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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Ja ich sage mir das auch so vor....allerdings habe ich noch ein Defizit im mich damit beschäftigen! Wenn es mir gut geht denke ich eigentlich kaum über meine Beschwerden nach; sie werden nebensächlich. Die Gedanken kommen erst wenn es wieder abwärts geht. Ich sollte mich auch mal ein wenig in Methoden der Überwindung üben und hier mal Konsequen einige Bücher lesen. Ich verstehe zum Beispiel gerade eben nicht warum ich ein wenig in der Krise bin, da ich eigentlich wirklich keinen Grund habe. Ich fühle mich körperlich wirklich gut und recht fit. Heute waren wir zum Beispiel 50km mit dem Rad unterwegs...machen wir in letzter Zeit öfter!Job läuft auch gut und ist aktuell nicht wirklich so stressig und auch privat verstehen wir uns super...kochen oft zusammen abend und unternehmen auch so einiges! Ich komm einfach nicht dahinter wo der Knackpunkt liegt für die immer wieder kehrenden Tiefs und generell die Depression liegt. Irgendwie fühle ich mich immernoch so als ob eine Last auf mir liegt und ich kann sie nicht erkennen...wirklich komisch! Die Ängste die ich gesundheitlich hatte sind übrigens schon lange nicht mehr aufgetaucht...und ebenfalls keine Panikattacken!

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Na, das sind doch schonmal Fortschritte
      Und Du schreibst ja selbst, daß es Dir auch besser geht.

      Ich glaube, ein Teil der Krux ist, daß man irgendwann in einem Alter ist, in dem einfach die Last des bisherigen Lebens mit all ihren Gewohnheiten, Denkweisen, positiven, aber eben auch vorrangig den negativen Erlebnissen und Erfahrungen "zuschlagen" kann.
      Ich selbst hätte mich jetzt auch nie als irgendwann einmal Depressiven gesehen. Aber in den letzten Monaten ist mir doch so einiges klar geworden, u.a.: Nur, weil es in meinem Fall 37 Jahre lang gut ging, heißt das nicht, daß da nicht irgendwas verborgen liegen kann. Bei mir sind's eben wirklich die klassischen "Glas-halb-voll"-Bilder und -Formulierungen, das häufige "Ja, aber-"Sagen (wobei auf das "aber" meist eine negative Einschränkung folgt) und ein Schlecht-Reden meines momentanen Lebens (also bis zum Zeitpunkt meiner Akutphase im November), obwohl eigentlich wirklich alles in Ordnung gewesen ist und es nach wie vor ist. Das ist mir bis zu meinem Zusammenbruch vor fünf Monaten echt nicht so bewußt gewesen. Ja - mir war schon klar, daß ich jetzt sicher nie der strahlendste Optimist gewesen bin. Aber für einen Realisten habe ich mich schon gehalten. Naja - jetzt bin ich klüger: Ich war vielleicht ein Realist, aber einer, der seine Sicht auf das Negative beschränkt hat - was dann eigentlich doch nicht mehr so realistisch ist, denn was im Leben ist schon ausschließlich negativ (?).

      Das ist wie gesagt meine Vermutung oder zwischenzeitliche Erkenntnis.
      Dahin bin ich sicher nicht über Nacht gekommen. Und auch nicht von ganz allein. Gespräch mit meiner Frau, Freunden, hier im Forum, mit meinem Psychotherapeuten, haben mich bewußter für mich selbst gemacht. Aber eben auch meine "Bibliotherapie": Ich habe mir seit November bestimmt mehr als ein gutes halbes Dutzend Bücher zum Thema "Depression" gekauft und gelesen, wenigstens zu 75% oder so (nicht jede Passage in jedem Buch ist jetzt für mich relevant). Meine Frau meinte irgendwann auch schon, "nicht noch ein Buch, übertreib's nicht".
      Aber ich bin davon überzeugt, daß mir vieles von dem, was ich da schwarz auf weiß gelesen habe, überhaupt erst die Augen so richtig geöffnet hat. Sich selbst kann man lange "betrügen", sich Dinge nicht eingestehen, sich über einiges nicht bewußt werden, manches in der zweiten Reihe belassen nach dem Motto "naja, ne kleine Macke hat ja jeder, so schlimm ist das schon auch nicht" etc. - aber wenn man es plötzlich schwarz auf weiß geschrieben sieht, in einer solchen Krise steckt und auch wirklich aus dieser heraus will, dann kann man die Augen plötzlich nicht mehr verschließen. So ging und geht es mir jedenfalls.

      Und deswegen kann und muß ich mittlerweile schon sagen:
      Mir ist echt vieles klar geworden.
      Und hätte ich mal auf meine Frau schon vor ein paar Jahren gehört, wär's vielleicht auch nicht so weit gekommen. Vielleicht auch doch. Naja... hätte, wenn und aber... so isch äs Läbe äbe


      Gerade, wenn Du da bei Dir noch auf der Suche bist, kann Dir vielleicht das ein oder andere Buch zu dem Thema einen möglichen Ursachen- und Lösungsweg aufzeigen.
      Das Buch "Feeling Good - Depressionen überwinden" hat dann noch dazu den ganz grandiosen Vorteil, daß es Dir auch noch echt gutes Handwerkszeug mit auf den Weg gibt, um Deine Baustellen richtig und nachhaltig zu bearbeiten. Ich für meinen Teil jedenfalls sehe gerade auch durch dieses Buch mehr Möglichkeiten und Wege, bspw. u.a. meinen Perfektionismus und Kontrollzwang abzubauen. Mittels ganz einfacher schriftlicher und gedanklicher Übungen, die ein paar Minuten Zeit am Tag erfordern und die auch problemlos mal auf der Arbeit für zwei bis drei Minuten einbauen kann, wenn es sein muß. Daß mich diese beiden Sachen offenbar nicht glücklich, sondern im Gegenteil eher unglücklich gemacht haben, habe ich mittlerweile auch verstanden. Und vor allem auch, warum das so ist bzw. so kommen muß(te) mit der Zeit.

      Nochmal für Dich zum Verständnis:
      Die Kognitive Verhaltenstherapie baut darauf auf, daß man seine (negativen) Gedanken analysiert, aufschreibt und sich dann auf verschiedene, strukturierte Arten und Weisen rationale oder sogar positive Gegengedanken dazu überlegt. Das Verblüffende daran ist, daß die meisten Methoden wirklich super-simpel sind, aber schon in kurzer Zeit zu tollen Ergebnissen führen können.
      Sich bspw. auf einem Blatt Papier einmal strukturiert Gedanken darüber zu machen, wo die Vor- und Nachteile des depressiven Im-Bett-Liegen-Bleibens liegen, wieso das ganze am Ende eher wenig ergiebig und infolgedessen sogar schädlich und selbstzerstörerisch ist, welche Vorteile dagegen schon ein simples Aufstehen mit sich bringt und daß man IMMER das bißchen Aktivierungsenergie im Körper hat, um eben auch aufzustehen; sich klarzumachen, daß es einem schon durch das Aufstehen besser gehen wird, und wenn man dann noch in Ruhe eine Dusche anhängt, man plötzlich wie ausgewandelt und schon deutlich unternehmenslustiger sein kann - das alles klingt so banal, aber es ist ungeheuer wirksam, die richtige Grundeinstellung ("eigentlich will ich etwas ändern, verbessern; ich will eigentlich nicht wirklich depressiv sein") vorausgesetzt. Und selbst ohne diese geht's, weil einem auch dafür Methoden beigebracht werden, wie man diese Grundeinstellung schon einmal herstellen kann - nämlich auf die gleiche bzw. sehr ähnliche Weisen.

      Augen-Öffner pur... naja, eher Gedanken-Öffner


      Wie dem auch immer sei: Du bist auch schon einen sehr großen Schritt weit gekommen. Bau Dir in ein paar ruhigen Minuten wirklich mal ein paar für Dich geeignete Instrumente auf, die Du regelmäßig praktizierst. Besorge Dir ein paar gute Bücher (das obenstehende würde ich dazu zählen), lies Dich etwas ein - und nach und nach wirst Du womöglich auch Deinen tieferen Ursachen auf die Schliche kommen. Damit meine ich jetzt nicht irgendwelche Kindheitstraumata oder ähnliches, sondern einfach Denk- und Verhaltensweisen, mit denen Du Dich unbewußt und versehentlich seit Jahren selbst sabotierst, ohne es zu merken.

      Du schaffst das, der Weg geht weiter, und er führt stetig ans Licht

      Jede Depression geht vorüber! Jawoll!


      PS: Ab heute keine Citalopram mehr. Bin mal gespannt Das mit der Heilpraktikerin hat im ersten Schritt übrigens nicht funktioniert, weil ich gerade eine Hausstaub-Hyposensibilisierung bei meinem HA mache. Da wollte sie dann nicht im gleichen Zeitraum eine antidepressive homoöpathische Behandlung starten. Naja, sei's drum. Wird bestimmt auch so klappen

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Vielen, vielen Dank nochmal für die vielen Tips eines Leidensgenossen. Ich habe es aufmerksam verfolgt und werde mich bemühen einiges davon umzusetzten. Ich hätte da nochmal eine Frage. Aktuell insbesondere heute überfällt mich dieses schwer zu beschreibende Traurigkeitsgefühl wieder. Das ist sehr schwer zu definieren...ist wie ein kribbeln im Bauch jedoch nicht konkret. Irgendwie wie eine Mischung aus Traurigkeit und Angst...wobei ich im Kopf da eher eine Leere habe also konkret an nichts wirkliches denke. Ich merke ja schon die letzten Tage das ich irgendwie etwas instabiler bin und heute ist es wieder ein ticken schlechter geworden.
        Ich überlege aktuell wie ich das ganze nun stoppen kann; allerdings habe ich noch keine wirksame Methode gefunden.
        Heute ist mir übrigens etwas aufgefallen. ich hatte mich geschnitten am Finger und allein der Gedanke daran llässt mich erschaudern! Mir zieht es wirklich durch Mark und Knochen...wenn ich dann so drüber nachdenke ist dies bei fast allen Verletzungen so, seien es meine oder auch die anderer oder sogar im Fernsehen. Allein der Gedanke richt schon aus und löst bei mir ein starkes ziehen durch den Körper aus(wieder schwer zu beschreiben)...nun frage ich mich ob dies eventuell auch mit meinen undefinierbaren Ängsten zusammenhängt??? ich will mich ja in nix verrennen, aber irgendwie habe ich das Gefühl meine Reaktionen sind da etwas anders als normal!

        Hat einer von euch hier ne Idee?

