Man sieht frische Kurkumawurzel und Kurkumagewürz.
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Kurkuma: Wirkung und Anwendung des Gelbwurz-Wurzelstocks

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 23.12.2021

Gelbwurz oder Kurkuma (Curcuma domestica, Curcuma longa) stammt ursprünglich aus Indien, ist mittlerweile aber in den tropischen Gebieten Südostasiens und Afrikas verbreitet.

Allgemeines

Kurkuma ist eine krautige, bis zu einem Meter hohe Pflanze mit spiralig angeordneten, sehr großen Blättern. Die Blüten sind gelb und in einem etwa 20 cm langen Blütenstand zapfenförmig angeordnet. Die Wurzel (Rhizom) ist etwa vier Zentimeter dick, knollig und quergeringelt gegliedert.

In erster Linie wird die Gelbwurz als Gewürz verwendet und findet sich vor allem als gelber Farbstoff im Currypulver wieder. Auch als insektenabwehrendes Mittel findet sie Verwendung. Medizinisch wird der gesamte unterirdische fingerförmige Wurzelstock verwendet. Nach dem Verblühen der Pflanze wird dieser geerntet, mit heißem Wasser gebrüht, um ein Austreiben zu verhindern, und danach getrocknet. Die Droge wird aus China, Indien und Indonesien importiert. .

Wirkung und Inhaltsstoffe

Die medizinisch wichtigsten Bestandteile des Gelbwurz-Wurzelstocks sind die so genannten Curcuminoide, die für die gelbe Farbe verantwortlich sind, sowie ätherische Öle. Außerdem sind immunologisch aktive Polysaccharide vorhanden.

Aufgrund einzelner Curcuminoide wirkt die Gelbwurz vor allem galletreibend, aber auch blutfettsenkend, entzündungshemmend und antibakteriell. Außerdem hat Kurkuma eine leberschützende Wirkung. Eine Wirkung gegen bestimmte Krebsarten wird vermutet, ist aber nicht wissenschaftlich bewiesen und rechtfertigt daher auch nicht den Einsatz von Gelbwurz-Wurzelstock als Mittel gegen Krebs.

Anwendungsgebiete

Eine medizinische Anwendung des Gelbwurz-Wurzelstocks kann bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl erfolgen, besonders wenn diese durch Störungen des ableitenden Gallensystems entstehen. Auch bei Appetitlosigkeit wird Kurkuma vereinzelt angewendet.

Dosierung und Anwendung

Die Gelbwurz kann als Kurkumapulver oder als Tee eingenommen werden, wobei beim Tee aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit der Wirkstoffe nicht mit einer ausreichenden Konzentration zu rechnen ist. Außerdem ist die Gelbwurz Bestandteil einiger Fertigarzneimittel aus der Gruppe der Leber- und Gallemittel. Die Tagesdosis sollte drei Gramm Kurkuma nicht übersteigen.

Teezubereitung: Ein Teelöffel (0,5-1 g) Kurkuma wird mit einer Tasse kochendem Wasser überbrüht und fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen. Vor den Mahlzeiten sollte jeweils eine Tasse Gelbwurz-Tee getrunken werden.

Bei Verwendung der Kurkumapulvers empfiehlt sich eine Einnahme von 0,5 bis 1 g mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten.

Die Droge sollte kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden.

Hinweise

Bei der Verwendung von Gelbwurz-Wurzelstock als Arzneimittel kann es in seltenen Fällen zu Magenschmerzen, Völlegefühl, Sodbrennen oder Übelkeit kommen. Ferner können Brechreiz, Erbrechen oder Durchfall auftreten. Möglicherweise ist Gelbwurz aufgrund einer zelltötenden Wirkung mit an der Entstehung von Magengeschwüren beteiligt.

Bei einem Verschluss der Gallenwege darf Gelbwurz-Wurzelstock nicht angewendet werden. Schwangeren Frauen und stillenden Müttern kann eine Behandlung von Verdauungsbeschwerden mit Gelbwurz-Wurzelstock nicht empfohlen werden. Kinder unter zwölf Jahren sollen ebenfalls nicht mit Gelbwurz-Wurzelstock behandelt werden.