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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    "Und vergrab Dich nicht nur in Deinem Job, das ist zu einseitig! Quatsch mit Kumpels, heul Dich bei nem Freund aus, verabrede Dich auf ein Bierchen etc. Es geht nicht darum, den Hans-Dampf vorzuspielen - aber zieh Dich jetzt bloß nicht zu weit zurück. Du nimmst Deine Medis ja auch nicht ohne Grund."

    Das sind allerbeste Ratschläge, denen ich mich gern anschließe!

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Hallo ihr beiden Ich versuche eigentlich gerade mir keine Hoffnungen zu machen. Sie meinte sie hätte angst wenn sie zurück kehre ginge alles wieder von vorne los...sie müsse ihr Leben verändern. ..und der Punkt der Veränderung bin ich. Aktuell geht's bin ich einfach nur traurig und niedergeschlagen. ..ich wollte mit ihr mein leben verbringen und Kinder haben...dieser Traum ist vorüber obwohl ich bis zuletzt gehofft habe.

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Hallo nochmal Also Medikamente nehmen ich schon länger nicht mehr. Seit fast drei Monaten bin ich davon weg. Ich hätte eine schlimme Nacht...sehr viele diffuse Erinnerungen und Hoffnungen und sehr schlecht geschlafen!

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Hallo Werner,

          ich fürchte du wirst erst mal weiterhin keine so guten Nächte haben.

          Mach dir aber klar das dies dazu gehört und leider ein Teil der Trennung ist.

          Es wird sicher auch bald wieder besser, wenn du deine Freizeit so gestaltest das du Ablenkung hast und vielleicht auch mit jemanden darüber reden kannst, wirst du auch das in den Griff bekommen.

          Es hört sich vielleicht doof an und ist bei dir nicht so, aber wenn bei mir etwas war das sich ewig gezogen hat und sehr balastend war, dann hatte der Schlussstrich auch etwas befreiendes.
          Nachdem das erste Loch überwunden war, gab es auch kein Hin und Her mehr, kein Hoffen und Bangen, keine ständigen Befürchtungen und Ängste, in es fiel ein großer Teil der Belastung und Unsicherheit ab, die Nerven waren nicht mehr durchgehend angespannt.

          Ich hoffe das du das gut überstehst und bald vielleicht auch ein wenig Befreiung von der "Dauerbelastung" spürst, die Nerven die du dadurch schonen kannst, Kräfte die dir nicht mehr durch Unsicherheiten abgezogen werden, dann auch für die Überwindung einsetzen kannst, für dein Wohlbefinden und dein Leben.

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Kann ich mir vorstellen, daß die Nacht bescheiden war :/

            Daß sie die Angst hat, daß alles wieder von vorne losginge, ist ja auch nachvollziehbar. Die gleiche Angst hatte ich auch, als ich aus der Klinik raus und wieder nach Hause bin: Jetzt werden die ganzen alten Trigger wieder aktiv... Ich hatte nen ziemlichen Bammel davor, Zuhause mit Frau und Kind zu sein - auch, wenn's nur ein paar Tage waren, bis die beiden in Kur gefahren sind. Gleichzeitig aber auch die Angst davor, allein zu sein..., s.o. Dann der Wiederbeginn mit der Arbeit. Zwar erst mal nur halbtags Wiedereingliederung, aber trotzdem - die ganzen Nasen, der neue Chef mit seinen hektischen Forderungen, das gleiche Gelände, das gleiche Gebäude, der gleiche Flur, mein Schreibtisch... Dann, drei Wochen später, Frau und Kind wieder aus der Kur zurück - "ob das gutgeht, ob das alles klappen wird...?!? Was, wenn ich wieder einen massiven Rückfall bekomme?"

            Was ich damit sagen will - und auch das kennst Du vielleicht von Dir selbst:
            In einer Depression kommen auch Ängste hoch, leichtere und größere, auch Panikattacken sind möglich. Einige sind begründet, andere nicht, sind irrational.
            Ich könnte mir vorstellen, daß Deine (Ex-)Freundin im Augenblick vielleicht wirklich nur mal richtig Abstand braucht, um sich zu fangen. Keine Telefonate mit Dir, keine Besuche, keine Paartherapie. So schmerzlich das für Dich ist (für mich wäre es das auch): Aber im Moment ist sie selbst für sich die wichtigste Person, um wieder gesund zu werden. Sie muß sich jetzt selbst in den absoluten Mittelpunkt ihres Lebens stellen.

            Ich habe in der Klinik ein paar Patienten kennengelernt, die trotz ihres Aufenthaltes dort von ihrem Alltagsleben "verfolgt" wurden oder auch selbst nicht lockerlassen konnten. Mir selbst ging es ansatzweise ähnlich. Aber ich habe zum Glück keine schwere Depri oder schwere Angststörungen, deswegen hab ich es halbwegs verpackt bekommen. Anderen geht es richtig dreckig: Eine der Patientinnen ist im Laufe von 12 Jahren sechs Mal überfallen worden - wenn die nur die Worte "einkaufen gehen" oder "Supermarkt" gehört hat, bekam sie Angstzustände.
            Will sagen: Wie leicht oder schwer Deine Freundin drinhängt, ahnst Du vielleicht - wirklich WISSEN tut sie es nur selbst. Und je nachdem ist es für eine beschleunigte Heilung dann doch sehr wichtig, ein paar Cuts zu machen. Manche für immer, andere vielleicht nur temporär, bis sich alles wieder eingerenkt hat.

