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Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten

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  • Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten

    Hallo,

    ich bin neu hier im Forum, hab mich noch nicht so eingelesen, aber möchte gleich mal mit einer Vorstellung von mir anfangen (wobei ich echt sehen muss, wie ich dem eine überschaubare Länge gebe, denn aus 9 Jahrne Leidenszeit gibt es viel zu erzählen und zu erklären, auch um Missverständnissen vorzubeugen).

    Ich bin 27 Jahre alt, männlich, und hatte über viele Jahre lang stärkste Depressionen. Das fing mit 18 an, war in der Zeit von 20 bis 25 am schlimmsten, und die letzten zwei Jahre flacht das ab, ich hab auch viel dafür getan: Psyhotherapien und darüber hinaus auch sehr viel Selbstreflexion, wo ich viel über mich, mein Leben, mein Unterbewusstsein lernte, gelernt hab, wie ich so ticke (ziemlich anders als der Rest *g*) und auch schon mit vielen Dingen, die nicht so schön waren, schließlich „meinen Frieden“ gemacht habe.

    In meiner langen Depressionskarriere kam auch sehr früh (mit 18 oder 19) eine massive Internetsucht dazu, zu Zeiten von 33k-Modems, wo man (wg Telefonkosten) erst abends nach 21 Uhr online gehen konnte, wo es in der schönen neuen Welt sooo viel zu entdecken gab, und was leider (aufgrund von langen Ladezeiten, kleinen Bandbreiten) 10mal so langsam vonstatten ging wie heute. Dementsprechend hatte ich immer erst ausreichend viel im Internet gesehen, wenn es schon 3 oder 4 Uhr nachts war. Kurzum: Mein Schlafrhythmus litt damals enorm, und hat sich bis heute (also fast 9 Jahre) nicht wieder richtig eingependelt. Inzwischen, über die Jahre, hat auch mein Immunsystem ziemlich drunter gelitten, glaub ich... und ich sehe ganz schön strapaziert und alt aus, und fühle mich auch so, denn es gibt sehr viele Tage, da bin ich schon total außer Atem, wenn ich nur eine Treppe gestiegen bin... und das als ehemals sehr eifriger (und in Wettkämpfen auch sehr erfolgreicher) Jogger, der sich noch vor Jahren einen Spaß draus machte, mehrmals hintereinander den Kölner Dom (flott) hochzuspazieren und sich zu wundern, wie die Reisegruppen keuchten und pausieren mussten.
    Oder sich ebenso zu wundern, damals im Zivildient (obwohl mit damals 20 Jahren selbst auch schon schlafgestört), als ich hin und wieder sehr alte Menschen besucht und ihnen die Einkäufe gebracht habe, wo ich mich wirklich wunderte, wie alt, gebrechlich, müde und träge Menschen werden können, und mir graute es vor dem Tag, wo ich selbst 90 sein würde. Tja, jetzt bin ich 27 und an 3 von 7 Tagen (Tendenz Richtung 4 oder 5 von 7) fühle ich mich exakt so, wie diese Greise damals wirkten. Neulich musste ich einen fertig geschriebenen Brief zum wenige 100 Meter entfernten Briefkasten bringen. Es lag nicht an psychischer Antriebsschwäche, sondern echt an körperlicher Müdigkeit, dass ich meinen Hintern nicht hochkriegte, und tatsächlich 3 Tage lang nicht anderes machte als aus dem Fenster zu gucken oder hin und wieder ein paar Mails abzurufen (hatte zu dieser Zeit bis auf den Brief alle anderen Termine abgesagt). Oder wenn ich am Schreibtisch Hunger bekomme, kann es 3 Stunden dauern, bis ich mich mal dazu bequeme, in die Küche zu gehen und mir ein Brot zu schmieren.

