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Verdacht auf Borderline!?

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  • Verdacht auf Borderline!?

    Hallo Herr Dr. Riecke,

    ich gehe seit einige Zeit zu einer psychotherapeutischen Beratung, welche anonym und kostenlos erfolgt. Jetzt wurde mir beim letzten Mal ganz selbstverständlich aus dem Nichts heraus gesagt, dass ich Borderline hätte. Ich bin nun völlig durcheinander, da ich es überhaupt nicht so sehe. Ich gebe zu, dass ich ein paar der Kriterien/Symptome erfülle aber meines Erachtens nicht ausreichend genug, für solch eine harte Diagnose. Jetzt wurde mir dort empfohlen zu einer DBT-Gruppe zu gehen, welche natürlich über die Krankenkasse läuft. Da ich von Anfang an für mich ausgeschlossen habe, eine Therapie zu machen, die über die Krankenkasse geht, möchte ich ungern dorthin gehen und auf ewig mit einer Achse II Störung bei der Krankenkasse stigmatisiert sein. Aber diese mutmaßliche Diagnose macht mir schon Angst.

    Ich habe weder diese extremen Ängste verlassen zu werden, Wutausbrüche, paranoide Vorstellungen, noch instabile Beziehungen zu meinen Freunden oder Partnern. Allein, dass ich so vieles schon ausschließen kann, macht doch deutlich, dass ich es nicht haben kann? Wenn ich ehrlich bin dann trifft zu: Selbstverletzung (seit ca.8 Monaten nicht mehr - SVV in leichter Form), Alkoholmissbrauch (wird deutlich weniger), Tablettenmissbrauch (sehr selten), ab und an Gefühl der Leere aber kein chronisches, kann schlecht mit Stresssituation umgehen -> fühle mich dann durch den Druck, den ich mir selbst mache schnell überfordert und kurz vorm durchdrehen - aber absolviere die Situationen dennoch erfolgreich, kann nicht über Gefühle sprechen.... Reicht das für Borderline schon?

    Grüße, Kathlea


  • Re: Verdacht auf Borderline!?

    Hi,
    ich denke es reicht nicht, ansonsten müsste ich auch Borderline haben.;-)

    Vieles kommt ja bei verschiedenen Störungen vor, gerade Alkohol und Tablettenmissbrauch, sowie ein Gefühl der Leere, nicht über Gefühle sprechen können und ich denke auch SVV gehört zu den Grenzgängern bei psychischen Erkrankungen, eben nicht nur zu Borderline.

    Natürlich werden die in der Beratung wesentlich mehr über dich wissen und ein kompletteres Bild haben, da wäre es vielleicht zu überlegen mal einen Fachmann aufzusuchen ggf. auch als Privatpatient, zu einer Beratungsstunde.

    Ansonsten bin ich der Meinung das es bei einer Diagnose so viele Ausprägungen geben kann, das z.B. bordeline nicht immer gleich abläuft.
    Was behandlungswürdig ist und was nicht, solltest du eventuell eher von deinem Empfinden und Leidensfaktor abhängig machen, weniger von Diagnosen die nach deinem Empfinden nicht unbedingt zutreffen müssen.

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    • Re: Verdacht auf Borderline!?

      Hallo Tired, danke für deine Antwort. Ja genau das habe ich auch als erstes gedacht, wenn ich wegen dieser Symptome direkt eine Borderline-Persönlichkeitsstörung haben soll, dann müssten ja total viele diese Störung haben. Naja bzgl. des Fachmanns, die Frau zu der ich in unregelmäßigen Abständen gehe ist ja ausgebildete psychologische Psychotherapeutin. Deswegen bin ich jetzt so überfordert und durcheinander, weil es für sie so selbstverständlich und klar war, dass ich Borderline habe...

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      • Re: Verdacht auf Borderline!?

        Ich bin natürlich keine Expertin im Diagnose stellen, dazu sind solch Krankheitsbilder dann doch etwas zu komplex.
        Die Frage ist ob dich deine Therapeutin gut genug kennt um solch eine Diagnose zu stellen und ob alles so klar abzugrenzen ist, das es wirklich eine sichere Diagnose ist.

        Ich habe oft das Gefühl das sich psychische Erkrankungen überlappen, bei mir selber würden die Auswirkungen bestimmt auf fünf Diagnosen passen.
        Nimmt man dann die wo die Symptome überwiegen, oder bekommt man alle Diagnosen verpasst?
        Das liegt vielleicht auch im Auge des Betrachters, also des jeweiligen Therapeuten, wohin das Pendel sich bewegt.

        Ich denke Fehldiagnosen sind da auch an der Tagesordnung, wobei man gar nicht Fehldiagnosen sagen kann, sondern eher eine falsche Beurteilung weil ein Puzzelteilchen fehlt, welches nicht erfragt wurde, oder aber vom Betroffenen als so normal empfunden wird das es nicht erwähnt wird.
        Ich habe auch schon allerhand Diagnosen bekommen, die letzte ist auch nur aus Zufall entstanden, weil dem Arzt was aufgefallen ist das er vorher nicht auf dem Zettel hatte und was ich als alles andere als krankhaft empfunden habe und deshalb nicht erwähnte.
        Der Psychiater hat den Eindruck gemacht als wäre die Diagnose schon etwas dramatischeres, mein Therapeut hingegen hat sich erst mal weggelacht als ich ihm von der Situation, die zur Diagnose führte, erzählte.
        Es gibt also auch unter den Fachleuten unterschiedliche Betrachtungsweisen, der eine setzt ein ernstes Gesicht auf, der andere findet das man das auch mit Humor nehmen kann.