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Ich bin kein Experte für Angststörungen.
          Aber ich könnte mir vorstellen, daß auch hier eine KVT gute Arbeit leisten würde:
          Mach Dir eine Tabelle mit vier Spalten, "Verletzung", "Gefühl", "Negativer Gedanke", "Rationaler Gegengedanke".
          Und dann fülle diese Spalten von links nach rechts. Auf die Art und Weise kannst Du den irrationalen Gedanken und den daraus resultierenden Gefühlen etwas rationales und konstruktives entgegensetzen.


          Aber tröste Dich - ich bin heute auch wieder etwas am Kämpfen:

          Ich hab Urlaub bis Ostern. Eigentlich ja echt ein Grund zur Freude, zum Lockerlassen, zum Entspannen.
          Stattdessen habe ich wieder verstärkt Unruhe im Bauch und in der Brust. Nicht schlimm, aber spürbar und unangenehm.
          Ich hab den Eindruck, als würde ich mich selbst zu sehr durch alles Mögliche unter Druck setzen. Was irgendwie etwas irrwitzig ist, denn im Büro letzte Woche war ich ruhiger.

          Aber mit gehen seit dem Wochenende wieder alle möglichen Dinge durch den Kopf, die ich Zuhause (gern) machen würde. Nur ist die Liste recht lang:

          - Basteln/Modellbau (und da hab ich etliche Projekte im Kopf...)
          - Computerspielen
          - Aufräumen
          - Fahrrad fahren
          - Joggen / Spazieren gehen
          - Lesen

          Und die Woche Urlaub erscheint mir einfach zu kurz dafür, mal wieder. Wie so häufig an freien Tagen seit vier Jahren, seitdem der Kleine/Große da ist.

          Und was mache ich: Ich zaudere und zögere. Ich könnte ja dies tun - och nee, lieber das - och, eigentlich doch lieber das - aber eigentlich müßte ich ja auch mal daran weitermachen...

          Lange Rede, kurzer Sinn: Mir ist bewußt, daß ich die Situation durch das Zögern nicht besser mache, sich meine Aufgaben und Lieblingsprojekte dadurch auch nicht erledigen. Ich also sinnvollerweise mit etwas loslegen sollte. Aber - so blöd es klingt - die Fülle an Möglichkeiten in Verbindung mit der Kürze der Zeit hemmt mich irgendwie.

          Was erklären könnte, woher diese Unruhe und der Druck kommen. Und so kleine Wörtchen wie "sollte" und "müßte" sind da natürlich auch nicht die bestgewähltesten, auch klar.

          Ich versuche schon immer wieder, mich rational in diesem Zögern und Zaudern zu bremsen, mir zu sagen, daß ich genug Zeit für alles habe und mir keine Gedanken machen muß, daß alles gut ist, und daß ich genau das mache, was ich machen will.
          Doch irgendwie...

          Werde gerade, wo ich das schreibe, auch das Gefühl nicht los, daß hier ein Grund für meine Depri verborgen sein könnte: Seitdem der Kleine/Große auf der Welt ist, ist es eben etwas hektischer geworden, weniger Zeit für mich, und dabei so viele Hobbies und Projekte, die ich gern voran und zum Abschluß bringen möchte. Im Prinzip habe ich solche Gedanken und auch die damit einhergehende Unzufriedenheit schon seit locker 2-3 Jahren. Wenn dann noch meine "alte" negativere Sichtweise hinzukommen - Alles-oder-nichts, "damit werde ich nie fertig"-Übertreibungen, "nie habe ich Zeit für mich"-Pauschalisierungen etc. -, dann erscheint es mir nur logisch, daß auch hier steter Tropfen den Stein höhlt.

          Oh Mann...


          Was mich zu der Frage zurückbringt:
          Was mache ich jetzt am besten? Womit bekomme ich meine Unruhe am besten beruhigt?

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Tja Alex ich kann dir nachfühlen wie es dir geht. Und doch denke ich du bist schon einen Schritt weiter als ich es bin. Ich suche noch mehr oder minder verzweifelt nach der Ursache für meine Gefühle. Da hänge ich noch ganz schön in der Vergangenheit fest und verstehe den Weg wie es zu dem kommen konnte wie es heute ist noch nicht. Hierbei erkenne ich auch noch keinen Nutzen in der Psychotherapie.
            Heute dachte ich eigentlich es ist etwas besser....aber heute abend habe ich wieder diese komische starke Traurigkeit in mir...dazu kommt ein starkes Gefühl der Anspannung und starkes Kopfweh. In den letzten beiden Nächten schlafe ich auch nicht mehr richtig durch.
            Ich frage mich auch warum es jetzt wieder so ist...mir fällt kein direkter Auslöser ein für dieses Tief? Aktuell würde ich mir nicht zutrauen meine Tabletten abzusetzten.
            Wie geht es dir denn heute so...wieder im Aufschwung?

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Hi Werner,

              danke der Nachfrage, es geht.
              Im Großen und Ganzen eigentlich (sehr) gut. Aber über Mittag hatte ich ein bißchen nen Hänger und Stimmungstief und Sinnlosigkeits-Gedanken, die ich weder klar in Worte fassen kann noch genau nachvollziehen kann, wieso sie überhaupt auftreten. Was natürlich die Analyse und die KVT erschwert... War irgendwie besonders extrem gegen Ende des Mittagsschlafs (mußte den Kleinen/Großen einkuscheln, Trommelfellentzüdung) und während ich dann langsam wieder zu mir gekommen bin.

              Aber ich bin mir mit meiner Frau schonmal einig, daß es ein großer und wichtiger Schritt ist, das überhaupt schon einmal zu erkennen und daß ich mich auch klar von diesem Stimmungstief distanzieren kann: Es ist/war zwar da. Aber es überwältigt mich mittlerweile nicht mehr. Es zieht mich etwas runter, aber es "verschluckt" mich nicht mehr, macht mich nicht handlungsunfähig. Das Aufraffen, etwas zu tun, fällt dann zwar etwas schwerer - so 'n bissel, als würde man durch Sirup waten (nicht, daß ich das schonmal gemacht hätte ), aber wenigstens geht es. Und sobald ich dann erstmal begonnen habe, kommt mehr Schwung in die Sachen hinein und es geht dann auch wieder mehr und mehr von allein.

              Vor zwei Tagen hab ich endlich wieder mit dem Modellbau angefangen und mein Langzeit-Projekt fortgesetzt, an dem ich jetzt schon fast zehn Jahre arbeite (natürlich nicht ununterbrochen, immer wieder kleinere und größere Pausen, vor allem seit vier Jahren ). Und auch hier kommt die Motivation mit den ersten Pinselstrichen nach und nach zurück.

              D. Burns beschreibt das in seinem Buch auch sehr schön:
              Die meisten (Depressiven) verwechseln Motivation und Handlung und warten und warten darauf, daß sie sich in der Stimmung fühlen, etwas zu beginnen, zu unternehmen. Was ewig dauern kann, weil der Mechanismus andersherum funktioniert:
              Am Anfang steht die Handlung => einfach aufraffen und anfangen. Gepfiffen auf die Stimmung!
              Mit den ersten Minuten und Fortschritten stellen sich dann mehr und mehr Zufriedenheit und die ersten kleinen Erfolgserlebnisse ein, allein schon darüber, daß man überhaupt losgelegt hat. Die Konsequenz ist eine Motivations- und Antriebssteigerung - die Sache gewinnt an positiver Eigendynamik und verstärkt sich selbst.

              Kann ich in Bezug auf meinen Modellbau, aber auch bzgl. eines älteren PC-Spiels (Spellforce 2), das seit zwei Jahren auf meiner Festplatte "verstaubte", nur bestätigen - mal wieder.


              Was es für mich etwas unerklärlicher macht, weshalb ich diese (verhältnismäßig) kleinen Hänger habe mit diesen Sinnlosigkeits-Gedanken habe... Ja, klar, ich hab ne Depression. Ganz ausgeheilt ist die wahrscheinlich eben noch nicht, und ich nehm eben auch keine Citalopram mehr.

              Aber so sehr es mir - zumindest in bewußten Momenten - gelingt, für eine Vielzahl meiner negativen Gedankenketten den rationalen Ausstieg zu finden, so schwer fällt es mir noch, den Ansatzpunkt für dieses Problem ausfindig zu machen. Der Auslöser heute Mittag könnte gewesen sein, daß durch die Trommelfellentzündung des Kleinen/Großen (ich bemühe mich, da langsam umzudenken - er wird im Juni 4 ) vieles nicht so nach Plan lief, wie meine Frau und ich uns das noch ausgedacht hatten, als wir davon ausgegangen waren, der Große ginge in die Kita.
              Aber zum einen ist das irrational (ich weiß: Ist es ja sowieso ), denn unser Sohnemann ist ja auch schon vormittags Zuhause gewesen - warum also erst gegen Mittag das Tief? Und zum anderen ist das irgendwie noch ziemlich diffus, ich krieg's nicht gegriffen.

              Naja, Geduld, gut Ding will Weile.
              Vielleicht ist es wirklich nur, daß es nicht so lief, wie geplant... doch auch da will ich Fortschritte machen.



              Was Deine Therapie und Ursachenforschung angeht, Werner:
              Schonmal darüber nachgedacht, ob die Vergangenheitsanalyse der richtige Weg für Dich ist?
              Ich schließe mich in meinem Fall mittlerweile denjenigen an, die sagen, nicht jede Depression muß tieferschütternde Vergangenheitsereignisse als Ursache haben. In meinem Fall sind es vielmehr ein ganzer Haufen kleinerer und größerer Dinge, viele unscheinbar, aber doch mit eben nem Abdruck in meinem Denken bzw. meiner Denkweise.
              Deshalb erscheint mit die KVT, die mein Psychotherapeut mit mir macht und die ich dank des Buches von Burns endlich zu verstehen beginne, als sehr sinnvoll und wegweisend, um aus meiner Depression rauszukommen.
              Klar spielen der Tod meiner Mutter, ihre Depression (und auch die meines noch lebenden Vaters, auch wenn er das so nicht wahrhaben will), die drei Herzinfarkte meiner Omi (und damit die unumstößliche Erkenntnis, daß auch ihr Leben endlich sein wird) und die Veränderungen in meiner eigenen kleinen Familie da ganz sicher mit rein. Will ich gar nicht in Frage stellen.
              Aber abgesehen von den ganz grundsätzlichen Gemeinsamkeiten, daß das Leben sich dauernd verändert und endlich ist, sind das allein nicht meine Schlüsselereignisse für meine Depression. Glaube ich zumindest.

