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Selbsterkenntnis

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  • Selbsterkenntnis

    Mach Dir keine Sorgen. Du hast zuviel und zuwenig gesehen, wie alle Menschen vor dir. Du hast zuviel geweint, vielleicht auch zuwenig, wie alle Menschen vor dir. Vielleicht hast du zuviel geliebt und gehaßt - aber nur wenige Jahre - zwanzig oder so. Was sind schon zwanzig Jahre? Dann war ein Teil von dir tot, genau wie bei allen Menschen, die nicht mehr lieben oder hassen können.
    Du hast viele Schmerzen ertragen, ungern wie alle Menschen vor dir. Dein Körper war dir sehr bald lästig. Du hast ihn nie geliebt. Das war schlecht für dich - oder auch nicht, denn an einem ungeliebten Körper hängt die Seele nicht sehr. Und was ist eine Seele? Wahrscheinlich hast du nie eine gehabt, nur Verstand, und der war nicht gedenkend der Gefühle. Oder war da manchmal noch etwas anderes? Für Augenblicke? Beim Anblick von Glockenblumen oder Katzenaugen oder des Kummers um einen Menschen, oder gewisser Steine, Bäume und Statuen; der Schwalben über der großen Stadt Rom.
    Mach dir keine Sorgen.
    Auch wenn du mit einer Seele behaftet wärest, sie wünscht sich nichts als tiefen, traumlosen Schlaf. Der ungeliebte Körper wird nicht mehr schmerzen. Blut, Fleisch, Knochen und Haut, alles wird ein Häufchen Asche sein, und auch das Gehirn wird endlich aufhören zu denken. Dafür sei Gott bedankt, den es nicht gibt.
    Mach Dir keine Sorgen - alles wird vergebens gewesen sein - wie bei allen Menschen vor dir. Eine völlig normale Geschichte.


  • RE: Selbsterkenntnis


    Kalter Morgen


    eingetaucht in deine dunkle ausgebrannte Welt
    aufgewacht in meinem trauernden Morgentrip
    hängengeblieben auf dem was fehlt und nicht mehr zählt
    gestolpert über das was mich zieht und liebt

    all die Waffen die ich küsste
    all die Schüsse die mich verletzten
    all die Stiche die ich schlitzte
    all die Kugeln die mich versetzten

    geschlagen vom verhassten Schicksal, was nicht existiert
    geehrt von der Verschwörung, die nicht explodiert
    ich habe gestanden, doch falsch verhandelt
    ich habe verstanden, doch nichts verwandelt

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    • RE: Selbsterkenntnis


      deine Postings hinterlassen einen traurigen Eindruck und haben einen ziemlich bitteren Touch. Sehe ich das richtig?

      LG Shanti

      Kommentar


      • RE: Selbsterkenntnis


        der Spannungsdelikt


        wer will meinen Kopf hoch halten?
        wenn er weiß, wir werden uns entspalten

        gedemütigt sind wir doch alle
        stimmt´ nicht, an die oberste Kanzlei?
        ihr vergewaltigt, spannt die Falle!
        ihr manipuliert die Jugend entzwei!

        welche Provokation bevorzugt ihr?
        oder benutzt ihr Demokratie?
        @!#$ you! das mach ich nicht mit mir!
        das ist eure Strategie?

        diese Mißachtung kann ich nicht akzeptiern!
        du bist viel zu alt, um noch zu wissen was du bist!
        was siehst du? Nur noch Dinge die schockiern!
        Verzweiflung in den Köpfen, du bist Realist?

        eiskalt versteckt, hinter deiner Maske
        verabschiedest dich, wie es dir passte!

        Kommentar



        • RE: Selbsterkenntnis


          DER OFEN
          Ein Mensch, der einen Ofen hat,
          Zerknüllt ein altes Zeitungsblatt,
          Steckt es hinein und schichtet stolz
          Und kunstgerecht darauf das Holz
          Und glaubt, indem er das entzündet,
          Die Hoffnung sei nicht unbegründet,
          Daß nun mit prasselndem Gelärme
          Das Holz verbrenne und ihn wärme.
          Er denkt mit Kohlen nicht zu geizen,
          Kurzum, sich gründlich einzuheizen.
          jedoch, aus seines Ofens Bauch
          Quillt nichts als beizend kalter Rauch.
          Der Mensch, von Wesensart geduldig,
          Hält sich allein für daran schuldig
          Und macht es nun noch kunstgerechter.
          Der Ofen zieht nur um so schlechter,
          Speit Rauch und Funken wild wie Fafner
          Nun holt der Mensch sich einen Hafner.
          Der Hafner redet lang und klug
          Von Politik und falschem Zug,
          Vom Wetter und vom rechten Roste
          Und sagt, daß es fünf Reichsmark koste.
          Der Mensch ist nun ganz überzeugt,
          Dem Ofen, fachgemäß beäugt
          Und durchaus einwandfrei befunden,
          Sei jetzt die Bosheit unterbunden.
          Um zu verstehn des Menschen Zorn,
          Lies dies Gedicht noch mal von vorn

          Kommentar


          • RE: Selbsterkenntnis


            Du erntest, was Du selbst gesäht hast.