            Und in jedem Fall: Es hat zwar vielleicht mit Dir zu tun - aber Du bist NICHT SCHULD!! Es ist ihr Leben, ihr Werdegang, ihre Erfahrungen, ihre Sicht der Dinge, ihre Probleme, ihre Krankheit. Und Du trägst dafür in keinem Fall die Verantwortung - Du hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und versucht, ihr zu helfen. Ok?

            Warte ab.
            Ich drücke Dir - und ihr / euch - ganz fest die Daumen, daß das nur temporär ist.
            Aber auch ansonsten wirst Du Deinen Weg weitergehen, und zwar gut und gesund

            PS: Ich würde Dir raten, Dich mit Deiner Therapeutin oder Arzt / Psychiater kurzfristig darüber zu unterhalten, ob Du prophylaktisch wieder auf die Medis gehen solltest! Wenn das im Augenblick - verständlicherweise - eine massive Belastung für Dich ist, ist ein Rückfall in die Depression nicht auszuschließen. Vorsorge ist besser als Nachsorge

            Das wird. Hab Geduld
            Und trotz alledem wünsche ich Dir einen halbwegs schönen und erfolgreichen Dienstag

            Alex

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Vielen dank für eure immer aufbauenden Worte das hilft mir sehr. Ich versuche mich nicht in ein Loch ziehen zu lassen. Hab es meinen Freunden schon gesagt, dass ich sie wohl in den nächsten Wochen mehr brauchen werde. Irgendwie steckt in mir drin immer noch ein komisches Gefühl der Hoffnung, was aber vollkommen unbegründet ist denn sie hat mir keine Hoffnung gemacht. Es fällt mir auch echt schwer hier die fassungslos zu bewahren...das tut echt weh!

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Guten morgen

                ich habe heute wieder eine schlechte Nacht hinter mir. Bin um 3 Uhr wach gewesen und konnte nicht mehr einschlafen. Meine Gedanken kreisen ständig um Sie und wie ich mein Leben ohne Sie verbringen soll. Sie ist die Frau meiner Traume...ich wollte Kinder mit ihr und wir wollten ja vor wenigen Monaten noch ein Haus kaufen!
                Sie ist da aktuell irgendwie eisener...meldet sich gar nicht. ich versuche das ja auch aber es fällt mir wirklich sehr schwer.
                Ich fühle mich nicht depressiv, aber trotzdem spüre ich gerade eine riesige Hoffnungslosigkeit, fühle mich enttäuscht, verlassen und orientierungslos!
                Wie konnte sie mir sowas antun...ich habe gekämpft wie ein Löwe und trotzdem verloren...wir hatten keinen Streit und keine Zwischenfälle! Einfach so sagt sie mir das bei ihren Gefühlen zu mir irgendetwas fehlt(wohl schon länger) und sie sich so gewünscht hätte das es passt, aber sie es nicht geschafft hat. Sie meint sie hätte riesige Schuldgefühle mir gegenüber, da sie glaube mich ausgenutzt zu haben, weil ich immer da war wenn es ihr schlecht ging und ihr immer geholfen habe!
                Ich bin so verzweifelt...sie war für mich die EINE!

                Viele Grüße

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Hallo Werner,

                  ich denke es fällt dir so schwer einen Grund zu akzeptieren weil du es nicht als Kopfmensch verstehen kannst.
                  Du hast gekämpft, es gab keine Unstimmigkeiten, du hast sie immer unterstützt, da gibt es doch eigentlich keinen Grund für ein Scheitern.

                  Das was man nicht so greifen kann sind die Gefühle, auf die jede Beziehung aufgebaut ist, ohne entsprechende Gefühle gibt es keine Beziehung.
                  Gefühle sind aber nicht rational, man kann sie nicht durch Logik hervorrufen und auch nicht immer erklären.
                  Für seine Gefühle kann niemand etwas, sie sind einfach da und sie können auch einfach wieder verschwinden, auch wenn sich beide wünschen würden das sie da wären, deshalb ändert sich trotzdem nichts.

                  Vielleicht hilft es dir, wenn du deinen Fokus mehr darauf legst das dies etwas unbeeinflussbares ist, es nicht an einem Fehler, oder Mangel liegt, sondern einfach an etwas das da sein muss wenn man zusammen bleiben möchte, es aber außerhalb des menschlichen Willens und Bemühens liegt, ob es nun da ist oder nicht.

                  Ihre Gefühle haben sich geändert, das ist der einzige Grund, da steckt nichts dahinter was du hättest anders machen können.
                  Warum das passiert ist wird deine Freundin mit der Zeit herausfinden, ob sich das tatsächlich so entwickelt hat und unabänderlich ist, oder ob es ein Teil der Depression ist und wieder vergeht, vielleicht doch noch entsprechende Gefühle für dich vorhanden sind.

