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Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

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  • Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

    Hallo zusammen!

    Ich lebe seit fast 25 Jahren mit meinem gleichaltrigen Partner zusammen (sind beide Mitte 40). Wir sind natürlich durch viele Höhen und Tiefen gegangen (Krankheit, Trauer, Jobverlust… - was einem so über den Weg läuft, in so langer Zeit) und haben uns dabei immer gegenseitig unterstützt. Wir haben uns noch nie ernsthaft gestritten, wir ergänzen uns hervorragend. Dabei sind wir schon immer beide sehr eigenständig gewesen und klammern uns nicht aneinander. Wir haben keine Kinder und sind nicht verheiratet, und leben in einer recht provinziellen Kleinstadt, in der nicht wirklich viel los ist. Vor 3 Jahren haben wir gemeinsam ein Haus gekauft.

    Natürlich hat sich beziehungstechnisch inzwischen eine gewisse Routine breitgemacht – es gibt ein Küsschen zum Willkommen und zum Abschied, ab und an auch mal Sex (meistens „mit Ansage“ durch ihn, dann aber für beide erfüllend). Bisher habe ich das als völlig normal empfunden.

    Er ist eher der schweigsame Typ, der seine Freizeit gern mit praktischen Arbeiten oder vor dem Fernseher verbringt, ich bin sehr mitteilungsbedürftig, belesen und vielseitig interessiert. Aber das war bisher immer in Ordnung für mich und ich war nach einem anstrengenden Arbeitstag sogar schon oft froh, dass er „unterhaltungstechnisch“ nicht so anspruchsvoll ist.

    Nun habe ich allerdings – wahrscheinlich ausgelöst durch einen sehr erfolgreichen Jobwechsel Anfang 2016 nach 20 Jahren in der selben Firma – plötzlich einen ganz anderen Blick auf mein Leben und unsere Beziehung bekommen. Ich finde plötzlich alles langweilig und trist, und frage mich, ob ich wirklich bis an’s Ende meiner Tage so weitermachen will. Mir ist klar, dass ich wahrscheinlich in so einer Art Midlife-Crisis stecke und eigentlich zufrieden sein müsste. Unsere Beziehung ist zwar nicht mehr wirklich leidenschaftlich, aber das ist nach so langer Zeit ja normal – mein Partner hat sich bisher auch noch nicht darüber beschwert. Ich denke, er hätte gern öfter mal Sex, aber ich habe nicht den Eindruck, als würde er körperliche Nähe an sich vermissen – oder gar Rumgeknutsche und Händchenhalten. Im Freundes- und Bekanntenkreis sind wir das beneidete Vorzeigepaar, weil unsere Beziehung so harmonisch ist. Es gibt jedenfalls keinen ersichtlichen Grund, sie beenden zu wollen, um anschließend ganz allein da zu sitzen. Da ist „WG +“ immer noch die angenehmere Alternative.

    Das wäre zunächst mal die Grundproblematik. Was noch erschwerend hinzu kommt: Ich habe mich voll in einen Kollegen einer anderen Filiale meines Unternehmens verknallt. Ob er für mich ähnlich empfindet, weiß ich nicht. Dieses Thema grenzen wir bewusst aus. Aber er ist aufgrund seiner Persönlichkeit (er ist sehr introvertiert) eigentlich nicht so gesellig – da hat es wohl schon so seine Bewandtnis, dass er täglich meine (zumindest virtuelle) Nähe sucht – wir chatten eigentlich jeden Abend miteinander, unterhalten uns natürlich über die Arbeit und die Kollegen, aber auch über Gott und die Welt.

    Ich denke, dass wir als „Liebespaar“ aus verschiedenen Gründen (räumliche Distanz, sehr unterschiedliche Charaktere, Altersunterschied von fast 10 Jahren, er macht optisch wesentlich mehr her, als ich) keine wirkliche Zukunft hätten. Insofern kommt es mir ziemlich ungelegen, dass ich mich in ihn verliebt habe, da ich das Gefühl habe, meinen Partner irgendwie zu hintergehen – obwohl ja überhaupt nichts passiert ist. Im Prinzip füllt er eine Lücke aus, die mein Partner nicht ausfüllen kann und will – wenn der Kollege weiblich wäre, wäre mein Partner wahrscheinlich nicht unglücklich darüber, dass SIE sich lang und breit mit mir unterhält, während er gemütlich vor dem Fernseher sitzt. Aber dem ist eben nicht so.

    Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich – sollte der Kollege DOCH irgendwelche Absichten hegen – es wahrscheinlich nicht fertigbringen würde, ihn abzuweisen. Dieses Kribbeln im Bauch habe ich lange nicht erlebt und genieße es natürlich auch sehr… Ich versuche allerdings, in dieser Hinsicht keinerlei Hoffnung aufkeimen zu lassen. Wie gesagt, eine feste Beziehung zu ihm wäre wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt, und eine kurze, unglücklich endende Affäre muss ich mir (und ihm) eigentlich nicht geben. Er ist auch wesentlich zurückhaltender, wenn wir uns persönlich gegenüberstehen – ich nehme an, dass ich insbesondere aus optischen Gründen (bin übergewichtig, trage eine Brille, bin natürlich nicht mehr so knackig, habe schiefe Zähne…) relativ sicher sein kann, dass er sich nicht körperlich zu mir hingezogen fühlt.

    Allerdings merkt mein Partner inzwischen, dass ich „komisch“ bin – natürlich beschäftigt mich die Situation im Moment sehr. Und dass ich ständig chatte, statt wie sonst üblich ein Buch vor der Nase zu haben, oder ziellos im Internet zu surfen, registriert er natürlich auch. Wobei wir uns deshalb nicht weniger miteinander unterhalten, als sonst.