        Es ist also eine sehr gründliche Anamnese nötig und selbst dann kann sich immer mal wieder etwas ändern.
        Ich an deiner Stelle würde die Therapeutin nochmal darauf ansprechen, mir erklären lassen welche Symptome und Verhaltensweisen für sie den Ausschlag geben und sag ruhig deine Einschätzung darüber das es massenhaft Leute mit dieser Symptomatik gibt.
        Das es quer durch alle Krankheitsbilder Leute gibt die sich selber mit Drogen therapieren und das im Zusammenhang mit Alkohol, oder psychischen Zuständen, die auch auf andere Krankheitsbilder passen, auch mal nicht Borderliner selber verletzen wenn der Druck zu groß wird.
        Ich bringe Borderliner auch in erster Linie mit Bindungs und Beziehungsschwierigkeiten zusammen und SSV das massiver als ein gelegentlicher Drang ist.
        Allerdings weiß ich nicht ob das zwingend sein muss, möglicherweise gibt es da abgeschwächte Formen, die nur nicht so bekannt sind wie der klassische Borderliner.

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        • Re: Verdacht auf Borderline!?

          Und falls du "Borderline" als Namen kriegst, dann musst du dich noch lange nicht abbringen lassen davon, dein Leben zu leben, wie es dir gefällt. Mir hat man beim näheren Hinsehen schon ganz viele Diagnosen gestellt- mal war ich die Dusselige, mal die Quere, mal die und mal die andere, sogar als Schizophrene lauf ich rum, ärztlich bestätigt, weil ich Stimmen höre.
          Mach dir Grenzen, selber, was du tun willst, was nicht. Gestalte und forme in dir Eigenschaften, die für dich Lebensqualität bedeuten und die anderen Handlungen lass mit der Zeit weg. Der ganz "Normale", den gibts womöglich gar nicht. Ich kenne keinen.

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          • Re: Verdacht auf Borderline!?

            Ich weiß, dass Borderline sehr oft und gern vergeben wird, da immer irgendwelche der Kriterien erfüllt werden und man so den Klienten in eine Sparte stecken kann, es bei der Krankenkasse unter dieser Bezeichnung abrechnen kann und der Krankheit halt einen Namen gegeben hat. Ich finde es nur irgendwo nicht fair mir ohne ausreichende Erklärung und ohne direkte Nachfragen und Tests, diese Diagnose zu unterstellen. Da ich, wenn ich vor der Psychotherapeutin sitze immer kein Wort rauskriege, habe ich ihr meine Situation per Mail geschickt, dass ich völlig überrascht und überrumpelt von der Diagnose war und nicht verstehe, warum sie gerade diese aufgestellt hat. Leider hat sie nicht geantwortet und den nächsten Termin habe ich auch erst in mehr als 2 Wochen. Diese Unsicherheit, ob ich es jetzt nun habe oder nicht, macht mich total kirre. Und eben weil es keine gründliche Anamnse gab, finde ich es fraglich, dass sie dann direkt auf diese Diagnose kommt. Klar, kann ich mein Leben so gestalten wie ich will aber ich habe ein tierisches Problem damit, eine offizielle Therapie zu beginnen und jetzt nach dieser Diagnose noch mehr, da ich nicht möchte, dass es unter meinem Namen bei der Krankenkasse auf ewig vermerkt ist. Ich war wirklich kurz davor eine Therapie zu beginnen, dachte es würde höchstens Substanzmittelmissbrauch, PTBS oder Soziale Ängste diagnostiziert werden aber jetzt wo diese Achse II Störung im Raum stehe, rückt das Angehen einer Therapie wieder in ungreifbare Ferne. Nach außen hin wirke ich total normal und ich möchte dann halt nicht bei der Krankenkasse mit solch einer Persönlichkeitsstörung vermerkt sein.

            @Tired: Willst du sagen, um welche Diagnose es sich handelt? Bin ja jetzt schon etwas neugierig, wenn zwei Fachleute auf so gegensätzliche Art und Weise darauf reagieren...

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            • Re: Verdacht auf Borderline!?

              Stimmt das, man hört immer wieder, viele Psychologiestudenten wählen diesen Beruf, weil sie extra viele Fragen haben, die eigentlich sie selber betreffen, oder nahe Anverwandte. Tired, du bist dermaßen gebildet, du hast vielleicht genau wegen dem, was du hier betreibst viel selber erlebt- jetzt bist du also Fachfrau, Insider, der man wirklich vertrauen kann, weil sie weiß, wovon sie spricht. Du kannst mitfühlen und das denke ich, hat dein Leben so gewollt- deshalb hast du diese Fragen alle gekriegt, damit du sie hier beantworten kannst. Ich bewundere deinen unermüdlichen Einsatzgeist und deine irrsinnig bereitwillige Zuhöhrbereitschaft. Das ist sooooo selten!
              Die besten Freunde, die immer wieder mit einem stundenlange Gespräche führen, die gehen nicht so mit, wie du hier in deinen Beiträgen mit eigentlich wenig Sätzen. Das ist ein Talent! Eine wirkliche Gabe!