                  Die Zeit wird es zeigen, aber es würde auch nichts bringen wenn du darauf hoffst, das da noch genug Gefühle für dich verschüttet sind und irgendwann wieder hervor kommen, um es noch einmal zu versuchen und dadurch in der Warteschleife verharrst.
                  Egal ob die Ursache für den Verlust ihrer Gefühle nun mit der Erkrankung zu tun hat, oder es einfach so ist, du musst versuchen es zu akzeptieren und loszulassen.
                  Du hast ja alles getan was du tun konntest, also gibt es keinen Grund das immer wieder durchzudenken, gegen höhere Gewalt (und Gefühle sind eine höhere Gewalt) kannst du nichts tun, wirst auch keinen einleuchtenden Grund finden, keine Erklärung, sondern nur in einer Gedankanspirale herumdenken ohne jemals eine Antwort zu finden.
                  Außer die, das es einfach passiert ist, ohne das irgendwer es hätte vermeiden können, weder du, noch sie.

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Moin Werner,

                    dem, was Tired geschrieben hat, kann ich wenig hinzufügen. Solche Liebes- und Beziehungsdinge sind eben leider wirklich keine Kopfsache. Und falls es Dich etwas tröstet: Mir ginge es an Deiner Stelle wahrscheinlich sehr ähnlich.

                    Trotzdem: Laß Dich davon nicht unterkriegen. Dein Leben ist davon nicht schlechter als vorher, es gibt keinen echten Grund, daß Du Dich hoffnungslos fühlen müßtest. Das ganze ist jetzt natürlich eine Form von Abschied und "Trauerarbeit" für Dich, da sind solche Gefühle ganz normal. Aber das vergeht auch wieder. SAGE Dir immer wieder, daß Du es auch ohne sie schaffen kannst und wirst. ERLAUBE Dir, traurig zu sein, aber SAGE Dir, daß Du auch ohne sie zufrieden und glücklich sein wirst und kannst. SAGE Dir, daß Du Dich auch früher oder später neu verlieben wirst, und daß es dann funktionieren und halten wird.
                    Selbst, wenn Du Dir das im Augenblick und die nächsten Tage noch nicht so richtig glaubst - steter Tropfen höhlt den Stein, auch in dieser Richtung. Ist zumindest meine aktuelle Erfahrung. Es dauert nur eben - es sind alles nur Tropfen, maximal Rinnsaale, kleine Bächlein.

                    Aber das wird wieder! Hab Zuversicht

                    Und trotz alledem auch diesmal wieder: Einen halbwegs schönen Tag

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Sie meint sie hätte riesige Schuldgefühle mir gegenüber, da sie glaube mich ausgenutzt zu haben, weil ich immer da war wenn es ihr schlecht ging und ihr immer geholfen habe!
                      Vielleicht kannst du etwas tun, was euch beiden bei der Verarbeitung ein Stück weiter bringt.

                      Nimm ihr die Schuldgefühle, sag ihr das niemand etwas für sein Empfinden kann und du ihr das nicht übel nimmst.
                      Das du die Zeit mit ihr nicht missen möchtest und die Erinnerungen daran immer ein Teil deines Lebens sein werden, das aber niemand eine Schuld daran trägt, das es so zuende gegangen ist.

                      Zeig nochmal Großmut, ich würde darauf wetten das es dir genauso gut tun wird wie ihr, das ihr beide euch damit ein gut Stück vom Grübeln befreien könnt.
                      Und, es wird einen Eindruck bei ihr hinterlassen der dich nicht in Vergessenheit geraten lässt, wer weiß, vielleicht sogar dabei hilft, das sie etwas schneller ihre Gefühle ordnen kann und du natürlich auch.

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Hallo Tired

                        Ich habe sie bereits beim letzten Paargespräch und auch am Telefon von ihren Schuldgefühlen frei gesprochen. Und wenn ich so über das erste Paargespräch nachdenke und mir anschaue wie mich dir Therapeuten dahin gesteuert haben, kommts mir fast so vor als wäre das der einzige Grund für dieses Gespräch gewesen. Ich fühle mich da auch etwas instrumentalisiert!
                        Übel nehme ich ihr die Idee im Rahmen eines zweiten Paargespräches wieder mit zwei Therapeuten die Beziehung mit mir zu beenden. Ich habe mich ehrlich gesagt durch diesen Plan gedemütigt gefühlt. In einem solch intimen Moment möchte man doch keine wildfemden Menschen um sich haben! Das hat mich sehr verletzt und konnte ich nur verhindern, weil ich den Plan durchschaut habe.

                        Aber unabhängig von allem spüre ich leider immer noch die gleiche Liebe zu ihr ie vorher, nur erscheint sie mir gerade unerreichbar und weit entfernt. Ich habe eben gerade das Gefühl meinen kompletten Lebensplan verloren zu habe. Sicher brauche ich sie nicht zum überleben....aber aktuell sgat mir mein Gefühl ich brauche sie zum Leben und zum glücklich sein....

