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Hashimoto: ja oder nein?

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  • Hashimoto: ja oder nein?

    Guten Tag,

    meine Frage betrifft mich nicht selbst, sondern einen Bekannten. Er ist 38 Jahre alt und hat seit einem halben Jahr eine SD-Unterfunktion. Im Moment nimmt er LT 50. Zur weiteren Abklärung wurden jetzt Antikörper bestimmt.

    Zur Familien-Anamnese: Vater hat Typ I Diabetes und SD-Unterfunktion, Schwester hat Hashimoto (nachgewiesen durch AK und Sonographie).

    Seine TRAK und TG-AK waren negativ. Die TPO waren leicht erhöht. Der Referenzbereich sagt: < 60 und er hat 75. Das SD-Ultraschall sah wohl noch normal aus (also nicht inhomogen / echoarm). Kann es sich um Hashimoto als Ursache für seine SD-Unterfunktion handeln?




  • Re: Hashimoto: ja oder nein?

    Hallo und Danke für die interessante Fallvorstellung.

    Für die Diagnosestellung einer Hashimoto-Thyreoiditis sollen zwei oder drei der drei Kriterien: Schilddrüsenunterfunktion, echoarme Schilddrüse im Ultraschall (SD-Sono) und positive TPO- oder Tg-Antikörper vorliegen: Das ist hier wohl der Fall. Außerdem sollen andere Ursachen einer Unterfunktion (Hypothyreose) ausgeschlossen werden: Zustand nach Schilddrüsenoperation, Zustand nach Radiojodtherapie und Anlagestörungen der Schilddrüse (wenn jemand ohne Schilddrüse geboren wird): Das liegt hier wohl alles nicht vor. Damit wird es sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Autoimmunthyreoiditis Hashimoto handeln.

    Wissen Sie wie hoch der maximale TSH Wert (vor Therapie) war und wie der TSH-Wert jetzt ist?

    Mit freundlichen Grüßen - Ihr oej

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    • Re: Hashimoto: ja oder nein?

      Die Werte waren wie folgt:

      2013:

      TSH 5,23 (0,27 - 4,2)
      fT3 4,05 (2,8 - 7,1)
      fT4 9,58 (12 - 22)

      Dann ist eine Weile nichts passiert und Hausarzt hat sich auch nicht weiter drum gekümmert.

      Da ich selbst Hashimoto habe (nachgewiesen durch Sono und Antikörper und TSH von 8,03) habe ich meinem Bekannten 2016 dazu geraten, die Sache nochmal anzugehen.

      Dez. 2016:

      TSH 4,69 (0,3 - 4,50)
      fT4 0,79 (0,90 - 1,70)

      Es gibt noch mehrere BE`s,(die ich jetzt aber nicht aufführen will). Auffällig ist immer, dass der TSH leicht erhöht ist und der fT4 leicht zu niedrig.

      Im Moment nimmt er Euthyrox 50. Die Werte unter dieser Dosis waren:

      TSH 2,43 (0,27 - 4,20)
      fT3 4,51 (3,13 - 6,76)
      fT4 12,62 (12,0 - 22,0)

      Er soll bei Euthyrox 50 bleiben laut Endo. Das macht er nun. Allerdings bin ich selbst skeptisch, ob der fT4 nicht noch zu niedrig ist und der TSH zu hoch.

      Ich selbst fühle mich bei einem TSH zwischen 0,7 - 1,2 (also um die 1 am besten). Die freien Hormone mittig oder ein klein wenig über mittig.
      Mein Hashimoto wurde leider jahrelang nicht entdeckt und ich habe eine Ärzteodyssee durch (sie haben zu viel Stress, zu viel gegessen .....). Von wegen .... aber das ist eine andere Geschichte.

      Heute kam übrigens der Befund. Der Endo schätzt es als "Frühstadium einer Hashimoto-Thyreoiditis" ein. Ich hatte gleich den Verdacht. Hashimoto kommt bei meinem Bekannten in der Familie bereits vor.

      In meiner Familie sind bis jetzt 3 Fälle von Hashimoto (ich selbst, meine Mutter, meine Nichte).
      Meine Schwester hat Lupus.

