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Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE

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  • Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE

    Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

    wo gibt es einen Unterschied zwischen medikamenteninduzierten Lupus und systemischen Lupus erythematodes?

    Ich habe viel über Lupus gelesen.

    1) Stimmt es, dass man bei einem medikamenteninduzierten Lupus einen erhöhten ANA-titer und Antikörper gegen Histone und bei einem System. Lupus eryth. einen erhöhten ANA-Titer und Antikörper gegen dsDNA hat?

    2) Was ist, wenn der Arzt diese Antikörper nicht bestimmt hat? Gibt es noch andere Möglichkeiten beide Formen von einander Unterscheiden zu können?

    3) Welche Medikamente im Speziellen können einen medikamenteninduzierten Lupus verursachen?

    4) Stimmt es, dass man bei Nieren- oder ZNS-Beteiligung eher einen systemischen Lupus erythematodes hat? Und der medikamenteninduzierte sich eher auf die Haut legt?

    Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen im Voraus.

    Mit freundlichen Grüßen


  • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


    Ein medikamenteninduzierter Lupus müßte verschwinden bei Absetzen der auslösenden Medikamente (welche das im einzelnen sein können, ergibt sich im individuellen Fall, welche gerade genommen werden).

    Ein medikamenteninduzierte Lupus weist ähnliche Symptome auf wie der SLE, betrifft aber nicht die Nieren oder das zentrale Nervensystem.

    Beim medikamenteninduzierten Lupus treten typischerweise anti-Histon-Antikörper auf. Diese sollten bei Verdacht auch bestimmt werden.

    Folgende Medikamente können einen Lupus auslösen:
    Penizillin, Streptomycin, Tetrazykline;
    Allopurinol;
    Metoprolol
    Das sind nur einige Beispiele. Bei Verdacht sollten alle gerade eingenommenen Medikamente kritisch untersucht werden.

    MfG,

    Ulrichs

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    • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


      Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

      ich habe an Medikamenten genommen: Esomeprazol und Captopril.

      Die Medikamente wurden bereits Ende Dezember 2011 abgesetzt. Symptome habe ich aber noch bis Juli 2012 gehabt und auch der ANA-Titer war im April 2012 noch vorhanden.

      Hinzu kommt eine chronische Glomerulonephritis, die ich aber schon seit 14 Jahren habe.

      Mein Problem ist: ist es Zufall, dass ich die Nierenentzündung habe und ich trotz alledem einen medikamenten induzierten Lupus haben könnte oder ist dies ausgeschlossen und die Nierenerkrankung weißt eher auf einen System. Lupus hin?

      Wenn es sich vielleicht doch um einen medikamenteninduzierten Lupus handeln könnte: müßten dann die ANA-Titer von Ende Dezember 2011 bis April 2012 nicht schon wieder verschwunden sein?

      Kommentar


      • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


        Um diese Fragen zu klären, müßte herausgefunden werden, welche Form der Glomerulonephritis vorliegt. Die lange Dauer dieser Nierenentzündung spricht eher dafür, dass diese schon vor einer möglichen Lupus-Problematik vorhanden war.

        Wann ANA-Werte sich wieder normalisieren, kann sehr unterschiedlich sein. Daraus kann leider nichts abgeleitet werden.

        MfG,

        Ulrichs

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        • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


          Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

          die Glomerulonephritis, die schon 14 Jahre besteht, ist eine chron. membranöse GN.

          Hinzukommt nun der ANA-Wert von 1:1280 homogenes Muster.

          Kann denn der ANA-Wert von der Captopril-Tablette kommen oder hat es doch was mit einem system. Lupus erythem. zu tun?

          Kommentar


          • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


            Vielleicht hat die Glomerulonephritis schon vor dem möglichen Lupus bestanden. Vielleicht ist diese Organbeteiligung aber auch die erste, mit der ein Lupus manifest geworden ist.
            Am besten wäre eine erneute Untersuchung durch einen Rheumatologen.

            MfG,

            Ulrichs

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            • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


              Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

              seit mehreren Wochen habe ich Unruhezustände. Es äußert sich so, dass ich das Gefühl habe unter Strom zu stehen und den unbändigen Drang nach Bewegung habe. Ich kann nicht sitzen und liegen deshalb.

              Wegen Urtikaria und Angioödeme unbekannter Ursache nehme ich seit Ende August Fexofenadin 180 mg. Trotzdem hatte ich vergangenen Sonntag wieder Ausschlag an Hals und Bauch. Es sieht fleckig aus: rote Stellen und helle Stellen. Gejuckt hat es nicht. Es hat sich leicht angefühlt, als ob jemand unter der Haut die "Adern kocht".

              Außer dem erhöhten ANA-Wert von 1:1280 hatte man nichts finden können. Die membranöse Glomerulonephritis habe ich schon seit 14 Jahren.

              Wie soll ich mich verhalten: die Rheumatologin sagte, dass wenn ich neue Symptome habe soll ich wieder hinkommen.

              Können denn Unruhezustände und Urtikaria von einer rheumatischen Erkrankung kommen? Ich will deswegen auch nicht gleich einen "Aufstand machen"?

              Was meinen Sie, sollte ich mich nochmal beim Rheumatologen melden?

              Kommentar



              • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


                Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

                die Ereignisse haben sich ein wenig überschlagen, so dass ich eventuell vielleicht schon eine Ursache für die Unruhezustände haben könnte.