              Sondern eben meine über Jahre und Jahrzehnte angelernten, antrainierten und eingeprägten Denk- und Verhaltensweisen.
              Wenn ich die durchschaue und mit der Zeit ändere, die Dinge mehr und mehr so sehe, wie sie wirklich sind oder eben sogar positiv, ich glaube, dann bin ich einen ganz ganz großen Schritt weiter - weiter in Richtung "wahrem, erfülltem Leben".

              Vielleicht wäre das auch für Dich eine Therapie-Alternative. Vielleicht bist Du mit der klassischen Psychoanalyse und Vergangenheitsforschung in einer Sackgasse. Vielleicht ist da wirklich nichts. Nur eben ein ganze Haufen an Kleinigkeiten - für sich genommen wirst Du keine davon als maßgeblich erkennen können. Aber in Summe prägen sie Dich, in der Summe machen sie "Dich".

              Sieh Dich doch mal nach einem Verhaltenstherapeuten um


              In diesem Sinne - ich muß jetzt Schluß machen und den "kleinen" Großen ins Bett kuscheln.

              Jede Depression geht vorüber! Auch Deine

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Hallo Alex ,

                es freut mich das es bei dir doch immer mehr aufwärts zu gehen scheint. Das gibt auch mir Hoffnung diese Phase wieder zu überstehen, zumal ja doch einige Aufgaben vor mir liegen, die du schon geschafft hast. Ich habe gerade nochmal deinen Eröffnungsthread gelesen und war wieder fast erschrocken welche parallelen es zwischen uns beiden gibt. Im Prinzip sind wir beide beruflich erfolgreich ,,haben aber ein Problem nein zu sagen und wollen es jedem recht machen.
                Auch die Symptomatik wie alles begonnen hat ähnelt doch sehr. Ich hatte ja auch in den Jahren zuvor immer wieder Attacken die ich nicht deuten konnten und habe es immer auf körperliche Probleme interpretiert, jedoch nie dran gedacht es könnte von der Selle kommen. Wo du zu deinem Job noch das Kind dazu bekommen hast, habe ich noch das Unternehmen meiner Eltern, das nun von meinem Bruder geführt wird; wobei ich hier immer mit Rat und Tat zur Seite stehe und gefragt werde.
                Irgendwie haben wir ohne es zu merken eine Überlastsitution geschaffen nd dies über mehrere Jahre ignoriert und nun hat uns unser Körper(Geist) gezeigt wo unsere Grenzen sind.
                Diese Gefühlslagen der Neutralität und Traurigkeit sind für mich schwer zu begreifende Situationen mit denen ich mir sehr schwer tue sie anzunehmen. Ich glaube du bist hier schon deutlich weiter...ich versuche noch zuviel zu ergründen woher das ganze kommt wohingegen du es einfach als gegeben anzunehmen scheinst.
                Aber lange Rede kurzer Sinn wir müssen da raus und wieder zu uns selbst finden. Meine Hausärztin hat gestern lapidar zu mir gemeint:
                "Du musst es als Chance begreifen aus der du gestärkt heraus kommen kannst...Krisen sind Teil eines jedn Lebens. Entscheidend ist was man daraus macht!"
                Das hört sich zwar komisch an und für mich sehr viel leichter gesagt als umgesetzt, hat aber doch etwas positives und hoffnungsvolles!

                In diesem Sinne wünsch ich dir schonmal einen schönen Karfreitag!

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Moin Werner,

                  klar wirst Du diese Phase überstehen. Und es ist wirklich eine Chance für Dich, Dich weiterzuentwickeln.


                  In dem Zusammenhang ist mir beim Durchlesen Deiner Antwort etwas aufgefallen, Wortklauberei könnte man jetzt sagen, aber:

                  Irgendwie haben wir ohne es zu merken eine Überlastsituation geschaffen und dies über mehrere Jahre ignoriert und nun hat uns unser Körper(Geist) gezeigt wo unsere Grenzen sind.
                  Als ich das eben so gelesen habe, ist mir rückblickend plötzlich klar geworden, daß es - in Bezug auf mich gesprochen - nie wirklich die Situation gewesen ist, die mich überlastet hat. Im Gegenteil weiß ich schon seit längerem, durchaus schon seit Monaten bis Jahren, daß die Situationen eigentlich immer handlebar waren. Da war bei mir nichts, womit ich nicht hätte fertigwerden können...
                  ... wenn ich mit einer realistischeren und positiveren Einstellung an die Dinge herangegangen wäre!

                  Das sind im Prinzip wirklich diese "blöden" Sprüche, die man aus jeder Ecke zu hören bekommt in solchen Momenten: "Du mußt das positiv sehen."; "Du gehst da mit der falschen Einstellung ran." usw.
                  Nur daß mir zwischenzeitlich klar geworden ist - gerade eben auch wieder -, daß diese Sprüche soo blöd gar nicht sind. Ich glaube nur vielmehr, daß man den tieferen Sinn und die Richtigkeit dahinter erst dann versteht, wenn man mal in einer solchen Krise gesteckt hat wie ich / wir. Solange, wie man sich der tieferliegenden Probleme nicht bewußt ist - und da nützen / nutzten Wissen und Gesagt-Bekommen durch Außenstehende allein wenig, jedenfalls bei mir -, solange hält man an alten Gewohnheiten und fest und denkt sich, daß es schon irgendwie klappen wird.
                  Daß man sich aber eigentlich permanent selbst im Wege steht und sich sabotiert, bemerkt man gar nicht bzw. erst dann, wenn es "zu spät" ist, also die Krise da ist.

                  Zum Glück bin ich sensibel genug (gewesen), so daß schon eine "leichte / mittelschwere" Akutphase ausgereicht hat, daß ich "wachwerde". So wie Du ja auch. Aber es gibt eben sicher genug Leute, die sehen es noch viel länger nicht kommen, ignorieren sich und die Anzeichen und hängen dann wirklich richtig tief in der Sch****...

                  Kurzum, um den Kreis zu schließen:
                  Ich denke, ich bin / wir sind es selbst, die wir uns mit unseren (angelernten, beigebrachten, anerzogenen, eingeprägten) Gedanken und Einstellungen über die Welt, die Dinge, das Leben, das "Wie-es-zu-sein-hat" etc. immer wieder selbst ein Bein stellen und damit in unseren Köpfen Überlastungs-Horror-Szenarien kreieren. Jedenfalls, solange wir über "alltägliche" wie die unseren sprechen - ich meine hier ganz ausdrücklich keine echten, traumatisierenden Schicksalsschläge, das sind ganz klar andere Kaliber. Aber eben im Rahmen dessen, was uns alltäglich umgibt, machen wir uns die Probleme häufig selbst, meist aus dem Nichts heraus.
                  Ich weiß - eigentlich keine fundamental neuen Erkenntnisse. Aber "wissen" ist eine Sache, "verstehen" eine andere...

                  "Nichts wird so heißt gegessen, wie es gekocht wird." Ich lerne und habe begonnen zu verstehen... also ich meine: Wahrhaftig zu verstehen, nicht hören und "jaja, weiß ich ja schon..."

                  Auch hier beschreibt das D. Burns in seinem Buch sehr schön, wenn es bspw. um das Abwehren von Kritik geht:
                  Verbal kann uns kein anderer Mensch schaden. Keiner. Niemals und zu keinem Zeitpunkt. Wenn zu mir jemand sagte: "Das müßtest Du aber bitte nochmal korrigieren, da ist ein kleiner Fehler.", oder (in entsprechendem Tonfall, so gestern geschehen) "Müssen Sie Ihr Auto vor meinem Haus parken? Der steht doch jetzt mindestens bis Montag hier... Wo soll ich denn stehen? Wenden Sie sich doch an die Stadt, wenn vor Ihrem Haus zu wenig Platz zum Parken ist." , dann löst das in mir natürlich gewisse Gefühle und Stimmungen und Reaktionen aus (Betroffenheit, Gereiztheit, Aggressivität, usw.). In der Folge wird das mein (ohnehin nur mittelprächtig ausgebildetes) Selbstwertgefühl herabsetzen.

                  Aber: Es sind nicht diese anderen Menschen / Arbeitskollegen / Nachbarn, die das verursachen - ich bin es selbst. Durch die ganzen Kognitionen und eingeschliffenen Denkabläufe in meinem Hirn. "Lediglich" (ist heftig genug ) deshalb, weil ich das zu mir Gesagte auf eine bestimmte (übertrieben und verabsolutierende, negative) Weise interpretiere, kommt das ganze negative Stimmungschaos in Fahrt.
                  Es sind nicht die anderen.

                  Ergo hilft es auch hier absolut nichts, darauf zu hoffen, daß ich niemals durch andere verletzt würde - streng genommen tun sie das nämlich jetzt schon nicht
                  Es hilft nur, daß ich begreife und verinnerliche und lerne, daß ich meine Einstellungen bzgl. solcher Äußerungen und Kritiken zu verändern.

                  Laut D. Burns kann man das wohl auch vergleichsweise leicht lernen... ich bin mal gespannt. Das ist definitiv ein Weg, den ich gehen muß - ich fühle mich nämlich mitunter sehr schnell angegriffen, und das treibt mich dann auch manchmal stundenlang um. Da reicht es teilweise schon, wenn ich nur glaube, da könnte Kritik als Folge einer Sache, die ich (vermeintlich falsch) gemacht habe, kommen... der klassische Fehler des Weissagens und Gedankenlesens... typisches Symptom depressiver, negativer Denkweise.

                  "Du musst es als Chance begreifen aus der du gestärkt heraus kommen kannst...Krisen sind Teil eines jedn Lebens. Entscheidend ist was man daraus macht!"
                  Das hört sich zwar komisch an und für mich sehr viel leichter gesagt als umgesetzt, hat aber doch etwas positives und hoffnungsvolles!
                  Ich würde - in meinen besseren Momenten und Tagen, so wie aktuell - sogar so weit gehen zu sagen: Es hat sogar etwas Spannendes und Interessantes. Ich sehe jetzt viel besser, wie ich bin bzw. war, und daß mir das geschadet hat. Den Weg aus dieser Sackgasse herauszugehen finde ich mittlerweile wirklich irgendwo spannend und fast schon schön, weil ich schon aufgrund meiner bisherigen Erfolge spüre, daß die Veränderungen meiner Denk- und Verhaltensweisen und meiner Einstellungen zu den Ereignissen mir gut tun.


                  Auch Dir - und natürlich auch allen anderen Forums- und tapferen Meinen-Thread-Lesern - einen schönen Karfreitag

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    So ich habe mir mal das Buch von D. Burns bestellt...habe mich durch die Rezensionen gearbeitet und bschlossen es auch mal damit zu versuchen! Ich bin gespannt....

