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IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

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  • IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

    Guten Tag,
    mich hoffe ich kann mich etwas kurz halten. Mein Freund und ich sind im Juni 9 Jahre zusammen und wollen Ende des Jahres heiraten. Ich liebe ihn sehr und es gab bei uns (sind jung zusammen gekommen) in den Jahren viele Hochs und Tiefs aber wir haben alles gemeinsam geschafft. Seine Familie ist ein ziemliches Chaos, eine schöne Kindheit hatte er nicht und der Vater ist Alkoholiker...
    Mir ist das früher nie so aufgefallen, aber man wird ja älter und ich finde er trinkt zu viel...wir geraten immer aneinander wenn er was getrunken hat und das geht immer so aus das ich von ihm sehr enttäuscht bin und weine, weil er aggressiv ist und mir unschöne Sachen an den Kopf wirft. Vor 2 Jahren wurde er handgreiflich...er hat mich nicht geschlagen aber sehr fest angepackt (durch den Alkohol fühlte es sich für ihn nicht so fest an), so dass ich Blutergüsse hatte....
    Das war ihn alles sehr sehr peinlich und hat sich tausendfach entschuldigt und hat sich auch im Zusammenhang mit Alkohol gebessert. Er trinkt nichts mehr Hartes und bleibt bei einer Sorte (z.b nur Wein) wenn wir ausgehen.
    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass er nicht weiß wie er mit Alkohol umzugehen hat. Er trinkt oft 1-3 Feierabend-Bier und würde, wenn ich nicht da bin noch mehr trinken. Er weiß nicht wo seine Grenzen sind. Er selbst sagt, dass er durch Alkohol lockerer wird, er entspannt ist und er die Probleme vergisst. Wenn ich was dazu sage, dann meint er es wäre Wochenende und da hätte er wenigstens mal Zeit für sich und das könne ich ihm nicht nehmen....wir haben schon zig Male darüber gesprochen, dass es nicht so funktioniert, weil wenn er was trinkt wenn wir weg gehen ist es immer so viel dass es später Probleme gibt. Aber ich denke auch, dass die Probleme auch wegen mir da sind. Ich reagiere seid dem Zwischenfall halt sehr sensibel auf das Thema und er merkt das und es stört ihn sehr.
    Wenn wir reden sind wir uns nie einig, er denk immer das ich übertreibe. Es ist wirklich nicht so das er jedes Wochenende betrunken hat! Wirklich nicht, aber unter der Woche und am Wochenende gibt es Bier oder Wein. An zwei Tagen in der Woche und sonntags (meistens) nicht aber ansonsten immer...aber meistens nicht so das er betrunken ist (weil ich ja meistens dabei bin, so mein Gefühl).

    Reagiere ich da über wenn man sich ein Feierabend Bier gönnt und das 3x in 5 Tagen, er aber nicht betrunken ist?
    Ich denke darüber nach eins Paartherapie zu machen da ich das "Problem" vor der Heirat aus der Welt haben möchte. Denkt ihr es würde helfen? Oder ist sowas nicht nötig?


  • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

    Es ist ja schön, wenn Ihr Beide eine Hochzeit plant.

    Allerdings weiss ich nicht, ob Ihr noch Nachwuchs geplant habt.

    Es wäre allerdings für ein Kind keine gute Basis, einen trinkenden, jähzornigen und aggressiven Vater zu haben.

    Wenn es Dir nix ausmacht, dann ist es Dein Leben, wofür Du verantwortlich bist.

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    • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

      Hi,
      bei vielen jungen Leuten gehört der Alkohol einfach dazu und oft auch zu viel davon.
      Ich selber sehe das unter bestimmten Konstellationen nicht unbedingt problematisch, solange Alkohol kein Muss ist.
      Die Frage ist aber immer wo endet der Genuss und ab wann beginnt die Sucht und da dies nicht pauschal zu beantworten ist rutschen halt auch viele vom Partygenuss in den unkontrollierten Suff.

      Dein Freund scheint an dem Punkt wo sich entscheidet ob er den Absprung schafft, oder nicht.
      Er scheint sein Level schon zu brauchen, das ist für ihn besonders gefährlich da er sicher auch eine Suchtpersönlichkeit hat und eben nicht mehr alleine aus Genuss trinkt sondern wegen der Veränderungen die der Alkohol bei ihm bewirkt, in solchen Fällen sehe ich das dann schon als ziemlich problematisch an.

      Es ist ja nichts gegen hin und wieder Alkohol einzuwenden, auch nicht wenn es mal zu viel ist, aber wer regelmäßig trinkt bei dem ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Sucht bemerkbar macht.
      Die Begründungen deines Freundes für den Alk zeigen zumindest eine gewisse psychische Abhängigkeit, die meiner Meinung nach auch das Hauptproblem bei einer Sucht ist.