            Wer ist es , um den es hier überhaupt geht ?
            Ist es der Körper?
            Ist es das Gefühl?
            Ist es das Wohlbehagen?
            oder die Ektase? oder das Denken mit all seinen Schlußfolgerungen und Schachzügen?
            Was bleibt,... was ist es , was unsere Freude und Enttäuschung hervorbringt?
            Finde Deine Antwort !!!!!!!!
            Sanny

            Kommentar


            • RE: Selbsterkenntnis


              Wenn ich heute an meine Kinder denke, sehe ich sie immer als Fünfjährige, und es ist mir, als wären sie schon damals aus meinem Leben gegangen. Wahrscheinlich fangen alle Kinder in diesen Alter an, aus dem Leben ihrer Eltern zu gehen; sie verwandeln sich langsam in fremde Kostgänger. All dies vollzieht sich aber so unmerklich, daß man es fast nicht spürt. Es gab zwar Momente, in denen mir diese ungeheuerliche Möglichkeit dämmerte, aber wie jede andere Mutter verdrängte ich diesen Eindruck sehr rasch. Ich mußte ja leben, und welche Mutter könnte leben, wenn sie diesen Vorgang zur Kenntnis nähme?
              Als ich am zehnten Mai erwachte, dachte ich an meine Kinder als an kleine Mädchen, die Hand in Hand über den Spielplatz trippelten. Die beiden eher unangenehmen , lieblosen und streitsüchtigen Halberwachsenen, die ich in der Stadt zurückgelassen hatte, waren plötzlich ganz unwirklich geworden. Ich trauerte nie um sie, immer nur um die Kinder, die sie vor vielen Jahren gewesen waren. Wahrscheinlich klingt das sehr grausam, ich wüßte aber nicht, wem ich heute noch etwas vorlügen sollte. Ich kann mir erlauben, die Wahrheit zu schreiben, alle, denen zuliebe ich mein Leben lang gelogen habe, sind tot.

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              • RE: Selbsterkenntnis


                hier kann man sich wirklich depressionen abholen langsam...

                aber warum schreibst du nicht dazu, dass es von m. haushofer ist, oder zumindest, dass es aus einem BUCH ist? ich fände das irgendwie besser, nein, eigentlich sogar wichtig.

                Kommentar


                • RE: Selbsterkenntnis


                  ich finds interessant, dass ihr irgendwie alle die selben bücher gelesen habt.
                  du meinst, da holt man sich depressionen. find ich jetzt wieder nicht. ich finde die texte nachdenklich. nachdenkenswert. je öfter man sie liesst, je klarer werden sie. oder wird man. hmm.

                  lg
                  xm

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                  • RE: Selbsterkenntnis


                    vielleicht aus Groddeck`s Buch vom Es?

                    Kommentar



                    • RE: Selbsterkenntnis


                      hm. bei den drei letzten sätzen muss ich passen. nicht, weil ich sie nicht verstehe, sondern nicht begreife.

                      Kommentar


                      • RE: Selbsterkenntnis


                        "Ich trauerte nie um sie, immer nur um die Kinder, die sie vor vielen Jahren gewesen waren. Wahrscheinlich klingt das sehr grausam, ich wüßte aber nicht, wem ich heute noch etwas vorlügen sollte. Ich kann mir erlauben, die Wahrheit zu schreiben, alle, denen zuliebe ich mein Leben lang gelogen habe, sind tot."

                        marlen liebt kinder, um sie zu schützen (vor wahrheit) lügt sie,
                        das ist unnötig geworden, da die kinder tot (erwachsen) sind.

                        Kommentar


                        • RE: Selbsterkenntnis


                          danke für die erklärung. ist n bisschen schwierig. im kontext versteht man´s wahrscheinlich besser.
                          kinder vor der wahrheit schützen.
                          sie sind tot, weil erwachsen.
                          irgendwie isses so. ist was wahres dran.
                          alle, denen zuliebe im mein leben lang gelogen habe.
                          hm.
                          man lügt kinder an, um sie vor der wahrheit zu schützen. vor welcher wahrheit. deiner. meiner.
                          du wirst sicher sagen. vor meiner.
                          ich würde sagen. vor deiner.
                          mit welchem ergebniss.
                          patt

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                          • RE: Selbsterkenntnis


                            ich hab das nur vermutet, ich kenne den Text nicht, außer dem, was Marlen gepostet hat.
                            Meine KInder habe ich nicht belogen, sie sind Realisten.
                            Aber mir wurde es in meiner Kindheit angetan, auch später, ja bis heute noch, aber es gelingt den Lügnern schon lange nicht mehr, ich bin sehr wach geworden, vielleicht zu wach, da ich nicht mehr richtig schlafen kann.

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                            • RE: Selbsterkenntnis


                              du belügst deine kinder nicht. ok. bzw hast sie nicht belogen
                              dann hast du um deiner kinder willen deine illusionen verdrängt. über bord geworfen.
                              wach geworden zu sein, muss aber nicht bedeuten, keinen schlaf mehr finden zu können.

                              Kommentar


                              • RE: Selbsterkenntnis


                                Wasn das fürn scheiss hier.
                                Was lustiges wäre echt mal besser, für euch, ihr scheint ja voll die depries zu sein

                                Kommentar


                                • anders


                                  Die namenlose Protagonistin bricht aus aus einem Leben, das nicht lebendig ist und kann nun endlich die Wahrheit sagen: Sie liebt ihre eher unangenehmen, lieblosen und streitsüchtigen Halberwachsenen nicht.

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                                  • insomnia


                                    ja, aber die/meine realität ist z. zt. sehr furcht erregend geworden.

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                                    • RE: anders


                                      danke.

                                      Kommentar


                                      • RE: anders


                                        Die namenlose Protagonistin bricht aus aus einem Leben, das nicht lebendig ist und kann nun endlich die Wahrheit sagen: Sie liebt ihre eher unangenehmen, lieblosen und streitsüchtigen Halberwachsenen nicht.

                                        was sich aber nicht unbedingt nur auf "kinder" beziehen muss.

                                        Kommentar

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