                        Ich weiß ehrlich nicht wie es weitergehen soll?

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Ich weiß ehrlich nicht wie es weitergehen soll?

                          Aber, es geht weiter!

                          Die nächsten Tage soll es schön werden, du solltest schauen das du viel draußen bist und Sonne tankst.

                          Vielleicht auch mal weg fahren, mit nem Freund, dann kommst du auch mal auf andere Gedanken.

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Moin

                            Ich habe sie bereits beim letzten Paargespräch und auch am Telefon von ihren Schuldgefühlen frei gesprochen. Und wenn ich so über das erste Paargespräch nachdenke und mir anschaue wie mich dir Therapeuten dahin gesteuert haben, kommts mir fast so vor als wäre das der einzige Grund für dieses Gespräch gewesen. Ich fühle mich da auch etwas instrumentalisiert!
                            Übel nehme ich ihr die Idee im Rahmen eines zweiten Paargespräches wieder mit zwei Therapeuten die Beziehung mit mir zu beenden. Ich habe mich ehrlich gesagt durch diesen Plan gedemütigt gefühlt. In einem solch intimen Moment möchte man doch keine wildfemden Menschen um sich haben! Das hat mich sehr verletzt und konnte ich nur verhindern, weil ich den Plan durchschaut habe.
                            Ich kann Deine Sichtweise voll und ganz nachvollziehen.

                            Andererseits versuche einmal, Dich in ihre Lage zu versetzen - vielleicht hilft Dir das, die Sache etwas entspannter und mit mehr Abstand und Verständnis zu betrachten:
                            Sie hängt im Augenblick richtig schei*e-tief drin. Sie vertraut sich wahrscheinlich selbst hinten und vorne nicht (mehr). Sie hat sich (womöglich) schuldig gefühlt. Und sie dürfte eine ziemliche Unsicherheit darüber verspürt haben, wie Du auf all das reagieren wirst. Sie hat im Augenblick selbst jeden Halt in ihrem Leben verloren, einen Freundeskreis, dem sie sich anvertrauen könnte, hat sie nicht. Da erscheint es mir als Außenstehendem durchaus nachvollziehbar, daß sie so ein brisantes Thema gern im Beisein ihres Therapeuten mit Dir besprechen möchte.

                            Unter anderen, "gesünderen" Umständen hätte sie das Thema sicher auch allein mit Dir besprochen.

                            Versuche, es ihr nicht allzu übel zu nehmen - auch wenn Dir das als persönlich Betroffenem verständlicherweise etwas schwer fallen dürfte. Versuche, ihr (innerlich) zu verzeihen. Wenn Dir das gelingt, wird es Dir mehr Ruhe bringen.

                            Und ich will damit jetzt ganz bestimmt nicht behaupten, daß alles Eitel-Sonnenschein für Dich sein soll - bitte nicht falsch verstehen! Klar geht's auch Dir Schei*e, gar keine Frage. Und es ist absolut menschlich, daß Du ihr das übel nimmst; das ginge wahrscheinlich jedem so. Nur bringt es Dich keinen Schritt weiter, sondern verschafft Dir nur noch zusätzlichen Frust und Grübeleien.

                            Aber unabhängig von allem spüre ich leider immer noch die gleiche Liebe zu ihr ie vorher, nur erscheint sie mir gerade unerreichbar und weit entfernt. Ich habe eben gerade das Gefühl meinen kompletten Lebensplan verloren zu habe. Sicher brauche ich sie nicht zum überleben....aber aktuell sgat mir mein Gefühl ich brauche sie zum Leben und zum glücklich sein....
                            Korrigiere: Das sagt Dir nicht Dein Gefühl - das sagen Dir Deine bewußten und unterbewußten Gedanken. Und diese lösen dann die entsprechenden Gefühle aus. Gefühle sind immer die Folge von Gedanken.
                            Je mehr Du im Laufe der Zeit lernst, anders darüber zu denken, umso mehr werden auch die (schlechten) Gefühle verblassen. Nicht heute, nicht morgen, nicht mit Druck und Gewalt. Aber eben mit der Zeit. Und so blöd auch das jetzt klingen mag: Es eilt auch nicht, Du hast die Zeit. Sei traurig, weine, quatsche Dich aus, verprügele die Sofakissen, zerschlage Teller... Aber hab Vertrauen, in Dich und Dein Leben

                            Wie üblich: Alles leichter gesagt als getan Aber ich denke, die Lösung liegt irgendwo in der Richtung.

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Eigentlich kann ich tief in mir nichts wirklich übel nehmen! Ich bin ihr auch nicht böse...im Gegenteil meine Herz ist immerhin voll und ganz erfüllt von einem Gefühl der Hoffnung auch wenn ich mir dauernd Vorsatz, dass sie Schluß gemacht hat und sie das wohl jetzt auch nicht ändern wird! Ich würde sie jederzeit wieder mit offenen Armen empfangenen! Gerade vor ner halben Stunde hat sie unser für Sonntag geplantes Gespräch abgesagt und um eine Woche verschoben! Sie fühlt sich wohl auch noch nicht wirklich bereit für das Gespräch! Das tut weh...ich hab schon Riesen Schwierigkeiten mich nicht bei ihr zu melden!