    Ich bin SO müde, aber kann einfach nicht schlafen, insbesondere seit ein 3 Monaten, wo es irgendwie von Nacht zu Nacht schlimmer wird. Die letzten 2 Nächte habe ich jeweils 15(!) Stunden im Bett gelegen, nicht gegrübelt oder (das habe ich mir tatsächlich abtrainiert), zum verrecken MÜDE, brachte es in beiden Nächten aber jeweils nur auf 2 Stunden Schlaf. Die ganze Nacht hinüber – und auch jetzt am Tag – habe ich dieses Gefühl, welches Leute kennen, die eine Nacht (oder zwei Nächte) „durchgemacht“ haben, dass sie jeden Moment „im Stehen einschlafen“ könnten. (Jetzt gerade geht es, Autosuggesion: Ich versuche mich beim Schreiben mit aller Kraft zu „aktivieren“, Adrenalin auszuschütten, sonst würde ich bis heute Abend 23 Uhr NICHTS machen, als hier in den Seilen zu hängen. Für ein paar Stunden kann ich das, danach bin ich dann aber noch müder.) Aber so geht das schon seit Wochen und Monaten, wie ich bereits sagte.

    All dies beeinträchtigt mich zur Zeit sehr. Immerhin habe ich eigentlich mit den meisten Depressionen und ihren Ursachen reinen Tisch gemacht und wäre nun wieder bereit, zu leben. Aber schlafen ist schon eine wichtige Voraussetzung für sowas. Seit gut 2 Monaten nehme ich Baldriparan, was die Einschlafprobleme anfangs abgemildert hat, aber seit 2 Wochen irgendwie gar nicht mehr wirkt (Gibt es da einen Gewöhnungseffekt?). Härtere Schlafmittel verschreiben will mein Hausarzt mir nicht, weil er meint, dadurch könnten wir das Problem als solches nicht lösen, ich würde evlt. schlafen, mich danach aber auch nicht erholt fühlen... Mag sein, aber dann jedoch frage ich mich, wozu man überhaupt solche Schlafmittel verschreibt, und inwiefern sie wem überhaupt „helfen“ können. Ich denke, ein „schlechter“ Schlaf ist immer noch besser als gar kein Schlaf – oder?

    Aber ich bin ja auch kein Freund von „harten“ Mitteln. Hab auch während meiner Depressionen (fast) komplett auf chemische Unterstützung verzichtet. Deshalb ist es ein Hauptanliegen meines Postings hier, eine neue „Strategie“ zu finden, auf „natürlichem Wege“
    wieder schlafen zu können. Bisher hatte ich so meine eigene Methode, wo natürlich jeder sofort dogmatisch sagt, dass sie das falscheste überhaupt ist, aber mir ging es wenigestens „erträglich“: Die Situation ist, dass ich – noch Student – gelernt habe, dass ich mir trotz Vorlesungen meine Zeit relativ frei einteilen kann. Klar, da schreit jeder: „Gerade der Schlaflose braucht Strukturen und feste Termine.“ Viele Semester lang habe ich das ausprobiert. Habe mich jeden morgen wenigstens so früh aus dem Bett gequält, dass ich zur 10-Uhr-Vorlesung erscheinen kann, d.h. ca. 8:30 aufstehen. Dabei ging es gesundheitlich von Woche zu Woche bergab: In der Uni war ich so daneben, dass ich selbst in den leichtesten Vorlesungen nichts mitbekommen habe, und nachmittags zu Hause angekommen fühlte ich mich als hätte ich 18 Stunden auf’m Bau gearbeitet. Und dann noch Hausaufgaben machen, lernen?? Keine Chance. Meinem großen Hobby Musik (Gesang und Komposition) konnte ich in dem körperlichen Zustand auch über Jahre nicht nachgehen.

