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Es ist genug

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  • Es ist genug

    Guten Tag zusammen. Ich schreibe ein wenig über mich in der Hoffnung, frische Impulse von euch zu bekommen.

    Mein Leben ödet mich zur Zeit extrem an. Wenn ich abends zu Bett gehe, wünsche ich mir jedesmal am nächsten Morgen aus irgendeinem Grunde nicht mehr aufzuwachen.
    Ich denke jeden Tag darüber nach, auf welche Weise ich meinem Leben ein Ende setzen könnte, z.B. stelle ich mir vor, wie ich an einem Schal in meiner Wohnung baumele.
    Leider weiß ich auch, dass ich viel zu feige dafür bin. Wenn es ein komplett schmerzfreies Sterben in Fastfood-Manier a la McTod geben würde, ich wäre der erste Kunde.

    Ich habe seit Jahren das Gefühl, permanent nur zu geben und andererseits nichts entsprechendes zu bekommen. Wo sind die Belohnungen für all den Scheiß, den ich jeden Tag ertrage?
    Soll ich mich allein mit Geld zufrieden geben? Mit Konsum? Unerträglich, dümmlich, primitiv.

    Warum bin ich so ein komischer Spinner?
    Nun ja, ich bin sozial isoliert wie Nordkorea. Kein Mensch auf dieser Welt versteht mich, niemand hat mich je durchschaut. Alle liegen mit ihren Vermutungen neben der Spur.

    Mein Beruf widert mich an. Dieses ganze Gehetze, diese Klugscheißerei, dieses Durcheinandergerede. All das macht mich wahnsinnig. Wenn ich mir die Kollegen bildlich vorstelle, dazu deren Stimmen, deren Visagen, ich könnte kotzen.

    Ich sehne mich nach einem einfachen Leben mit wenig Geld und viel Liebe, mit wenig Technik und viel Gemüse. Ein Leben, wo die Sonne den Tag beginnt und ihn beendet. Ein Leben, das zudem von Athletik, Ästhetik und Sexualität geprägt ist. Ein Leben mit festen Strukturen und Ritualen, mit Freiheit, Rausch und Visionen.

    Warum geht es in dieser abartigen Kultur, in dieser grauenvollen Zeit eigentlich nur noch um Geld, Ruhm, Erfolg und Effizienz? Alles ist grau, fad und eintönig. Die Menschen tricksen, täuschen und reden aneinander vorbei, anstatt, dass sie miteinander reden.

    Merkt denn keiner, dass unsere Umwelt nicht mehr artgerecht ist?
    Ich fordere eine artgerechte Menschenhaltung.

    Ich nehme neuerdings Psychopharmaka, damit meine Emotionen im Zaum gehalten werden. Schöne neue Welt...

    ...lass mich ewig schlafen. Ich habe genug von dir.


  • Re: Es ist genug


    Machst du auch eine Therapie?

    Es gibt ja durchaus Gemeinschaften oder auch Länder in denen das Leben einfacher, mehr an der Natur und weg von der Technik gestaltet wird.

    Hättest du denn den Mut etwas zu ändern? Wie man das so schön nennt auszusteigen, oder aber den Job zu wechseln z.B. in die soziale Schiene wie Entwicklungshilfe o.ä.?

    Eins ist klar, einfach war das Leben früher auch nicht und oft liegt es auch an einem selber wie die Umwelt mit einem umgeht, unabhängig davon ob man in der Zivilisation oder auf einer Insel lebt.

    Tust du etwas für deine Träume vom besseren Leben? Oder belässt du es dabei jeden Abend zu hoffen nicht mehr aufzuwachen, was ja sicher nicht so bald geschehen wird und machst alle anderen für deine Lage verantwortlich?
    Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht welche Lebensart etwas für dich wäre und darüber informiert wo du das verwirklichen könntest? Dir steht ja alles offen, vom Job auf dem Bauernhof, bis hin zum Auswandern, was natürlich gut geplant und durchdacht sein muss.

    >>>Ein Leben, das zudem von Athletik, Ästhetik und Sexualität geprägt ist. Ein Leben mit festen Strukturen und Ritualen, mit Freiheit, Rausch und Visionen.<<<

    Ich bezweifle das viele Menschen so eine Leben führen konnten und können, weder heute noch früher, denn der Hauptanteil bestand schon immer aus Arbeit, um von den Früchten seines Tuns leben zu können.

    Kommentar


    • Re: Es ist genug


      Tired, auch du verstehst nicht. Aber dass du dich für ein paar Minuten deines kostbaren Lebens mit mir auseinandergesetzt hast, obwohl wir uns nicht kennen, honoriere ich.

      Ich will überhaupt nichts mehr machen. Ich tue auch nichts für meinen Traum eines besseren Lebens, weil ich keine Kraft mehr habe.

      Meine Umwelt geht gar nicht mit mir um, sondern allenfalls mit einer Maske von mir. Und noch nicht einmal diese interessiert sie wirklich.