      Ich selbst habe einen ANA-Titer von 1:640. Müsste ich da vielleicht auch mal nachsehen lassen? Von Hashimoto kann der nicht kommen, oder?





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      • Re: Hashimoto: ja oder nein?

        Hallo:

        Danke für die Info. TSH zu hoch, FT4 zu niedrig: das ist / war eine manifeste Hypothyreose. Unter Substitution mit 50 ug T4 zuletzt nun Werte im Referenzbereich. Vorsicht: Angaben wie "TSH sollte um 1 sein" sind nicht hilfreich, der optimale TSH Bereich kann individuell sehr unterschiedlich sein. Am besten wäre es wenn ein TSH Wert von früher, lange vor der Unterfunktion bekannt wäre: das ist meistens nicht bekannt - dann geht es um das möglichst beste Befinden, also nach der Klinik. Gegebenenfalls kann dazu Mal etwas mehr oder weniger T4 versucht werden - in diesem Fall also zB 75 ug. Es dauert allerdings 2-3 Monate bis die neue Dosis überall im Körper angekommen ist, also Befinden frühestens nach 2 Monaten beurteilen.

        Die ANAs kommen nicht vom Hashimoto.

        Mit freundlichen Grüßen, Ihr oej

        Kommentar



        • Re: Hashimoto: ja oder nein?

          Guten Tag,

          "TSH sollte um 1 sein" habe ich nicht als Empfehlung abgeben, sondern mein ganz persönlicher "Wohlfühlbereich" liegt zwischen 0,7 - 1,2. Also der Bereich, wo ich sagen kann, es war bisher der Beste (ohne aber, dass ich mich völlig gesund fühle wie vor Hashimoto).

          Mein Bekannter hat ja die Diagnose noch ganz frisch. Seinen eigenen Wohlfühlbereich muss er noch finden.

          Leider hat er keinen TSH-Wert von früher (also von da, wo noch alles in Ordnung war). Er sagt, dass es ihm noch nicht 100 Prozent gut geht. Man könnte also noch etwas drauf legen.
          Er hat allerdings die letzten Werte beim Endo (siehe oben) von Mitte Mai. Und noch höher dosieren, wenn er die aktuellen Werte nicht kennt, will er nicht. Die nächste BE ist Ende August beim Hausarzt. Oder soll er einfach 12,5 µg mehr nehmen?

          Er hat Angst, dass der fT4 dann wieder unterhalb der Norm liegt. Das passiert bei ihm jedesmal, wenn er erhöht hat. Er hatte beim Endo deshalb gefragt. Er meinte, er würde das LT vielleicht falsch nehmen. Aber das ist zu 1000 % ausgeschlossen! Er hat die Anweisung vom Hausarzt eingehalten und von mir kennt er das auch mit der Einnahme.

          Noch ein Frage zu mir: Ich habe ein großes Problem mit Sport. Ich war früher Leistungssportlerin. Seitdem ich Hashimoto habe, ging es extrem bergab. Ich fahre Rad und jogge 3 x die Woche. Allerdings bin ich danach dermaßen geschafft, dass ich meistens am nächsten Tag noch "brach liege". Wenn ich meinen Endo anspreche, sagt er nur: "Joggen und das geht noch?!"

          Ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich war ein aktiver Mensch und will nun auch nicht alles aufgeben. Man kann vielleicht nicht mit früher vergleichen. Erzwingen ist vielleicht auch der falsche Weg.

          Welche Erfahrung machen Sie da mit ihren Patienten? Was sagen diese zum Thema Sport? Was raten sie: Welcher Umfang an Sport ist für Hashimoto in Ordnung? Ein Halbmarathon laufen z. B. wahrscheinlich nicht. Den würde ich nicht mehr schaffen (bin früher Marathon gelaufen oder an einem Tag Halbmarathon und danach noch 30 km mit dem Rad).

          Wie schätzen Sie Hashimoto ein? Ich bekomme immer zu hören: "Hashimoto ist nichts Schlimmes .... , das ist gar nichts .... das haben viele ....."
          Nur: - da vergleiche ich jetzt wieder - warum bin ich dann nicht mehr ansatzweise so leistungsfähig wie früher, wenn es doch nichts Schlimmes ist.