    Bis ich mich dann mal wirklich entschieden habe, zu schauen, wie viele Vormittagsvorlesungen ich ausfallen lassen darf (Erkenntnis: sehr viele) und stattdessen auszuschlafen (auch mal bis 13 Uhr), um danach in der Zeit eines halben Tages (ohne ernsthafte Probleme) das Lernpensum von zwei ganzen Tagen zu bewältigen. Das hängt sicher mit meiner Hochbegabung zusammen (IQ 149, womit ich nicht prahlen will, was aber einfach in den Erklärungskontext gehört), und es wäre auch eine äußerst praktische Sache, wenn das jeden Tag funktionieren könnte: Ausschlafen, 13 Uhr aufstehen und bis zum Abend das Pensum von zwei Lerntagen reinpfeifen. Auch das körperliche Befinden ist dann so, dass ich meinem Hobby (Musik) ganz toll nachgehen kann, was für mein Seelenleeben sehr wichtig ist. Daher war nun über Jahre meine Devise: “Lieber 6 Stunden am Tag topfit als 16 Stunden in den Seilen zu hängen!“
    Nur leider habe ich solche „guten“ Tage irgendwie nur ca. einmal in der Woche, wo ich mich fit wie ein Turnschuh fühle, klar im Kopf und Bäume ausreißen könnte. An anderen Tagen, wenn ich morgens um 6 oder 7 merke, dass ich das Gegenteil von wach bin, und noch bis Mittag im Bett zu bleiben beschließe, ist es sehr oft um 12 oder 13 Uhr keinen Deut besser geworden – und dann hätte ich auch genauso gut gleich um 6 Uhr aufstehen können.

    Folge all dieser Schlaflosigkeit ist, dass ich eben wirklich oft körperlich UND geistig ganz und gar nicht zu gebrauchen bin, an der Uni auch Klausuren und Pflichttermine ausfallen lassen muss, daher schon viele Semester wiederholen musste, und auch im privaten Bereich schon lange keine verbindlichen Verabredungen mehr einhalten kann und 4 von 5 Geburtstagsparties oder Bandproben etc. einfach absagen muss. Also beruflich wie privat ganz unzuverlässig, und mein Nebenjob (TRAUMJOB!), wo ich jetzt schon ganz oft nicht erscheinen konnte, obwohl es mir dort sehr gefällt und ich relativ leichtes Geld verdiene, ist inzwischen in Gefahr.

    Vor diesem Hintergrund stehe ich nun an einer Schwelle, an der es vielleicht Zeit wird für eine neue Strategie: Vorschläge gibt es da ja unterschiedliche. Manche Leute raten gerade bei zu Depressionen neigenden Personen zu bewusstem Schlafentzug bis man quasi von selbst einschläft. Eine Methode könnte als sein, da ich wenige Termine und fast freie Zeiteinteilung habe, immer so lange aufzubleiben, wie ich nur kann, ganz unabhängig von Tages- und Nachtzeiten, und wenn’s nicht mehr geht, ins Bett zu fallen. Der Vorteil wäre sicherlich, dass ich all meinen Ideen nachgehen kann, die ich schon lange verwirklichen möchte und die im Kopf schon komplett fertig sind: z.B. diverse Computerspiele programmieren, eine Patentschrift für eine vielversprechende Erfindung formulieren, ein Buch schreiben, und sehr viele musikalische Kompositionen zu Papier bringen... und nebenbei auch mal für die Uni lernen. Der Nachteil wäre vllt, dass ich auf diese Weise sicher nie zu einem vernünftigen „Rhythmus“ finde. Außerdem hätte ich meiner angeschlagenen Gesundheit gegenüber ein schlechtes Gewissen, sie täglich so lange auszureizen, bis ich umfalle. Denn erfahrungsgemäß fühle ich mich gesundheitlich immer dann besonders schlecht wenn ich nachts sehr spät schlafen gegangen bin, d.h. wenn ich z.B. von 4-12 geschlafen habe, kann ich davon ausgehen, dass ich am nächsten Tag eine „dicke Erkältung“ habe, wohingegen ich bei einer Schlafzeit von 0-8 meist zwar auch müde und leicht erkältet bin, mich aber nicht so „versifft“ fühle, den ganzen Tag danach, wenn ihr versteht, was ich meine.