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                    • werners81
                      werners81 kommentierte
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                      PS: Ich hoffe ich schaffe es irgendwann meine Ungeduld abzulegen...die ist nämlich gerade förderlich! Ist nicht schön wenn man wie ich gerade mitbekommt wie es langsam jeden Tag etwas abwärts geht!

                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Guten Morgen,

                    ein kurzes Update:
                    Seit 2-3 Tagen geht es mir ziemlich gemischt, um nicht zu sagen, doch tendenzieller etwas schlechter.
                    Ich bin zwar in der Lage, meinen Tag zu leben. Aber es kostet mich doch überdurchschnittlich viel Überwindung, bei fast allem regt sich im Augenblick mal wieder ein leichter bis deutlich spürbarer Widerwillen.

                    Zwar bin ich mit Hilfe dessen, was ich gerade auch mit der Kognitiven Verhaltenstherapie schon gelernt habe, in der Lage, das Ganze so weit in Schach zu halten, daß ich recht gut handlungsfähig bleibe.
                    Aber trotz aller Bemühung bekomme ich den Spieß gerade mal wieder nicht zum Positiven hin umgedreht… ich fühl mich unwohl, fast alles erscheint mir sinnlos, und ich hab vor allem seit gestern Nachmittag fast durchgehend Unruhe im Bauch.

                    Über potentielle Auslöser habe ich bereits nachgedacht:
                    1. Meine Omi hatte vor ein paar Wochen ihren 3. und 4. Herzinfarkt. Letzteren hätte sie nicht überlebt, wenn sie nicht wegen des Dritten ohnehin schon im Krankenhaus gewesen wäre.
                    Jetzt am Wochenende – heute Nachmittag – fahren wir zu ihr, um sie (noch einmal) zu besuchen. Aber wahrscheinlich trete ich dem ganzen Thema mit ziemlich gemischten, negativen Gefühlen gegenüber. Zumindest halb-bewußt habe ich da schonmal nen Widerwillen gegen die Fahrerei, muß von NRW nach Brandenburg…

                    2. Weiterhin ist dieser Besuch aufgrund der „Dringlichkeit“ und zahlreicher belegter Wochenenden im Mai nun recht kurzfristig geplant worden – dadurch ist der ursprüngliche Plan für das lange Mai-Wochenende ins Wasser gefallen (2 Tage Modellbau mit nem Freund).
                    3. Gestern hatten wir vier Stunden lang nen Gutachter im Haus, weil wir überlegen, das Haus kaufen zu wollen. Das Ergebnis bestand dann darin, daß er unserem unwohlen Bauchgrummeln eher recht gegeben hat – wir würden gemessen am Kaufpreis doch zu viele Kompromisse eingehen und bei einem Wiederverkauf, egal wann, auch noch potentiellen Verlust machen aufgrund von Ausrichtung und Lage.
                    4. Weiterhin hatte ich gehofft, an dem Tag gestern vielleicht auch etwas Zeit für mich zu haben. Doch der Tag ging im Prinzip komplett drauf für Aufräumen, Gutachter, essen, noch ein Stündchen TV gucken mit meiner Frau, Erledigungen in der Stadt, mit dem Großen spielen und ihn ins Bett bringen. Das war irgendwie nicht ganz der Plan… Und da hilft es nur beschränkt, daß ich mir immer wieder sage, normalerweise wäre ich an dem Tag im Büro gewesen und hätte dort auch arbeiten müssen.
                    5. Naja, und zuguterletzt hab ich in den letzten 2 Wochen wieder stärker an meinem Modellbauprojekt gearbeitet, in nem passenden Forum, in dem viele Leute ihre Projekte präsentieren, auch ein paar aktuelle Photos eingestellt. Aber die Resonanz ist da bei weitem nicht so zahlreich, wie erhofft. Zwar wird es von denen, die darauf antworten, gelobt – aber wahrscheinlich melden sich meinem inneren Kind, das noch stärker gelobt werden möchte, zu wenige Leute…
                    Und als wir gestern mit dem Gutachter durch’s Haus sind, sind wir natürlich auch in meinem Hobbyzimmer gewesen, logisch. Auch er war von dem Projekt wohl echt beeindruckt, nahm aber gleichzeitig so Formulierungen in den Mund wie „das sieht schön und süß aus“ oder auch, daß solche Hobbies für ihn nichts wären, aber „jeder bräuchte seine Spinnerei“, das fände er schon gut. Ich weiß rational – auch nach nem Gespräch mit meiner Frau gestern Abend -, daß er das so nicht gemeint hat. Aber irgendwie gefielen mir die Worte „süß“ und „Spinnerei“ in dem Zusammenhang nicht.



                    Jetzt weiß ich speziell bei letzterer Sache nicht, ob das eher ne Ursache oder ne Folge der aktuellen Verschlechterung ist.

                    Aber insgesamt geht es mir vor allem seit gestern Nachmittag 15/16 Uhr herum, als der Gutachter aus dem Haus war und wir Mittag gegessen hatten, doch spürbar schlechter.
                    Hatte die Hoffnung (aber wahrscheinlich eben nicht genug Zuversicht), daß es mir heute Morgen besser ginge. Naja, ging so…
                    Und aktuell sitze ich im Büro und krieg das Grübeln wieder nur schwer abgeschaltet…

                    Und ich raff’s einfach nicht, wieso das, was ich bisher schon alles gelernt und geübt habe, schon seit 2-3 Tagen, speziell aber eben seit gestern, irgendwie nicht so richtig anschlägt…

                    Warum krieg ich’s mit den Methoden der KVT gerade nicht hin, mich aus dem Loch rauszuziehen? (Wobei das ja suggeriert, ich säße schon drin - vielleicht ist das gar nicht einmal so; vielleicht halte ich mich sogar (dank meiner neuen erlernten Denke) ganz gut davon fern und säße anderenfalls schon wieder richtig drin...)
                    Ok – ich hab die ganzen Übungen bis dato mangels Zeit bzw. anders gesetzter Prioritäten (ich geb's ja zu ) nie schriftlich gemacht, sondern „nur“ das Buch gelesen und mitgedacht. Und in eigenen, entsprechenden Situationen mir dann innerlich widersprochen und vernünftige, rationale Gegengedanken entworfen. Da mir aber die KVT prinzipiell absolut einleuchtend und überzeugend erscheint und das Ganze in den letzten Wochen eigentlich grundsätzlich ganz gut funktioniert hat, hab ich da jetzt auch nicht die Notwendigkeit gesehen, die Übungen schriftlich zu machen.

                    Aber ist das vielleicht ein Manko gewesen?
                    Und wie bekomme ich die Überzeugung der KVT und des positiven Denkens auf ner Meta-Ebene besser hin? Also nicht nur in Bezug auf konkrete Probleme, sondern übergreifend?

                    Ich steh gerade wieder echt n bissel im Wald…

                    Und es fällt mir auch etwas schwerer, mein Abschlußcredo zu formulieren…: … Jede Depression geht vorüber. Auch meine…

                    Is das ein Mist. Auch wenn’s müßig ist: Aber so bin ich doch früher nicht drauf gewesen… Und wenn es mir jetzt im schönen, blühenden Frühjahr schon wieder / immer noch so geht, was wird das dann erst wieder im nächsten Herbst und Winter... Wobei ich auch hier weiß, daß solche Gedanken bzw. Befürchtungen nicht förderlich sind, klar. Sie drängen sich mir in den letzten Stunden und Tagen nur leider wieder verstärkt auf.


                    Für ein paar Denkanstöße von euch wäre ich dankbar

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Hi Alex,

                      wenn das Wetter bei euch so ist wie bei mir, dann liegts vielleicht auch etwas daran.

                      Mir fällt auf das dir besonders Dinge zu schaffen machen wo ein Plan nicht funktioniert, das Leben hat aber keinen Plan der immer funktioniert.
                      Vielleicht wäre es für dich eine gute Übung mal alles anders zu machen, als gewohnt, gegen den Plan zu arbeiten und zu leben, neue Wege zu gehen, ganz ohne Plan. Versuch mal Dinge und Unternehmungen die du schon immer so oder so angehst anders anzugehen, bewusst gegen deine innere Ordnung zu agieren und das nicht funktionieren als kein ärgerliches Hindernis, sondern eine herausfordernde Aufgabe zu sehen. Dann kannst du auch auf schief gegangenes stolz sein, wenn du es dann anders gelöst, oder einfach nur geduldig ertragen hast.

                      Das mit der Resonanz im Modellbauforum und das du die Worte des Gutachters auf diese negative Weise deutest ist nichts ungewöhnliches, wenn man eher depressiv gestimmt ist. Man bezieht viel, was einfach nur so gesagt wird, auf sich und wittert hinter allem Kritik und Ablehnung, auch in einer zu geringen Beachtung.

                      Ansonsten finde ich das du immer noch zu viel von dir verlangst, sicher, jede Depression geht vorbei, aber sie meldet sich auch immer mal wieder.
                      Genau das ist der Punkt der so fertig macht, weil man dann an allem erreichten zweifelt und fürchtet das überhaupt nicht mehr los zu werden.
                      Wäre man sich wirklich sicher, das die eigene Depression vorübergeht dann wäre manches einfacher, man sagt es sich zwar immer wieder vor, aber sobald man wieder im Keller sitzt glaubt man nicht mehr daran.
                      Ich denke wenn es gelingt diese "Rückfälle" mit Gelassenheit ertragen zu können, sie nicht so wichtig zu nehmen und den Blick mehr auf das zu richten was man zuvor erreicht hatte und das die Abstände länger werden und es wirklich vorbei geht, den Blick also auch in die Zukunft richtet und weniger auf das aktuelle miese Befinden, dann hat man ein Mittel gefunden um das alles möglichst unbeschadet zu überstehen.

                      Es ist aber verdammt schwer an etwas zu glauben, was man (noch) nicht verinnerlicht hat.
                      Wenn es besser geht dann ist es natürlich einfacher, das was man sich suggeriert ist ja auch greifbar und nah, aber in schlechten Zeiten ist kein Land mehr in Sicht und da fällt es umso schwerer daran zu glauben. Helfen kann da nur die Vorstellung, die Erinnerung daran das es mal besser ging und die Hoffnung darauf das dies wiederholbar ist, aber nicht das versenken in die Ödnis die gerade herrscht.
                      Wenn man meditativ veranlagt ist, kann man vielleicht auch so manch trübe Stunde einfach vorüberziehen lassen und sich auf die Lichtblicke konzentrieren.