      Mach ihm doch mal den Vorschlag in der Fastenzeit komplett auf Alkohol zu verzichten, hat er damit Probleme ist eine Sucht wahrscheinlich und hat er keine dann frage ihn hinterher warum es nicht immer so sein kann.

      Da er unter Alk auch schon auffällig wurde, würde ich ihn nicht heiraten solange er den Konsum nicht beständig auf einem sehr geringen Level halten kann, ohne das es ihm etwas ausmacht.
      Damit meine ich gelegentliches trinken, maximal einmal die Woche und am besten nur alle paar Wochen mal.
      Er sollte also erst einmal einen vernünftigen Umgang mit dem Alk finden, bevor er als vernünftiger Ehemann durchgehen kann.

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      • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

        Da es auch die sogenannten Quartals-Säufer gibt, besagen Trinkpausen überhaupt nichts. Zwischen Abstinenz und Trinkpause ist ein gewaltiger Unterschied.

        Auch Quartals-Säufer enden als Penner, wenn sie die Kurve nicht kriegen.

        Eine hinterlistige, schleichende Krankheit.




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        • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

          An zwei Tagen in der Woche und sonntags (meistens) nicht
          Ich denke eine Trinkpause würde in dem Fall schon was aussagen, denn Quartalssäufer Trinken nicht mindestens vier mal die Woche.

          Das Problem ist, dein Freund ist in jedem Fall gefährdet und spielt mit dem Feuer, solange er keinen dauerhaft guten Umgang mit Alkohol findet, solange wirst du dir nie sicher sein können ob er abstürzt oder nicht und da dies ein langwieriger Prozess ist, schleicht sich das ein ohne richtig bemerkt zu werden.
          Ich könnte mir in dem Fall aber auch einen Spiegeltrinker vorstellen, was erklären würde das er in deinem Beisein aufs "Saufen" verzichten kann, aber eben nicht auf sein Level.
          Alkoholismus ist meiner Meinung nach so vielschichtig das man gar nicht hundert pro beurteilen kann welchen Status dein Freund gerade hat und ob er wirklich ein dauerhaftes Alkoholproblem haben wird, oder sich das mit steigende Reife legen würde.

          An seinem Hintergrund gemessen, Vater Alkoholiker und den Begründungen für den Konsum, die ja nichts weiter Aussagen als dass er trinken muss wenn er lockerer sein möchte und das möchte man doch immer und da er auch schon ziemlich mies wurde, ganz ehrlich, ich würde ihn so nicht heiraten, sondern erst wenn ich ganz sicher wäre das es kein Problem gibt.

          Wenn es dann noch Streit wegen Alkohol gibt, weil er sich einschränken soll, dann würde ich auf keinen Fall ein Datum für die Hochzeit festsetzen.
          Ich denke ob er ein größeres Problem hat kannst du am besten beurteilen, z.B. durch überzogene Reaktionen seinerseits bei dem Thema, ohne das er angegriffen wurde und wie sehr es ihn schmerzt mal nichts zu trinken.
          Die Umstände hören sich jedenfalls nicht gut an, ich denke aber das es noch Zeit ist das der Verstand bei ihm siegen kann, eben weil Kontrolle möglich ist und wenn er weiß was er verlieren könnte.

          Oft zeigt sich wer von der Partygeneration auf der Strecke bleibt, wenn die Anforderungen im Beruf steigen, wenn eine Familie gegründet wird und wenn dann das Trinken immer noch wichtiger ist als der Wecker am Morgen, oder als die Partner die sich sorgen.
          Wenn Sorgen als Angriff der Selbstbestimmung gesehen werden und die Angst kein täglich Bier mehr im Kühlschrank haben zu dürfen die Angst vor einer Trennung übersteigen.

          Wenn das so ist, dann solltest du Konsequenzen ziehen und sicher wäre es für dich das Beste ihn vor die Wahl zu stellen, der Alk (Wenn dann nur noch zu besonderen Anlässen, was aber nicht durchzuhalten ist wenn er schon in der Sucht steckt) oder du.

          Das er sich über die letzten zwei Jahre verändert hat ist auch sehr bedenklich und es wird ohne die nötige Konsequenz deinerseits sicher nicht besser werden.
          Also frage dich weniger was er tun könnte, sondern was du von einer Beziehung erwartest und ob das umsetzbar ist solange du nichts an deinem eigenen Verhalten ihm gegenüber änderst, auch wenn das dann räumlichen Abstand bedeuten würde.
          Denk darüber nach, ohne das die Hochzeit dabei eine Rolle spielt, das sollte sie erst wenn du dir sicher bist und das bist du dir nicht.
          Ich fürchte mit einer Hochzeit könntest du dir ganz arg die Finger verbrennen.