    Das andere Extrem wäre – und ich stehe kurz davor, es auszuprobieren – sich militärisch dazu zu zwingen täglich exakt zu denselben strengen Zeiten aufzustehen und schlafen zu gehen. Hätte den Nachteil, dass ich in den nächsten Wochen (wo gerade viele wichtige Dinge anstehen, die ich fertig kriegen muss) nie „ausgeschlafen“ wäre und noch mehr zombie-like durch den Alltag irren würde als jetzt schon, allerdings den Vorteil, dass ich mehr als „doppelt so viel Wachzeit“ hätte, die zu Nutzen wäre, um mich zu verwirklichen. Auf deutsch: Genau das Gegenteil dessen zu machen, was ich oben als Spruch „besser 6 Stunden fit als 16 Stunden im Arsch“ formuliert hatte.

    Langer Rede kurzer Sinn: Mich würde mal interessieren, wie hier so die Erfahrungswerte mit der letztgenannten Methode sind. Ist zu erwarten, wenn ich einen strengen Plan (z.B. jeden Morgen (auch ohne Terminnot) 6 Uhr aufstehen, jeden Abend 22 schlafengehen) mehrere Wochen durchgehalten habe, dass mein Körper sich an diesen Rhythmus gewöhnt und ihn akzepiert?

    Über meinen chronobiologischen Typus bin ich mir nicht mehr so sicher. Zwar werde ich oft, selbst wenn ich schlecht geschlafen habe und den ganzen Tag müde war um 22 Uhr hellwach und sehe auch beim Blick in den Spiegel plötzlich kerngesund und wie neugeboren aus (leuchtende Augen, frische Gesichtsfarbe) und kann abends plötzlich „viel klarer denken“ als den ganzen beschwerlichen Tag über, die körperliche Müdigkeit schwindet... wäre ich jedoch tatsächlich chronobiologisch eine „Eule“, so müsste ich gesundheitlich mit der anschließenden Nacht (z.B. von 4-12) ja besser klarkommen und mich danach nicht so deutlich geräderter fühlen als bei einem Schlaf von 0-8.

    Ja, das war jetzt ein bisschen lang, aber vielleicht fällt jemandem etwas Hilfreiches dazu ein. Würde mich freuen.

    Sleepy


  • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


    Versuch es doch mit einer Schlafrestriktion, vielleicht kennste es ja auch, wenn ned dann schau mal hier vorbei:

    http://www.schlafgestoert.de/site-72.html

    Solltest du aber vorher mit deinem Arzt oder Therapeuten ausmachen.

    lg Siemens

    Kommentar


    • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


      Hallo Sleepy,

      es scheint, also würdest du widersprüchliche Beobachtungen machen: Einerseits hast du die Erfahrung gemacht, dass die Einhaltung der Vormittagstermine an der Uni zu verschlechterten Befinden geführt hat und andererseits schwächelt dein Immunsystem, wenn du bis mittags schläfst. Also, wenn du selbst nicht einschätzen kannst, welchem "chronobiologischen Typus" du angehörst, kann es auch kein anderer.

      Was ich deinen Darstellungen entnehmen kann, ist, dass deine Situation verfahren ist und dass du drauf und dran bist, deine Zukunft auf Spiel zu setzen (auch mit dem exorbitanten IQ).

      Ich kann dir nur dringend ans Herz legen, dich an einen Psychiater zu wenden. Von ihm bekommst du auch die notwendigen Medikamte. Ich hoffe, du bist über diesen Ratschlag nicht allzu erschrocken. Aber wenn du 4 von 5 Terminen platzen lässt, bist du ein Ärgernis für deine Mitmenschen, Arbeitgeber, usw.. Und das wird dich irgendwann in die soziale Isolation treiben.