    In vielen Foren wird bei einer Situation wie oben beschrieben meistens geraten, den Partner zu verlassen, weil eben durch die nicht mehr ausreichend vorhandene Liebe und fehlende Leidenschaft keine Grundlage mehr für eine Beziehung gesehen, und dem „Fremdverliebten“ Betrug unterstellt wird. Zumindest soll man dem Partner erzählen, was einen umtreibt, und ihn entscheiden lassen, ob er die Beziehung weiterführen will - was in unserem Fall allerdings ziemlich sicher auf eine Trennung hinauslaufen würde. Das auszusprechen und zu gestehen, dass man fremdverliebt ist, würde uns ja irgendwie in Zugzwang versetzen, irgendwas zu unternehmen – sonst hätte man es ja nicht angesprochen…

    Ich bin echt ratlos.

    Viele Grüße,
    Bona


  • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

    Hi,
    du vermutest viel was deinen Partner betrifft, dass er zufrieden ist usw.
    Wahrscheinlich vermutet er ähnliches in Hinsicht auf dich.

    Das Problem scheint das Eintönige zu sein, dein Partner kann aber keine Gedanken lesen, wird nichts verändern solange er selber zufrieden ist und deshalb wäre es sicher von Vorteil eure Beziehung gemeinsam zu reflektieren.
    So könnt ihr auch gemeinsam etwas verändern, wenn jeder weiß welche Sehnsüchte, Wünsche und Probleme der andere hat.
    Ich denke das häufigste Problem bei solch Krisen ist dass einfach nicht darüber gesprochen wird, was man vermisst, sich erwünscht, man nimmt an der Partner sollte es wissen aber das tut er nicht.

    Also redet miteinander, vielleicht könnt ihr gemeinsam etwas spontaner werden, Verreisen, Kurzurlaub, versuche ihn mal zu verführen, Romantik........
    In eurer Beziehung kann nur etwas verändert werden wenn anders gehandelt wird, da kannst du auch alleine das ein oder andere bewerkstelligen, sprechen solltet ihr dennoch miteinander.

    Das verliebt sein in den Kollegen dürfte ein Symptom eurer kränkelnden Beziehung sein.
    Vielleicht kannst du das Gefühl einfach genießen, vorbei ziehen lassen und nicht versuchen es zu bewerten, oder über das "Was wäre wenn" nachzudenken?

    Ist dein Partner auch dein erster Freund gewesen, oder hast du vor ihm schon Erfahrungen gesammelt?

    Kommentar


    • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

      Hi!

      Hm, mein Partner hat mir gerade in letzter Zeit öfter mal erzählt, dass es bei seinen Kollegen (scheint wohl vielen in unserem Alter so zu gehen) kriselt - und sagt dann immer dazu "Wie gut, dass bei uns alles super ist! Was haben wir für ein Glück!" - ich glaube tatsächlich, dass er alles so in Ordnung bzw. normal findet. Und dann komme ich plötzlich und beschwere mich..

      Ich bin seine erste "richtige" Freundin gewesen, hatte selbst vorher aber schon einige Beziehungen, auch längere.

      Ich befürchte (bzw. glaube ich eigentlich nicht daran), dass unsere Beziehung wieder so weit aufleben kann, dass man eben wieder "Händchen hält" oder herumknutscht, als wäre man frisch verliebt. Ich muss auch gestehen, dass ich mich dafür wahrscheinlich wirklich verbiegen müsste. Es würde mir irgendwie albern und wenig authentisch vorkommen. Und das würde er ja auch merken.

      Klar wünsche ich mir das (gerade jetzt, wo ich mich verknallt habe, bemerke ich das erst) - aber ich denke nicht, dass ich mir das mit ihm wünsche. Bisher habe ich das auch nicht wirklich vermisst. Ich kann mich kaum noch dran erinnern, wie es ist, die Finger nicht voneinander lassen zu können und jede Minute miteinander verbringen zu wollen. Ich bin allerdings auch realistisch genug zu wissen, dass so ein "Zustand" sowieso nicht allzu lange anhält. Insofern denke ich dass unsere Beziehung nicht die Schlechteste ist - immerhin vertragen wir uns und mögen uns - das ist bei anderen Paaren, die ich kenne, lange nicht so stressfrei, wie bei uns...

      Ich würde im Moment am liebsten einfach mal allein sein, und schauen, wie sich das anfühlt. Ob ich ihn schmerzlich vermisse, oder merke, dass ich dann viel besser mein eigenes Ding machen kann. Ich würde gern mal alleine in Urlaub fahren und dabei schauen, wie ich klar komme. Wenn ich auf Dienstreise bin (was in meinem neuen Job ab und an mal vorkommt und wovor ich Anfangs echt Angst hatte), bin ich immer ganz erstaunt, wie gut ich Anschluss bekomme. Ich finde das einfach spannend. Ihn verunsichert es z.B. im Urlaub ganz furchtbar, wenn nicht alles möglichst durch einen Profi durchorganisiert ist und hat auch kein großes Interesse, sich mit anderen Leuten zu unterhalten (kommt es doch mal dazu, kommt er dabei übrigens eigentlich ganz gut an - er mag nur nicht. Ist ja auch okay, ist nicht sein Ding)

      Aber da wir ja ein gemeinsam finanziertes Haus haben, ist es finanziell einfach nicht drin z.B. mal eine Auszeit zu nehmen und sich für eine Zeit zu trennen, um zu sehen, wie sich das anfühlt. Also versuche ich, das Problem irgendwie so zu lösen, aber ich drehe mich irgendwie im Kreis. Und ich will halt nicht die Pferde wild machen, bevor ich mir nicht klar darüber bin, was ich will.

      LG, Bona

      Kommentar


      • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

        Und ich will halt nicht die Pferde wild machen, bevor ich mir nicht klar darüber bin, was ich will.
        Kann ich einerseits verstehen, andererseits nimmst du ihm damit jede Chance selber etwas für eure Beziehung zu tun.