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          • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

            Um mal ganz ehrlich zu sein. Eine Sucht wird immer stärker sein als die Liebe zu einem anderen Menschen. Auch in der abstinenten Phase.

            Sie werden praktisch zur Abstinenz gezwungen, weil es keinen anderen Weg gibt, als das Ganze zum Stillstand zu bringen.

            Mir hat mal ein Leiter von einer psychologischen Gruppe gesagt, dass ein Suchtkranker zwar trocken sein kann. Aber ohne Langzeittherapie wird er seine Defekte nicht los und keine zufriedene Lebensqualität erreichen.. Sie machen nur Entzug und meinen dann, alles sei in Butter.

            Es sind doch gerade mal 2 %, die es länger als 25 Jahre geschafft haben.

            Aber jeder muss seinen Weg finden. Ich kenne genügend, die es nicht geschafft haben.



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            • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

              "Er trinkt oft 1-3 Feierabend-Bier und würde, wenn ich nicht da bin noch mehr trinken. Er weiß nicht wo seine Grenzen sind. Er selbst sagt, dass er durch Alkohol lockerer wird, er entspannt ist und er die Probleme vergisst."

              Das Ganze hat drei Aspekte:

              1. Der tägliche Alkohol in kleinen Mengen.

              2. Die gesuchte Wirkung durch den Alkohol.

              3. Die Verhaltensänderung bei höherem Spiegel.

              Zu 1. Durch den besonderen Abbau, Zerlegung von C2 H5 OH in einzelne Bestandteile entsteht auch ein Abbauprodukt, das Acetaldehyd, das sehr toxisch für den menschlichen Organismus ist - und zwar für alle (!) Organsysteme.

              Ein gesunder Mann von etwa 80 kg Körpergewicht verkraftet deshalb nur etwa 60 Gramm Absolutalkohol täglich, dann tritt die Organschädigung ein. Umrechnung ist ganz einfach (bei 3 Bier liegt er schon mit 25 Gramm darüber).


              Zu 2. Wenn eine angenehm empfundene Wirkung regelrecht gesucht/erwartet also gebraucht wird, kann man das schon eine psychische Abhängigkeit nennen.

              zu 3. Hier wird das Umfeld - besonders der Partner, später auch die Kinder - belastet.

              Fazit:

              Seine Uneinsichtigkeit stützt übrigens auch die These einer Abhängigkeit. Sie ist sogar eine sogenanntes Leitsymptom.

              Sie sollten keineswegs heiraten, bis das Problem nicht geklärt ist.
              Wenn er angetrunken ist, empfiehlt man in Therapiekreisen eine sachliche Distanz, keinerlei Zärtlichkeitsversuche zulassen, entfernen bei Aggression in jeder Form.

              Es muss eine Konsequenz erkennbar werden, was passiert, wenn ertrinkt.

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              • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                Ich würde schon daran scheitern, mit dem Jähzorn und der Cholerik eines Menschen umgehen zu müssen.

                Für mich ist das ein Ausdruck von Gewalt.

                Wenn er Dir schon im angetrunkenen Zustand Blutergüsse zufügt, wie wird es erst sein, wenn er mal einen Vollrausch hat.

                Der Alkohol bricht eine jegliche Hemmschwelle. Bei den meisten straffällig gewordenen Menschen waren Alkohol und Drogen im Spiel.

                Das Fatale ist die Selbstüberschätzung eines Co-Abhängigen, der meint, den Süchtigen retten zu können.

                Wer hier ausharrt und nicht loslassen kann, ist selbst krank und hat ein hohes Potential an Selbstzerstörung.

                Ein gesunder Mensch wäre schon längst weg. Das ist die Realität.

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                • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                  Es ist mein eigenes Problem, wenn ich mich in zerstörerische Abhängigkeiten begebe und drin ausharre bis zum bitteren Ende. Dadurch unterdrücke ich meine Lebensqualität und begebe mich auf einen gefährlichen Pfad

                  Meist ist das Tragische darin, dass ich die Gefahr selbst nicht erkenne und auch gar nicht will, wenn der Fahrstuhl nach unten geht.

                  Ich kriege mein eigenes Leben nicht in den Griff und fixiere mich auf Andere und spiele mich als Retter und Therapeut auf. Dort erhoffe ich mir Liebe und Zuwendung, wozu der Andere überhaupt nicht in der Lage ist.

                  Die Suche an der falschen Stelle.

                  Schade um die vielen Jahre, die man dadurch an eigener Entwicklung verliert gschwiegen von dem Leid und er Demütigungen, die man sich abholt..