      BItte versteh' mich nicht falsch: Deine Ausführungen lassen durchaus Bemühungen erkennen, sich in die zeitliche Struktur deiner sozialen Umwelt einzufügen. Aber es scheint dir nicht zu gelingen. Das ist auch kein Wunder bei dem Ausmaß an Erschöpfung, dass du beschreibst. Ich glaube nicht, dass es dir gelingen wird, ohne medikamentöse Therapie aus diesem Zustand herauszufinden. Ein Psychiater wird den Ernst deiner Lage verstehen. Der Hausarzt ist der falsche Ansprechpartner. Noch dazu vermittelt er nicht ganz zutreffende Vorstellungen von Schlaftabletten: Moderne Schlafmittel haben so gut wie keinen Überhangeffekt.

      LG Camie

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      • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


        Hallo Camie,
        danke für Deine Antwort.

        Camie schrieb:
        -------------------------------------------------------
        > Ich kann dir nur dringend ans Herz legen, dich an
        > einen Psychiater zu wenden. Von ihm bekommst du
        > auch die notwendigen Medikamte. Ich hoffe, du bist
        > über diesen Ratschlag nicht allzu erschrocken.

        Erschrocken gar nicht, ich hab da ja auch schon ne Reihe Erfahrungen mit diesem Berufszweig. War schon bei Psychologen wie auch Psychiatern, aber damals waren die Schlafprobleme nur sekundär, primär ging's um Depressionen (und Schlafprobleme eher als Folge). Heute ist es genau andersherum, um es mal einfach zu formulieren.

        ALLERDINGS: Ich bin seither auch ziemlich Psychologen/Psychiater-frustriert. Vor allem der letzte Mensch, an den ich geraten bin (und wo ich mal wieder zu gelduldig war, dass es sich noch bessern würde), der hat so getan, als wäre "alles ganz einfach zu erklären", nur weil der das studiert hat. Um es klipp und klar auszudrücken: Seine TOTALE Ignoranz den wirklichen Problemen seiner Klienten gegenüber ist absolut unverantwortlich und nicht eines Therapeutenberufes würdig. Harte Aussage, aber leider wahr. Der war ein richtiges ignorantes und selbstgefälliges A...loch, sorry, solche Worte benutze ich sonst nicht, sind hier aber angemessen. Sicher sind nicht alle so, aber wenn ich jetzt über die mit einer Therapie verbundenen Aufwände nachdenke (ich hab, auf seine Anweisungen immer auch sehr viel vorbereitet, was ihm dann in den Sitzungen wiederum scheißegal war, so dass wir uns nicht eine Minute dem gewidmet haben), dann stehe ich noch deutlich unter diesem letzten Eindruck und hatte in den Monaten zuvor OHNE Psych DEUTLICH größere Fortschritte gemacht als mit

        In mir ist ganz aktuell seither eine Haltung die sagt: Vorerst nicht schon wieder ein Psychologe. (Und Psychiater eigentlich auch nicht... oder nur, weil der mir Medis verschreiben kann?)

        > Aber wenn du 4 von 5 Terminen platzen lässt, bist
        > du ein Ärgernis für deine Mitmenschen,
        > Arbeitgeber, usw.. Und das wird dich irgendwann in
        > die soziale Isolation treiben.

        Jep, seit Jahren Steuer ich geradlinig drauf zu!

        > Der Hausarzt ist der
        > falsche Ansprechpartner. Noch dazu vermittelt er
        > nicht ganz zutreffende Vorstellungen von
        > Schlaftabletten: Moderne Schlafmittel haben so gut
        > wie keinen Überhangeffekt.