          Ich wurde schon zu diversen Fachärzten geschickt. Keiner kann was finden. Nur der ANA war bei 1:640. Da hieß es: ANA ohne Klinik wäre gar nichts. Wiederum: meine Schwester hat Lupus und sie hat auch keine Gelenkschmerzen. Daran machen die Ärzte es bei mir fest. Ich hätte keine Klinik, weil ich keine Gelenkschmerzen mit Schwellung habe.

          Kommentar


          • Re: Hashimoto: ja oder nein?

            Hallo und herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar.

            Gut dass Sie Ihren Wohlfühlbereich weitgehend gefunden haben - das gelingt nicht immer. Herzlichen Dank auch für die Klarstellung dass jeder seinen eigenen Wohlfühlbereich finden muss, da sind wir uns einig.

            Dank gebührt Ihnen auch dass Sie sich um Ihren Bekannten kümmern. Bei Männern ist +12,5 ug meist nicht zu bemerken, es kann zunächst noch abgewartet werden was 50 so bedeutet und dann ggf. später versuchsweise auf 75 erhöht werden. Ein Abfall des FT4 nach Dosiserhöhung ist ungewöhnlich, in der Medizin aber bekanntlich alles möglich. Der FT4 interessiert aber nicht wirklich, sondern primär die Klinik und dann das TSH: und beides erst nach 2-3 Monaten.

            Viele Patienten berichten dass sie mit ihrem Hashimoto nicht mehr so leistungsfähig sind wie früher. Das hat möglicherweise damit zu tun dass wir mit der Substitution nie so perfekt sein können wie die Natur mit ihrem feingetunten Regelkreis das selber kann. Außerdem sind die Patienten durch eine Hypothyreose gegangen und haben dabei ggf. Leistungsreserven verloren die sie vorher hatten- und es ist Zeit vergangen, so dass ggf. allein dadurch weniger Leistung da ist. Schwierig zu beantworten. Ich empfehle Ausdauersport und ein "Ausprobieren". Es gibt aber durchaus einzelne Leistungssportler die nach Schilddrüsen-OP, also ohne Schilddrüse, top Leistungen erbringen. Auch hier ist also ggf. eine individuelle Komponente vorhanden.

            Hashimoto ist ärgerlich, weil das ja nicht weggeht, das begleitet die Betroffenen dann ein Leben lang - somit ist das auch eine Kopfsache.

            Danke dass Sie sich so bewußt und kritisch mit dieser Erkrankung auseinandersetzen: das ist das Rezept um damit besser zurechtzukommen.

            Mit freundlichen Grüßen, Ihr oej

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            • Re: Hashimoto: ja oder nein?

              Vielen Dank Herr Prof. Janßen für die Einschätzung. Ihre Erläuterungen sind ausführlich und verständlich. Mein Endokrinologe hat leider nur wenig Zeit und da ist es nicht möglich so umfangreich Fragen zu stellen und seine Antworten sind leider zu kurz (mir kommen sie dann nicht genügend beanwortet vor). Ich verstehe das ja auch. Die Praxis ist brechend voll und so viel Zeit ist einfach dann nicht.

              Eine Frage habe ich noch. Ich hatte jetzt beim Hausarzt noch nichts gesagt. Ich hatte die Befürchtung, dass er "denkt": "Was hat sie nun schon wieder." - Seit 2011 habe ich einen Vitamin-B12-Mangel, der durch 4-wöchentliche Spritzen behandelt wird. Damals hatte ich auch mal eine Magenspiegelung. Der Untersucher schrieb: "Es wäre nicht eindeutig eine Typ A-Gastritis, sondern subjektiv eher Typ C. Und er würde die Antikörper zur Beurteilung abnehmen. Die waren negativ. Das ist allerdings schon Jahre her. Es sollten aber in regelmäßigen Abständen Magenspiegelungen gemacht werden. Ich bin leider aus Angst nicht mehr hin. Die Beruhigungsspritze hat leider beim letzten Mal nicht so gut gewirkt, so dass ich "zuviel" mitbekam. Und das war alles anderes als angenehm.