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                Falls es Dich etwas tröstet: Dieses Gefühl, an der Situation bzw. meinen Gedanken wenig ändern zu können, habe ich besonders heute auch wieder ganz extrem: Mein "neuer" Zwischenchef, den ich vor nem halben Jahr vor die Nase gesetzt bekommen habe, verbreitet eine Hektik und einen Streß, daß es teilweise echt nicht mehr feierlich ist. Und suggeriert, die Firma bzw. wir hätten in den ganzen letzten 5, 10, 20 Jahren von nix ne Ahnung gehabt und Bockmist gebaut - er formuliert es zumindest so, daß es so auf mich und viele andere hier so wirkt. "Ich schaff' das nicht; wie soll ich das hinkriegen; was glaubt der, wie wir/ich das alles schaffen sollen;..." - Verzweiflungs- und Hoffnungslosigkeitsgedanken dieser Art.

                                Die Konsequenz:
                                Seit rund 9 / 10 Uhr herum habe ich immer mal wieder leichte Wärme- und Angstwellen, die mir durch den Körper ziehen. Mein Magen ist zwar größtenteils ruhig, aber richtig gut fühlt sich anders an... Gegen elf herum kam so ne Welle hoch, daß ich schon am Überlegen war, das ganze Wieder-Voll-In-Den-Berufeinsteigen vielleicht doch besser etwas zurückzustreichen.
                                Die ganzen positiveren Gegengedanken - "ich SCHAFFE das; natürlich krieg ich das hin; ich laß mich nicht in Streß versetzen; ich bleibe ganz ruhig; ich habe ein schönes Leben; das muß mich jetzt nicht runterziehen" - haben bisher lediglich ein Abklingen der Streßsymptome bewirkt. Sobald ich damit lockerlasse, versuchen meine Gedanken es immer wieder - mit mehr oder weniger Erfolg - in die negative Richtung abzudriften, s.o.
                                Ich bekomme mich also auch nur schwer abgelenkt. Großartige positive, schöne Gedanken, Erlebnisse, Vorhaben wollen mir irgendwie nicht dauerhaft oder nachhaltig in den Kopf kommen und dort bleiben.
                                Teil meines Wesens? Oder Teil meiner Depression?

                                Worauf ich hinaus will - und soviel verstehe ich mittlerweile immerhin:
                                Sowohl bei Deinem Gedanken- und Gefühlskarussell als auch bei meinem - es ist (dummer- oder glücklicherweise ) eine Kopfsache. Wenn Du/ich/wir es "erstmal" hinkriegen, diese ganzen Gedanken gelassen durchwandern zu lassen ohne sie zu katastrophisieren und "normal" weiterzumachen, sind wir einen großen Schritt weiter.

                                Aber ich sehe das schon auch so n bissel als leichten Widerspruch:
                                Auf der einen Seite soll man seine (negativen) Gedanken und Gefühle bewußt wahrnehmen, zulassen, akzeptieren, passieren lassen. Nicht zu sehr dagegen ankämpfen, um ihnen nicht unnötig Energie zuzuführen.
                                Auf der anderen Seite aber soll man lernen, sie zu relativieren und zu entkräften, ihnen positive Gedanken entgegenhalten.

                                So ganz läßt sich da der innere Widerspruch wohl doch nicht vermeiden... oder wo hab ich da mein Verständnisproblem?

                                Irgendwie find ich das grad alles mal wieder ziemlich K****....!
                                Andererseits will/soll ich ja auch nicht übertreiben: Es ist ja nicht alles K****... es gibt ja auch schöne und positive Dinge in meinem Leben Nur irgendwie seh ich die heute grad wieder etwas weniger...

                                Ich hoffe wirklich, daß sich das mit der Zeit legt und ich ruhiger, gelassener und wieder zufriedener und glücklicher werde. Dieser aktuelle Zwischenzustand ist zwar sicher deutlich besser als die tiefe Depri - aber wirklich prickelnd auch nicht. (Aber ja: Er ist auf jeden Fall schonmal um viele Längen besser als die tiefe Depri )

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Aber ich sehe das schon auch so n bissel als leichten Widerspruch:
                                  Auf der einen Seite soll man seine (negativen) Gedanken und Gefühle bewußt wahrnehmen, zulassen, akzeptieren, passieren lassen. Nicht zu sehr dagegen ankämpfen, um ihnen nicht unnötig Energie zuzuführen.
                                  Auf der anderen Seite aber soll man lernen, sie zu relativieren und zu entkräften, ihnen positive Gedanken entgegenhalten.


                                  So ist es.
                                  Lass deine Ängste zu, lenk dich ab, verdräng sie................
                                  Alles wird empfohlen, mit nichts kann man etwas anfangen, wenn man mitten drin ist.