        Wenn DAS stimmt, dann bröckelt mal wieder ein Stück meinen Weltbildes. Ohne weiteren Kommentar zitiere ich mal Herrn Doktor, dem ich mich vor 2 Monaten wegen der Schlafprobleme noch mal intensiv anvertraut habe:

        "Nee, es tut mir leid, Herr Sleepy, aber Schlafmittel sind nach wie vor keine Lösung für sowas. Das wird ihnen GAR nichts bringen. Erst NEULICH habe ich auf einer Konferenz mit einer renommierten Fachärztin für Schlafmedizin darüber gesprochen, und das Ergebnis war überaus ernüchternd: Jedes noch so aktuelle Schlafmittel greift ganz entschieden und negativ in die Schlafqualität ein, so dass sie vielleicht schlafen werden, aber ohne wirklichen Erholungseffekt."

        Kommentar



        • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


          Noch eben eine ganz kurze Ergänzung, off-topic, und ich weiß, es ist schlechter Stil, vorher nicht im Forum dazu zu suchen. Sorry. Aber ich vergaß in meiner Vorstellung zu posten, dass ich an müden, etwas kraftlosen Tagen (wie heute*) gern mehrere Tassen warmen Instant Cappucino trinke. (Die Wärme tut dann auch meiner bei Müdigkeit auf sehr anfälligen Sing/Sprechstimme sehr gut). Oder auch mal Schwarzen Tee. In beiden ist nun ein gewisses Maß an Koffein/Teein.

          FRAGE: Sind solche Getränke für mich GENERELL zu vermeiden, oder darf ich sie bis zum Nachmittag (sagen wir mal bis 17 Uhr) konsumieren.

          *Heute: Zum ersten Mal seit langer Zeit (auf einem Sonntag!) bewusst aus dem Bett gequält, obwohl ich noch nicht ausreichend geschlafen hatte. Wollte eigentlich so von 0 bis 6 oder 7 versuchen... Da ich aber gestern gegen Mitternacht noch eine persönlich ziemlich schokierende Nachricht erhalten habe (über eine Sache, in die ich 15 Monate lang sehr viel Hoffnung und Euphorie gesetzt hatte, aus der nun aber leider definitiv nichts wird... ohne Vorwarnung!), hat mich der Schock darüber noch bis 4 Uhr wach gehalten. Als ich dann um 10 aufs Klo musste, wäre ich vor Müdigkeit (immerhin aber 6 Stunden geschlafen!) fast umgekippt, legte mich noch mal hin und VERSUCHTE, einzuschlafen. Als dies um 11:10 aber noch nicht geklappt hatte, SPRANG ich aus dem Bett und beschloss, "wach zu sein".... bin ich selbstverständlich nicht, was ich nun (gut 2 Stunden später) langsam merke. Insbesondere bin ich dann verstärkt kälteanfällig, weshalb ich jetzt sehr gern was Warmes trinken würde. Und gerade ist diesbzgl. nur Capuccino im Haus.

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          • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


            *lach! Dann genehmige dir ruhig den Capuccino. Unter uns gesagt, ist da eh größtenteils Milchpulver drin.

            Übrigens wirkt Schwarztee wegen der Fermentierung weniger anregend als Grüntee. Und wenn du ihn ein bisschen länger ziehen lässt, werden auch die beruhigenden Inhaltsstoffe freigesetzt, so dass sich die anregenden und die sedierenden Stoffe in ihrer Wirkung gegenseitig aufheben. Oder war es doch umgekehrt? Naja, kauf am besten noch eine Packung Guten-Abend-Tee für die Stunden nach 17:00. Ich kenne übrigens Leute, die ohne Kaffee nicht einschlafen können. Also nimm' das alles nicht so ernst.

            Aber nun nochmal zu deinem Problem: Ich rede nicht von einer Psychotherapie, sondern echt von einem Psychiater, der dir Medikamente verschreibt, die dir m.E. sehr helfen würden. Du zahlst dafür, dass du keine Medikamente nimmst, einen zu hohen Preis.

            Ich habe langsam kein Verständnis mehr für die Einstellungen zu Psychopharmaka in diesem Land. Das, was dein Hausarzt und der vermeintliche Schlafexperte erzählen, ist typisch deutsch. Man hat hier so große Angst vor der vermeintlichen Abhängigkeit, dass man seine Freiheit dafür aufgibt. Ich bin immer wieder fassungslos darüber.