        Was ist denn nicht authentisch daran, wenn ihr miteinander redet, ein paar Dinge verändert, mehr Pep in die Beziehung bringt?
        Ich meine, wenn es gut tut ist es authentisch und es ist ja nicht neu das eine gute Beziehung auch viel Arbeit daran bedeutet, gemeinsame Arbeit.
        Das blieb euch bisher erspart und vielleicht weil du da verwöhnt bist, weil es ja immer gut lief, findest du es nicht authentisch?
        Es wäre weder ein Verbiegen, noch ein Schauspiel, denn gerade das würde durch Offenheit beendet werden, du bist gerade nicht authentisch, du verbiegst dich gerade, eben weil du dich nicht beschweren möchtest während er in seinem Glück schwelgt.
        Das ist die eigentliche Lüge und es ist genau das Verhalten was die Paare am Ende in Zwietracht auseinander gehen lässt, weil so oft viel mehr Verletzungen entstehen als durch ein paar klare Worte, oder ein beidseitige Reflektieren der Beziehung.

        Ich denke ihr seid an einem Punkt wo ihr entweder feststellt dass es nicht mehr passt und euch vielleicht arrangiert, wegen des Hauses, also du arrangierst dich und er erfährt weiterhin nichts davon.
        Oder ihr hebt die Beziehung gemeinsam auf ein neues Level, indem ihr schaut wo ihr euch voneinander weg entwickelt habt und wo ihr euch aufeinander zu bewegen könnt.
        Klar, Verliebtheit ist den Verliebten vorbehalten, das passiert selten dass es in einer lang bestehenden Beziehung wieder Schmetterlinge gibt, ist aber durchaus möglich wenn man sich wieder umeinander bemüht und sei es auch nur aus dem Grund dass sonst Schicht im Schacht ist, was aber trotzdem echt wäre.
        Der Vorzug von langen Beziehungen ist oft die tiefe Liebe füreinander, das Vertrauen, eben ein anderes aber mindestens genauso wertvolles Level.

        Bei euch scheint es etwas schwierig dieses Level vollkommen zu erreichen, auch weil ihr zu unterschiedlich seid, aber das Hauptproblem dürfte sein dass ihr beide von vollkommen unterschiedlichen Beziehungen ausgeht.
        Er findest alles ganz toll wie es ist, du nicht und nur du weißt das, magst aber nicht mit ihm darüber reden.
        Du wirst die Entscheidung also alleine fällen und er fällt dann eventuell aus allen Wolken, von wegen, alles war super und plötzlich macht sie einfach Schluss.
        Nicht miteinander über Probleme reden, besonders über die die der andere nicht erfassen kann, bewirkt meist dass es immer weiter bergab geht und die Unzufriedenheit beständig ansteigt.
        Wie gesagt, es nimmt auch deinem Partner die Chance an diesem Prozess mit zu wirken, was sehr wichtig ist um überhaupt eine Chance zu haben etwas zu ändern, oder eben um verstehen zu können falls der Schlusspunkt erreicht sein sollte.


        Wieso kannst du dir keine Auszeit nehmen?
        Das Haus wird nicht weg laufen, dein Mann auch nicht und ein paar Tage alleine Urlaub machen dürfte in einer solchen Beziehung doch drin sein, zumindest er schwelgt ja noch in Harmonie und wie du schreibst gönnt ihr euch doch gegenseitig eure Freiheiten.
        Wo wäre das Problem?
        Es muss ja nicht solange sein dass die Kosten hoch werden, vielleicht kennst Freunde bei denen du Urlaub machen kannst, odder hast noch Familie die mal wieder besucht werden möchte.
        Eine Trennung auf Zeit, bzw. Auszeit, die dann natürlich hohe Extrakosten verursachen würde, die würde ich dir nur empfehlen wenn du vorher mit deinem Partner gesprochen hast.
        Einfach aus dem Grund, von wegen aus allen Wolken fallen, vor vollendete Tatsachen gestellt werden, nicht teilhaben dürfen an dem Prozess der Erneuerung oder des Scheiterns und an beidem sollte der Partner unbedingt teilhaben dürfen. Einfach um tun zu können was er tun kann, oder zumindest die Gelegenheit hat zu verstehen was er nicht verstehen wird wenn du das für dich alleine klärst.

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        • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

          Hallo Bona, ich kann Deine Situation gut nachvollziehen. Ich erlebe gerade sehr Ähnliches allerdings als Komplementär und das ich der Mitteilungsbedürftigere bin und sie die Ruhigere.
          Das heißt ich bin der Mann, dessen Frau sich plötzlich in einen anderen verliebt hat.
          Nachdem es mir meine Frau mitgeteilt hatte, habe ich mich in nunmehr 25 Tagen intensiv mit unserem bisherigen Leben auseinandergesetzt und habe versucht zu ergründen, was sie wohl dazu bewegt hat, was sie wohl gefühlt haben mag. Du bist gewissermaßen diejenige, welche das schreibt, was ich denke, was sie gefühlt hat, mir aber nicht mitteilen konnte.
          Ich kann mir vorstellen, das er Dich noch immer sehr liebt, so wie ich meine Frau noch liebe. Seine Liebe ist einfach nur von Staub bedeckt. Du musst ihn irgendwie aus der Lethargie wach rütteln. Dazu bedarf es eines intensiven Ereignisses. Mit dem richtigen Kick sind gewissermaßen noch Wunder möglich und er könnte über sich selbst hinauswachsen. Er könnte wieder starke Gefühle für Dich empfinden und Dir diese Gefühle vermitteln. Allerdings musst du wissen, ob du diese Liebe wirklich noch entgegennehmen kannst und willst, denn sonst würdest du ihn sehr verletzen.
          Was empfindest Du ? Könntest du dich neu in ihn verlieben, wenn er wieder dem Mann ähnlich wäre, der er einst war, als du dich in ihn verliebt hattest ? Könnte er denn jemals wieder die Lücke ausfüllen, die du jetzt siehst ?
          Gib ihm eine Chance, wenn du kannst.

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          • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

            Hallo norway, Sie lassen in ihre beitrag sehr viel Wunschdenken erkennen, Sie haben ihre eigene Situation noch nicht richtig nachvollziehen können, geschweige denn Bona Darstellung.