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Hallo Tired,

                        danke für die schnelle Antwort, echt super von Dir

                        wenn das Wetter bei euch so ist wie bei mir, dann liegts vielleicht auch etwas daran

                        Jepp, Wetter ist mittelprächtig. Regnerisch, neblig, diesig.
                        Aber verflixt noch eins – sowas hat mir doch früher nichts ausgemacht…
                        Klar – die Depri spielt da mit rein, da sind einige bis viele Dinge eben nicht mehr so wie früher. Weiß ich.
                        Aber es fällt mir irgendwie immer noch schwer, das zu akzeptieren, stelle ich gerade fest.

                        Überhaupt: Ich bin 37, gehe als auf die 40 zu – und mit den ganzen Zipperlein, der Gastritis und speziell der Depression hab ich manchmal echt das Gefühl, ich gehe bereits auf meinen Lebensabend zu. Ich weiß, daß diese Sichtweise falsch ist – ist habe praktisch noch wenigstens das halbe Leben vor mir. Aber diese Sichtweise drängt sich mir trotzdem immer wieder auf.

                        Und mir geht grad durch den Kopf, daß diese Sichtweise wahrscheinlich zu meiner Sinnkrise beiträgt: Wenn ich mir das immer mal wieder sage bzw. es so sehe, dann ist es irgendwo logisch, wenn ich das Gefühl gewinne, ab jetzt wäre eh fast alles egal und sinnlos.

                        Ich weiß: Alles ganz falsche Gedanken. Aber weder weiß ich so genau, wo sie eigentlich herkommen, noch, wie ich sie entkräften kann.
                        Durch stetige Wiederholung der objektiveren Wahrheit?


                        Mir fällt auf das dir besonders Dinge zu schaffen machen wo ein Plan nicht funktioniert, das Leben hat aber keinen Plan der immer funktioniert

                        Da hast Du sicher recht. Ufff – puuuh – seufz.
                        Ich dachte eigentlich, ich hätte da in den letzten Monaten schon Fortschritte gemacht…
                        Aber Du hast schon recht: Im Prinzip sind es zu einem großen Teil solche Sachen, die mich aus dem Tritt bringen.

                        Wobei ich aber mitunter schon auch mal Probleme habe, mich überhaupt zu nem Plan aufzuraffen. Manchmal stört mich ein Plan auch einfach nur, genauso wie etwaige Alternativpläne, die mir in den Sinn kommen. Das ist dann eher ne ganz allgemeine Null-Bock-Haltung, ganz unabhängig von einem (schiefgelaufenen) Plan.

                        Mal sehen, wie ich Deinen Vorschlag diesbezüglich aufgreifen kann.


                        Wenn man meditativ veranlagt ist, kann man vielleicht auch so manch trübe Stunde einfach vorüberziehen lassen und sich auf die Lichtblicke konzentrieren

                        Leider fällt es mir im „Keller“ doch etwas schwieriger, mich auf die Lichtblicke zu konzentrieren. Ich weiß, daß es sie gegeben hat – eine ganze Menge davon. Aber entweder versucht mein inneres Stimmchen mir diese schlechter zu reden, oder es sagt mir mindestens: „Wozu, was nützt das? Jetzt geht’s Dir/mir schlecht, also drauf gepfiffen, daß es mir früher besser ging.“ Leider alles recht automatische Gedanken, sie kommen schneller, als ich sie gebremst bekomme.
                        Ich meine: Ich bin ja schonmal froh, daß ich sie überhaupt registriere. Damit bin ich sicher schonmal nen großen Schritt weiter. Aber ich würde sie auch gern besser abgewehrt und schon im Vorfeld verhindert bekommen. Weil mir voll und ganz bewußt und klar ist, daß es sich um verzerrte, negative Gedanken handelt, die mit der Realität wenig gemein haben. Natürlich ist es wichtig, daß es Lichtblicke gegeben hat und auch wieder geben wird. Aber da ist auch schon wieder das Stimmchen und sagt etwas müde und lustlos: „na und…?!??? Was soll’s…. wozu… ?!???

                        Mir ist absolut klar, daß Depressionen auch für die Medizin noch ein ziemliches Geheimnis sind.
                        Aber es ist echt ätzend, nicht so recht zu wissen, wo die Reise hingeht. Ich wäre gern optimistisch, daß es kontinuierlich aufwärts geht. Stattdessen ist das der Zweifler, der auch im Kollegen- und Bekanntkreis die ganzen Krankheits- und Hiobsgeschichten genau mithört, und sagt: „Und wenn es stattdessen doch weiter abwärts geht? Was, wenn Du nur die Geschwindigkeit der Talfahrt gebremst hast, aber der Karren eben doch nicht nach oben fährt?!???“ Und dann kommen Ängste und Sorgen hinzu… Gerade eben noch im WDR2 ne Kurzreportage zu R. Assauer gehört, der ja an Demenz erkrankt ist. Wasser auf meine Mühlen…



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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Zu mir hat mal ein Arzt gesagt das man die Wirkung, von ergriffenen Maßnahmen, wohl vor allem im Rückblick richtig einschätzen könnte, weil in der Gegenwart immer was ist das die Erfolge überdeckt, oder schleichende Erfolge einfach nicht so gut wahrgenommen werden können.
                          Weit bin ich mit diesem Vorschlag auch nicht gekommen, der Hauptgedanke der sich da festgesetzt hat ist: Ich möchte mein Leben doch nicht im Rückblick genießen". Dem steht auch meine Vergesslichkeit im Wege.;-)

                          >>>Überhaupt: Ich bin 37, gehe als auf die 40 zu – und mit den ganzen Zipperlein, der Gastritis und speziell der Depression hab ich manchmal echt das Gefühl, ich gehe bereits auf meinen Lebensabend zu. Ich weiß, daß diese Sichtweise falsch ist – ist habe praktisch noch wenigstens das halbe Leben vor mir. Aber diese Sichtweise drängt sich mir trotzdem immer wieder auf.

                          Und mir geht grad durch den Kopf, daß diese Sichtweise wahrscheinlich zu meiner Sinnkrise beiträgt<<<

                          Das kann ich sehr gut nachvollziehen, mir geht es da ähnlich.
                          Mir ist auch klar das meine Lebenseinstellung gar keine längeren Wohlfühlphasen zulässt
                          , das funktioniert nur wenn ich eine Phase habe in der es mich nicht interessiert was sonst noch ist und ich nicht drüber nachdenke. Was ja auch nicht unbedingt der Idealzustand ist, aber er lässt zumindest zu das ich mich mal eine Weile gut fühle.

                          Sicher führt eine bestimmte Sichtweise der Dinge zu einer Sinnkrise, aber nur wenn noch andere Umstände dazu kommen, denke ich.
                          Für mich kann ich sagen, das ich als junger Mensch mein Leben auch nicht als viel sinnvoller betrachtet habe. Es sind, im Laufe der Zeit, neue Aspekte dazu gekommen und eine intensivere Beschäftigung damit, vor allem mit dem was diese Einstellung am Ende bedeutet, aber die Grundeinstellung ist ähnlich geblieben.
                          Früher ging es mir aber trotzdem streckenweise wesentlich besser, obwohl ich dem Leben gegenüber nicht wesentlich positiver eingestellt war als heute.
                          Ich denke es nicht alleine die Sichtweise, sondern der Entwicklungsstand auf dem man sich befindet, der einem zu schaffen macht.
                          Wenn man jung ist, ist vieles noch nicht so nah, sondern in weiter Ferne und man kann viel besser verdrängen was war und was noch kommen wird. Viele unangenehmen Erfahrungen kommen erst auf einen zu wenn man älter wird, als junger Mensch schlägt man sich immer irgendwie durch, denkt mehr an morgen als an heute oder gestern.
                          Das Problem ist meiner Meinung nach das Denken und wie es sich verändert und natürlich das die jugendliche Kraft und Ausdauer immer weniger wird, besonders wenn man sich immer mehr in solch Themen vertieft.

                          Es kommt ja nicht von irgendwoher, das vor allem Menschen mittleren Alters eine Midlifecrisis bekommen, oder auf Sinnsuche gehen.
                          Zuvor waren andere Sachen wichtig, die haben ausgefüllt und sogar die Denke ist in festgelegten Strukturen eingebettet.
                          Irgendwann reicht das nicht mehr, oder es ist schon alles erreicht und es erwächst eine Sehnsucht auf mehr, auf etwas nachhaltiges und damit beginnt dann das ganze Dilemma.

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Dem habe ich wenig hinzuzufügen. Genau diese und ähnliche Gedanken und Schlußfolgerungen sind mir da auch schon durch den Kopf gegangen. Immerhin schön, daß es mit Dir schonmal einen Menschen gibt, der versteht, was ich meine - obwohl es auf der Welt garantiert noch sehr, sehr viel mehr gibt, keine Frage.

                            In jüngeren Jahren habe ich mir über die Sinnhaftigkeit des Lebens und aller Dinge einfach schlicht keinen Kopf gemacht, das war nicht nötig. Mir war mal langweilig, ich hatte mal nen schlechten Nachmittag oder so, war auch mal nen Tag mies drauf, wenn in den Ferien keiner meiner Freunde da war u.ä. Aber irgendwie ergab trotzdem alles "Sinn", aus sich selbst heraus, ohne, daß ich es lange in Frage gestellt oder danach gesucht hätte.

                            Jetzt... ist das irgendwie anders...
                            Und ich find's schlicht ätzend, weil das eigentlich nicht ICH bin (oder doch?). Wie schon mehrfach geschrieben bin ich sicher nie der ganz große Optimist gewesen, Glas eher halb leer als halb voll. Aber prädisponiert mich das schon zu jemanden, der ab der Lebensmitte nach dem weiteren Lebenssinn sucht und ob des (scheinbaren) Verlust desselben in eine Krise stürzt?!? Ich weiß - auch die Frage ist rhetorischer Natur und eigentlich überflüssig: Aber warum kann ich mein Leben nicht einfach so weiterempfinden, wie es bisher gewesen ist? Wieso müssen mir jetzt irgendwelche unter- oder halbbewußten Automatismen plötzlich ein Schnippchen schlagen?

                            Und mal ganz anders ausgedrückt und auf den Punkt gebracht:
                            Ich bin ERST 37 und habe hoffentlich noch 30-40 Jahre vor mir. Soll das jetzt bis an mein - hoffentlich in weiter Ferne liegendes - Lebensende so weitergehen?

                            Hoffe echt, daß meine Depression / Mid-Life-Crises da wirklich vorübergehend ist...

                            Aber wahrscheinlich lernt man mit der Zeit auch besser, damit umzugehen, solange es erträglich bleibt.