            Du kannst auch mal in den Beiträgen von "Widder" stöbern. Dort bekommst du nämlich einen anderen Eindruck.

            Deine Erfahrungen mit dem Therapeuten sind wirklich unerfreulich. Es muss wohl ein unglaublich langweiliger Beruf sein *g Ich habe mal eine sehr gute Therapeutin gehabt. Es gibt also auch bessere Beispiele. Aber irgendwann hatte ich keine Lust mehr auf Reden. Dann ist so eine Therapie echt ausgereizt. Du musst wissen, ob du ein Bedürfnis dazu hast, dich jemanden anzuvertrauen. Es tut einfach auch gut, sich mal ausheulen zu können oder so. Deswegen schneiden die Psychotherapien auch besser ab als der Placebo, sind aber bei weitem nicht so wirksam wie Psychopharmaka.

            LG Camie

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            • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


              Camie schrieb:
              -------------------------------------------------------
              > *lach! Dann genehmige dir ruhig den Capuccino.
              > Unter uns gesagt, ist da eh größtenteils
              > Milchpulver drin.
              Alles klar, bleibt aber unter uns, ne?

              > Aber nun nochmal zu deinem Problem: Ich rede nicht
              > von einer Psychotherapie, sondern echt von einem
              > Psychiater, der dir Medikamente verschreibt, die
              > dir m.E. sehr helfen würden. Du zahlst dafür, dass
              > du keine Medikamente nimmst, einen zu hohen
              > Preis.

              Ja, muss ich echt noch mal überlegen. Hinzu kommt eben nicht nur, dass ich momentan keinen "Bock auf Reden/jemandem anvertrauen" habe, denn in der Theorie ist wirklich ALLES gesagt, ich kenn meine Depris und Ursachen und theoretischen Lösungen SOWAS von auswendig, neue Antworten kann mir da echt keiner mehr geben. Jetzt möchte ich die Erkenntnisse in die PRAXIS umsetzen. Und das geht nicht, ohne zu schlafen. Nein, was eben AUCH noch hinzukommt, ist, dass die Beihilfestelle (die, da ich noch das letzte Jahr über meinen Vater/Beamter versichert bin, 80% der Kosten bewilligen muss) sich zunehmend quer stellt bzgl. Psych-Thera (darüberhinaus ist die Sachbearbeiterin unter den Medizinern hier inzwischen stadtbekannt als "unmöglich", was ihre Bewilligungs-Ansichten angeht. Ist echt nicht immer leicht, denen zu vermitteln, dass man krank ist und Kosten erstattet haben will... Wäre daher schon wichtig, dass es KEINE Therapie wird, sondern ich beim Psychiater reinspaziere und in wenigen Terminen mit ihm medikamentös etwas für meinen Schlaf finden möchte. Das sollte dann leichter zu zahlen erstatten sein, hoffen ich.

              Naja, aber was Psychopharmaka angeht wie SNRI habe ich (gemäß den Infos auf z.B. Wikipedia) auch so meine Bedenken, weil ich (immer seltener!) teils noch sehr starke heftige depressive Attacken bekommen, SEHR starke... und die Suizidität unter SNRI steigt angeblich um Faktor 5... und manchmal war ich (mit klarem Kopf, ohne Drogen) wohl gar nicht mehr soweit davon entfernt Aber das ist ein anderes Thema... müssen wir jetzt hier nich vertiefen... Ich such ja auch kein Antidepressivum, sondern was für bessere Schlafeffizienz als derzeit 30%.