            Hallo Bona, ich kann Deine Situation gut nachvollziehen. Ich erlebe gerade sehr Ähnliches allerdings als Komplementär und das ich der Mitteilungsbedürftigere bin und sie die Ruhigere.
            Das heißt ich bin der Mann, dessen Frau sich plötzlich in einen anderen verliebt hat.
            Ich habe beide Geschichte so verstanden....
            norwayfrau hat eine Beziehung mit ein andere Mann.
            Bona hat sich Fremd verliebt, der Traumprinz beißt aber nicht zu.

            Richtig!?

            Ich kann mir vorstellen, das er Dich noch immer sehr liebt, so wie ich meine Frau noch liebe.
            Das ist für die Frauen aber bedeutungslos. Erst wenn die Männer den Schlussstrich ziehen, geht das Geheule los.

            Du musst ihn irgendwie aus der Lethargie wach rütteln. Dazu bedarf es eines intensiven Ereignisses. Mit dem richtigen Kick sind gewissermaßen noch Wunder möglich und er könnte über sich selbst hinauswachsen..
            Welcher Lethargie?
            Bona: Mir ist klar, dass ich wahrscheinlich in so einer Art Midlife-Crisis stecke und eigentlich zufrieden sein müsste.
            und
            Bona: Im Freundes- und Bekanntenkreis sind wir das beneidete Vorzeigepaar, weil unsere Beziehung so harmonisch ist. Es gibt jedenfalls keinen ersichtlichen Grund, sie beenden zu wollen, um anschließend ganz allein da zu sitzen. .
            Er könnte wieder starke Gefühle für Dich empfinden und Dir diese Gefühle vermitteln. Allerdings musst du wissen, ob du diese Liebe wirklich noch entgegennehmen kannst und willst, denn sonst würdest du ihn sehr verletzen . Was empfindest Du ? Könntest du dich neu in ihn verlieben.
            Bona: Klar wünsche ich mir das (gerade jetzt, wo ich mich verknallt habe, bemerke ich das erst) - aber ich denke nicht, dass ich mir das mit ihm wünsche.
            Gib ihm eine Chance, wenn du kannst.
            Nein, sie gibt ihm keine Chance. Sie will nur nicht, ganz allein da sitzen.
            Die Bona geht den Weg der Selbstverwirklichung mit Schwerpunkt auf "Selbst".
            Bona:
            Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich – sollte der Kollege DOCH irgendwelche Absichten hegen – es wahrscheinlich nicht fertigbringen würde, ihn abzuweisen. .
            aber der Prinz ...
            Bona: ich nehme an, dass ich insbesondere aus optischen Gründen (bin übergewichtig, trage eine Brille, bin natürlich nicht mehr so knackig, habe schiefe Zähne…) relativ sicher sein kann, dass er sich nicht körperlich zu mir hingezogen fühlt..
            auch der Mann
            Bona: aber ich habe nicht den Eindruck, als würde er körperliche Nähe an sich vermissen – oder gar Rumgeknutsche und Händchenhalten.

            Kommentar


            • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

              Hi!

              Vielen Dank, Ihr habt mir schon durchaus was zu denken gegeben. Hab leider aktuell nur wenig Zeit zu antworten, dafür möchte ich mir Zeit nehmen.

              Nur kurz @Canoso: Ja, das was Du da geschrieben hast, lese ich auch immer wieder in anderen Foren (kann man das irgendwo abschreiben?) bei ähnlichen Konstellationen. Die Frau, das flatterhafte dumme Wesen verar**t ihren Herrn und Ernährer - wie böse! Ich bin durchaus in der Lage auf eigenen Beinen zu stehen, keine Sorge. Ich bin weder finanziell, noch sonst irgendwie abhängig von meinem Partner. Und der "Traumprinz" ist auch kein "Traumprinz" (wenn Du meine Posts genauer gelesen hättest, anstatt gleich mit Allgemeinplätzen zu kommen, hättest Du das auch rausgelesen).

              Gute Nacht!

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              • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                Ich habe neulich beim Einkaufen jemanden getroffen, der wirklich extreme Befindlichkeiten ausgelöst hat bei mir, ich offensichtlich auch bei ihm. Wie wenn wir total verliebt wären ineinander. Wahnsinnig schön. Aber das war es dann auch schon. ..ich käme nicht auf die Idee, eine Beziehung mit jenem einzufädeln wollen und es wäre sicher nicht in meinem Sinn, wenn dieser Mann das täte.

                Für mich ist das, wie wenn ich zu hören krieg, schnell, schau hin, ein Fan von dir und deiner Art als Frau! Das war für mich wie ein Blick in den Spiegel, wie ein Kompliment, wie eine spontane Anerkennung - von ihm an mich, von mir an ihn. Mehr ist das nicht für mich, aber gefreut hats mich trotzdem sehr und ich bin dann ganz stolz heim zu meinem Kerlchen, wie wenn ich eine große Trophäe abgeräumt hätte, was es ja auch war.

                Liebe Bona, dieser Mann überreicht dir Pokale. Du ihm. Freu dich und stricke keine Komplikationen draus. Die wären da, wenn du Bettgeschichten anfängst. Solange du dich nicht einlässt auf eine "gewöhnliche sexuelle Sackgasse" kannst du lieben wen und so viel du willst.

                Er ist Fantasie, dein Lebensgefährte ist echt. Der kennt dich, liebt dich, leidet mit dir, lebt mit dir, teilt alles mit dir, ist dein Mann und dein guter Zweiter, ein Freund, auf den du dich immer lehnen kannst. Der andere ist einer, den du nicht kennst und er dich nicht. Das, was du im Moment toll findest, das ist die Illusion. Die brauchen wir, sonst würden wir nicht leben mögen.