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              • Re: Verdacht auf Borderline!?

                "Reicht das für Borderline schon?"

                Keineswegs.

                Allerdings weiß man nicht, was die Therapeutin noch für eine Symptomatik herangezogen hat.

                Es wäre am besten, Sie holen sich eine zweite Meinung ein.

                Aber zur Beruhigung: Es gibt so diskrete Ausprägungen, dass es oft gar nicht gerechtfertigt ist, von einer Störung zu sprechen. Und diese machen im Leben weder Probleme noch sind sie behandlungsbedürftig.

                Es ist doch die Frage, ob wir alle einer bestimmten Norm entsprechen müssen - also zur großen grauen Durchschnittsmasse gehören - , oder ob gerade eine gewisse Akzentuierung nicht eine besondere Persönlichkeit ausmacht.

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                • Re: Verdacht auf Borderline!?

                  Also normalerweise wird das per Fragebogen überprüft und auch hinterfragt, wenn etwas unklar ist.
                  So wie du die Diagnostik beschreibst, solltest du dich da erst mal nicht verrückt machen.
                  Deine Annäherung an eine Therapie solltest du auch weiter verfolgen, einem neuen Therapeuten müsstest du auch nichts von der "Vermutung" sagen und sich sein eigenes Bild machen lassen. Oder ihn gleich beim Erstgespräch drauf ansprechen, das du ein Problem damit hast wenn gewisse Diagnosen weitergeleitet werden.
                  Die Krankenkasse bekommt die Diagnose auch nicht zu sehen, nur der Verantwortliche der über die Genehmigung der Therapie entscheidet, bzw. sie dann empfiehlt. Ich glaube das sind auch unabhängige Gutachter, bin mir da aber nicht ganz sicher, der hat jedenfalls Schweigepflicht, die Kasse selber bekommt wohl nur sehr wenige Infos.
                  Von den Angestellten bekommt das keiner zu sehen, wobei es natürlich passieren kann das bei z.B. Kuranträgen, die Diagnose doch über den Schreibtisch eines Sachbearbeiters wandert.
                  Wie gesagt, mit vielen Therapeuten kann man reden, gerade wenn die Diagnose etwas schwammig ist hat man ja die Auswahl.;-)

                  Schlecht wäre es vor allem wenn du irgendwann mal etwas machen willst, wo eine Schweigepfichtsentbindung gefordert wird.

                  Meine Diagnose ist bipolar, manchmal leuchtet es mir total ein und dann denke ich wieder das solche speziellen Phasen auch andere Ursachen haben können, z.B. nach einer Depression, oder wenn eine Depression mit Medikamenten behandelt wird.
                  Mein Psychotherapeut hat diese Diagnose jedenfalls noch nicht gestellt, entweder weil im das Mosaikteilchen, welches der Arzt hatte, fehlt oder er die Hinweise in andern Zusammenhängen sieht, was ich eher annehme.
                  Du musst also dein Liebäugeln mit einer Therapie nicht aufgeben, nur weil eine Therapeutin eine Diagnose in den Raum geworfen hat, der nächste kann das wieder ganz anders sehen.

                  Elektraa, das ist lustig.
                  Ich sehe das was ich schreibe vollkommen anders als du, irgendwie negativer und vieles verzichtbar.;-)

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                  • Re: Verdacht auf Borderline!?

                    """Klar, kann ich mein Leben so gestalten wie ich will aber ich habe ein tierisches Problem damit, eine offizielle Therapie zu beginnen ....""""

                    Hallo Kathlea- das musst du anders sehen- es ist irrsinnig spannend und interessant sich mal wem gegenüber zu setzen, der sich "nichts draus macht" wie du bist. Es denkt sich jeder bei Freunden, oder bei Gegenübers, möchte ich, dass der das weiß? Versteht er das womöglich falsch, kriegt er das etwa nicht weg und erzählt es weiter? Man muss immer damit rechnen, dass man heftig missdeutet wird, wenn man mal laut nachschaut, was im Kopf so alles vorgeht. Nicht aber bei jemanden, der extra dafür da ist, dass man mal reine machen kann in seinen ganzen Ideen und Denken und Meinen und Glauben und was weiß ich alles- ohne dass das postwendend gegen dich verwendet wird. Manchmal ahnt man gar nicht, welchen Schmerz man irgendwo versteckt hat und bei langen, ausführlichen Gerede kommt dieser blitzartig durch und siehe da, man heult, oder man fängt schön langsam an, zu verstehen und zu begreifen, warum man so ist und nicht anders- oder man hat grundsätzliche Einwände, die dich einschränken, aber die niemals hinterfragt wurden- bei einer Therapie kann man das in aller Ruhe ergründen, dafür und nur dafür wird Zeit aufgewendet, nicht etwa, um ganz höflich und höfisch wie sonst bei Kaffeerunden oder im Betrieb oder unter anderer Gesellschaft oft ge"plaudert" wird. Das hier ist sinnvoll- für dich absolut sicher ein Gewinn, weil du dich ja näher kennenlernst!
                    Es kann sein, dass du Hemmungen hast so eine Therapie anzugehen, weil natürlich ans Licht kommt, was stellenweise beschämt, oder schockiert, oder gar Betrübnis und Kummer auslöst. Aber so soll es auch sein! Du machst eine begleitete Innenansicht, ohne Kritik! Nutze das, weil das ein Luxus ist, der ausserhalb dieser Praxis-Zelle normalerweise nur ganz, ganz schwer zu haben ist. Oder kennst du wen, mit dem du wirklich vorbehaltlos reden kannst, über wirklich alles, alles, was dich bewegt? Oder was dich stört? Oder was dich irritiert? Was dich ängstigt, das musst du tun, das sagt man immer. Man nimmt an, hinter den Ängsten liegt die Freiheit- weil Ängste ja Grenzen setzen und die muss der Mensch überwinden lernen, nicht scheu davor stehen ein Lebtag lang und dann motzen, weil man alles nicht erlebt hat oder machen können hat, was wirklich erträumt war.
                    Ich würd lachen und mich freuen, statt bangen, wenn man mir anbietet, so, jetzt ist einma DEINs dran. Dein Problem.
                    Dieses wird jetzt zittern, weil es sich natürlich nicht halten kann, wenn man es am Schopf packt und rausholt.
                    Lieben Gruß
                    ach noch was- wenn dir die Therapeutin nicht sympathisch ist, dann nutzt alles nichts, dann machst du sicher deinen Mund nicht auf, höchstens um sie zu fragen, wie spät es ist und wann die Stunde vorbei ist- so hab ich das erlebt. Sag dir, ich geh so lange die Runde ab, bis ich fühle, jetzt ist der Richtige Mensch vor mir. Das spürst du eh. Wie bei der Liebe ja auch.

