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Emetophobie - Ständiger Stress durch Übervorsicht

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  • Emetophobie - Ständiger Stress durch Übervorsicht

    Liebe Forencommunity, sehr geehrter Herr Dr. Riecke,

    aufgrund meiner Phobie vor Erbrechen fürchte ich mich auch stets vor verdorbenen Lebensmitteln und Magen-Darm-Viren.
    Ersteres lässt sich ja zumindest meistens ganz gut vermeiden, wenn man in der Küche einige Regeln beachtet. Leider - oder auch zum Glück - ist meine Familie nicht ganz so zimperlich, weswegen ich mit meiner Angst meistens dann auch alleine dastehe. Z.B. habe ich vorhin noch mit meinem Zeigefinger einen rohen Fisch angestupst, um zu sehen, ob er bereits fertig aufgetaut ist. Danach habe ich meine Hände nur ganz kurz mit kaltem Wasser - statt mit warmen Wasser und Seife - abgewaschen und dann direkt einen Apfel gegessen. Sobald ich merkte, dass ich meiner Meinung nach "nicht vorsichtig genug war", geriet mein Körper in totalen Stress.
    Generell kontrolliere ich besonders in der Küche alles immer sehr extrem; das alles rechtzeitig kühl gestellt, richtig verpackt wird und ja, ich schmeiße sicher das ein oder andere weg, was sicherlich noch genießbar gewesen wäre.
    Wenn ich merke, dass jemand anders nicht so vorsichtig war wie ich, bin ich wieder total gestresst. Für mich lauern ÜBERALL gefährliche Keime - auf den Handtüchern, am Lappen, an dem Kühlschrankgriff. Wenn wir das Mittagessen aufbewahren für den nächsten Tag, ist es für mich immer eine Herausforderung, es noch zu essen - aus Angst, es hätten sich in der Zeit ja Keime vermehren können, obwohl es rechtzeitig kalt gestellt worden ist. Ich vertraue meinen Sinnen dann manchmal gar nicht mehr.

    Ich halte diese ständige Anspannung manchmal gar nicht mehr richtig aus. Aus lauter Angst davor, dass mir schlecht werden könnte, wird mir schon automatisch schlecht. Manchmal habe ich einige Wochen Ruhe, aber es gibt auch Phasen, da ist es wieder sehr schlimm...

    Bin ich wirklich zu übervorsichtig oder gibt es Menschen im Forum, die vielleicht ähnlich sind wie ich? Was kann man gegen diese Daueranspannung tun, oder diesen Zwang, alles kontrollieren zu müssen?
    Hat vielleicht irgendjemand einen Rat, wie man mit Emetophobie am besten umgeht?

    Liebe Grüße,
    windläufer


  • Re: Emetophobie - Ständiger Stress durch Übervorsicht

    Hallo,

    du musst lernen dich zu überwinden und den Drang auszuhalten.
    Das kannst du am Besten in einer Psychotherapie.

    Kommentar


    • Re: Emetophobie - Ständiger Stress durch Übervorsicht

      "Für mich lauern ÜBERALL gefährliche Keime - auf den Handtüchern, am Lappen, an dem Kühlschrankgriff."

      Ich glaube, Sie brauchen zuerst mal eine richtige Information, so dass Sie rational versuchen, auf die Befürchtungen Einfluss zu nehmen.

      Das macht man auch manchmal in der Psychotherapie so.

      Beispiel: In dem oben zitierten Satz steckt eine Wahrheit, dass nämlich überall Keime, aber eine völlig falsche Schlussfolgerung, nämlich, dass sie gefährlich sind.

      Weiter: Diese Keime sind sogar notwendig, weil sie unser Abwehrsystem trainieren. Wenn Sie in einer völlig sterilen Umgebung aufwüchsen, wären Sie nicht kaum lebensfähig.

      Befassen Sie sich doch mal intensiv mit unserem Immunsystem, vielleicht vermitteln Ihnen diese Erkenntnisse schon eine gewisse Sicherheit.

      Ganz nebenbei .... Es gibt auch sehr forsche Formen therapeutischer Wege, die in Deutschland weniger, aber in einigen Ländern mit Erfolg angewendet werden.

      Da müssten Sie zu Anfang normale Gartenerde essen und sich dann immer weiter in Richtung Schlamm, zuletzt Klärschlamm und ganz am Ende - na Sie können es sich denken - sich einverleiben.

      Nach kurzer Zeit sehnen Sie sich nach Ihrer heimischen Kühlschranktür und würden locker jeden Fisch anstipsen...

      Kommentar

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