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                • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                  Nachsatz: du fühlst dich gerade stark, liebend, kräftig, gesund. Wenn das nicht Ausbeute genug ist, was dann. Die neue Jobsituation hat dazu beigetragen, zu merken, wie toll du beruflich bist, die Illusion von dir ist gefühlt gestiegen. Du sagst mit Recht zu dir: boah, ich bin gut! Nun kommt ein männliches Boah noch hinzu- wie fühlt sich das für dich als Frau an?
                  Siehst du? Dein Selbstwert ist gerade sehr hoch, deine Kraft gestiegen. Deine Illusion über dich ist großartiger geworden. Du fühlst dich besser wie vorher. Gut so. Das bist du auch!
                  Klarerweise ist dir der alte Topf nun zu klein, deine Wurzeln mögen diesen sprengen, du willst höher, mehr, weiter ...was ganz normal ist, wenn man sich stark fühlt.
                  Besprich das mit deinem Mann daheim, wozu ihr diese Kräfte nun nützen mögt. Nimm ihn mit, erhöhe auch ihn. Zieh ihn zu dir hoch. Lasst euch was Neues einfallen, macht Jux, lebt euch aus. Gönnt euch mehr Platz und Raum. Sprengt eure kleine Welt, traut euch.
                  Du bist sicher jetzt ansteckend. Liebe es, stark zu sein, wer oder was dir auch immer hilft, so zu fühlen, sei dankbar. Dem Kollegen zum Beispiel.
                  Der wird sich auch groß fühlen, vielleicht braucht er das jetzt.
                  Vernunft über Gefühl...
                  Es ist sinnvoll, den Gefühlsbereich aufleben zu lassen, aber über dem muss der Kopf sein, nicht umgekehrt.
                  Ich bin sicher, du kannst deinem Verstand vertrauen. Mach dir keine Sorgen, solange du vernünftig nachdenken kannst und Folgen abschätzen kannst, kann dir nichts passieren.

                  Lieben Gruß
                  Elektraa

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                  • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                    ah, noch was...der größte Erfolg ist, auf "Erfolge" verzichten zu können...
                    Ich habe unvorstellbar viel Kraft immer wieder und sehe aber ein, viele, viele, viele Vorhaben, die mir spielend gelungen wären, auch sind, die haben eigentlich nichts mit Lebensqualität zu tun.
                    Meine Familie ist groß und wir haben sehr viele Unternehmer, Selbstständige, Führungskräfte und Tausendsassas im Umfeld, an denen man studieren kann, wohin sie ihre "Besserungsideen" immer mehr, weiter, höher, größer, gebracht haben. In die Ruhelosigkeit, ständiges Möchten und mehr und immer mehr Stress, statt leichte, pure Freud und Innigkeit. Man sollte immer wieder überprüfen, was gesund ist.
                    Lass dich also von deinen Gefühlen nicht drängen, jagen, hetzen.

                    Kommentar



                    • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                      Hi!

                      Vielen Dank, Ihr habt mir schon durchaus was zu denken gegeben. Hab leider aktuell nur wenig Zeit zu antworten, dafür möchte ich mir Zeit nehmen.

                      Nur kurz @Canoso: Ja, das was Du da geschrieben hast, lese ich auch immer wieder in anderen Foren (kann man das irgendwo abschreiben?) bei ähnlichen Konstellationen. Die Frau, das flatterhafte dumme Wesen verar**t ihren Herrn und Ernährer - wie böse! Ich bin durchaus in der Lage auf eigenen Beinen zu stehen, keine Sorge. Ich bin weder finanziell, noch sonst irgendwie abhängig von meinem Partner. Und der "Traumprinz" ist auch kein "Traumprinz" (wenn Du meine Posts genauer gelesen hättest, anstatt gleich mit Allgemeinplätzen zu kommen, hättest Du das auch rausgelesen).

                      Gute Nacht!
                      Es tut mir sehr leid für Sie Frau Bona, wenn Sie noch einmal meine Antwort an norway lesen, dann werden Sie überrascht feststellen, dass ich im Grunde genommen gar nichts gesagt habe, ich habe nun doch nur ihre eigene Beitrag als Antwortvorlage genommen.
                      Also wenn Sie selber in ihrem eigenen Beitrag etwas von ""Die Frau, das flatterhafte dumme Wesen verar**t ihren Herrn und Ernährer - wie böse!"" als Interpretation verstehen, dafür kann ich wirklich nicht.

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                      • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                        Naja, wir sind es gewohnt, das Winden um die eigenen Aussagen.
                        Um sie dann anderen über Zitate, gerne auch aus dem Zusammenhang gerissen, als eigene Aussage unterzuschieben.

                        Kommentar


                        • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                          ......
                          Gib ihm eine Chance, wenn du kannst.
                          gib ihm keine Chance, er hat nach so langer Zeit immer nur mit derselben Frau auch endlich eine neue Frau verdient

                          Kommentar


                          • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?


                            gib ihm keine Chance, er hat nach so langer Zeit immer nur mit derselben Frau auch endlich eine neue Frau verdient
                            Wo Sie Recht haben, haben Sie Recht....
                            Vor allem diese " gibt ihm eine Chance " setzt voraus dass, der Mann ein vergehen begann.

                            Übrigens Frau Bona einzige vergehen ist, dass sie derzeit das zusammen sein mit dem Mann zum kotzen finden aber trotzdem sich nicht trennt um nicht allein dazustehen .

                            Kommentar


                            • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                              Hallo!

                              Sorry, Filip und Canoso, ich werd da nicht mehr weiter drauf eingehen, da ich mich hier einfach nicht angesprochen fühle. Ihr seht nur einen kleinen Teil der Problematik und schlagt blindlings drauf los. Besonders zielführend ist das für mich nicht. Für Euch vielleicht. Aber das ist hier nicht das Thema.