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                    • Re: Verdacht auf Borderline!?

                      Das hast du schön geschrieben, Elektraa. Und ich würde dir auch in allem zustimmen. Das Problem ist nur, dass ich ja über meine Gedanken und Ängste reden will, es aber einfach nicht hinbekomme, wenn ich vor ihr sitze. Sie ist mir sympathisch und ich mag sie. Aber ich will halt gerade dann, auch von meinem Gegenüber gemocht werden und in einem guten Licht da stehen. Das passt dann natürlich nicht mit dem zusammen was ich erzählen würde. Ich gehe jetzt schon seit über einem Jahr zu ihr und bekomme es immer noch nicht hin offen und ehrlich über meine Gefühle und Gedanken zu sprechen - nicht mal annährend; obwohl ich es will. Ich dachte die Blockade und die Hemmungen lösen sich mit der Zeit, aber eher im Gegenteil. Wenn es mir ganz schlecht geht, fange ich sogar an mir Dinge auszudenken, die mir wiederfahren sind, um etwas Anteilnahme und Tipps zu bekommen, wie ich damit umgehen könnte... und das nur, weil es ja dann nicht zu mir gehört über das wir reden... die schrecklichen Dinge, die ich wirklich erlebt habe, darüber kann ich nicht sprechen.. weil ich dann einen anderen Menschen zu nah an mich rankommen lassen. Das ist halt auch noch so ein Grund, warum ich nicht weiß ob eine Therapie Sinn macht, weil ich halt selbst nach über einem Jahr, diese Therapeutin absolut nicht an mich rankommen lasse, obwohl ich es will. Ich habe auch keine Ahnung wie ich diese Mauer (nach außen hin normal und glücklich wirken, ja keinem mitteilen und zeigen, wenn es mir schlecht geht und erst Recht nicht den Grund dafür nennen) schaffe abzubauen.

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                      • Re: Verdacht auf Borderline!?

                        Hi Kathlea, danke für deine Worte. Aber darauf wartet ja alles in dir, dass du das einmal aussprichst, was dich entsetzt, was dich kränkt, was Angst macht, was dich beschämt, was dir zuwider ist, was dich grausig ärgert, über was du schrecklich wütend bist und zornig. Es ist unmöglich über eine Wiese zu gehen und nicht mindestens ein paar Käfer dabei zu zertreten, oder den einen oder anderen Wurm schlimmste Verletzungen zuzufügen. Jeder der hier lebt, der hat schon einen mords Schaden angerichtet und ganz sicher fürchterliche Fehler gemacht, ohne sich dem bewusst zu werden. Meine Verwandten kommen demnächst und ich frag mich, ob ich sie überhaupt empfangen soll, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich das durchhalte, stundenlang gute Miene zu machen, ohne dass ich flüchten will zwischendurch. Da ist so viel Leid gewesen, so viel Ungerechtigkeit, so wahnsinnig viel Kummer und so irrsinnig viele peinliche und beschämende Belastung zwischen uns, dass ich das oft nicht schaffe, trotzdem normal und freundlich zu bleiben und so zu tun, als wäre alles vergessen und vergeben. Dann mach ich eine Gegenprobe- frag mich, nutzts wen, wenn ich beleidigt bin noch immer? Ich hab tausend Gründe mich total abzugrenzen und nie wieder wen an mich heran zu lassen, wirklich komplett weg zu gehen aus jeder Verbindung, mich auf keine einzige mehr einzulassen, weil wirklich jede einzelne Fehlerhaft war und Schaden angerichtet hat an mir und meiner Seele. Es gibt keinen Menschen auf der Welt, wo ich mich absolut zutraulich hinwenden kann, bei jedem muss ich Vorsicht walten lassen und mich wenigstens zeitweise verstellen- weil sonst hupf ich jenen an die Gurgel und murks ihn ab- eben, weil auch jener nicht gibt, was ich haben will. Kathlea, du bist sicher unendlich enttäuscht und unendlich verletzt über sicher das Gleiche wie ich es bin- wie wenn man der einsamste Mensch auf Erden wär und niemand versteht einem wirklich, keiner ist echt in der Lage dich trösten zu können und mit ganzem Herzen auf dich einzugehen, oder dich wenigstens annähernd zu begreifen und zu verstehen. Man kann ja nicht zu jemanden hingehen und bitten, bitte hab mich du wenigstens vorsichtig lieb, so vorsichtig, wie ich lieb gehabt werden will. Uneingeschränkt und ohne dieses dauernde Spalten, Abgründe schaffen und unverbindlich sein. Machts dir was aus, wenn ICH grad aussprech, was du nicht sagen wagst?
                        Ich fürcht, ich kann niemand verzeihen, weil er mich nicht mag. Am wenigsten verzeih ich denen, die so tun, als würden sie mich mögen. kennst du das? Ich fürcht, das kennt jeder.

