Zahnprothese-Kummer

PS · 08.01.2005, 14:47

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo,
wichtig ist vor allem erstmal, das die Prothese an sich erstmal gut hält. Es gibt Menschen, die nicht mal die Zähne tragen können.

Die Zahnfleischfarbe hättest Du Dir eigentlich vorher aussuchen können. ?! Die Zahngröße hätte auch besprochen werden müssen bzw. der Zahnarzt sollte eigentlich schon den alten Bisszuständen nahe kommen. !

An Deiner Stelle würde ich mich an die Krankenkasse wenden und um Einschaltung des MDK bitten. Vielleicht hast Du auch noch Fotos, wo man Deine alten Zähne gut drauf sieht - esthetisch meine ich. Wenn der Zahnarzt auf Deine Reklamation nicht eingeht, solltest Du Dich an die Krankenkasse wenden um Einschaltung eines Gutachters bitten. Du hast nicht nur ein Recht auf ordentliche sondern auch auf esthetisch einwandtfreie Arbeit. !

Gruß
PS

**bogus** · 08.01.2005, 17:02

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo PS

Danke für deine Antwort. Irgendwie ist die ganze Entscheidung wahnsinnig schnell gegangen. Kurz vor Weihnachten hat er den Abdruck genommen und mit seinem Zahntechniker, der seit Januar pensioniert ist, die Farbe der Zähne bestimmt. Die Zahngrösse wurde gar nicht angesprochen. Von der Zahnfleischfarbe hat er nur gemeint, dass sie es schon gut hinkriegen werden. Anfang Januar dann die Extraktion und halt die Prothese.

Ich hab ihm schon da gesagt, dass die Prothese irgendwie nicht wie meine Zähne aussehen. Er meinte bloss, dass nun jetzt alles geschwollen sei und erst nach einigen Tagen das Ergebnis sichtbar sein wird.

Meiner Meinung nach ist der Zahnfleischteil der Prothese auch viel zu hoch, wenn ich meine Zähne zusammenbeisse dann tut es mir im oberen Teil der Mundhöhle weh und äusserlich habe ich unterhalb der Nase eine Wölbung! Mein Gesicht sieht jetzt also anders aus! Am Freitag hat er an den oberen Rändern ganz wenig nachgeschliffen und da konnte ich endlich meinen Mund ein wenig schliessen. Vorher sah ich aus wie ein Biber oder ein Eichhörnchen.

Grüsse
bogus

**smibo** · 08.01.2005, 17:18

RE: Zahnprothese-Kummer

Wie du meinst, ist das ein Provisorium, anscheinend wird nach einigen Wochen der richtige Zahnersatz hergestellt.

In der Zeit nach der Extraktion gibt es viele Umbauvorgänge am Knochen und an der Schleimhaut sodass man nicht direkt eine definitive Planung machen kann.

Leider kann man nicht davon ausgehen, dass ein Provisorium tip top aussieht, das ist der Nachteil einer solcher Interimsprothese. Ansonsten würde extreme Kosten auf den Patienten zukommen und das is ja nicht der Sinn der Sache.

Also abwarten und Tee trinken, bei der definitiven Prothese wirds auf jedenfall viel besser und ästhetischer.

LG

**bogus** · 08.01.2005, 18:00

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo smibo

Tatsächlich handelt es sich hier um ein Provisorium, wobei ich dieses gemäss Zahnarzt mindestens 6 Monate zu tragen habe ...

Damit ihr mich nicht falsch versteht, das Provisorium sieht toll aus - aber eben nicht wie meine eigenen Zähne. Das war auch die Antwort des ZA: sieht viel schöner als ihre Zähne! Genau da liegt das Problem, ich will nicht wunderschöne Zähne von XY sondern eine Prothese, die meinen Zähnen ähnelt! Soll denn jeder (der mich kennt) bereits von weitem mich auf meine neue Zähne ansprechen? Das will ich nicht.