              Jetzt habe ich seit Wochen zwar täglich Stuhlgang (auch nur 1 x täglich), aber es ist Durchfall. Magenprobleme habe ich auch wieder extrem. Auf Arbeit wurde ich schon mehrfach angesprochen, dass ich so blaß wäre. Mir ist immer nach dem Essen etwas schlecht.

              Was ich dazu sagen muss: Ich wiege 79 kg bei 1,65 m. Damit ich mein Gewicht halten kann (und eigentlich soll ich sogar abnehmen), esse ich nur 2 Mahlzeiten am Tag. Damit kann ich wenigstens erreichen, dass ich nicht noch mehr zunehme. Vor Hashimoto hatte ich 65 kg.
              MCV, MCHS usw. ist aber alles in Ordnung.

              Lebensmittelmäßig habe ich nichts umgestellt. Ich esse keine Fertigprodukte. Früh ein Brötchen und einen Naturjoghurt. Auf Arbeit Obst und Gemüse (Banane, Gurke, Apfel ...).
              Und nach der Arbeit ein warmes Essen (selbstgekocht).

              Ich hatte erst gedacht, dass ich irgendwas nicht vertrage. Aber die Lebensmittel an sich, habe ich ja nicht geändert. Es könnte vermutlich auch wieder eine Gastritis sein?

              Müsste ich wohl doch nochmal zur Magenspiegelung? Oder kann ich das irgendwie umgehen?
              Antikörper-Bestimmung oder Sonographie vom Magen?





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              • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                Hallo und Danke für die ausführliche Darstellung.

                Die Problematik mit dem Magen gehört in die Hand eines Gastroenterologen, das ist nicht meine Baustelle. Die Antikörperbestimmung hilft nicht unbedingt weiter. Bitte suchen Sie einen Gastroenterologen auf, der muss beurteilen ob eine erneute Magenspiegelung nötig ist. Ein Sono vom Magen hilft bei V.a. Gastritis nicht weiter.

                Mit freundlichem Gruß, Ihr oej

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                • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                  Sehr geehrter Herr Doktor Janßen,

                  nun eine Frage zu meinen Werten:

                  aktuelle Werte vom 11.08.2017

                  TSH 1,97 (0,27 - 4,2)
                  fT3 5,1 (3,13 - 6,76)
                  fT4 16,0 (10,6 - 22,7)

                  Ich hatte Ihnen ja geschrieben, dass mein persönlicher Wohlfühlbereich zwischen 0,7 - 1,2 liegt.
                  Seit August 2016 bin ich bei LT 62,5. Nun stellt sich bei mir die Frage, ob ich nun nach über 1 Jahr unbedenklich um 12,5 auf 75 erhöhen kann, um wieder zwischen 0,7 - 1,2 zu kommen?

                  Ich bin zeitig müde, grüble wieder über jeden "Mist".

                  Ich hatte jetzt schon mehrfach beobachtet, dass die Werte - im Vergleich zum letzten Jahr - doch schwanken: von 0,9 - 1,5 und nun auch noch 1,97 ist alles dabei. 2016 blieb ich konstant in meinem Wohlfühlbereich.

                  Mein Arzt sagt, ich soll 62,5 beibehalten. Das Vergleichs-Ultraschall der SD zeigte allerdings eine kleine Einbuße bei der Größe.

                  Die Werte sind ja vom letzten Freitag. Das ist zwar nun ein paar Tage her, aber ich denke nicht, dass mein TSH nun deutlich gesunken ist (als Abweichung).

                  Ist eben schade, dass es nicht wie bei Diabetikern ein Messmöglichkeit für zu Hause gibt!

                  Die BE war ohne LT um 9.00 Uhr. Sonst sind die BE`s auch ohne LT und zwischen 7 und 8 Uhr.

                  Was raten Sie?

                  MfG

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                  • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                    Hallo Julie34 -

                    herzlichen Dank für die ausführliche Darstellung Ihrer Beschwerden, Schilddrüsenwerte und Überlegungen. Ein so präzises fine-tuning lässt sich aus der Ferne nicht bewerkstelligen - das sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt vornehmen. Prinzipiell ist wahrscheinlich auch eine Substitution mit 75 ug möglich: Sie könnten das ja ausprobieren und dann sehen ob es in 2-3 Monaten eher besser oder schlechter oder gleich ist.