                                  Ich habs mir so zurecht gelegt.
                                  Wenn du eine schlechte Phse hast, ist es besser sich den Gedanken nicht hinzugeben, lieber verdrängen.
                                  Erst wenn es dir besser geht, oder du einen Therapeuten gegenüber sitzen hast der dich etwas lenkt, kannst du die Gefühle und Gedanken bewusst wahrnehmen und mit Unterstützung besser dich abgrenzen.
                                  Man sollte meiner Meinung nach dem allen nur freien Lauf lassen, wenn man auch die Kontrolle hat, dann kann man Gedanken auch passieren lassen, oder sie relativieren und entkräften.
                                  Bist du gerade in einem Loch, ist das dann doch ziemlich schwierig und ein ziemlicher Kraftaufwand.
                                  Genau deshalb dürfte auch ab einem gewissen Punkt Hilfe von Außen nötig sein, um dir die Anstöße zum relativieren zu geben, die ein bisschen Denkhilfe und Vorsortierung leistet, damit du dich nicht vollends im Grübelwahn verlierst.

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Lieber Alex Es tröstet mich keinesfalls, dass es dir heute nicht so gut geht. Im Gegenteil wünsche ich mir, dass du deine Probleme voll und ganz überwindet! Ich muss auch betonen dass ich mich gerade nicht depressiv fühle. Ja ich habe angst vor der Zukunft und dem Alleinsein und ja ich weiß nicht wie ich auf meine ex Freundin verzichten so Sie ist schließlich der Mittelpunkt meines Lebens, aber trotzdem fühle ich nicht das was ich während meiner depression gefühlt habe. Trotzdem hat mich das verschieben des Termins vom Sonntag auf ne Woche später wieder verletzt und mir ein Stück Hoffnung genommen! Ich frage ob es Feigheit ist oder was hinter der Verschiebung steckt!

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Hallo Werner,

                                      sorry, wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich hab da aus dem, was Du geschrieben hast, wohl einfach die falschen Schlußfolgerungen gezogen.

                                      Ich frage ob es Feigheit ist oder was hinter der Verschiebung steckt!
                                      Interpretiere da nicht zuviel hinein.
                                      Ich glaube eher, ihr fehlt es im Moment einfach an der Kraft, ein solches Gespräch zu führen. Das ist keine (böse) Absicht, sie will Dich damit sicher nicht verletzen. Aber sie wird im Augenblick einfach den Abstand brauchen, um sich zu berappeln und Klarheit über ihre Gedanken und Gefühle zu gewinnen. Sie ist wahrscheinlich noch zu nah dran an allem.

                                      Gib ihr Zeit. Das ist das einzige und auch sinnvollste, was Du zur Zeit kannst. Dränge sie nicht - damit zieht sie sich nur noch weiter zurück.
                                      Sie wird sich bei Dir melden, ziemlich sicher. Aber das kann eben noch etwas dauern.

                                      Ich wünsche Dir eine halbwegs ruhige und angenehme Nacht. Halt die Ohren steif.

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Hallo Alex Ich ha dir das nicht übel genommen, keine Angst! Leider War ich heute Nacht wieder um halb drei wach...ich schaffe es einfach nicht zu akzeptieren, dass sie die ein ende gemacht hat. Ich halte stille habe ihr gestern allerdings auf die Verschiebung des Treffens geantwortet. Ärgere mich etwas das ich ihr geschrieben habe das ich immer noch Hoffnung in mir spüre und sie mir die 5 erfülltesten Jahre meines Lebens geschenkt hat! Ich hatte aber in dem Moment ein starkes Bedürfnis ihr das mitzuteilen! Ich hatte in meinem leben noch keinen Liebeslieder wie diesen!

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Guten morgen liebe Helfer

                                          heute hab ich wenigstens mal bis halb fünf geschlafen! Leider geht der innere Kampf sofort wenn ich wach werde wieder los; es zieht mir förmlich die körperlichen Kräfte ab. Ich glaube ich habe mich emotioal so mit ihr verbudnen, dass ich nun nicht mehr weiß wie ich mein Leben ohne sie glücklich leben soll.
                                          Ich sollte auch dazu sagen das dies meine erste so lange Beziehung ist und wir ja auch zusammen gewohnt haben. Eine solche Trennung kenne ich nicht! Ich habe wirklich auch Angst wie ich das alles nun alleine wieder auf die Reihe bekommen soll?
                                          Aktuell verziehe ich mich übers Wochenende am Tag zu den Eltern und besuche Freunde...zuhause bin ich nur zum schlafen und selbst das ist schon schlimm genug! Alles hier erinnert mich an sie...ihre Kleidung und persönlichen Sachen sind ja alle noch da.
                                          Sie zieht das deutlich konsequenter durch...hat sich ja schon während der Therapie fast gar nicht gemeldet und hält nun Ruhe; ich hingegen halte auch Ruhe aber quäle mich, weil ich ihr dauernd schreiben will und mich zwingen muss es nicht zu tun. Ich glaube als Verlassender ist das eh einfacher, denn sie hat die Entscheidung ja bewusst getroffen und sich darauf vorbereitet.