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                        • Re: Verdacht auf Borderline!?

                          Hey Eletraa, dass mit dem Verstellen und gute Miene zum böse Spiel - speziell im Familien- / Verwandtenkreis kenne ich nur zu gut. Aber anders als bei dir, würde ich niemanden empfangen, den ich auch nicht 100% sehen will. Wenn dir das nicht gut tut, weshalb empfängst du sie dann? Weil es von dir erwartet wird? Anders ist es natürlich, wenn man selbst wo Gast ist (Familienfeier) und dann das ganze Gedöns dort auftaucht und man wirklich den anderen zu Liebe gute Miene zum bösen Spiel macht.

                          Das mit dem Abgrenzen und keinen an mich ranlassen, habe ich glaub nicht ganz richtig rübergebracht. Es geht mir dabei nicht darum, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen oder Partnerschaften einzugehen. Es geht da allein darum, dass egal wie schlecht es mir auch geht, ich es einfach nicht schaffe dies jemandem mitzuteilen oder mir bewusst Hilfe zu suchen - halt nicht mal der Psychotherapeutin gegenüber kann ich "mein Herz ausschütten". Ich habe viele tolle Freunde, welche mir bestimmt auch aufrichtig zuhören würden aber ich kriege es einfach nicht hin, vor anderen Verletzlichkeit, Trauer und Ängste zu zeigen! Ich bin für meine Freunde da und ich merke auch durch ihr Verhalten mir gegenüber, dass sie mich wirklich gern haben. Das Grundproblem bei mir ist nicht das andere mich nicht mögen, sondern dass ich mich selbst nicht akzeptieren und mögen kann. Ich finde es sogar gut, wenn andere die mich nicht mögen, so tun als würden sie mich mögen! Wenn ich es nicht weiß, mache ich mir um eine Sache weniger Gedanken; wenn ich es weiß, dann meide ich einfach den Kontakt zu dieser Person, weiß aber auch, dass wenn man sich irgendwo sieht, normal miteinander reden kann und kein Gezicke oder Streit entsteht.

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                          • Re: Verdacht auf Borderline!?

                            Da kenne ich einiges von sehr gut.
                            Du kannst dich aber schriftlich ganz gut mitteilen, weißt genau wo die Knackpunkte sind.
                            Wenn du also tiefer in eine Therapie einsteigen willst, dann könntest du einen Brief schreiben, den du dann der Therapeutin gibst.
                            Oder du lässt sie das hier lesen.
                            Es gibt ja heute auch die Möglichkeit eine Mail zu schicken, frag die Therapeutin ob sie dir ihre Adresse geben würde.
                            Kannst ihr ja sagen das es Dinge gibt die du einfach nicht in der Stunde erzählen kannst und wenn du dich mal traust es gerne in eine Mail packen würdest, um diese gleich abzusenden, damit du keinen Rückzieher mehr machen kannst.

                            Kommentar


                            • Re: Verdacht auf Borderline!?

                              "Es gibt ja heute auch die Möglichkeit eine Mail zu schicken.."

                              Ich erlebe häufig, dass ich vor einem Therapietermin Mails von Patienten bekomme und mich so auf die aktuelle Situation einstellen kann.

                              Aus deren Sicht sind es tatsächlich meist Themenbereiche, die man ungern ausspricht, die geschrieben aber formuliert werden können.

                              Kommentar


                              • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                Ich habe ihre Mail-Adresse und ihr auch schon öfter geschrieben - leider vermehrt im betrunkenem Zustand. Bestimmte Dinge kann ich aber auch nicht in eine Mail packen. Es geht einfach nicht. Aber versuche mich zu bessern. Nur langsam frage ich mich, ob das noch was wird, wenn ich selbst nach 1 1/2 Jahren therapeutischer Beratung bei einer Person es nicht schaffe, dieser ehrlich meine Gedanken und Ängste zu schildern. Diese starre Einstellung, ich muss stark sein und darf keine Schwäche zeigen verschwindet einfach nicht, obwohl ich es will.

                                Kommentar


                                • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                  Diese starre Einstellung, ich muss stark sein und darf keine Schwäche zeigen verschwindet einfach nicht, obwohl ich es will.
                                  Ja, das ist auch per Mail nicht so einfach zu machen.
                                  Ich denke aber eher das es ein Problem ist an die eigenen Gefühle heranzugehen, sich mit sich selber auseinanderzusetzen, mit dem Innersten.
                                  Ich denke man bricht ganz automatisch ab, wenn es in Richtung Gefühle geht.

