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Fokale Therapien, Biopsien

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  • Fokale Therapien, Biopsien

    Sehr geehrter Herr Dr Kahmann,-

    liebe Forumsmitglieder,

    - ich möchte meine bisherige Geschichte kurz darstellen, weil ich nun Rat suche..

    Meine jährlichen Vorsorgeuntersuchungen zeigten einen kontinuierlichen PSA Anstieg an. Zuletzt 5,7. Ich bin nun 60. Rat des Urologen zur Abklärung eine 12er Stanzbiopsie machen zu lassen. 3 Proben waren positiv, Gleason 6(3/3) neuroendokrene Ausbildung.

    Mit diesen Tatsachen und der Aussage: Sie sind noch jung und früherkannt ging ich dann auf Beratungstournee: Bestrahlung, Seeds, Totalentfernung des Organs... Mir wurde sofort alles angeboten, jedoch fand ich mich darin nicht wieder, da ich ja früherkannt war, die Methoden aber die gleichen wie bei schweren Fällen sind. Und somit die nicht unerheblichen möglichen Begleiterscheinungen, die meine bisher sehr sorglose Lebensqualität doch massiv beeinträchtigen würden.

    Erst eigene Recherchen und ein zufälliger Fernsehbericht lenkten mein Interesse auf fokale Therapieformen: HIFU und IRE. Dort stellte ich mich dann auch jeweils vor. Die IRE scheint mir als Laie sehr symphatisch, da auch die erklärte Therapie verspricht, recht schonend und übersichtlich zu sein: Kernspin/MRT als Bildgebende Grundlage für die Einrichtung/Programmierunng des Prozesses samt Operation und die üblichen Nachsorgen.

    MRT Ergebnis liegt nun vor: Doch mehr Areale betroffen (gegenüber dem Ergebnis der Biopsie) und eine Höherstufung des Gleasons auf 7 sehr wahrscheinlich. Nun schlug man mir konkret vor zusätzlich eine 3D Biopsie (bis zu 80 Proben) machen zu lassen und dann erst die IRE. Hier liegt nun mein persönliches Problem. Als Endergebnis werden bestimmt alle verdächtige Bereiche mittlels IRE elemeniert werden, egal ob die pathologisch noch näher bestimmt wurden oder nicht. Oder sehe ich das zu Laienhaft?

    Durch die zusätzlich recht aufwändige 3-D-Biopsie sehe ich den minimalen Weg bzw. schonenden Umgang mit meiner Prostata als nicht mehr vorhanden. Hierzu bitte ich um eine Rückmeldung. Der bisherige Informationsweg zeigt schon deutlich Differenzen zwischen dem im jew. Infomaterial beschriebenen Weg und der zu erwartenden Praxis auf. Einen lieben Gruss aus der Eifel


  • Re: Fokale Therapien, Biopsien

    Hallo,

    das Urologenportal der deutschen Urologen hat erst kürzlich vor "IRE" als experimenteller und nicht evidenzbasierter Methode gewarnt.

    Hier mehr:http://www.urologenportal.de/2385.html

    Ich würde das Risiko nicht eingehen und eine nachgewiesenermaßen bewährte Therapie wählen.

    Gruß

    Hansjörg Burger

    Kommentar


    • Re: Fokale Therapien, Biopsien

      Der Bericht im Fokus war verantwortungslos schlecht recherchiert und beschreibt eine Methode ohne wissenschaftliche Evidenz. Die Deutsche Gesellschaft für Urologie warnt zu Recht ausdrücklich vor einer Verbreitung der Methode. Die Methode ist nicht validiert und nicht leitliniengerecht.
      Ich würde mich dem Urteil von Herrn Burger anschließen und eine etablierte Therapie machen lassen.
      Ob dann eine weitere Biopsie notwendig wird, sei dahin gestellt.

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      • Re: Fokale Therapien, Biopsien

        Vielen Dank für die Beantwortung, besonders an Dr. Kahmann. Da ich ja noch nicht festgelegt bin, würde is auch als fokale Therapie die sogenannte HIFU Methode in Betracht ziehen wollen - Is t diese denn entsprechend den Leitlinien (?) zugelassen bzw. etabliert? Ich bin nun recht ratlos.

        Kommentar



        • Re: Fokale Therapien, Biopsien

          Insgesamt sind fokale Therapieansätze noch nicht in den Leitlinien verankert. Die HIFU Therapie ist sicher weit fundierter und wird auch im Rahmen von Studien angeboten. Nur innerhalb einer Studie würde ich Ihnen zu einer fokalen Therapie raten. Hier sehe ich deutlich bessere Chancen für eine seriöse Behandlung. In den Studien-Kriterien wird eine fokale Therapie nicht ohne eine Mapping (3D) Biopsie gemacht. Nur so kann man mit einiger Sicherheit ausschließen., dass relevante Tumorareale übersehen werden. auf Basis einer 12fach Biopsie sollte man keine fokale Therapie anstreben.

          Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin ein glühender Anhänger der Zukunft der fokalen Therapie. Jedoch nur unter den richtigen Voraussetzungen und mit etablierten Therapien.

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