                                          Ich weiß auch nicht wie es nach ihrem Umzug werden soll. Sie zieht wahrscheinlich in die nächstgrößere Stadt (Mainz). Dort hat sie niemanden(sie hat ja keinen eigenen Freundeskreis) und wird da mutterseelenallein sitzen. ich frage mich ob das gutgehen kann, wenn sie dann aus dem goldenen Käfiig der Therapie entlassen wird!? Das sollten eigentlich nicht meine Gedanken sein, aber mich bewegt das sehr...

                                          Das schlimmste ist...ich liebe sie immer noch wie vorher und kann einfach nicht verstehen warum es soweit kommen musste!

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            "...denn sie hat die Entscheidung ja bewusst getroffen und sich darauf vorbereitet."

                                            Sie hat die Entscheidung vielleicht gar nicht allein getroffen. Ihre Beziehung war ja auch Thema der Psychotherapie. Da steht die Identität des Individuum, seine Autonomie in Beziehung zur Selbstwertstabilität oft so im Vordergrund, dass die Paarbeziehung leidet.
                                            Außerdem fällt es in fremder Umgebung - noch dazu in einer sogenannten geschützten - viel leichter, vom Partner wegführende Gedanken zu fördern (oder fördern zu lassen), als zu Hause.
                                            Bei Ihnen ist es in allen Punkten genau umgekehrt!

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hallo Herr Dr. Riecke

                                              ich vermute auch, dass sie die Entscheidung nicht komplett selbstständig getroffen hat! Als ich ihr das Paargespräch abgesagt habe(in dem sie mir das ganze ja mitteilen wollte) mit der Begründung, dass ich nicht dorthin fahren würde wenn sie mit mir im Rahmen dieses Gespräches Schluss machen will; kam ja als Antwort, dass sie sich morgen melden würde! Das fand ich sehr komisch, denn die einzige Erklärung für mich warum sie mit der Antwort gewartet hat, ist die Tatsache, dass sie sich noch mit ihrem Therapeuten beraten musste was sie nun tun sollte.
                                              Mich schockiert das auch sehr, denn ich das zeigt mir eine Art Abhängigkeit von ihren Therapeuten! Ich frage mich wie es werden soll wenn sie aus der Klinik entlassen wird? Dann steht sie ja vollkommen alleine ohne soziales Umfeld da....mein Freundeskreis ist ja auch aktuell tabu!
                                              Auch die egoistische Gefühlskälte kenne ich so nicht von ihr; mich in so eine Situation zu bringen nur damit es ihr leichter fällt das ganze zu beenden!
                                              Irgendwie verstehe ich das alles nicht. Es ist sicher so, dass sie ihrer Gefühle zu mir nicht sicher ist (oder verloren hat), aber sie hatte schon während unserer gesamten Beziehung Probleme mit Entscheidungen. Und wenn diese auf sie zukamen, hat sie immer mit Flucht oder Verdrängung reagiert (Job, Magister Arbeit, Knie Op, laut Eltern schon beim Abitur usw.). Dies hatte zum Teil heftige körperliche Symptome zur Folge...(Zittern, Magenprobleme bis zum Erbrechen) und nur durch langwierige Gespräche und Kraft meinerseits war sie dann fähig all das anzugehen!
                                              Und irgendwie gings aber jetzt in dieser Therapie auf einmal nur um die Beziehung die als Hauptproblem identifizeirt und dann beendet wurde! Ich fühle mich da auch etwas zum Sündenbock gemacht!
                                              Wenn ich mich so an mein erstes Paargespräch erinnere, habe ich das Gefühl ich wurde von den beiden Therapeuten geschickt dazu geleitet sie von ihren Schuldgefühlen mir gegenüber frei zu sprechen, was ich auch getan habe.
                                              Im nachhinein denke ich dies war der erste Schritt für sie von mir loszulassen....da fühlt man sich instrumentalisiert...! an mich hat leider bei der ganzen Sache keiner Gedacht!

                                              Viele grüße

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                Hallo Werner,

                                                ich kann verstehen, daß das ganze bitter auf Dich wirken muß.

                                                Andererseits lieferst Du sämtliche Begründungen für ihre Verhalten ja in Deinem letzten Post schon mit: Sie ist bereits seit längerer Zeit eher entscheidungsunlustig gewesen, hatte hierdurch bedingt sogar üble Streßsymptome.
                                                Ich hatte so etwas in der Richtung auch bereits vermutet.

                                                Und so beschi**en das jetzt für Dich ist: Aber SIE ist in ihrer Klinik aktuell die Patientin, SIE hängt offenbar tief drin einer Depression – die sich wohl auch schon seit längerem angebahnt hat, wenn ich Deinen Text lese. Und SIE ist die diejenige, die von ihren Therapeuten aktuell wird auf die Beine gestellt werden muß / soll. Wirklich – ich kann DICH da absolut verstehen! – aber in der jetzigen Phase MUSS SIE sich selbst die wichtigste Person sein. Weil sie im Augenblick, mittendrin in ihrer Depression, wahrscheinlich gar nicht richtig in der Lage ist, all ihre Gedanken und Gefühle objektiv von außen zu betrachten und zu sortieren.
                                                Unter anderem in (streßbedingten) Depressionen bekommt man beigebracht zu trennen zwischen dem, was man beeinflussen und kann und was einem guttut, und dem, was man nicht oder nur schwer beeinflussen kann und was einem (eher) schadet. Dabei lernt man, wie Du ja vielleicht selbst noch in Erinnerung hast, sehr bald, daß man im wesentlichen nur sich selbst verändern kann. Andere zu ändern, ist deutlich schwerer.
                                                Ergo macht sie das einzige, was sie im Augenblick tun kann und wozu sie überhaupt die Kraft (!) hat / haben dürfte: Sich selbst zu retten, sich selbst zu schützen, sich selbst zu ändern (mit der Zeit). Und je nachdem, wie heftig sie drinsteckt, ist sie eben auch Unterstützung von außen angewiesen.