                                  Bei mir ist es so das ich viel erzählen kann, auch darüber wie es mir so geht, oder von etlichen belastenden Begebenheiten und eben alles wie es in der Therapie sein soll.
                                  Das eigentliche und für mich unangenehme spare ich aber immer aus, oder sag einfach nur wie ich denke das es sein müsste, ohne wirklich zu wissen ob es bei mir auch so ist, weil ich nicht an meine Gefühle herankomme.
                                  Da wo es richtig unangenehm wird, oder wo Blockaden sind gehe ich erst gar nicht ran und das Ding ist das es auch keiner merkt weil es eben genug zu sagen gibt und der Therapeut dann auch gar nicht auf die Idee kommt das da noch was ist.
                                  Natürlich werden dann auch nicht die richtigen Fragen gestellt, sondern nur jene deren Richtung ich bewusst und auch sehr oft unbewusst vorgebe.

                                  Falls es dir ähnlich geht, könnte schon etwas in die richtige Richtung angestoßen werden, wenn du der Therapeutin dahingehend einen Hinweis gibst.
                                  Nicht was du denkst oder fühlst, sondern einfach das da viel mehr ist als du ansprechen kannst und das wesentliche für dich behältst, das du das was wirklich belastend ist überhaupt nicht erwähnt hast, weil es nicht geht.

                                  Ein Stups in die richtige Richtung, das kann schon genügen damit sie die richtigen Fragen stellt und es kostet auch nicht so viel Überwindung als wenn du gleich versuchst an deine Gefühle zu gehen.
                                  Wenn du ein Problem damit hast etwas zu schreiben weil es dann in der Stunde angesprochen wird, kannst du auch dazu schreiben das du das Thema dort erst mal aussparen möchtest, noch nicht in der Therapie drüber reden kannst.
                                  Normalerweise halten sich Therapeuten an so eine Bitte, ich habe meinem auch mal was geschrieben, mit dem Zusatz das ich nicht darauf angesprochen werden möchte.
                                  Der hat das bis heute ruhen lassen und niemals auch nur ein Wort drüber verloren, ich auch nicht, weil ich wie du jemand bin der es schwer schafft bestimmte Themen aufzugreifen.
                                  Trotzdem, es gab kleinere Fortschritte, die dann auch weiterhelfen wenn man sie weiter verfolgt.
                                  Überwindung gehört aber immer dazu, wenn man wirklich etwas verändern möchte.

                                  Kommentar


                                  • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                    Hallo Tired,

                                    genau das ist es wahrscheinlich auch, weshalb ich denke, dass mir die Therapie nichts bringt. Da ich unbewusst aber meist bewusst ein Thema vorgebe, was aber nicht für mich relevant ist, sondern eher ziemlich nebensächlich oder mich überhaupt nicht stört; ich aber irgendwas sage, weil ich ja nicht nur da sitzen und schweigen kann.... und dadurch werden dann - wie du sagst - auch nicht die richtigen Fragen gestellt, sondern nur jene deren Richtung ich bewusst vorgebe. Und da diese Richtung mich nicht wirklich tangiert, ist es meist "verschwendete" Zeit. Ich nehme mir jedes Mal vor, heute spreche ich das und das mal an... dann sitze ich vor ihr und alles ist weg! Ich weiß nicht mal mehr was ich ansprechen wollte bzw. denke in dem Moment überhaupt nicht dran, weil die Situation dieses Klienten/Psychotherapeutending für mich so eine anstrengende, aufregende, beängstigende und gleichzeitig euphorische Phase ist, dass mich diese Gefühle völlig einnehmen und alles andere weg ist. Ich weiß - sehr widersprüchliche Gefühle... aber das ist bei mir generell so... das eine ganz starke Widersprüchlichkeit in meinen Gefühlen und Gedanken vorherrscht! Ging/geht dir das auch manchmal so... also, dass du mit der Situation vor dem Therapeuten zu sitzen schon genug zu tun hattest, als dass du dann noch die Gefühle besprechen könntest, um welche es eigentlich geht?

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                                    • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                      also, dass du mit der Situation vor dem Therapeuten zu sitzen schon genug zu tun hattest, als dass du dann noch die Gefühle besprechen könntest, um welche es eigentlich geht?
                                      Ja, vor allem weil ich immer das Gefühl habe das ich jetzt mal etwas sagen sollte, besonders wenn eine Pause eingetreten war.
                                      So ein Gefühl was sagen zu müssen und sich dabei auch zu beeilen, das triffts jetzt nicht genau, aber besser kann ich es gerade nicht beschreiben.
                                      Jedenfalls kann ich dann auch nicht in mich hinein horchen, weil ich mich vor allem Frage was ich da jetzt drauf sagen soll, oder was ich überhaupt sagen soll und wenn ich in mich hinein horche, bekomme ich meist ohnehin einen regelrechten Blackout.