                    Eine TSH-Messung für zu Hause ist nicht sinnvoll da eine tägliche Anpassung der Substitution keinen Sinn macht: dafür reagiert das System viel zu träge - es dauert 4 Wochen bis sich eine veränderte Thyroxin-Dosis im Labor oder im Befinden nachweisen lässt. Die leicht schwankenden TSH-Werte sind das Ergebnis des Assays: der hat mindestens 10, eher 20% Schwankung und das TSH selber im Blut hat auch eine Schwankungsbreite von mindestens 0,5, eher 1 Unit: also ist 0,5 und 1 und 2 wahrscheinlich alles mehr oder weniger das gleiche. Für die Blutabnahme ist es übrigens völlig egal ob Sie vorher das Thyroxin genommen haben oder nicht: das verändert die Laborwerte TSH, FT4 und FT3 nur so minimal dass das in der Schwankung der entsprechenden Assays untergeht.

                    Also möglichst kein Malen nach Zahlen: nicht der TSH-Wert sondern die Klinik und das Befinden stehen im Vordergrund. Und Vorsicht vor zu niedrigem TSH (bei dem sich die meisten besser fühlen). das macht langfristig Osteoporose und Herzrhythmusstörungen.

                    MfG - Ihr oej

                    Kommentar



                    • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                      Guten Tag Herr Dr. Janßen,

                      heute habe ich nun mit LT 75 angefangen. Mein Arzt meinte schließlich, dann soll ich es eben versuchen. Und da ich nicht nur meine Meinung und vielleicht meine Genauigkeit bei den Werten als Entscheidungskriterien sehen wollte, habe ich mich noch zusätzlich in meiner Familie übergehört, was sie so über meinen jetzigen Zustand denken. Die meinten, es wäre schon einmal besser gewesen.
                      Das war dann der entscheidende Punkt, dass ich es nun versuche. Bisher hatten mich meine Verwandten immer angesprochen (habe mehrere Fälle von Hashimoto in der Familie), was ich zu deren Werte und Befinden sage. Dort hatte ich den ein oder anderen Tipp gegeben und lag damit immer richtig (was dann kurz danach vom Arzt auch bestätigt wurde).
                      Ich weiß, dass der TSH schwankt, deshalb hatte ich Angst, dass ich mich überdosiere.
                      Das dürfte mit 12,5 mehr doch eigentlich nicht passieren?

                      Kommentar


                      • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                        Hallo Julie34 -

                        das hört sich alles richtig an. Überdosierung ist mit 75 wenn vorher 63 gut vertragen wurde und normalen TSH-Wert hatte sehr unwahrscheinlich. Empfehle Kontrolle in 6-8 Wochen und dann weitersehen.

                        Schön dass Sie sich in Ihrer Familie so gut absprechen, Support ist bei Hashimoto wichtig.

                        MfG - Ihr oej

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                        • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                          Guten Tag Herr Dr. Janßen,

                          ich habe nochmal eine Frage.

                          Sie sagen, dass ein zu niedriger TSH gefährlich sein kann (Herzprobleme und Osteoporose).
                          Nun geht der untere Referenzbereich für TSH beim Labor meines Arztes bis 0,27, was ich persönlich schon für sehr niedrig halte.
                          Ich schätze mal, dass ich jetzt mit 12,5 mehr nicht so extrem von TSH 1,97 runter komme. Ich würde einfach nur ein Stück von den "fast" TSH 2,0 wegkommen wollen und hoffe, dass mein Umfeld mein Befinden für besser einschätzt. Es hieß ich wäre launisch und würde nur rummotzen. Das mit der Grübelei ist mir selbst aufgefallen. Und ich habe ein absolutes "Mittagsloch". Eigentlich könnte ich mich jetzt schon wieder hinlegen und schlafen. Aber das geht ja eben nicht (jedenfalls nicht, wenn ich auf Arbeit bin).