                                                Das ist Ka**e für Dich – und ich drücke mich hier mal ganz bewußt so deutlich aus, damit Du verstehst, daß ich Dir nichts will

                                                Versuche es vielleicht einmal von der positiven Seite aus zu sehen: Betrachte es so, daß die Therapeuten damit Deiner Freundin helfen wollen, wieder zu sich selbst zu finden und auf die Beine zu kommen. Und lasse das, was Du als Vorwurf gegen Dich betrachtest oder als Instrumentalisierung, abprallen. Sage Dir mitfühlend, wenn es Deiner Freundin aktuell hilft, wieder gesund zu werden, dann ist es das „Opfer“ wert. DU bist deswegen trotzdem ein guter Mensch! DU hast nichts falsch gemacht, bist immer für sie dagewesen, hast sie unterstützt – Du hast keinen Grund, Dir deswegen Vorwürfe zu machen. DU hast das alles richtig gemacht.

                                                Aber sie macht es eben auch „richtig“ – nur eben im Augenblick aus einer Art Notfallprogramm heraus.

                                                Versuche, Dich von Deiner jetzigen Sichtweise zu lösen. Und auch hier rate ich Dir wieder mal etwas, an dem ich selbst noch tagtäglich immer und immer wieder übe… wenn mein neuer Zwischenchef mich auf irgendetwas anspricht, nehme ich es in 50% der Fälle als Kritik an meiner Person auf. Objektiv gesehen brauche ich mir keine Vorwürfe zu machen – aber er schafft es, „Knöpfe“ zu drücken, bei denen in mir sofort der Abwehrkampf losgeht, und ich verstricke mich in Rechtfertigungen, gerate in Streß und Unruhe, usw.

                                                Aber trotzdem: Tagtäglich bemühe ich mich, die Ruhe zu bewahren, wiederzufinden. Dabei will ich nicht bestreiten, daß das Fluoxetin garantiert ein wichtiges Fundament meiner Therapie ist – da kommt (leider) trotzdem noch genug durch, nur eben mehr oder minder stark gedämpft bzw. abgemildert.

                                                Verurteile SIE nicht. Verurteile DICH nicht. Und auch die Therapeuten nicht. Es klingt vielleicht etwas blöd: Aber das kommt alles wieder in Ordnung. Es ist ein schwieriger Weg, auf dem es leider kein objektives „Richtig“ oder „Falsch“ gibt. Aber hab Geduld.

                                                Ich drück‘ Dir die Daumen, halt die Ohren steif

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  "Sage Dir mitfühlend, wenn es Deiner Freundin aktuell hilft, wieder gesund zu werden, dann ist es das „Opfer“ wert. DU bist deswegen trotzdem ein guter Mensch! DU hast nichts falsch gemacht, bist immer für sie dagewesen, hast sie unterstützt – Du hast keinen Grund, Dir deswegen Vorwürfe zu machen. DU hast das alles richtig gemacht."

                                                  Schön formuliert, Alex, da kann ich nur zustimmen!

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                                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                    Guten Morgen Alex und Herr Dr. Riecke,

                                                    vielen Dank schonmal für die aufbauenden und auch klaren Worte. Ich selbst vermag aktuell nicht immer klar zu sehen...meine Emotionen übernehmen zur Zeit oft die Oberhand.
                                                    Ich bin leider sehr unsicher ob ich mir überhaupt noch Hoffnungen machen kann, dass sich das ganze irgendwann wieder einrenkt. Sie hat sich in unserem Trennungsgespräch zwar ein Hintertürchen aufgelassen, da man ja nicht wisse was die Zukunft so bringt...aber gleichzeitig meinte sie, dass ja etwas in unserer Beziehung(oder bei ihr) nicht stimme, da sie ja nicht so fühle wie sie es von sich erwarte und das ganze ja schon länger so sei. Sie hat es wohl einfach verdrängt im letzten halben Jahr!
                                                    Ich weiß leider einfach nicht wie und ob ich mit der Beziehung abschließen soll, oder ob ich warten soll...:-(
                                                    Eigentlich weiß ich gar niichts mehr...ich weiß ja nichtmal wie es ihr geht und was sie alles in ihrer Therapie erlebt hat...sie hatte ja leider kaum Kontakt gesucht!

                                                    Viele Grüße von mir...ich geh dann mal arbeiten (ist seit dieser Woche wieder entspannt mit normalen Zeiten)!

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