                                      Bis ich überhaupt mal ein prekäres Thema angesprochen hatte ist ein Jahr vergangen und ich hatte sicher häufiger Termine als du.
                                      Deine selteneren Termine sehe ich da auch als Problem, wenn sie wöchentlich sind dann kommst du nicht so raus, kannst beim letzten anknüpfen. Wenn die Zeit dazwischen länger ist dann ist man vollkommen raus aus dem was in der letzten Stunde war und muss wieder bei Null anfangen.
                                      Ohne die kürzeren Abstände hätte ich mich wahrscheinlich nie in die Stimmung versetzen können mal was wichtiges anzusprechen, natürlich auch nur einen Bruchteil davon aber immerhin.
                                      Mit dem in die Tiefe gehen habe ich es immer noch nicht, was ich aber hin und wieder auch sage, ich glaube meine Ablenkungsmanöver und all das sind auch nicht mehr so undurchschaubar, eben auch weil ich es mal thematisiert habe.
                                      Sie funktionieren zwar meistens noch ganz gut, aber am Ende der Stunde fällts dann doch auf und es gibt einen Kommentar dazu.;-)

                                      Diese widersprüchlichen Gefühle hatte ich besonders im ersten Jahr, vielleicht weil zu viel auf einmal hoch kam, was sicher auch beängstigend war und Euphorie war auch dabei, besonders wenn ich im Zwiespalt war und dann doch einen Schritt weiter gekommen bin.
                                      Oft hatte ich aber überhaupt keinen Plan, woher das Stimmungskarussell kam und was es zu bedeuten hatte.

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                                      • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                        Also ich glaub, wir sollten uns mal in Ruhe lassen mit ständiger Fehlersuche. Kathlea, hast du nichts, das du irrsinnig magst? Es hat doch auch bei kleinen Mädchen und Jungen keinen Sinn, wenn sie besonders nervös sind, dass man mit ihnen dann ganz gleich weiter macht. Da lenkt man ja auch ab und versucht sie aus dem Problembereich rauszuholen, mit ihnen ganz etwas anderes zu tun, dass sie sich wieder einkriegen und beruhigen können.
                                        Niemand wird gesund, wenn er ständig über seine Leiden spricht. Ich find sogar, wegen dem wird man nicht gesund, weil man seine Krankheit zu wichtig nimmt und weil diese daher durch den dauernden Fokus drauf regelrecht aufgeht, statt aushungert. Mit jedem Gedanken dran wird sie energetisch gefüttert und gemästet. Besser wäre sicher, recht viel und oft andere Gedanken zu hegen und zu pflegen, beiseite zu legen was beschwert und aufzunehmen, was dich freut.
                                        Bleib nicht auf diesem Bein stehen, geh einen Schritt vorwärts. Ich hab zum Beispiel absolut keine Zeit und auch kein Interesse daran, mich mit ehemaligen Verletzungen herumzuschlagen. Ich kann zwar öfter einen Blick drauf werfen, aber mit anderen Menschen red ich selten drüber, wenn, dann schnell abgehandelt und ohne mich lang bei diesem Thema aufzuhalten.

                                        Bei deiner Frage- warum ich meine Verwandtschaft trotzdem in mein Haus bitte muss ich dir wahrheitsgemäß sagen, ich überwinde meine Lust am oportunistisch reden und hör allen freundlich zu dafür- ich werde mich freuen, weil ich sie hab und dementsprechend dann "sein". Es wird sicher schön. Das hab ich gesetzlich geregelt. Ärger gibt es ja nur, wenn ich mich auf "Feinde" einstelle, wenn ihre Autos vorfahren.

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                                        • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                          Da lenkt man ja auch ab und versucht sie aus dem Problembereich rauszuholen, mit ihnen ganz etwas anderes zu tun, dass sie sich wieder einkriegen und beruhigen können.
                                          Niemand wird gesund, wenn er ständig über seine Leiden spricht. Ich find sogar, wegen dem wird man nicht gesund, weil man seine Krankheit zu wichtig nimmt und weil diese daher durch den dauernden Fokus drauf regelrecht aufgeht, statt aushungert. Mit jedem Gedanken dran wird sie energetisch gefüttert und gemästet. Besser wäre sicher, recht viel und oft andere Gedanken zu hegen und zu pflegen, beiseite zu legen was beschwert und aufzunehmen, was dich freut.
                                          Versucht man das nicht automatisch?
                                          Denkt erst daran sich Hilfe zu holen, wenn es nicht funktioniert?
                                          Therapien und das drüber Reden werden doch meist erst ins Auge gefasst wenn Ablenkung nicht mehr so möglich ist, wenn die Richtung der Gedanken und Gefühle nicht mehr bestimmt werden kann und dann versucht man den Weg den man nie gehen wollte, das drüber Reden.

