Man sieht einen kleinen jungen mit einer Ziege im Arm.
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Urlaub mit Kind

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 17.09.2021

Im Vergleich zu früheren Urlauben sind Ferien mit Kindern nicht immer die reine Erholung. Umso mehr lohnt es sich, Reisen mit Kind und Kegel sorgsam zu planen.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Reisen mit Kindern

Wegen der Gefahr schwerer Infektionskrankheiten sind Fernreisen mit Kindern unter fünf Jahren zu tropischen Urlaubszielen für den Familienurlaub nicht geeignet. Strände in gemäßigten Klimazonen, Mittelgebirge und Bauernhöfe sind dagegen ideal für den Urlaub mit der Familie.

Von Vorteil ist im Allgemeinen, wenn am Ort die Möglichkeit besteht, mit anderen Eltern und Kindern zusammen zu kommen. Je eher Ihr Kind dort Spielkameraden findet, desto besser stehen die Chancen für Sie, auch tagsüber einmal zu entspannen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die medizinische Versorgung vor Ort. Darüber hinaus ist eine ausreichend bestückte Reiseapotheke dringend zu empfehlen. Fragen Sie den Kinderarzt, welche Ausstattung er für Ihr Kind empfiehlt. Denken Sie bei Fernreisen auch an eine Auslandskranken- und Unfallversicherung.

Für den Sonnenurlaub ist ausreichender Sonnenschutz ganz wichtig: Hüte, Mützen, Kappen, Sonnenbrille und Sonnencreme für Kinder (Lichtschutzfaktor 30 aufwärts).

Unterwegs mit kleinen Kindern

Mit Babys und kleinen Kindern zu reisen ist nicht selten anstrengender als mit älteren Kindern unterwegs zu sein. Nicht nur, weil Windeln, Kinderwagen und eventuell Klappbett das Reisegepäck recht unhandlich machen. Eventuell können Sie auf den Kinderwagen verzichten und nehmen lieber ein Tragetuch oder eineTragehilfe mit – so sind sie auch für längere Wanderungen mobiler und sparen Platz im Kofferraum.

Die meisten Kinder reisen einfach nicht gerne – insbesondere wenn sie den Zweck des langen Stillsitzens etwa im Auto noch nicht einsehen können. Ist es dazu noch heiß, bedeutet es für die Kleinen oft eine Qual, stundenlang im Kindersitz oder der Autoschale angeschnallt zu sein. Außerdem wird der Schlaf-Wach-Rhythmus, den sich besonders kleine Kinder erst mühsam angeeignet haben, durch lange Fahrten und eventuell eine Zeitverschiebung gestört.

Aus diesem Grund empfehlen sich insbesondere bei Autofahrten möglichst viele Pausen, in denen sich Ihr Kind frei bewegen kann. Praktisch sind auch Fahrten am Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen, wenn Ihr Kind ohnehin schläft. Auch sollten das geliebte Kuscheltier und eine Sammlung von Hörspielen für Kinder nicht fehlen. Wenn Sie ein entfernteres Urlaubsziel erreichen möchten, ist es vielleicht auch sinnvoller, den Zug oder das Flugzeug zu nehmen und so die Anreisezeit zu verkürzen.

Planen Sie besonders mit kleinen Kindern außerdem eher längere Ferien ein, damit Ihr Kind sich vor Ort aklimatisieren kann und den Familienurlaub genießen kann. Kurztrips sind gerade für kleinere Kinder und Babys eher ungeeignet.

Achtung beim Trinkwasser: Je nachdem, in welcher Gegend Sie unterwegs sind, sollten Sie Trinkwasser besser im Supermarkt kaufen und auch das Essen für Ihr Kind damit zubereiten beziehungsweise ein fertiges Gläschen füttern.

Kinder-Reiseapotheke

Es ist immer sinnvoll, eine Reiseapotheke dabei zu haben – für die Ferien mit Kindern sollte diese speziell gefüllt sein:

  • Heftpflaster, Verbandsmaterial, Sicherheitsnadeln, Pinzette und Schere
  • Mittel zum Desinfizieren von Wunden und eine Wundheilsalbe
  • Mittel gegen Übelkeit, Durchfall und Verstopfung
  • Fieberthermometer, Fieberzäpfchen und für Kinder geeignete Schmerzmittel
  • Insektenschutzmittel, Salben gegen Insektenstiche
  • ausreichender Sonnenschutz für die hochempfindliche Baby- und Kinderhaut

Sonnenschutz

Im Familienurlaub, besonders am Meer, darf die Sonne nicht fehlen. Unsere Haut braucht das Sonnenlicht sogar, um Vitamin D bilden zu können. Doch dafür reicht das allgemeine Tageslicht vollkommen aus, ob die Sonne scheint oder nicht.

Ausdauernde Sonnenbäder sind für Kinder nicht nur unnötig, sondern schlichtweg gefährlich.

Babys sollten im 1. Lebensjahr der Sonne überhaupt nicht ausgesetzt werden. Ihre Haut ist noch sehr dünn und arm an Pigmenten, sodass sie keinen Schutz gegen die UV-Strahlung bilden können. Auch ältere Kinder sollten nicht in der prallen Sonne spielen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann nur für kurze Zeit und mit

  • schützender Kleidung,
  • Kopfbedeckung und
  • einem genügend starken Sonnenschutzmittel.

Selbst bei bedecktem Himmel kann die UV-Strahlung außerordentlich stark sein, weshalb Kleinkinder im Sommer nie ohne ausreichenden Sonnenschutz draußen sein sollten. Jeder Sonnenbrand, den Ihr Kind davon trägt, lässt sein späteres Hautkrebsrisiko nachweislich steigen.

Als Sonnenschutzmittel eignet sich am besten eine wasserfeste Creme mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher. Am Strand sollten kleine Kinder stets einen Hut oder eine Kappe sowie luftdurchlässige Kleidung aus UV-undurchlässigem Stoff tragen.

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Sonnenbrand, verschaffen kühlende feuchte Umschläge und nicht fettende Cremes Linderung. Im Zweifelsfall sollten Sie zum Kinderarzt gehen.

Wenn Sie selber nicht auf das Sonnenbaden verzichten möchten, verwenden Sie eine Strandmuschel, ein Sonnensegel oder einen Strandkorb, um Ihr Kind neben sich im Schatten schützen zu können.