                            Trotzdem: So ein Mist…



                            So – düse jetzt ins Wochenende.

                            Wünsche Dir, Tired, und euch allen anderen schonmal ein schönes langes 1.Mai-Wochenende.

                            Und für weiteren Gedankenaustausch bin ich weiterhin offen

                            Alles Gute – Jede Depression geht vorüber!

                            (PS: Ja, jetzt, um 17 Uhr, geht’s mir langsam wieder etwas besser. Hoffe, die Senke ist durchschritten )


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                            • dr.riecke
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                              "So – düse jetzt ins Wochenende."

                              In Brandenburg ist wenigstens z.Z. das Wetter besser.

                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Vielleicht sind solche Krisen einfach ein verspäteter Reifeprozess?
                            Wenn all die, die sich in jungen Jahren keinen Kopf machen, immer so weiter leben, dann entwickeln sie sich auch nicht weiter. Nun könnte man drüber streiten ob Weiterentwicklung die Glückseligkeit, des keinen Kopf machens, aufwiegen kann.
                            Wenn man jung ist will man viel verändern, kann es aber nicht, wird man älter richtet man sich in seinem Leben ein und der Tatendrang von Damals schrumpft zusammen (Bei Politikern kann man das immer wieder sehr gut sehen), wenn dann aber eine Sinnkrise kommt packt man es "vielleicht" nochmal an, sofern man sie produktiv nutzen kann.
                            Ohne Zweifel und Ängste gibt es keinen Fortschritt und aus solchen Krisen gehen ja auch gestärkte Menschen hervor, die dann einen anderen Blick auf ihr Leben und auch auf ihre Umwelt, ihre Mitmenschen haben, was wieder viel Gutes und Sinnvolles hervorbringen kann.
                            Ohne Not, keine Veränderungen.

                            Oder der Mensch ist ursprünglich, einfach nicht für ein so langes Leben geschaffen und manche haben es noch in den Genen, in dem Alter wo heute die Midlifecrisis auftritt, sind die Leute früher gestorben.:-)

                            Ich wünsche Dir auch ein schönes Wochenende und eine gute Fahrt. Hofentlich wird es nicht zu aufreibend für dich, Krankenbesuche sind ja nicht gerade das allerbeste Antidepressivum.

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              "Und wie bekomme ich die Überzeugung der KVT und des positiven Denkens auf ner Meta-Ebene besser hin? "

                              Hallo Alex,

                              mir fällt auf, dass Sie in der Verarbeitung der Burnsschen Thesen recht schnell voran gekommen sind (auch ohne schriftliches Fixieren). Aber ein wesentlicher Punkt hat sich noch nicht fest verankert bei Ihnen. Das ist die zeitliche Priorität der Gedanken gegenüber den Emotionen. Da das nach Burns aber auch mit der Beeinflussbarkeit Denken in Richtung Emotionen ein Grundelement ist, scheint es mir wichtig, fest daran zu arbeiten.
                              Vielleicht noch ein Tipp: Da ich viel mit Burns arbeite (meinen Patienten oft spezielle Kapitel oder Passagen aus "Feeling Good" aufgebe), habe ich schon mehrfach gemerkt, dass die Abkehr von der üblichen Interpretation "ich fühle mich schlecht, also habe ich so negative Gedanken" vielen schwerfällt.
                              So habe ich herausgefunden, dass man die Burnsschen Thesen mit Elementen aus der Körpertherapie verbinden kann.
                              Ich rate also, genau die Körperhaltung "umzukehren", die Depressivestets einnehmen, z.B. nach vorn gebeugt zu gehen und die besondere Psychomotorik.
                              Es hilft!

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                So, wieder Zuhause gelandet, und zunächst nochmals danke an Sie / Dich für die Antworten in der Zwischenzeit

                                In Brandenburg ist wenigstens z.Z. das Wetter besser
                                Wenn dem mal so gewesen wäre... Auf der Hinfahrt Mittwoch Abend Höhe Bielefeld ein Ge-Unwitter vom Feinsten - wir ham's von hinten in voller Länge durchfahren.
                                Gestern ging es dann, es war zumindest trocken. Aber heute Vormittag für die Havelrundfahrt dann echt mittelprächtig. Zum Glück war das meiste in der Nacht schon runtergekommen, aber das Getröpfel bis 12 Uhr herum war trotzdem nicht allzu erfreulich.
                                Naja, schön war's trotzdem, und meiner Omi geht es halbwegs. Sie hat sich unheimlich gefreut, uns zu sehen, ist beinahe in Tränen ausgebrochen vor Freude, das Wasser stand ihr schon in den Augen.
                                Und mir bzw. uns hat es auch gefallen und uns gefreut, meine Omi (nochmal) zu sehen, ebenso wie meinen Onkel nebst Familie. Unter'm Strich ein guter Besuch. Wollen sehen, daß wir sie im August herum wieder besuchen, wenn bis dahin alles stabil bleibt.

                                Oder der Mensch ist ursprünglich, einfach nicht für ein so langes Leben geschaffen und manche haben es noch in den Genen, in dem Alter wo heute die Midlifecrisis auftritt, sind die Leute früher gestorben.:-)
                                Glaub's oder glaub's nicht - aber auch der Gedanke ist mir schon ein paar Mal durch den Kopf gegangen, zuletzt noch am Dienstag oder Mittwoch. Würde mich nicht wundern, wenn da nicht auch was wahres dran wäre - nach allem, was ich bisher gelesen habe, ist einiges aus der Depressions-, Glücks- und Hirnforschung allgemein und Psychologie ja auch über die (rückständige) Evolutionsbiologie erklärbar.

                                Aber ein wesentlicher Punkt hat sich noch nicht fest verankert bei Ihnen. Das ist die zeitliche Priorität der Gedanken gegenüber den Emotionen. Da das nach Burns aber auch mit der Beeinflussbarkeit Denken in Richtung Emotionen ein Grundelement ist, scheint es mir wichtig, fest daran zu arbeiten.
                                Würden Sie mir die Sätze bitte nochmal etwas genauer erläutern?
                                Ich glaube zwar, daß ich weitestgehend verstanden habe, was Sie meinen, stehe aber doch etwas auf dem Schlauch und bin mir nicht sicher, ob ich's für mich richtig auf den Punkt bringe. Danke

                                Ansonsten fällt mir die von Ihnen beschriebene Abkehr rein rational-kognitiv grundsätzlich nicht besonders schwer, im Gegenteil bin ich von der Richtigkeit dieser These doch sehr überzeugt - in beiden Richtungen, positiver wie negativer Gedanken.
                                Allerdings ist es eben durchaus schon so bei mir - wie wahrscheinlich bei vielen bzw. fast allen Depressiven -, daß es in schlechten Momenten, Stunden, an schlechten Tagen eben nicht ganz so leicht ist, die ursächlichen negativen Gedanken beiseitezuschieben - da entsteht einfach mehr oder minder leicht ein Strudel, der mich dann erstmal etwas gefangen hält bzw. es versucht, mich gefangen zu halten. Und in solchen Momenten bröckelt dann das Fundament dieser Überzeugung auch etwas.
                                Aber im Grundsatz denke ich schon, daß Burns da mit seiner These absolut im Recht ist. Ich bilde mir ein, es häufig genug auch bei mir selbst beobachten und ausprobieren, um nicht zu sagen: bewußt herausfordern zu können.


                                Ich bin jetzt bei meiner Omi durch Zufall auf ein weiteres Buch gestoßen, daß das ganze Thema von der anderen Seite und einer Menge Humor angeht:
                                "Glück kommt selten allein" von Dr. Eckhart von Hirschhausen

                                Schon der Klappentext gefällt mir, ich hab's mir dann prompt von meiner Omi ausgeliehen Gestern Abend dann noch die ersten einführenden Kapitel gelesen - und ich muß sagen: Ein "Glücks-Ratgeber" der anderen Art, ganz bestimmt! Und bei allem Witz und Charme trotzdem auf den Punkt, echt genial. Nichts gegen Burns und alle die anderen Autoren, deren Bücher ich in den letzten Monaten in den Händen hatte - die sind allesamt gut bis sehr gut und haben mir sehr geholfen bzw. tun es immer noch. Aber Hirschhausens Glücks-Buch ist doch mal eine interessante und auch humorvolle Abwechslung - das Grinsen und Schmunzeln beim Lesen kommt ganz automatisch, kann man gar nicht verhindern

                                Ein schöner Spruch z.B., ganz im Sinne Ihrer Anregungen zur Körperhaltung und Psychomotorik:
                                "Wem das Wasser bis zum Hals steht, der sollte nicht auch den Kopf hängen lassen."
                                Bildlicher, treffender und gleichzeitig mit leichtem Witz kann man es im Prinzip nicht ausdrücken


                                In diesem Sinne "gut's Nächtle" und...
                                ... jede Depression geht vorüber, jawoll!

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Guten morgen Alex

                                  Es freut mich, dass es dir wieder besser geht und du die Tage doch genießen konntest. Ich glaube solche Stimmungsschwankungen sind normal für uns die wir gerade erst auf dem Weg aus unseren depressiven Gedanken sind. Du bist ja schon relativ weit....hast deine Medikamente vollständig abgesetzt (das traue ich mich noch nicht) und sicherlich auch schon einige Kontrolle über deine Gedanken und Gefühle gewonnen.
                                  Auf deinen Rat hin habe ich mir nun ja auch die Burns'sche Bibel gekauft und versuche aufmerksam darin zu lesen. Bisher hab ich erst 45 Seiten geschafft (bin da nicht so schnell) sehe aber schon einige positive Ansätze.
                                  Mir ist allerdings eines noch nicht so ganz klar...wenn mich wieder so eine Traurigkeitsanfall überkommt, kann ich eigentlich keinen eindeutigen Gedanken oder etwas ähnliches finden der dies auslöst. Mir ist auch keine konkrete Angst als Auslöser aufgefallen; vielmehr empfinde ich eher eine starke leere im Kopf und es fällt mir in diesem Fall schwer, mich konkret auf etwas zu fixieren. Ist das bei die anders; kannst du da einen auslösenden Gedanken verifizieren ?

                                  Viele Grüße und jede Depression geht vorrüber (auch die unsere)!;-)

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Hallo Alex,
                                    mich freuts auch das dein Besuch so gut verlaufen ist.

                                    Hirschhausen hat ja schon so einiges zu Besten gegeben.
                                    Gib mal bei Youtube "Glücksbringer" ein, da findest du ein paar Videos seiner Auftritte, auch unterhaltsam und anregend.