Ich wäre sehr froh, wenn ein ZA sich hierzu melden könnte. Kann der ZA am jetzigen Gebiss an den Zähnen noch viel ändern oder muss er ein komplett neues Gebiss (Prothese) erstellen?

bogus

**Minou** · 08.01.2005, 18:35

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo bogus

Leider muß ich smibo recht geben.
Soweit ich deinen Angaben entnehme, kam es zu einer radikalen Entfernung aller noch verbliebenen bzw. aller Zähne. Hieraus ergeben sich für eine provisorische Versorgung einige Probleme. Anders als bei schrittweiser Extraktion mit Nacharbeit eines schon vorhandenen Ersatzgebisses .
In den nächsten Tagen u. Wochen wirst Du leider noch einige Veränderungen beobachten, dahingehend das Halt u. Haftung verloren gehen. Das hat mit der gesamten Heilung zu tun. Die Wundbereiche müssen abschwellen u. es kommt zu Rückbildungen.

Eines will ich dennoch klarstellen: die Anpassung v. Zahngröße, Zahnfarbe etc. ist definitiv Aufgabe des ZA. Dafür gibt es Kataloge u. Muster an denen die künstlichen Zähne nach Original rekonstruiert werden können. Wurden Dir diese Möglichkeiten nicht vorgestellt u. deine Meinung erfragt, liegt hier ein Fehler vor.

Andererseits frage ich mich, wer hat die Extraktionen vorgenommen? Welche Zähne wurden extrahiert od. wie viele?
Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand in Lokalanesthesie sich 14 Zähne ziehen läßt.. !
Gruß minou

**Xadana** · 08.01.2005, 19:42

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo, liebe/r bogus !

Ich denk' mal, die Antworten von smibo und minou - that's it !

Ich meine, Du hast die Veränderungen, also, die sichtbaren Veränderungen nicht gerne und Du hast Freunde / Verwandte / Bekannte, die das sofort bemerken und/oder kommentieren würden.
Also, diese Personen sind optisch scheinbar sehr begabt, wie Du wohl auch.

Nun, nachdem das Deine Familie, Freunde, Bekannten sind ... hilft nur eins: sag' denen, was 'los ist'.
Solltest Du Dich in einer 'schicki-micki-Clique' befinden, wo SOWAS ja nicht vorkommt - wechsele die 'Freunde'.
Solltest Du Dich in 'Kreisen' bewegen, wo eigentlich nur jeder 'Angst vor sowas' hat - tja, dann bist Du jetzt wahrscheinlich der / die VorreiterIn - da kannst Du sehr viel für die Zukunft bewirken , sehr viel für die Leiden der ... anderen ... indem Du jetzt mal - nein, nicht ... eben nicht (!) das Gebiss auf den Tisch legst, sondern ... tja das Thema ... ein bisschen ansprichst ... so vielleicht ... da hab' ich ein Problemchen ... aber gleich wieder auf Euer eigentliches Thema kommen.
Denn - mit wem auch immer Du Dich triffst (= wer auch immer diesen Zahn-Ersatz bemerken könnte) - mit dem hast Du Dich auch davor schon getroffen (sonst wär' ja kein Unterschied bemerkbar) und da hattet Ihr andere Themen ... was auch immer ...
Unterhalt Dich weiter mit 'den Leuten', spiel weiter Karten, geh' weiter spazieren ...
Und wer fragt, kriegt eine kurze, knappe, präzise Antwort ... und am besten ist in dieser enthalten - sinngemäß - dass Du da 'in einer schwierigen und langwierigen zahnärztlichen Behandlung' bist und ... weiss ich jetzt nicht ... also zB 'nicht darüber gefragt werden möchtest' .... oder 'bitte davon abgelenkt werden möchtest', weil momentan ... 'und später erzähl ich Dir ... ' oder so halt.
'Die Leut' werden's akzeptieren - besser, als Du jemals für möglich gehalten hättest - glaub's mir!