                              @Tired: Du hast in vielerlei Hinsicht recht. Im Moment bin ich nicht authentisch und das ist auch falsch. Ich weiß halt im Moment nicht wirklich, wie ich meinem Partner das nahebringen soll, was ich gerade fühle und denke. Und richtig, wir haben solche Gespräche noch nie geführt, da bin ich sehr verwöhnt. Deshalb bin ich in der Beziehung echt ein bisschen "sprachlos" und wüsste nicht mal, wie ich so ein Gespräch beginnen sollte. Wie gesagt, er hat ja nichts falsch gemacht - wie erkläre ich ihm, dass ich trotzdem unzufrieden bin, ohne, dass er sich angegriffen fühlt? ICH habe mich ja verändert, nicht er. Mea culpa.

                              @Norway: Wie hättest Du Dich in einem solchen Gespräch gefühlt? Kritisiert? Angegriffen? Hilflos, nicht wissend, was jetzt von Dir erwartet wird? Ich könnte es Dir nicht mal sagen, was ich jetzt von Dir erwarte. Wie könnte ich Dir das schildern, was gerade in mir vorgeht (wenn Du es nachvollziehen kannst), ohne Dich damit unter Druck zu setzen? Ich habe da irgendwie ein Brett vor dem Kopf und wäre echt dankbar, wenn Du das mal aus Deiner Sicht "beleuchten" könntest.

                              @Elektraa: Ja, es ist wirklich ein schönes Gefühl, wenn man Bestätigung bekommt - und ich rede jetzt von dem allgemeinen "War das jetzt alles?"- Gefühl, das durch den Jobwechsel und das Kennenlernen vieler neuer Leute ausgelöst wurde - ich hätte den Kollegen vielleicht gar nicht erwähnen sollen, es geht mir hier nicht darum, wie ich meinen Partner so lange warm halten kann, bis ich den Kollegen aufgerissen habe.

                              Hätte ich gewusst, wie das manche Leute triggert, hätte ich's gelassen. Vielleicht ist es auch keine gute Idee, bei meinem Partner damit anzukommen - wenn er dann das Gesamtproblem nicht mehr sehen kann und will, und genauso reagiert, wie die oben erwähnten Foristen, erübrigt sich nämlich der Versuch, mit ihm noch über die Aspekte zu sprechen, um die es eigentlich geht. Ich denke, dass er NICHT so reagieren wird, aber ich kann mir vorstellen, dass ihm in dieser Situation jemand, mit dem er darüber spricht, genau sowas einreden könnte "Deine Frau liebt Dich nicht mehr, sie benutzt Dich nur, sie findet Dich zum kotzen, will Dich nur warmhalten und betrügt Dich! Wirf sie raus!" - Klasse. Da kann ich mir irgendwelche Gespräche gleich sparen und direkt Schluss machen. Eine Beziehung mit einem Mann, der so denkt, kann ich mir dann auch sparen - damit wäre dann alles in den Brunnen gefallen. Und *zack* haben wir eine selbsterfüllende Prophezeiung.

                              Aber eben WEIL ich mich von der aktuellen Situation nicht "hetzen" lassen will, überlege ich eben, inwieweit ich das einfach aussitzen sollte, bevor ich mich dazu hinreißen lasse, eventuell alles kaputt zu machen - und das lässt sich dann evtl. nicht mehr umkehren. Ich lausche so in mich rein und strecke meine Fühler aus, um zu ergründen, wie es mir damit geht, was ich damit anfangen kann oder sollte, aber das ist halt schwierig, ohne den Partner da mit "reinzuziehen" und etwas in's Rollen zu bringen, was sich am Ende als völlig daneben herausstellt. Deshalb habe ich bisher in die Richtung tendiert, das mit mir alleine auszumachen.

                              LG, Bona

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                              • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                wie erkläre ich ihm, dass ich trotzdem unzufrieden bin, ohne, dass er sich angegriffen fühlt?
                                Auf jeden Fall solltest du da sachlich ran gehen.
                                Du könntest mit ihm sprechen, dass es Probleme gibt, von deiner Seite aus und du gerne mit ihm zusammen die Beziehung reflektieren möchtest.
                                Macht einen Termin aus, bei dem bekommt jeder von euch ca. eine halbe Stunde Sprechzeit.
                                Du redest dann nur über deine Gefühle, dein Empfinden, was dir durch den Kopf geht, ohne deinen Mann zu kritisieren, oder etwas von ihm zu verlangen, bleibst also nur bei dir selber.
                                Statt zu sagen: Ich wünschte du könntest dies und das", sag einfach: Ich würde gerne dies und das, fühle mich so und so, ich würde mir wünschen dass ich dies oder jenes, ich bin unzufrieden, ich habe mich verändert..........".
                                Er hört zu, ohne dich unterbrechen zu dürfen, danach ist er dran und du hörst ihm zu, ohne etwas dazu zu sagen. Wenn er nichts sagt, dann sitzt ihr einfach schweigend da, was auch helfen kann.

                                Da er so rein gar nichts über die Probleme weiß, wird er natürlich nicht so gut vorbereitet sein wie du, also würde ich eine Woche später nochmal einen Termin ansetzen, wenn ihr beide über das was gesagt wurde nachdenken konntet.

                                Ich bin mir nicht ganz sicher ob diese Vorgehensweise so gut zu eurer Situation passt, eben weil er nicht um die Probleme weiß.
                                Du hättest zumindest einen Leitfaden an den du dich halten kannst, damit die Kommunikation überhaupt mal in die Gänge kommt und ihr das auch ohne ein hoch kochen der Emotionen bzw. Vorwürfe, überstehen könnt.

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                                • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                  Ich bin auch immer wieder in der ähnlichen Situation, dass ich gern alle raus haben will, die "angeblich" meinem Fortschritt im Weg sind.
                                  Bona, lerne fliegen, wohin du willst, TROTZ Menschen um dich, die aufgescheucht werden durch die neue Situation.
                                  Dein Lebensgefährte muss aushalten, dass ihr den Topf nun sprengt, in dem ihr reingewachsen seid. Das wird vielleicht am Anfang chaotisch, aber das ist normal, das muss man hinnehmen.
                                  Buche zum Beispiel deine Reise-nur du mit anderen Leuten, Einwände deiner Leut inbegriffen und heftige Vorwürfe ebenso......sei ein Vorbild, ein Pionier, lege DU die Brücke in neue Sitten und Gebräuche und ich wette, es wird nach und nach nie wieder etwas anderes schöner sein, als das Neue.
                                  Wir sind gefangen in Zwänge. Trau dich, diese lästigen Ketten zu sprengen, die wir uns- um ja keine Gefahren einzugehen- auferlegt haben. Beweise, da ist keine Gefahr, wir holen nur etwas ZUSÄTZLICH zu uns, zum alten dazu. Keiner geht drauf dabei.