      Zudem befürchte ich, dass ich in jedem Land, in jeder Gemeinschaft eingehen würde, auch weil viele Menschen Angst vor mir haben. Ich bin ein Einzelgänger geworden, habe mich so entwickelt. Aber auch diese Menschen brauchen nun mal Geld, um zumindest ihre Grundbedürfnisse befriedigen zu können.

      Das Leben funktioniert doch auf der ganzen Welt gleich. Der Kapitalismus hat doch selbst den hintersten Winkel der Erde erobert. Auswandern ist unter diesen Umständen Energieverschwendung. Es gibt für mich kein Paradies auf diesem Planeten.

      Im Übrigen möchte ich dir widersprechen, was das Thema Arbeit angeht. Die Verherrlichung von Arbeit und Kapital hat es nicht immer und überall gegeben, sondern es war die Kirche, insbesondere der Protestantismus, der diesen Unsinn durch seine Thesen zementiert hat.
      Bei den alten Griechen waren Menschen besonders angesehen, die es sich leisten konnten zu faulenzen, die keine Arbeit nötig hatten. Heute ist es genau umgekehrt. Das Nichtstun wird dir vorgeworfen, du wirst gleich verdächtigt.

      In unserer Kultur haben die meisten Menschen ein gestörtes Verhältnis zu genau diesen Dingen, die ich angesprochen habe, nämlich zur Ästhetik, zur Sexualität, zum Rausch, in Bezug auf Zukunftsvisionen, die mutig und anders sind usw.
      Das meiste, worauf sich fast alle verstehen, ist die sklavische Verehrung von Arbeit, Wachstum, Konsum und solchen Dingen.

      Die FDP hat in diesen Tagen beschlossen, sich in Zukunft wieder stärker in Richtung ihres Kernthemas "Wirtschaft" zu orientieren - wie originell. Wachstum heißt das Zauberwort.

      Was unserer Gesellschaft fehlt, ist gewiss kein Wachstum, sondern vielmehr Liebe.

      In diesem Sinne und in der festen Überzeugung wieder aneinander vorbeigeredet zu haben sage ich: Prost!

      Kommentar


      • Re: Es ist genug


        >>>Bei den alten Griechen waren Menschen besonders angesehen, die es sich leisten konnten zu faulenzen, die keine Arbeit nötig hatten.<<<

        Eben, sie konnten es sich leisten, der größte Teil der Bevölkerung jedoch nicht. Es gab noch nie eine Zeit in der jemand faulenzen konnte ohne reich zu sein, oder zu verhungern.

        >>>Ich will überhaupt nichts mehr machen. Ich tue auch nichts für meinen Traum eines besseren Lebens, weil ich keine Kraft mehr habe.<<<

        Das kann ich schon verstehen und da du keinerlei Interesse hast dich irgendwie zu bemühen wird es wohl auch keine neuen Impulse für dich geben. Selbst wenn es einen Ort gäbe der deine Wünsche erfüllen könnte, müsstest du irgendetwas dafür tun um ihn zu finden und dahinzugelangen.

        Oder wie meintest du deine Eingangsfrage?

        Du siehst keinen Sinn mehr in allem, das kann ich auch verstehen, nichtsdestotrotz wird es dir insgesamt schlechter gehen wenn du gar nichts tust, als wenn du versuchst etwas zu ändern. Die Welt kannst du nicht ändern, dein eigenes Leben schon.

        Wahrscheinlich interessiert dich das jetzt gar nicht, was natürlich dein gutes Recht ist.
        Nur was du mit neuen Impulsen meinst interessiert mich dann doch noch, in welcher Form stellst du sie dir vor, wenn du doch nichts mehr machen willst?

        Kommentar



        • Re: Es ist genug


          "Ich schreibe ein wenig über mich in der Hoffnung, frische Impulse von euch zu bekommen."

          Es stimmt, die Gesellschaft wird immer narzisstischer.

          Das ist aber eine interpersonale Betrachtung, die rein deskriptiv ist und die Frage ausklammert, wie man damit umgeht.

          Kommentar


          • Re: Es ist genug


            Hi,

            "Life's what you make it"!

            jeder ist für sich + sein glücklichsein selbst verantwortlich.
            es gibt durchaus das einfache leben "mit wenig technik + viel gemüse" (etc.), das kann man finden, wenn man will - ist nicht so schwer!! wenn du bereit bist...

            alles gute für dich

            crash

            Kommentar


            • Re: Es ist genug


              Wahrscheinlich habt ihr Recht.

              Dennoch, ich werde die Mauern höher ziehen und den Weg der totalen Isolation weiter gehen, denn das ist meiner.

              Fred kann geschlossen werden. Danke.

