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Zicken-Alarm!

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  • Zicken-Alarm!

    Hallo,

    Ich hab ein ziemlich ernstes Problem:
    Ich (20) wohne mit einer Frau (ebenfalls 20) zusammen, die mittlerweile auch meine Lebensgefährtin ist. Ist an sich schon kompliziert genug, weil man sich nicht so einfach aus dem Weg gehen kann (geschweige denn einfach die Beziehung beenden). Das wäre alles nicht so tragisch, wenn ich da nicht an eine tierische "Zicke" geraten wäre. Lasst mich das konkretisieren: Sie hat ganz konkrete Vorstellungen unsere Beziehung betreffend. Keiner kennt diese wirklich; ich weiß nur, dass ich sie regelmäßig verfehle. Das fängt bei ganz simplen Meinungsverschiedenheiten an. Aber ich bin nicht bereit, meinen Standpunkt einfach zu verwerfen, um Ärger aus dem Weg zu gehen. Wie schaffe ich es, mich selbst nicht aufzugeben, ohne ständigen Streit zu provozieren??? Dazu noch eine Anmerkung: Sie ist tatsächlich fähig, tagelang zu schmollen! Da bist du doch als Mann völlig machtlos! Ich mag nämlich auch nicht ständig den ersten Schritt machen. Da bist du doch am Ende immer der Blöde (Selbstverständlichkeit...)
    Auch wenn's banal klingt, ich brauch wirklich Hilfe!!!

    Gruß, Harry


  • Zicken-Stopp!


    Ich glaube zu wissen, was eine Zicke ist *smile* Mein Ältester hat 5 Jahre mit einer gelebt. Aber ohne zu viele Federn zu lassen. Und ich gebe heute auch zu, selbst in jungen Jahren manchmal ganz schön "zickig" gewesen zu sein. Ich versuch also erstmal zu deuten:
    in der Jugend hat jede/r Gesunde Energieüberschüsse. Typen suchen Wettkämpfe oder haun, wenn von niedrigerem Bildungsstand, schon auch ganz gern mal drauf. Schon kleine Mädchen sind viel stärker auf verbale Kommunikation ausgerichtet. Frauen suchen also "ihren Streit" viel lieber in Worten. Da die Gehirnzentren - ich nenn sie der Einfachheit halber mal die informative und die gefühlsmäßige - im weiblichen Gehirn ausgeprägter kommunizieren, muss ein Mann seiner Gesprächspartnerin schon recht weit an Intelligenz überlegen sein, um ihren "Gedankensprüngen" folgen zu können. Darum fühlen sich Männer in Diskussionen mit Frauen so häufig überfordert und stöhnen: wir könnten einfach nicht logisch denken. Tun wir auch nicht, jedenfalls nicht in dem Sinn wie ein Männerhirn Gedankengänge aufbaut.

    Was Deine Freundin sucht, ist schlichtweg ein "Machtgerangel" mit Dir; eine Mischung aus Egoismus und Übermut. Psychologen sprechen von einer Zeit des "Streitkulturfindens", die jedes Paar mehr oder weniger heftig durchmacht, wenn die ersten ca.100 Tage der hormonellen Ausnahmesituation vorüber sind, die eine neue Verliebtheit mit sich bringt. Gerade wenn man zusammenzieht, bietet natürlich dann jede liebgewordene Gewohnheit Gelegenheit zu "revieren", d.h. zu versuchen, dem Anderen seine eigenen Gewohnheiten aufzuzwingen. Dass viele Paare IHRE, also eine für beide aushaltbare, Streitkultur nicht finden, ist der Grund weshalb man sich so häufig vor Ablauf von zwei Jahren wieder trennt.

    Es müssen also immer bei Beiden "Kanten abgeschliffen" werden, aber es soll ja auch keiner in seiner Persönlichkeit "eingequetscht" werden.

    Soweit das Grundsätzliche und Normale.

    Wie wirst Du nun mit Deiner "zickigen" Freundin fertig, ohne sie zu verlieren?

