Zu sagen ist noch, dass er ein offenes Bein von einem Unfall hat, was ihn sehr belastet und sehr pflegeintensiv ist. Ausserdem hat er sehr schnell seine Wohnung aufgegeben und ist bei mir eingezogen.
Unter seinen Pflegeutensilien hatte ich jetzt ca 3 mal Spritzen gefunden, jedoch waren diese alt, das konnte sogar ich erkennen. Jedoch hatte ich jedes Mal fast einen Zusammenbruch. Er schwor mir, dass er nichts mehr damit zu tun hatte, aber ich hatte jedes Mal Schwierigkeiten ihm zu glauben. Trotzdem akzeptierte ich es da ich ihn sehr, sehr liebe und er mich auch. Gestern kam ein Wendepunkt. Ich fand wieder Spritzen was mich rasend machte. Ich rufte ihn an und sagte ihm er solle sie bitte entsorgen und schauen, dass ich nie mehr welche unter seinen Sachen finde. Am Abend kam die Beichte. Er nehme schon längers keine Drogen mehr und seit drei Jahren ist er auf Methadon. Er nimmt es ca 3 x in der Woche. Er müsse 1 x in der Woche eine Urinprobe geben um sicherzustellen, dass er clean ist und dass er weiterhin Methadon beziehen kann.….. Für mich bedeutete es nichts als ich es gehört habe. Ich empfand überhaupt nichts. Ich kann das nicht verstehen, ich war immer total gegen Drogen. Jetzt wo ich alles weiss, habe ich kein Problem damit. Das macht mir Angst, da ich es irgendwie unnatürlich finde, dass ich nicht ausraste. Vielleicht wäre das praktisch besser so. Habe ich mich selbst aufgegeben? Habe ich nur eine Art kurzfristigen Schock welcher mich blockiert? Kann ich mit einem Methadonabhängigen leben? Er hat sogar aufgehört zu rauchen meinetwegen.
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