                Die Ergebnisse von der Blutabnahme beim Nephrologen (wegen chron. membranöser Glomerulonephritis) habe ich heute bekommen:

                Hämoglobin 7,2 mmol (7,4 bis 9,9 mmol/l)
                MCH 1,66 fmol (1,73-2,05 fmol)
                MCV 82,2 fl (85-101 fl)
                Phoshat 0,81 mmol/l (0,84-1,45 mmol/l)
                Erythrozyten 4,33 T/l (3,7-5,0 Tl)
                Kreatinin 48 umol/l
                GFR_MDRD 139 ml/min
                Krea-Clear. 164 ml/min
                Harnstoff 2,0 mmol/l
                Natrium 139 mmol/l
                Calcium 2,30 mmol/l
                Kalium 3,82 mmol/l
                Proteinurie 100 mg/24 Std.
                Antinukleäre Antikörper: 1:320, unauffällige Subgruppenanalyse, AK gg. DS-DNS nicht erhöht

                Im Befund steht was von Anämie und dass mein Eisenhaushalt kontrolliert werden soll.

                1)Könnte dies auch die Ursache für die Unruhezustände sein?

                2)Und eine ganz andere Frage: sind Antikörper gegen ds-DNS dasselbe wie Antikörper gegen ds-DNA?

                3)Kann eine Anämie auch von einer Refluxösophagitis kommen, die ich schon 3 Jahre habe, sollte ich nochmal zur Magenspiegelung? Das macht mir ein wenig Sorge.

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                • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


                  Bezüglich der Unruhezustände sollte nachgesehen werden, ob bei erst kurzfristig zurückliegenden Umstellungen der Medikation evtl. Neben- oder Wechselwirkungen auftreten könnten.

                  dsDNA und dsDNS sind dasselbe (jeweils einglische und deutsche Abkürzungen).

                  Eine Refluxösophagitis kann eine Anämie auslösen, besonders, wenn die Gewebeschädigung zu einer chronischen Blutung im Bereich der unteren Speiseröhre führt.
                  im vorliegenden Fall hingegen handelt es sich wohl um eine Eisenmangelanämie, die mit Eisengaben meist zu beheben ist.
                  Als Ursache für die derzeitigen Beschwerden wäre die Anämie eher unwahrscheinlich.

                  MfG,

                  Ulrichs

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                  • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


                    Sehr geehrter Herr Dr. Ulrichs,

                    ich habe jetzt mal in der Packungsbeilage nachgesehen, ob es Wechselwirkungen zwischen Carmen und Fexofenadin gibt.
                    Ich nehme morgens beides gleichzeitig ein. Bis jetzt hat mir zwar kein Arzt gesagt, dass dies nicht gehen würde.

                    Dort steht Bei Einnahme von Carmen mit anderen Arzneimitteln....Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Astemizol oder Terfenadin einnehmen (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien)".

                    1) Nun habe ich gelesen, dass Fexofenadin der Nachfolger von Terfenadin sein soll, stimmt das?

                    ACE-Hemmer und Sartane scheiden für mich als Ersatz aus, da diese bei Angioödemen (habe Urtikaria mit Angioödemen unklarer Ursache) kontraindiziert sind lt. meiner behandelnden Ärzte an der Uniklinik.

                    Betablocker und Diuretika wollte meine Nephrologin nicht aufschreiben, sie wollte eben Carmen haben.

                    2)Kann jetzt irgendwas passieren, oder wird vielleicht durch gleichzeitige Einnahme die Wirkung eines der beiden Medikamente verstärkt oder abgeschwächt?

                    Bis jetzt haben sich die Unruhezustände gegeben, seit dem ich von einer anderen Firma Fexofenadin habe. Kann Zufall sein, könnte vielleicht auch damit zusammenhängen.

                    3) Mein ANA-Titer lag diesmal bei 1:320 mit homogenen Muster und in Mitose positiv. Bis jetzt wurden immer Antikörper auf dsDNA untersucht (negativ) und ENA. Jetzt habe ich gelesen, dass man auch bei Lupus Antikörper gg. Nukleosomen haben kann, vor allem wenn man eine Glomerulonephritis hat(ich habe eine membranöse) - also eine eventuelle Nierenbeteiligung.Stimmt das? Und sind die Antikörper gg. Nukleosomen in der Untersuchung auf ENA mit enthalten?
                    Für eine Antwort danke ich Ihnen im Voraus.

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                    • Re: Unterschied Lupus medikamenteninduziert - SLE


                      Sobald zwei oder mehrere Medikamente gleichzeitig eingenommen werden, können Wechselwirkungen auftreten, entweder indem sie einander verstärken oder abschwächen oder indem sie unerwünschte Wirkungen hervorrufen, die bei Einzeleinnahme nicht aufträten.

                      In jedem Falle ist die oben beschriebene Erkenntnis dem verschreibenden Arzt mitzuteilen. Dann muss eine Entscheidung bezüglich der medikamentösen Therapie getroffen werden. Das kann ich aus der Ferne leider nicht machen.

                      dsDNA-Ak und andere Marker werden oft zur Verlaufskontrolle herangezogen. In der Tat können solche Autoantikörper bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen positiv sein. Allerdings kann aus einzelnen erhöhten Werten nicht auf eine Diagnose, z.B. Lupus, geschlossen werden.

                      MfG,

                      Ulrichs

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