                                  Wenn du beginnst mit "modernem Umbau", dann kann dein Partner nicht anders, als zugleich auch umzubauen und zu modernisieren. Der wartet vielleicht insgeheim drauf, dass es endlich anders wird, auch wenn ihm das nicht bewusst ist.

                                  Du hast nicht vor, wen zu verletzen, du hast vor, den alten Kram zu erneuern. Geh los, "kauf", was du dazu brauchst. Wie ich weiß, gibt es immer nur zu Beginn Hürden, die legen sich dann mit der Zeit und man gewöhnt sich daran, dass alles anders läuft. Hab denn Mut, dein Leben, wie du es gerne hast auszuleben, es durchzusetzen. Du wirst sehen, das ist für alle Beteiligten ein Zusatzgewinn, auch wenn sie das jetzt nicht ahnen, oder meinen.

                                  Ich bin überzeugt davon, dass Unzufriedenheit bedeutet: geh weiter, trau dich!

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                                  • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                    Ihr seid klasse, Danke! Wieder was zum Denken :-)

                                    @Tired: Was denkst Du - könnte es evtl. hilfreich sein, einen Brief zu schreiben, damit er sich damit in Ruhe auseinander setzen kann, und DANN ein Gespräch zu führen?

                                    Wenn ich bedenke, wie oft ich allein HIER meine Texte umformuliere, weil ich merke, dass ich nicht genau das gesagt habe, was ich meine... - bei einem Gespräch kann man eine unglückliche Formulierung nicht zurücknehmen...

                                    Oder ist das feige?

                                    LG, Bona

                                    Kommentar


                                    • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                      I
                                      Oder ist das feige?
                                      Ich finde das ist eine gute Idee.
                                      Ein Gespräch läuft ja nicht weg und so könnt ihr beide erst einmal eure Gedanken sortieren.

                                      Kommentar


                                      • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                        Hallo Mona,

                                        zuallererst: Filips Bemerkung war klassischer Humor, etwas schwärzlich, aber eindeutig.

                                        Aber zur Sache:

                                        "Wenn ich bedenke, wie oft ich allein HIER meine Texte umformuliere, weil ich merke, dass ich nicht genau das gesagt habe, was ich meine..."

                                        Es ist aber auch eine schwierige Situation, mit der man eben keine Übung hat, die völlig neu, aber eigentlich lebenswichtig ist - zumindest auf ein sinnvolles, erfülltes Leben bezogen.

                                        Wenn es Sie vielleicht ein wenig ernüchtert, weil das eigene Leben für einen selbst ja immer exklusiv gesehen wird, ist Ihre jetzige Situation - rein statistisch gesehen - häufig und irgendwie auch folgerichtig.

                                        Bei Paaren, die sehr lange zusammenleben und vorher keine wesentlichen Beziehungen hatten, kommt oft etwa um die Mitte vierzig der Gedanke auf, ob das "nun alles war", ob das Leben bis zum gemeinsamen Ende nichts Neues, Aufregendes mehr zu bieten hat?

                                        Dieser Mechanismus ist bei Frauen etwas häufiger. Sie fühlen ein Streben nach außen, oft etwas unbestimmt, nicht unbedingt die große, weite Welt betreffend, sondern eher eine Art soziale Erweiterung, manchmal auch ganz konkret Sehnsucht nach fremder Haut.

                                        Da Männer in der klassischen Form in dieser Altersklasse oft noch etwas älter sind, orientieren diese sich dann eher auf den Innenbereich, wollen nicht unbedingt noch große Reisen machen, besonders wenn der neue Fernseher nun ein noch größeres Format hat, so dass das Fußballspiel fast im Wohnzimmer stattfindet.

                                        Doch dies trifft für Sie nicht zu.

                                        Zum Gespräch: Es sollte nicht ein schicksalhaftes sein, wenn es zum ersten Mal in dieser Form stattfindet. Eher eine neutrale Bilanz, die jeder Beziehung gut tut und periodisch erfolgen sollte.
                                        Und zwar am besten, wenn es besonders gut geht (i.S. des Erhaltens...).

                                        Wenn Sie das in Ihrer Paarbeziehung bisher nicht getan haben, könnten Sie ja mal damit anfangen. Dabei sollten die positiven Erlebnisse im Vordergrund stehen, da sich sonst der andere Teil gemaßregelt fühlt und sich zurück zieht.

                                        Partner die Übung mit diesem "Verfahren" haben, lassen die negativen Dinge (die in Ihrem Fall der eigentliche Anlass sind), sogar völlig weg, weil der Gesprächspartner dann meist selbst nachfragt, ob es denn nichts zu korrigieren gäbe.

                                        Dies nur mal als weiteren Anstoß, weil Sie ja z.Z. in der Sondierungsphase sind und vermutlich noch etwas Zeit brauchen.

                                        Beste Grüße

                                        Dr. Riecke

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                                        • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                          Hallo Mona,

                                          zuallererst: Filips Bemerkung war klassischer Humor, etwas schwärzlich, aber eindeutig.
                                          ...
                                          schade, ich hatte gedacht es merkt keiner

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                                          • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                            @Dr.Riecke...Ich glaub auch, das ist ein ganz klassisches und ein irrsinnig häufiges Problem, das unsere Genaration noch stärker hat, als die Jüngeren, wie ich bemerkt habe. Gemeinschaft nach Schema F. Es wird nicht einmal hinterfragt, zu was das dient, sich zu zweit einzuzementieren.