              Kommentar



              • Re: Es ist genug


                Hallo(8))

                Ich kann dich wirklich sehr sehr gut verstehen, da ich, was die Welt und die Menschheit betrifft, genauso empfinde und auch denke wie du es tust. Aber: "Das" Leben ist dein Leben, es geht um dich, vielmehr sollte es für dich um dich gehen, wenn du verstehst was ich meine.... du musst an dem allem was da draußen los ist und passiert nicht teilnehmen, wenn du dich dagegen entscheidest. Du sagst du nimmst jetzt Psychopharmaka damit du besser über den Tag kommst und sagst nun, tolle Welt... du musst das nicht nehmen, wer sagst das, du alleine hast dich dafür entschieden es zu nehmen, niemand sonst.
                Du alleine bestimmst ob und was du einnehmen möchtest oder auch tun möchtest damit es dir besser geht. Ich schreibe das deshalb so, weil auch ich schon vor jetzt genau 7 Jahren angefangen habe unter Angst-Panik Attacken und Depressionen zu leiden, das ganze zog sich dann über 3 Jahre hin, auch mir hat man damals solche Tabletten verschrieben, die ich zwar aus der Apotheke geholt hatte aber NIE eingenommen habe, weil ich mir trotz dass ich damals fast durch geknallt wäre, d.h. nicht mehr Herr meiner Sinne, immer Mut gemacht habe, das ich alles schaffe und schaffen kann. JEDER hat diese Gene in sich und kann alles schaffen was er wirklich will und sich vor nimmt. Du bist gefallen, von mir aus tief, na und, dann steh wieder auf, wer hindert dich daran, nur du selbst! Bitte, ich meine das wirklich nicht böse oder Vorwurfsvoll, ich möchte dir nur ein wenig helfen deine Sichtweise zu ändern, denn das ist nämlich das aller wichtigste, wie du die Dinge siehst und beurteilst, darauf kommt es an. Was und wer mir damals und auch heute (auf heute komme ich noch) wirklich geholfen hat, war ich selbst, ich habe sehr viel Bücher gelesen über das Leben selbst, Lebenseinstellungen, Denkweisen, Eigenmotivation, Selbstliebe, Mut u.s.w. Letztendlich können wir uns immer nur selbst „retten“, helfen…. Jetzt zum heute, ich sagte heute, weil ich vor ein paar Wochen bemerkte das es „bei mir wohl wieder los geht“, ein Rückfall so zusagen. Ich bin zu meinem Arzt und habe mir Tabletten verschreiben lassen, weil ich am Abend davor im Bett lag und gedacht habe- um Gotteswillen, nein, soll das jetzt wieder anfangen, das ganze Theater von damals noch mal von vorn, und ich dachte, NEIN, niemals, lieber willst du nicht mehr Leben, aber durch diese Hölle gehst du nicht mehr- BULLSCHITT, das ist doch alles Quatsch, ich habe die Tabletten abermals in die Tonne gehauen und habe mir gesagt,- SO, jetzt erst recht, du hast schon viel schlimmeres überstanden, das packst du, jetzt weißt du ja wie du damit umgehen musst und kannst, was zutun ist damit es gar nicht erst soweit kommt wie es damals war, du hast es damals überlebt und nichts und niemand bekommt dich klein- Ich könnte hier echt ein Buch schreiben, aber ich denke das reicht erst mal()

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                • Re: Es ist genug


                  Ach ja...

                  -Ich sehne mich nach einem einfachen Leben mit wenig Geld und viel Liebe,mit wenig Technik und viel Gemüse-

                  Schaff dir dein einfaches Leben, wenn du dafür wenig Geld benötigst ist das doch okay, und schencke viel Liebe (du bekommst immer zurück was du gibst), lass die Technik für dich in deinem Leben wenig sein, und mach dir viel Gemüse....

                  -Ein Leben, wo die Sonne den Tag beginnt und ihn beendet.-

                  Lass deinen Tag mit Sonne beginnen und enden, du bestimmst darüber, steh mit Sonne in dir auf und beende deinen Tag mit Sonne...

                  -Ein Leben, das zudem von Athletik, Ästhetik und Sexualität geprägt ist. Ein Leben mit festen Strukturen und Ritualen, mit Freiheit, Rausch und Visionen-

                  Dann lass die die Athletik und Ästhetik in dein Leben, präge es mit Sexualität, bau dir deine festen Strukturen und Rituale, sei Frei, berausche dich und hab Vissionen.....

                  Kurz um: lass all das in dein Leben einfließen, mach es zum festen Bestandteil deines Lebens, ersxhaffe es dir, jede Sekunde deines Lebens erschaffst du dir selbst.... (wir alle tun das)
                  Und wenn sich jeder dessen bewußt wäre, dann gäbe es auf der Welt keine Unstimmigkeiten, Kriege, Morde, Gewalt u.s.w mehr

                  Viele liebe Grüße

                  Kommentar


                  • Re: Es ist genug


                    Ich finde es klasse das du es ohne Medikamente geschafft hast.
                    Man sollte aber dazu sagen das viele es nicht alleine schaffen können und auch, dass das richtige Medi sehr viel erleichtern kann selbst wenn man es ohne schaffen könnte, quält man sich mit Medikamenten nicht so maßlos und über einen kürzeren Zeitraum.
                    Medikamente sind kein Teufelswerk, für die meisten die sie nehmen sind sie ein Segen, auch wenn es manchmal länger dauert um das zu finden was einem gut hilft.
                    Wenn sich jemand entscheidet welche zu nehmen obwohl er dagegen wettert, zeigt es doch nur das er im Grunde doch gerne etwas ändern möchte und in den Medikamenten eine Chance dazu sieht, was ganz sicher auch gerechtfertigt ist.

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