    Dazu möchte ich Dir erzählen wie das einst "meine große Liebe" mit mir geschafft hat:
    Streitgespräche sind gut und notwendig, solange sie sich um die Sache drehen. Wird aber einer beleidigend und führt persönliche Vorwürfe ins Feld, wird der Streit unkonstruktiv. Mein damaliger Partner entwickelte ein feines Gespür dafür, wann (meist ich) diesen Punkt überschreiten wollte. Er hatte dann jeweils "die Ruhe weg" wie man so schön sagt. Er ließ mich stehen. Er ging aus dem Haus oder auf sein Zimmer. Wir hatten jeder ein eigenes Arbeits-und-gleichzeitig-Schlafzimmer (ich halte das heute noch so und finde sog. Eheschlafzimmer beziehungstötend!) Er verabschiedete sich mit einem lieben Satz wie "Schatz, es wird keine Konsequenzen haben, aber ich mag mir dein Geschrei nicht anhören" oder "Schreib auf, was Du mir noch sagen willst. Ich lese es später und wir reden morgen weiter". Ich hatte bald kapiert, dass ich mich durch Türenschlagen nur lächerlich machte. Wir fanden "unsere Streitkultur" und hatten schöne Jahre zusammen bis uns berufliche Wege trennten.

    Dem Schmollen Deiner Freundin begegnest Du am besten indem Du es kaum zur Kenntnis nimmst. Beschäftige Dich so wie Du es sonst auch tust, aber als wärst Du allein in der Wohnung also ohne sie anzusprechen. Wenn Du aus dem Haus gehst informier sie kurz und höflich wann Du wieder zurück bist, dass sie nicht zu kochen braucht, weil Du in der Firma/der Kneipe isst usw. Sei freundlich als wär sie halt anwesend wie eine WG-Kollegin. Geh öfter aus und erzähl aber nur sparsam darüber. Soll sie ruhig ein wenig Angst um Dich kriegen! Tu nicht den "ersten Schritt" wenn sie schmollt. Lass sie die Geduld verlieren. Wenn sie es mit neuem Zank versucht s.o. - wenn sie einlenken will, nimm ihren Versöhnungsversuch an, aber überstürz nichts - auch sexuell soll ruhig sie den nächsten Anfang machen....zumindest andeutungsweise, oder?

    In ein paar Monaten wird es sich ausgezickt haben, denke ich. Und sollte sie eine echte Zicke sein, d.h. ein bisschen blöder und egoistischer als andere Mädels.....na dann....triffst Du bei Deinen Ausgängen auch mal Eine, bei der es sich mehr lohnt, die Streits zu kultivieren.

    Viel Glück

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    • Wow!


      Hallo (Hr.?) Stiepel!

      Das ist mit Sicherheit die objektivste und weiseste Meinung zu diesem Thema, die ich seit langem gehört habe. Danke! Ich habe einige dieser Erkenntnisse auch schon gewonnen, nur ist es oft sehr schwer, diese so konsequent umzusetzen. Ich bin ein Mensch, der Probleme möglichst zügig klärt, am besten sofort. Das passt nicht zu einem evtl. tagelangen hin-und-her-Schmollen. Aber womöglich ist das der einzige Weg, um sie zu "knacken".

      Mit der "Streitkultur" hast du Recht, allerdings zweifle ich doch daran, dass sich dieser Zustand in ein/zwei Monaten einstellt. Ihr "Zick- und Schmollverhalten" ist ja nicht einfach eine Laune, sondern ziemlich tief in ihrer Persönlichkeit verwurzelt und - wie ich denke - ein Resultat ihrer Erziehung. Da wird wohl ein wenig mehr Geduld vonnöten sein *seufz*.

      Es fällt aber immer ein bisschen schwer, ihr dieses kindische Verhalten nicht vorzuwerfen, aber Druck erzeugt ja immer Gegendruck -> eine "Streitspirale".
      Ich werd mir also in Zukunft immer wieder deine Argumente vor Augen halten und versuchen, "hart" zu bleiben (soll heißen: sie zappeln lassen).
      Hoffentlich vergess ich dabei nicht, auch über meine eigenen Fehler nachzudenken. Man läuft nämlich schnell Gefahr, in ihreren Schmoll-Tiraden die objektiv richtigen Argumente zu übersehen...

      Gruß,
      Harry

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      • Madame


        Ich bin w, und meine Zick-Jahre liegen schon etwas länger zurück ;-))

        Auch hab ich nicht gesagt, dass Du nur 1-2 Monate Geduld bräuchtest....hihi....aber gut, dass Du nicht vergessen willst über die zutreffenden Argumente - das Körnchen Wahrheit hinter dem Schmollen - nachzudenken. Doch vielleicht geht ja sogar das auch besser, wenn man sich, anstatt zu zanken oder um Gutwetter zu betteln, Zeit hat, sich selbst auch etwas zurückzuziehen. Ich nehme an, mein damaliger "weiser" Partner hat sich sein kluges und zum Ziel führendes Verhalten auch nicht im Regen geholt wie einen Schnupfen, sondern durch Nachdenken und vielleicht auch in Gesprächen mit Freunden, die er aufsuchte, wenn er seiner Möchtegern-Kommandeurin aus dem Weg ging.

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