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                                          • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                            Ich habe ihre Mail-Adresse und ihr auch schon öfter geschrieben - leider vermehrt im betrunkenem Zustand. Bestimmte Dinge kann ich aber auch nicht in eine Mail packen. Es geht einfach nicht. Aber versuche mich zu bessern. Nur langsam frage ich mich, ob das noch was wird, wenn ich selbst nach 1 1/2 Jahren therapeutischer Beratung bei einer Person es nicht schaffe, dieser ehrlich meine Gedanken und Ängste zu schildern. Diese starre Einstellung, ich muss stark sein und darf keine Schwäche zeigen verschwindet einfach nicht, obwohl ich es will.
                                            Das IST doch Schwäche, dem Bier nicht widerstehen zu können, oder dem Verlangen zu Ritzen, das ist doch keine Stärke! Ebenso, du schilderst doch deutlich deine Ängste und deine Selbstzweifel, du KANNST also über Probleme und negative Gefühle reden!
                                            Ebenso hast du deutlich gesagt, das mit dem Saufen macht dir immer weniger Spass, du verzichtest immer öfter drauf. Dann hast du vermeldet, du ritzt ein halbes Jahr nicht mehr. Ich wette, das hat etwas mit deiner Therapie zu tun. Sich mit wem unterhalten den man sympathisch findet ist eine positive Sache. Wenn man den Tag einteilt in Einheiten, dann ist jede noch so winzige positiv geladene Wahrnehmung ein Plus und jede noch so winzige Einheit, wo man grübelt, sich langweilt, sich Vorhaltungen macht etc. ein Minus. Die Therapeutin hat dich ganz sicher in den Plusbereich gehievt, nur durch ihre Gegenwart. Das musst du bemerken liebe Kathlea! Du bist auf dem Weg in die Besserung. Ich kann lange über meine Probleme reden, aber die schupfen mich ins Minus. Lieber rede ich von dem, was noch alles in meinem Leben getan werden möchte. Ganz sicher nicht so, wie früher oft. Ich hab das ja in der Hand und du auch. Deine Zukunft gestalte wie du es gerne magst. Die Vergangenheit ist vorbei.

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                                            • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                              @tired...."""Denkt erst daran sich Hilfe zu holen, wenn es nicht funktioniert?..."""

                                              Da steht man auf und geht zum Zahnarzt...endlich ist man bereit, nicht mehr zu leiden sondern seine müden Knochen zu erheben. Klar muss man etwas tun, wenn einem schlecht ist! Aber wenn du über deine Zahnschmerzen zehn Jahre redest werden sie nicht vergehen!

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                                              • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                                Genau das mit dem Ablenken, habe ich 10 Jahre lang getan, bis ich gemerkt habe es funktioniert nicht mehr. Ich habe immer öfter exzessiv getrunken, extreme Stimmungschwankungen in sehr kurzer Zeit gehabt und vor allem mich selbst dafür gehasst wie ich bin. Ich habe mich nicht nur mit Dingen abgelenkt, sondern vor allem mir etwas vorgemacht, dass es mit Ablenkung schon wird, dass ich es alleine schaffen kann, wenn ich nur genug mit Freunden mache, viel reise etc. Aber auf Dauer hat das nicht funktioniert. Mein Selbsthass ist eher immer größer geworden. Und ich halte mich auch nicht an alten Verletzungen oder negativen Ereignissen/Erfahrungen auf, sondern ich bin mit mir im gegenwärtigen Moment nicht klargekommen. Ohne Grund war ich was die Zukunft angeht total negativ eingestellt, wollte einfach nur meine "Ruhe auf Dauer" und das alles aufhört. Und da ging es nicht darum, dass das Außen aufhört, sondern das die Auseinandersetzungen und der Hass gegen mich aufhört.

                                                Die Therapeutin hat auf meine Mail vorgestern geantwortet und meinte ich könne kurzfristig heute vorbeikommen. Ich war da und habe das erste wirklich offen mit ihr gesprochen. Nicht über meine tiefsten Gedanken aber darüber, dass ich bisher eigentlich nur Themen angesprochen habe, die mich gerade nicht wirklich belasten, weil ich das dann absplitten kann... für mich ist es dann so, dass wir dann einfach über ein bestimmtes Thema sprechen und halt nicht über mich. Dass ich die Probleme mit mir immer absplitte und sie nicht zu mir zugehörig empfinde. Dieses Gespräch hat mir wirklich sehr gut getan. Wir haben Ziele für die weiteren Treffen festgelegt, welche ich jetzt auch wirklich angehen will. Bisher sind wir halt "meine Linie" gefahren. Ich habe Themen vorgegeben, die mich überhaupt nicht beschäftigt haben. Aber gerade heute habe ich gemerkt, wie gut es tut, wenn man wirklich - erstmal natürlich im kleinen Rahmen - das sagt, was einem gerade durch den Kopf geht... und ich weiß auch nicht, aber die Textwechsel mit dir Tired haben mich dazu heute wirklich ermutigt, klar zu sagen, dass ich "falsche" Themen anspreche, nur um mich nicht mit mir auseinandersetzen zu müssen. Und wie sie reagiert hat und was danach noch besprochen wurde.. ja da habe ich das erste Mal gemerkt, dass es wirklich was bringt ehrlich zu sein, sich und dem Gegenüber bestimmte Dinge einzugestehen. Ich habe das Gefühl, jetzt geht die therapeutische Beratung erst los, da sie jetzt Bescheid weiß und ich dadurch, dass sie Bescheid weiß auch wirklich versuche ehrlicher zu sein. Und heute hatte ich auch nicht diesen Blackout als ich vor ihr saß. Irgendwas ist anders.. positiv anders.

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                                                • Re: Verdacht auf Borderline!?

                                                  @ Elektraa: Das mit dem Zahnarzt ist ein gutes Beispiel. Ich versuche mal meine Lage daran zu erklären. Ich habe starke Zahnschmerzen. Rede darüber, dass ich Schmerzen habe. Die Schmerzen gehen natürlich nicht weg und deswegen gehe ich zum Zahnarzt. Aber der Gang zum Zahnarzt wird nicht ausreichen, wenn ich nicht einsehe oder verstehe, dass viel Süßes und kein Zähneputzen immer wieder zu Löchern und Schmerzen führen wird. Deswegen muss ich dort ansetzen und der ledigliche Zahnarztbesuch wird nicht ausreichen...

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