Liebe Grüße und alles Gute !
Xadana

**bogus** · 08.01.2005, 20:19

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo Minou

Die Extraktionen von 14 Zähnen im OK hat mein Zahnarzt vorgenommen. Ich bin nicht besonders mutig und habe deswegen viele, viele Spritzen bekommen ;-) Die Zähne waren in Ordnung aber die unbehandelte Parodontis und extremer Knochenschwund haben diese Extraktion notwendig gemacht. Wenn's nach meinem ZA ginge, hätte er OK und UK behandelt. Aber da habe ich mich geweigert, und nach der Extraktion war ich sogar froh darüber ;-)

Ausser der Zahnfarbe habe ich vor der Extraktion keinerlei Muster gesehen. Tja, was kann ich da jetzt noch machen?

Grüsse
bogus

**bogus** · 08.01.2005, 20:27

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo Xadana

Das alles ist schön und gut und ich werde wohl keine andere Wahl haben. Und dennoch, hätte ich die Wahl, würde ich meine zahnlosigkeit im OK nicht thematisieren. Irgendein Zahnproblem, eine Krone einsetzen, eine Füllung machen lassen usw. ist doch etwas anderes als im OK zahnlos zu sein. Ich meine, wer gibt denn schon gerne zu, dass er im OK keine einzigen Zähne mehr hat? Eine Brücke machen lassen oder ähnliches kann man durchaus besprechen aber die Zahnlosigkeit mit nicht mal 40 Jahren?

Aber dank meinem ZA, muss ich wohl durch diese Hölle!

Grüsse
bogus

**Minou** · 08.01.2005, 20:55

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo bogus

Da kann ich nur sagen, alle Achtung!!!

Wie schon beschrieben, wirst Du unter den gegebenen Voraussetzungen mit einigen, wennn nicht sogar erheblichen Veränderungen rechnen müssen.

Sollten in den nächsten drei monaten Nacharbeiten erfordelich sein (Unterfütterung), Könntest Du ein neues Modell anfordern.
Ansonsten bleibt Dir nur, dich bei der Krankenkasse vorzustellen u. ein Gutachten zu fordern um den ZA in Regress zu nehmen. Aufwand u. Erfolg sind fraglich.Vielleicht einen Versuch wert!

Leztendlich bleibt Dir nur der Weg zum Gutachter od. die Übung in Geduld, bis zum entgültigen Ersatz u. deiner persönlichen Forderung, dich an der Gestaltung zu beteiligen. Diesbezüglich solltest Du "hartnäckig" sein.

Ansonsten empfehle ich einen anderen ZA od. den Besuch einer Klinik.

Parodontitis (unbehandelt) u. extremer Knochenschwund, was ist bei Dir wirklich abgelaufen?

Gruß Minou

**Minou** · 08.01.2005, 21:09

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo bogus

Ich muß gestehen, das Du mit diesem Problem nicht ganz allein dastehst. Meine Situuation ist gänzlich anders aufgebaut als deine. Der Ursprung der Zahnlosigkeit im OK auch ein gänzlich anderers.
In gewisser Weise muß ich "xadana" aber Recht geben.
Sie hat versucht Dich in deiner Perönlichkeit zu bestärken.
Dir klar zu machen, das Du mit einer zur "Zeit für Dich nicht tragbaren Situation" klarkommen mußt.
Gruß Minou

**bogus** · 08.01.2005, 21:28

RE: Zahnprothese-Kummer

Tja Minou

Bei mir hat sich das abgespielt, was sich bei vielen anderen Angstpatienten auch abgespielt hat. Angst, Angst und nochmals Angst. Zahnarztbesuche nur, wenn absolut notwendig und sonst ganz nach Vogel-Strauss den Kopf in den Sand stecken. Wissend, dass was getan werden muss, zweifelnd ob's wirklich so schlimm sein kann, wie vom ZA geschildert.

Bis sich alles verschlimmerte, Zahnfleischrückgang, lockere Zähne, Zahnverschiebungen und immer mehr Angst und Panik und Scham, um irgendetwas unternehmen zu können.