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Guten Morgen zusammen,

                                      schön von Dir zu hören, Werner Hatte mir schon etwas Gedanken gemacht wegen der kompletten Funkstille, vor allem auch auf Deine letzten Fragen in Deinem Thread hin.

                                      Bisher hab ich erst 45 Seiten geschafft (bin da nicht so schnell) sehe aber schon einige positive Ansätze.
                                      Gemach - das ist kein Wettrennen
                                      Und das ist ja auch kein normales Buch, das man in normaler Geschwindigkeit "wegliest" und dann beiseite legt. Ich hab's selbst noch nicht durch - die ersten 150 Seiten habe ich am Stück im Laufe von gut 2 Wochen oder so gelesen und versucht, mir bewußt zu machen; danach habe ich mir mal weiter hinten das Kapitel über die Selbstmordgefährdung durchgelesen, weil ich annahm, dort auch ein paar Ansatzpunkte zur Lösung meiner (leichten) Probleme mit Sinnlosigkeit zu finden. War auch nicht ganz falsch, die Annahme: Klar geht Burns da primär und konkret auf Selbstmordgefährdung ein, aber den meisten Selbstmordversuchen liegen ja nun eben auch Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Sinnlosigkeit zugrunde - so gesehen habe ich auf den Seiten sehr wohl auch ein paar Anregungen gefunden, auch diesen Sinnlosigkeitsgedanken nicht zu sehr nachzugeben.
                                      Und seitdem - das ist jetzt knapp zwei Wochen her - bin ich auch noch nicht weitergekommen.

                                      Aber wie gesagt: Das ist kein Wettrennen. Es dauert so lange, wie es dauert

                                      Mir ist allerdings eines noch nicht so ganz klar...wenn mich wieder so eine Traurigkeitsanfall überkommt, kann ich eigentlich keinen eindeutigen Gedanken oder etwas ähnliches finden der dies auslöst. Mir ist auch keine konkrete Angst als Auslöser aufgefallen; vielmehr empfinde ich eher eine starke leere im Kopf und es fällt mir in diesem Fall schwer, mich konkret auf etwas zu fixieren. Ist das bei die anders; kannst du da einen auslösenden Gedanken verifizieren ?
                                      Njet, leider auch nicht immer, mir geht es da ähnlich wie Dir.
                                      Im Prinzip geht's mir seit rund einer Woche latent so, ist ja mit der Grund, warum ich mich in meinem Thread nach rund 3-4 Wochen mal wieder damit zu Wort gemeldet habe.
                                      Bei mir ist's allerdings weniger Traurigkeit, sondern eben das Gefühl, es wäre alles sinnlos:

                                      "Morgens aufstehen => wozu? Im Büro für andere den Larry machen => wozu? Zuhause an meinem Modellbauprojekt weiterarbeiten => wozu?
                                      => Irgendwann falle ich tot um, und wozu ist das ganze dann gut gewesen?"

                                      Das geht sogar manchmal soweit, daß ich das auch auf meine Mitmenschen mit ausdehne: Man erhält ja gemeinhin schon auch mal den Ratschlag, den Sinn darin zu suchen, anderen zu helfen, richtig?
                                      Nun ja... => "Warum anderen helfen, auch die sterben irgendwann, und was bleibt dann...? Also ergibt es auch keinen großen Sinn, wenn ich etwas tue, das anderen gut tut."
                                      Oder (sehr) manchmal auch noch extremer: "Ob ich unseren Großen nun gut erziehe, mit ihm spiele, etc => er wird in seinem Leben früher oder später eh auch enttäuscht werden, und auch er lebt nicht ewig. Wozu also...?"

                                      Das ist ein fieser Teufelskreis, der muß zwangsläufig in eine endlose Sackgasse führen.

                                      Aber auch hier gilt: Ich bin schonmal froh, daß mir das bewußt ist, daß dieses Denken nicht förderlich ist.

                                      Der Haken ist nur, genau wie bei Dir:
                                      Ich habe auch keine Ahnung, was diese Gedanken auslöst!
                                      Ich komme der Sache nicht so recht auf die Schliche.
                                      Klar gibt es ein paar grundlegende Dinge und Vermutungen, wie schon beschrieben:
                                      - Ich habe Familie und Kind.
                                      - Wir wohnen in einer schönen Doppelhaushälfte.
                                      - Ich habe einen gutbezahlten Job (wenn auch nicht den spannendsten, ok)
                                      - Und ich habe auch sonst alles erreicht und vieles von dem erlebt, was ich mir vorgenommen habe.

                                      => Ergo wird die Liste der erreichten und abgehakten Dinge länger, die Liste der unerreichten ist vergleichsweise kurz. Wozu das alles also noch...?
                                      So in etwa.

                                      Aber ganz im Ernst, das weiß ich ja:
                                      Das kann doch keine gesunde, lebensförderliche Einstellung und Sichtweise sein! Ich lebe - tief drin - doch gern! (Hoffe ich zumindest - nicht, daß es doch andersherum ist...?!?)

                                      Nur: Wo kommt sie dann her, diese Sicht- und Denkweise...?
                                      Genau, wie bei Dir die Traurigkeit.

                                      Vielleicht ist das wirklich etwas, was bei Menschen wie uns mit dem Älterwerden irgendwann hinzukommt: Wir werden älter, sind nicht mehr ganz jung (Du müßtest etwa 33 sein, richtig? - schließe ich jetzt mal aus Deinem Nick), aber auch noch nicht alt. Eben irgendwo in der Lebensmitte. Und trotzdem kommt tief in uns die Frage auf: Und was kommt jetzt noch... bevor ich alt werde und irgendwann sterbe?
                                      Ich denke, das ist tief in unseren Genen vergraben, dieses Bedürfnis. Nur bekommen es viele mehr oder minder gut gebacken, andere, wie wir, beißen uns da dran eben erstmal etwas die Zähne aus. (Wichtig ist nur, daß am Ende noch genug Zähne übrigbleiben, daß man sein Leben nach der Phase weiter genießen kann *g*).

                                      Vielleicht wäre für Dich im ersten Schritt hilfreich, wenn Du für Dein bisheriges Leben mal ein bißchen Bilanz in diesem Sinne ziehst:
                                      Was wolltest Du erreichen?
                                      Was hast Du geschafft?
                                      Was bleibt übrig?
                                      Was muß vielleicht sogar ewig offenbleiben, bspw. aus gesundheitlichen, finanziellen oder sonstigen Gründen?
                                      Wer lebt noch, den Du aus Deinem bisherigen Leben kennst und der Dir wichtig ist/war (Eltern, Großeltern, Freunde, etc.)?
                                      usw.

                                      Unter Umständen kommst Du der Ursache Deiner Traurigkeit so etwas besser auf die Spur.


                                      Ich habe auf jeden Fall eines schonmal festgestellt:
                                      Wenn ich es schaffe, mich erstmal weg von diesen negativen Sinnlosigkeits-Gedanken auf etwas anderes, positiveres zu fixieren, zu konzentrieren, dann verschwinden sie meistens auch irgendwann erstmal wieder. Die Psychotherapeuten und Psychiater sprechen da vom "Flow" - ganz in einer Sache aufgehen, negatives ausblenden. Kann ich locker nachvollziehen - ging mir die ersten 30 Jahre meines Lebens so
                                      Aber es fällt mir eben auch mal schwerer oder gelingt mir fast gar nicht, das hinzukriegen.
                                      Auch jetzt, während ich hier schreibe: Ich bin zwar einerseits etwas abgelenkt. Aber die fiesen Grundgedanken scharren im Hintergrund trotzdem mit den Hufen, so ganz gelingt es mir gerade nicht, sie komplett beiseite zu schieben.


                                      Aber ich bleib dabei: "Jede Depression geht vorüber - auch meine / unsere! "

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Guten Morgen Alex

                                        Na wie ist es heute bei dir. Draussen scheint ja die Sonne von daher sollte es ja eigentlich gut sein! Ich hab mir gestern noch einige Seiten zu Gemüte geführt und versucht mal die 10 kongnitiven Verzerrungen zu verinnerlichen. Aktuell noch etwas schwere Kost. Wobei diese Verzerrungen durchaus plausibel sind. Ich kann mich auch zum Teil darin wieder finden, jedoch noch nicht vollständig damit identiifizieren. Ich erkenne in Ansätzen darin auch Verhaltensweisen von mir.
                                        Aber generell bleibt mein Problem bestehen, dass ich keine negativen Gedanken bewusst erlebe. Gerae vor 20min hat mich so beklommenes Gefühl überkommen. Fühlt sich in etwa so an, als ob man einfach seine Mundwinkel nach unten ziehen wollte und ich entwickle dann eine starke unlust irgendetwas zu tun! Ich erlebe aber bewusst keine negativen Gedanken in diesem Moment oder davor. Das Gefühl kommt einfach so...ich grüble auch nicht oder ähnliches. Vielmehr habe ich dann eher eine Art Leere im Kopf.

                                        Dies macht es mir recht schwer die kognitiven Verzerrungen auf mich zu projezieren, da ich einfach keinen Ansatzpunkt habe. Übrigens ich merke schon, dass ich eher bei langen Wochenenden dazu neige diese Gefüühlslage zu entwickeln. Dieses Wochenende liegt auch noch meine Freundin flach und wir können nicht viel unternehmen. Ich überlege ob es eventuell auch daran liegen kann, dass mir ausgleichende Hobbies fehlen. Ich habe mir schon öfter vorgenommen mehr im Hobbiebereich zu tun. Schon vor langem habe ich beschlossen mich politisch zu angagieren und bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft. Meinen Badmintonsport kann ich leider nicht mehr machen, da ja meine Knie hiinüber sind und ich so eher stärkere Schäden produzieren würde.

                                        eventuell spielt hier ein Mangel an Nebenbetätigungen auch eine Rolle? Ich bin immernoch ratlos...eventuell aht ja irgendwer von euch da einige Ideen?
                                        So ich geh jetzt erstmal Mittagessen und treffe mich mit ein paar Freunden!

                                        Viele Grüße und einen schönen Sonntag!

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Es geht, im Prinzip sogar gut.
                                          Mein Magen fühlt sich nicht ganz so dolle an, wahrscheinlich zuviel Säure, würde ich vermuten. Fühlt sich seltsam an, etwas unangenehm, aber nicht schmerzhaft, ich kann es gut aushalten.
                                          Ansonsten eben mit dem Großen LEGO gebaut, und während ich kurz vor Ende ein bestimmtes Teil suchte, kam schwupp-di-wupp wieder kurz so ein Sinnlosigkeits-Gedanke hoch: "Wozu dieses blöde Teil suchen...?" usw.
                                          Die (positive!) Antwort habe ich mir dann fix selbst gegeben: "Stop, hör auf mit dem Quatsch. Du suchst das Teil, weil der Junge sich darüber irrsinnig freut, wenn Du ihm die Straßenkehrmaschine zusammenbaust, die er schon so lange gebaut haben möchte. Also denk nicht so einen Unsinn! Verschwinde, doofer Gedanke, und laß mich in Ruh' "

                                          Hat erstmal funktioniert...