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              • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                hallo, also irgenwie muß ich zu blöd sein, direkt zu schreiben, ich krieg immer nur bei antworten ein leeres blatt. bin relativ neu hier und habe bisher nur geantwortet. Jtzt zu meiner Frage. Ich leide ja seit mind. 10 jahren unter massiven schlafstörungen und habe ja so gut wie alles probiert. Jetzt war ich bei einer neuen Neurologin, die hat mir fluoxetin verschrieben, für tagsüber, damit ich mein Leben wieder einigermaßen in den Griff kriegen soll. Nehme das jetzt seit ca. 10 Tagen, merke daß ich etwas besser drauf bin, aber auch aggressiver werde. Schlafen tu ich momentan mit Melatonin, so recht und schlecht. Grüsse

                Kommentar


                • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                  Hallo Sleepy,

                  für eine medikamentöse Therapie muss man keinen Antrag stellen. Du hast einen Anspruch drauf, wenn der Arzt es Dir verordnet.

                  Aber was erzählst du für Schauergeschichten? - Die Suizidrate steigt um das Fünffache?! Also, die durchschnittliche Rate bei Depressiven liegt meines Wissens bei 15 bis 20 %. Das hieße ja, dass 75 bis 100 %, die mit SNRI therapiert werden, Selbstmord begehen. ABSOLUTER Schwachsinn.

                  Natürlich habe ich nochmal recherchiert: Erstens wurde die vermeintlich erhöhte Rate bei Kindern beobachtet, zweitens beschränkte sie sich auf den Beginn der Einnahme, drittens gibt es neuere Untersuchungen, die das auch widerlegen und viertens sinkt die Suizidrate massiv unter der Therapie.

                  Wenn du Angst davor hast, dass dich die Krankheit umbringt, hast du also umso mehr Anlass für eine medikamentöse Therapie.

                  So wie du gerade haderst und Schwierigkeiten zu finden glaubst, könnte man ja meinen, die Krankheit gibt dir irgendwas *ein-bisschen-kopfschüttel

                  LG Camie

                  Kommentar


                  • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                    Hallo Liane,

                    kann jetzt leider deine Frage nicht erkennen :-( Leider habe ich selbst keine Erfahrungen mit AD. Ich nehme überwiegend Zolpidem zum Schlafen. Vielleicht postest du mal einen separaten Beitrag. LG Camie

                    Kommentar



                    • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                      Camie schrieb:
                      -------------------------------------------------------

                      > Vielleicht postest du mal einen separaten Beitrag.

                      Sie schrieb ja, dass bei ihr genau das nicht funktioniert

                      Kommentar


                      • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                        Hi sleepy,
                        coffeinhaltige Getränke sind sicher nicht sonderlich schlaffördernd...ich weiche auf "coffeinfrei" aus oder (Schwarztee geht ja leider auch nicht...)mache mir Minztee oder Kakao. Mal ausprobieren!
                        Gruß Leona

                        Kommentar


                        • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                          @sleepy

                          Hi Camie,
                          beim Schwarztee muss ich protestieren...der macht mich - egal, wie lange ich den ziehen lasse - klirrend wach, selbst wenn ich Milch dazu gebe. Dann vielleicht doch lieber die altbewährte Milch mit Hong und Zimt?

                          Gruß
                          Leona

                          Kommentar


                          • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                            Hallo Leona,

                            es ist gut, das selber für sich zu entscheiden. Bei mir wirkt Schwarztee nicht im Geringsten anregend, während ich von Grüntee regelrecht nervös werden kann (das variiert aber übrigens auch nach mit dem Tee). LG Camie

                            Kommentar


                            • Re: Neuvorstellung eines EINschlafgeplagten


                              Hi Sleepy27m
                              Du schriebst Schlaflose brauchen einen strukturierten Tag . Das stimmt !!
                              Bei dir ist der ganze Ablauf durcheinander . Dein Körper kann sich an kaum etwas gewöhnen. Da wir alle aber " Gewohnheitstiere " sind , solltest du , wie du schon sagtest, dir Struktur geben . Versuche mal 2 Wochen nach einem festen Plan zu leben . Es ist schwer , ich versuche das auch gerade ( bin Einschlaflos ) aber einen Versuch ist es wert.

                              Lb Gruss

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