Irgendwann gibt man sich einen Ruck (d.h. mehrere Monate brüten und schwitzen um ein Termin abzumachen) und anschliessend viele schlaflose Nächte. Meine Angst hat sich nicht gemindert - überhaupt nicht, aber ich muss jetzt da durch!

Ich spreche nicht über meine Zahnprobleme mit anderen Leuten, weil ein Tabuthema mit viel Angst behaftet. Auch jetzt beim Schildern wird's mir warm und kribbelig und mein Herz pocht viel schneller.

All das führt dazu, dass ich diese ganze Prothese-Geschichte ohne viel Aufhebens hinter mich bringen wollte. Ich will nicht darüber reden, erst recht nicht, wenn alle Zähne im OK gezogen worden sind. Man schämt sich und man mag nicht darüber reden!

So, ich gehe jetzt schlafen.

Gute Nacht Minou
bogus

**Minou** · 08.01.2005, 21:38

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo bogus

Bei allem was im Moment passiert, schlaf darüber u. komm etwas zur Ruhe.
Melde Dich wieder, wenn dein Kopf für die Probleme wieder klar ist.
Wenn Du Fragen hast, bitte!!

Alles Gute, Gruß Minou

**Saraurmel** · 09.01.2005, 11:09

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo bogus,
eine prov. Prothese ist eben nur ein Provisorium, aber d.h. nicht, dass es dann auch so aussehen oder gar schmerzen muss!
Den Rand deiner Prothese in Richtung Nase sollte man kürzen, wenn es stört. Ansonsten musst du dich mit der Situation soweit anfreunden, bis du deine definitive Versorgung erhälst. Normalerweise gleicht der ZA anhand von deinen alten Zähnen die Zahngröße und-form an. Außerdem werden zu Körperformen bestimmte Zahnformen zugeordnet. Die Zahnfleischfarbe ist da nicht so variabel, sie ist halt einfach rosa. Außerdem kann er ja nicht ixbeliebige Zahngrößen nehmen, denn die Zahngröße ist vom Kieferkamm her vorgegeben, z.B. in der Regel stehen direkt unter den Nasenflügeln die Eckzähne.
Da bei dir aber nun nicht mehr an den eigenen Zähnen gemessen werden kann musst du ein Foto von dir hernehmen, auf dem deine eigenen Zähne gut erkennbar sind. Druckstellen die schmerzen musst du keinesfalls hinnehmen.
LG Sabine

**bogus** · 09.01.2005, 18:49

RE: Zahnprothese-Kummer

Hallo Saraurmel (Sabine)

Danke vielmals für deine Erklärungen. Morgen frage ich meinen ZA, was man an der Prothese noch alles verbessern kann. Die Prothese ist von der Ästhetik gesehen i.O., nur entspricht sie nicht meinem Gebiss und genau davor hatte ich mich so gefürchtet.

Am liebsten würde ich so gerne herzhaft in Brötchen reinbeissen aber das liegt ja momentan nicht drin; ich habe seit der Extraktion auch mehr als 5 kg abgenommen. Von Joghurt, Brei und Suppen habe ich langsam die Nase voll! Hoffentlich ist das bald überstanden.

Um die Aussprache zu trainieren, spreche und lese ich laut vor mich hin. Wörter mit S, SCH am Anfang des Wortes bereiten mir keine Mühe. Mühsam sind Wörter die in der Mitte oder am Ende des Wortes ein S (z.B. das, was, ist, uns) enthalten.

Das Herausnehmen der Prothese und ganz besonders das Einsetzen der Prothese sind schmerzhaft. Aber vermutlich heisst es auch hier: abwarten und Tee trinken?

Ich habe meinem ZA zu sehr vertraut, sprich blind vertraut ;-)

Vielen herzlichen Dank an alle, die mir irgendwie helfen wollten. Ich konnte wenigstens meinen Kummer hier loswerden.

Grüsse an alle
bogus

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