                                            Das freut doch keinen wirklich und außerdem, es ist krankmachend, das Dahinsumpfen ohne neue Impulse. Für mich ist das Bequemlichkeit und falsches Sicherheitsdenken, lieben wie die Großeltern es machten, nur ja nicht rütteln am Gesetz, das die mal aufgestellt haben.

                                            Bona, pass auf, es geht nicht darum, dass du bei irgendwen um Erlaubnis bitten musst.
                                            Fange nicht die Gespräche an, als würdest du ein Kind sein, mit Weinen und so, oder "Hinundherwetzen mit dem Po", zaghaft vortragen, nett betteln, lang rechtfertigen etc..ja nicht das Falsche sagen, mit Vorsicht formulieren..das bedingt, dass du dann auf Granit stößt.
                                            Du überträgst nämlich dann die Verantwortung auf ihn und die wird er zurückweisen.

                                            Überlege mal, wer du bist, wer er ist. Er ist dein Freund, ihr seid alle zwei mündig und habt noch viel vor. Sag kurz und knapp, lieber Norbert, ab Montag geh ich mal an, was ich immer schon wollte, es bisher aufgeschoben habe... punkt. Das ist erwachsen reagiert. Du schreibst hier, hilfe, was tu ich, wenn ich die briefe net richtig schreib...???

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                                            • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                              Hallo Bona,
                                              zunächst vielen Dank für Deinen Beitrag in meinem Thread. Ich werde dazu ggf. in den nächsten Tagen noch etwas schreiben. Aber nun zu Deinen Fragen.
                                              Nun ich selbst kann gut mit Kritik umgehen, was allerdings den Nachteil mit sich bringt, dass ich zu wenig Gespür dafür habe, dass Kritik für viele andere Menschen sehr unangenehm sein kann. Somit bin ich diesbezüglich nicht repräsentativ.
                                              Aber das Gefühl "hilflos, nicht wissend was jetzt von Dir erwartet wird" trifft es. Das war (und teilweise ist) das größte Problem für den Partner in solch einem Fall. Du schreibst:
                                              "… Ich könnte es Dir nicht mal sagen, was ich jetzt von Dir erwarte. Wie könnte ich Dir das schildern, was gerade in mir vorgeht (wenn Du es nachvollziehen kannst)…."
                                              Ja, genauso empfinde ich, geht es meiner Frau auch.
                                              So wie ich es jetzt sehe, und es mag sein, ich täusche mich, wünscht sie sich unbewußt mehr als begehrenswerte Frau gesehen, umworben, beachtet, geschätzt und auf Händen getragen zu werden. Sie erwartet einen Art "Alpha-Mann", der dominant ist, ihr keine Entscheidungen abverlangt, den sie sich einfach hingeben kann. Ich glaube sie möchte noch einmal erleben, wie es war, als sie 20 war. Dazu braucht es nicht den absolut toll aussehenden "Traummann". Er muss nur die männlichen Eigenschaften aufweisen, die sie vermisst. Sie will keinen besten Freund, keine Stabilität, sie will es "noch einmal wissen, noch einmal richtig Frau sein". Dafür ist sie bereit alles, alles alles, hinzuschmeißen. Das Gefühl ist übermächtig.
                                              Und ja, genau das ist der Schwachpunkt einer langjährigen Beziehung, man sieht und behandelt sich nicht mehr als sexuell begehrenswerteste Wesen. Der Mann wird zum "Weichei", er wirbt nicht mehr, er zeigt nicht mehr, dass er sie begehrt, verhält sich nicht mehr wie ein "Mann" und verliert damit seine eigene sexuelle Attraktivität. Ich denke, dass ist des Pudels Kern.
                                              Wenn er Dich wirklich liebt, wird er versuchen Dich zu verstehen und sich bemühen, Deinen Bedürfnissen besser gerecht zu werden. Damit meine ich nicht, dass er etwas schauspielert, sondern dass er in seinen Eigenschaften wieder ähnlich dem wird, was er einmal war, als ihr euch verliebt habt. Das gilt im Übrigen auch umgekehrt.
                                              Ich selbst hätte mir gewünscht, dass mir meine Frau sagt, dass etwas nicht passt, selbst wenn sie es nicht genau beschreiben kann. Das ist aber offensichtlich für Frauen in dieser Situation sehr schwer. Es ist schon irgendwie eine verrückte Laune der Natur, dass zwei Menschen, die sich einmal sehr geliebt haben, daran scheitern, dass sie sich über ein Problem der Gefühle nicht austauschen können.

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                                              • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?

                                                Norway...

                                                Du bist nicht (nur) wegen einer Partnerschaft am Leben. Die kann Hilfestellung sein, Unterstützung, im optimalem Fall ein Platz, von dem man überall hin starten und wieder zurückkehren kann.
                                                Deine Frau ist kein Gemüse, das man erntet und dann einweckt im Glas und zu sich ins Regal stellt, als seinen Vorrat.
                                                Ihr Potential ist nicht nur für die Zweisamkeit gedacht. Auch wenn es schmerzt, sie ist wer, der niemandem gehört, nur sich. Ist es nicht unfair, dieses Wesen anzuklagen, wenn es sich wo hin sehnt, wo es AUCH sein möchte?
                                                Lieber Norway, liebe sie und dich gleich viel. Es kann doch nicht sein, dass deine Lebensfreude ausschließlich kommt und geht durch sie. Was denkst du wär, wenn sie einen Unfall hätte und für immer weg wär?
                                                Das relavitiert wieder die Tragik deiner Sorgen, oder? Dann müsstest du auch zurückkehren wieder in eine andere Form von Dasein, was garantiert auch gut ist.

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                                                • Re: Midlife-Crisis? Wie gehe ich damit um?


                                                  schade, ich hatte gedacht es merkt keiner
                                                  Bona schalte immer wieder gleich auf Gladiator Modus um.

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