Säuglingen und kleinen Kindern kann eine Vollnarkose sinnvoll sein, da die Laserbehandlung mit leichten Schmerzen verbunden ist.

Feuermal mit kosmetischer Camouflage abdecken

Neben der Laserbehandlung lassen sich Feuermale auch mit Kosmetik abdecken. Hierfür gibt es spezielle Make-up-Produkte auf Wasser-Öl-Basis mit einem hohen Pigmentanteil und einer hohen Deckkraft. Diese sogenannte kosmetische Camouflage ist jedoch sehr zeitaufwendig und zeigt oft nur eine bedingte Verbesserung. 

Diagnose eines Feuermal

Ein Feuermal lässt sich in der Regel leicht anhand der typischen Hautveränderungen und des Verlaufs in den ersten Lebensmonaten diagnostizieren. Wichtig ist jedoch, dass Fachleute die Diagnose frühzeitig stellen, um ein Feuermal von einem Blutschwämmchen (Hämangiom) sicher abzugrenzen. Ein Hämangiom bedarf im Gegensatz zu einem Naevus flammeus in jedem Fall einer Behandlung.

Da Feuermale auch in Verbindung mit verschiedenen Erkrankungen auftreten können, die mit weiteren Fehlbildungen einhergehen, wird die*der Ärztin*Arzt im Rahmen der Diagnose gezielt auf Anzeichen achten und unter Umständen weitere Untersuchungen durchführen. Tritt ein Naevus flammeus zum Beispiel im Bereich des Gesichts auf und folgt in seiner Ausdehnung einem Gesichtsnerv, ist es wichtig, regelmäßig die Hirnströme zu messen (EEG) und den Augendruck zu prüfen, um ein Glaukom ausschließen zu können.