                          Ich hatte ja meinen Bereich für TSH zwischen 0,7 - 1,2 angegeben. Das wäre jetzt doch nicht gefährlich für Herz und Knochen, oder?

                          Und da haben wir eben das Problem: Ich grüble wieder .... "und wenn, und wenn ...." Das führt natürlich zu Verunsicherung und mein Umfeld ist noch genervter als sowieso schon.

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                          • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                            Hallo Julie34 -

                            alles richtig was Sie sagen, so wird das nicht gefährlich werden: also kein Grund zum Grübeln - einfach nun so machen.

                            MfG - Ihr oej

                            Kommentar


                            • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                              Guten Tag Herr Dr. Janßen,

                              die 8 Wochen mit LT 75 sind um und ich habe meine Blutergebnisse:

                              TSH 1,23 (0,30 - 3,94)
                              fT3 5,09 (3,71 - 6,70)
                              fT4 19,28 (12,3 - 20,2)

                              Meine Laune hat sich deutlich gebessert. Außerdem hat sich meine Leistungsfähigkeit verbessert. Ich habe auch wieder mehr Elan, was zu unternehmen.
                              Allerdings habe ich jetzt das Problem, dass ich vermehrt schwitze, besonders Morgens nach Einnahme des LTs. Tagsüber dann auch, aber nicht so stark. Das hätte ich mir jetzt mit dem doch sehr hohen fT4 erklärt.
                              Allerdings überwiegen für mich die positiven Aspekte, so dass ich bei LT 75 bleiben würde.
                              Das fT4 noch über die Norm geht - ist das noch möglich? Oder wird sich das noch einpendeln?
                              Mein Hausarzt geht leider gar nicht nach Befinden. Für ihn gilt: Werte im Referenzbereich, dann alles in Ordnung. Das finde ich leider schade und ist für mich blöd, da ich dann schon oft diskutieren musste.

                              MfG

                              Kommentar


                              • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                                Hallo Julie34 -

                                schön dass es Ihnen besser geht, TSH mittig im Referenzbereich, alles gut. Die T4 Tablette hat keine akute Wirkung, sie baut nur einen Spiegel auf, der bei Ihnen aktuell wohl sehr gut liegt. Das Schwitzen kommt ggf. von etwas anderem.

                                Das FT4 kann ruhig hochnormal sein, das ist ja nur die Speicherform und hat selber keine Wirkung - auch davon kommt das Schwitzen nicht.

                                Aktuell einfach ach alles so lassen.

                                Mit freundlichen Grüßen - Ihr oej

                                Kommentar


                                • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                                  Guten Tag Herr Dr. Janßen,

                                  mein Bekannter hat nun heute auch seine neuen SD-Werte bekommen. Er ist noch ein wenig verunsichert. Er hat das Problem, dass der fT4 dauerhaft unterhalb der Norm liegt oder nur ganz knapp drin, egal wie TSH ist. Hier ein paar Werte:

                                  05.04.2017 unter LT 50

                                  TSH 2,76 (0,30 - 3,18)
                                  fT3 5,01 (4,09 - 6,65)
                                  fT4 11,80 (13,1 - 21,3)

                                  Er sollte LT 50 beibehalten.

                                  Neue Werte beim Endo am 18.05.2017 (auch unter LT 50):

                                  TSH 2,43 (0,27 - 4,20)
                                  fT3 4,51 (3,13 - 6,76)
                                  fT4 12,62 (12,0 - 22,0)

                                  Wieder sollte LT 50 beibehalten werden.

                                  31.08.2017 (unter LT 50)

                                  TSH 2,98 (0,30 - 3,18)
                                  fT3 4,63 (4,09 - 6,65)
                                  fT4 12,13 (13,1 - 21,3)

                                  Wieder sollte es bei LT 50 bleiben. Er diskutierte aber so lange beim Hausarzt bis dieser eine Erhöhung auf LT 75 erlaubte. Sein Befinden war da nicht mehr das Beste.