                                          Aber wie gesagt: So latent ist da die ganze Zeit was im Hintergrund, mal schwächer, mal stärker, aber z.Zt. leider nie mal für längere Zeit komplett weg.

                                          Bin heute früh beim Aufräumen auch über ein Buch über Schüsslersalze gestolpert. Mal quergelesen, und ich denke, ich werde mir die entsprechenden gegen depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit und Erschöpfung mal besorgen. Vor allem Nr. 5, Kalium Phosphoricum. Schaden kann's nicht, und im besten Fall hilft es sogar
                                          Ist mir auf jeden Fall um Längen lieber, als auf irgendwelche Antidepressiva mit potentiellen Langzeit-Nebenwirkungen wie verlängerte QT-Zeit u.ä. zurückzugehen, solange ich es nicht unbedingt muß.

                                          Ich erlebe aber bewusst keine negativen Gedanken in diesem Moment oder davor. Das Gefühl kommt einfach so...ich grüble auch nicht oder ähnliches. Vielmehr habe ich dann eher eine Art Leere im Kopf.
                                          Ich kann den Eindruck grundsätzlich nachvollziehen.
                                          Aber - immer vorausgesetzt, Beck, Burns & Co. haben mir ihrer KVT Recht - da ist was, nur eben sehr unbewußt. Geht ja auch mir in den letzten Tagen eben eher so, daß da irgendwo versteckt (Gedanken)Auslöser für meine Sinnlosigkeitsgedanken sind / sein müssen, mit denen ne bewußte Negativ-Denkspirale wieder einsetzt. Nur was das im Kern genau ist... (außer der Depression als Krankheits-Ursache) ... keine Ahnung...

                                          Was mich - und Dich - aber trotzdem nicht davon abhalten sollte, dem positive(re) Gedanken entgegen zu setzen, auch, wenn es schwer(er) fällt.

                                          eventuell spielt hier ein Mangel an Nebenbetätigungen auch eine Rolle?
                                          Könnte sein.
                                          Ich habe in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, daß eine gewisse Grundbetätigung und -beschäftigung mit irgendwas ungemein hilft, nicht komplett zu versacken. Dann dauert's eben etwas länger oder die Freude darüber ist nicht ganz so immens wie "sonst" - na und? Besser als im Bett liegend zu versauern, zu grübeln und sich der Verzweiflung hinzugeben ist es allemal.
                                          Deswegen, wenn Du den Eindruck eh schon hast, würde ich Dir auch raten, Dir ein Hobby zu suchen, in dem Du ein bißchen aufgehen kannst. Vielleicht fehlt Deinem Seelenleben so etwas wirklich.

                                          Was meinst Du genau mit "Ideen" ? => bzgl. Deiner Vermutung, ein Mangel an Nebentätigkeiten könnte eine Rolle spielen? Oder konkrete Anregungen, was Du als Hobby für Dich entdecken könntest?


                                          Gehe jetzt auch erstmal Mittagessen. Wünsche ebenfalls noch einen schönen Sonntag

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            hi Alex,

                                            erstmal herzlichen dank für den buchtipp, ich habe mir das werk von burns auch zugelegt und durchgelesen.
                                            darin sind wirklich wertvolle arbeitshilfen zu finden. es ist grundsätzlich wichtig, sich die dinge (des lebens) bewußt zu machen, dann erkennt man, was einem gut tut und was nicht. dabei ist mir aufgefallen, daß ich schon jahrzehnte vor ausbruch meiner schilddrüsenkrankheit unter depressionen gelitten habe bzw. depressive phasen hatte. ich bin auch so ein "realist", der immer mit dem schlimmsten rechnet. ich denke, das ist eine wichtige erkenntnis und mögliche stellschraube für die therapie der krankheit. wg. depression war ich nie in ärztl. behandlung, und das soll auch so bleiben. selbsthilfe ist mir lieber.

                                            hier noch eine erfahrung von mir: damit wir uns gut fühlen können (= und es uns tatsächlich gut geht!), brauchen wir menschen aber auch körperliche herausforderungen = bewegung. ich würde behaupten, daß herr dr. riecke auch darauf hinaus will - körperhaltung optimieren (auf aufrechte haltung achten, thorax weiten, sich "groß" machen und öffnen...), das läßt sich wunderbar zur routine machen durch regelmäßige sportliche betätigung.

                                            ich gehe deshalb gleich mal wieder eine runde laufen. das hebt bei mir immer die stimmung, und zwar bei jedem wetter. manchmal fühlt es sich erst an wie schwerstarbeit, aber nach max. 30 min. "läuft's". das kenne ich also schon.
                                            was fehlt, wenn ich down bin, ist der antrieb. Da ich mir aber bewußt bin, daß es mir immer schlechter gehen wird, wenn ich tagelang keinen sport treibe, zwinge ich mich dazu und tu's. und schon sieht das leben "sonniger" aus. (bis zum nächsten gedankentief... dumme angewohnheiten abzulegen fällt auch mir schwer, leider. aber dazu habe ich ja jetzt die burns'schen arbeitsanleitungen ;o))

                                            weiterhin alles gute + LG,
                                            crash

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hi crashdog,

                                              freut mich, daß ich bzw. das Buch Dir da helfen konnten

                                              dabei ist mir aufgefallen, daß ich schon jahrzehnte vor ausbruch meiner schilddrüsenkrankheit unter depressionen gelitten habe bzw. depressive phasen hatte.
                                              Kann ich für mich auch unterschreiben.
                                              Meine Überzeugung, eben auch nach allem, was ich gelesen habe, ist, daß das bei mir nicht über Nacht gekommen ist. Rückblickend hat sich das schon über Jahre angepirscht bei mir. Deswegen tippe ich bei mir auch eher auf ne Mischung aus leichter Depression und Dysthymie; mein PT meint auch, das wäre manchmal schwer zu beurteilen.

                                              Und so gesehen wundert mich da bei mir dann auch irgendwo wenig:
                                              Wenn man sich vor dem Hintergrund der Grundannahmen der KVT überlegt, wie lange schon ich mir selbst fast alles madig geredet habe, konnte das fast nicht ausbleiben.

                                              Aber ist doch schön, wenn man den Dingen nach und nach auf die Spur kommt, oder?

                                              damit wir uns gut fühlen können (= und es uns tatsächlich gut geht!), brauchen wir menschen aber auch körperliche herausforderungen = Bewegung
                                              "Bewegung" ... was ist das denn für ein Wort

                                              Nee, Scherz beiseite: Das Thema ist bei mir in den letzten Wochen auch wieder etwas eingeschlafen. Vor allem, seitdem ich meinen Modellbau wieder ausgegraben habe. War heute mit dem "kleinen" Großen mit dem Fahrrad unterwegs, und da ist mir erst wieder aufgefallen, daß mir eigentlich was fehlt(e).
                                              Denke, der liebe Gott und die Evolution haben den Menschen damals nicht als Sesselpupser in vergleichsweise stickigen Räumlichkeiten konzipiert. Auch diesbezüglich sah die Welt und der menschliche Alltag vor Hunderten und Tausenden von Jahren noch anders aus.

                                              Daher danke Dir für den Anstoß - werde in der kommenden Woche ab morgen auf jeden Fall wieder damit anfangen, alle 2-3 Tage abends joggen und tagsüber mal ne Viertelstunde spazieren zu gehen


                                              A propos, kleine und große Glückserlebnisse: Unser Sohnemann ist noch nicht vier Jahre alt (nächsten Monat erst), fährt erst seit rund 4-5 Wochen Fahrrad, direkt ohne Stützräder, und heute waren wir beide das erste Mal nur mit unseren Fahrrädern unterwegs. Also ich nicht zu Fuß, kein "Notfall"-Anhänger dabei - einfach die erste echte Papa-Sohnemann-Fahrradtour überhaupt, bei der wir jeder mit unserem jeweils eigenen Fahrrad unterwegs waren. Und es ist echt der Hammer, könnte Platzen vor Freude: Der "kleine" Große hat's doch tatsächlich bis in den Nachbarort zum Eis-essen und zurück gepackt, summa summarum bestimmt 4 Kilometer, würde ich schätzen. War ne spontane Idee, als wir schon unterwegs waren - eigentlich dachte ich, er hätte grad mal genug Kraft und Laune für ne kurze Runde über die Felder. Aber nee, er wollte immer weiter, und da dachte ich mir, schau mer doch mal - das könnte er glatt schaffen... Und er hat's geschafft! Ich bin soo stolz auf ihn

                                              Wahnsinn - der Knirps ist noch drei Jahre alt - und ich hab heute meine erste Fahrrad"tour" mit ihm gemacht. Wahnsinn... ich glaub, er wird groß



                                              Ich werd mich jetzt mal auf den Weg ins Bett machen - ausreichend Schlaf soll ja auch streßreduzierend sein


                                              Danke an euch alle, auch Sie, Hr. Dr. Riecke, für den regen Austausch in den letzten Tagen wieder, ihr seid echt spitze.

                                              Ich wünsche euch einen schönen Start in die neue Woche

                                              Jede Depression geht vorüber, auch meine!

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                Hallo Alex

                                                erstmal Guten Morgen; ich wollte eigentlich nur mal hören wie es bei dir gerade so läuft? Bei mir ist es ganz gut aktuell...immer mal wieder ein auf und ab aber damit lässt es sich gut leben. Mit dem Lesen des Buches geht es auch voran, wobei ich mich hier immer noch nicht so ganz wieder finde. Inbesondere wird dort permanent und massiv das Wort Hoffnungslosigkeit beschrieben und dieses Gefühl habe ich definitiv nicht. Ich würde es mittlerweile eher als eine Mischung aus diffuser Angst, Traurigkeit und innerer Leere bezeichnen. Aber sei es drum; das mit sich selbst und seinem Inneren beschäftigen hilft auf jeden Fall und das ist doch das wichtigste.

                                                Ich geh jetzt mal einkaufen; wir sind heute Abend zum Eurovisionsgrillen mit Freunden eiingeladen und da muss noch ein wenig vorbereitet werden!

                                                Viele Grüße

                                                Kommentar

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