                                  Nun die neuen Werte unter LT 75:

                                  TSH 2,01 (0,30 - 3,18)
                                  fT3 4,75 (4,09 - 6,65)
                                  fT4 13,3 (13,1 - 21,3)

                                  Er meint, es ginge so, eine Verbesserung wäre da. Allerdings machen ihm die niedrigen fT-Werte Sorgen. Und berauschend sind sie ja wirklich nicht. Sollte man noch ein bißchen erhöhen auf LT 88 oder abwarten? Wann empfehlen Sie die nächste BE?

                                  Warum bleiben die freien Werte so niedrig? Das sieht bald aus wie ein "Fass ohne Boden". Egal wieviel LT er nimmt, die freien bleiben relativ niedrig/schlecht. Sollte er ein Kombipräparat probieren? Was kann die Aufnahme stören?

                                  Vielen Dank für Ihren fachlichen Rat.

                                  MfG

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                                  • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                                    Hallo -

                                    Sie jagen einem Phantom nach: das ist eine sogenannte „Hypothyroxinämie“ bei ansonsten normalem TSH und normalem Regelkreis. Meist ist das Veranlagung, manchmal auch ein Assayproblem: in jedem Fall klinisch ohne Bedeutung. Das ist so als ob Sie sagen gelbe Autos fahren schneller als blaue: ne, es kommt auf den Motor (TSH) und den Fahrer (individuelles Empfinden) an.

                                    Wenn bei TSH im Referenzbereich noch Symptome da sind: ggf mehr T4 ausprobieren: aber nicht um FT4 anzuheben sondern um zu sehen wie das Befinden wird - dauert 2-3 Monate.

                                    Warum werden in zwei verschiedenen Labors Werte bestimmt ? Nochmal: eigentlich reicht TSH für diese Fragestellung - nur wenn TSH außerhalb der Norm liegt wird FT4 relevant, FT3 braucht man für Unterfunktion nicht unbedingt.

                                    Mit freundlichen Grüßen - Ihr oej

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                                    • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                                      Guten Tag Herr Dr. Janßen,

                                      nochmal eine Frage zu den SD-Werten von meinem Bekannten. Am 03.11.2017 habe ich Ihnen ja schon bereits darüber geschrieben.

                                      Mein Bekannter hat seitdem LT 75 beibehalten. Jetzt hatte er eine Lungenentzündung. Er bekam Antibiotikum, Hustenstiller, Hustensaft und Fiebersenker. Das Antibiotikum hatte er am Montag 19.02. wohl 1 Uhr nachts zum letzten Mal genommen. Haben diese Mittel Auswirkungen auf die SD-Werte.

                                      Die BE war am 21.02.2018:

                                      TSH 0,86 (0,30 - 3,18)
                                      fT3 4,14 (4,09 - 6,65)
                                      fT4 15,60 (13,1 - 21,3)
                                      TPO 10,9 < 34
                                      TRAK 0,8 (<1,50)

                                      Nun soll er senken von LT 75 auf:

                                      Mo + Mi + FR: LT 75
                                      Di + Do + Sa + So: LT 50

                                      Er sagt aber, dass es ihm blendend geht und er gar nicht versteht warum er senken soll. Es sind ja auch die besten Werte, die er hatte. Somit passen Werte und Befinden überein. Die logische Abfolge für ihn und auch für mich wären. LT 75 beibehalten.

                                      Beim HA gibt es leider kein Mitspracherecht und nach Befinden geht es schon gleich gar nicht. Es wird reine Laborkosmetik betrieben. Es hieß von der Arzthelferin ausgerichtet: Der Arzt hätte Angst, dass TSH weiter runter geht.
                                      Er hat aber keinerlei Symptome von Überdosierung. Wie gesagt, es geht ihm blendend. Kein Herzrasen, keine Zittern, keine Nervosität - nichts!

                                      Wenn man mal seine Ausgangslage betrachtet, hat sich LT nun über die Monate stabil im Körper aufgebaut.

                                      Kann man einfach den Besuch im Mai beim Endo abwarten? Bis dahin würde er einfach weiterhin LT 75 nehmen?!

                                      Vielen Dank für Ihre Auskunft.

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                                      • Re: Hashimoto: ja oder nein?

                                        Hi - korrekt: einfach weiter 75 ug T4 nehmen.

                                        Mit freundlichen Grüßen - Ihr Oej

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