                  Ist auch ein Ausdruck von niedrigem Selbstwert und mangelnder Selbstliebe. Keinerlei Achtung und Wertschätzung mir selbst gegenüber.

                  ich gehöre auch zu denjenigen, welche es knüppeldick brauchen, um loslassen zu können.

                  Manchmal schickt mir das Leben eine körperliche Krankheit, um endlich wachzuwerden und auf mich selbst zu fixieren.

                  Wenn es einem zu gut geht, dann sucht man sich unbewusst Situtationen, womit man sich so richtig bestrafen kann. Einen Marterpfahl.

                  Mich fragte mal jemand: Warum bestrafst Du Dich so ???

                  Heute weiß ich, wie er es meinte.





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                  • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                    Wenn ich meine eigene Person durchleuchte, gibt es die Parallelen Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit.

                    Der eine säuft, um sich wegzudrücken. Damit er sich mit seiner eigenen Person und dem was im Aussen ansteht, nicht auseinandersetzen muss.

                    Der Andere säuft passiv mit und zwar durch zwanghafte Fixierung auf diesen Menschen, um sich selbst und das was ist, nicht spüren zu müssen. Eine Flucht vor dem Innenleben.

                    Es gibt jede Menge Zwänge, um sich wegzudrücken und um sich aus dem Alltag zu flüchten.

                    Keine Verantwortung für sich übernehmen. Dann nennt man es noch Liebe. Liebe hat mit Zwanghaftigkeit und Fixierung weiss Gott nichts zu tun.

                    Die Flucht vor sich selbst !

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                    • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                      Danke für eure Antworten.
                      Also 1-2 Dinge möchte mich noch dazu sagen.
                      Als er mich vor zwei Jahren fest angepackt hat und mir körperlich weh getan hat war er sehr betrunken und hat mich falsch verstanden als ich ihm etwas gesagt habe. Er war nicht angetrunken, sondern richtig voll! Diesen Zustand erlebe ich bei ihm nicht oft. Ich erlebe auch nicht oft, soll heißen nicht jedes Wochenende, dass er durch Alkohol aggressiv wird und eben ein anderer Mensch ist (Ja ich finde Alkohol macht aus ihm einen anderen Menschen). Jedoch würde ich nicht wissen wie es ist, wenn wir jedes Wochenende weg gehen würden auf Partys etc.
                      Es ist eher der Konsum Drumherum. Er bekommt das irgendwie nicht richtig mit, seine Arbeitskollegen trinken ebenso so viel wenn nicht noch viel mehr und davon schaut er sich das, so hab ich das Gefühl, etwas ab. Er verweist nämlich, wenn wir darüber diskutieren, manchmal darauf.
                      Und ja, er kann über einen längeren Zeitraum nichts trinken. Er hat es voriges Jahr ab Ende Februar bis Ostern ohne Probleme geschafft. Wir gehen aber auch dann in der Zeit nicht auf Partys o.Ä. (Natürlich mal ins Kino oder so aber wenn jemand irgendwas feiert sagt er lieber ab....)
                      Momentan sagt er mir auch oft, das er den Geschmack von Bier einfach liebt...das sonst nichts dabei sei wenn er mir anmerkt, dass ich mir Sorgen mache. Oder er trinkt ein Bier weil er nicht schlafen kann, damit er müde wird (bei mehreren wird er jedoch wacher. Und ja er hat durch Schichtarbeit ein Schlafproblem).
                      Er hat dazu einen alkoholkranken Cousin (seine Familie ist leider sehr zerrüttet) der eigentlich von morgens bis abends Bier trinkt...er mag ihn nicht, gerade deswegen und sagt zu mir wie man nur schon morgens zur Flasche greifen kann. Das ist für ihn ein Alkoholiker.

                      Ich lese oft, dass man von solchen Menschen, wie es mein Freund ist, Abstand halten soll, ihn verlassen soll. Ich persönlich glaube, sowas macht es noch schlimmer aber egal....
                      Ich möchte ihm doch helfen! Ich weiß jetzt, dass er ein Problem hat....sollte er mitbekommen, das ich ich so nicht heiraten möchte unter diesen Umständen wird er auch alles nötige tun um das zu verhindern. Wenn er sich nur mal dem Ausmaß bewusst wird...
                      Aber was wäre den in meiner Situation angebracht? Therapie nur für ihn wegen des Alkohols? Paartherapie? Anonyme Alkoholiker? Psychologe?

                      Wegrennen, auch wenn das für mich die beste Lösung wäre, kommt für mich nicht in Frage. Ich möchte ihm helfen.

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                      • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                        BEISPIEL:

                        Ein Alki brüstete sich gegenüber einem Freund und sagte:

                        "Bei mir schreit sie immer, wenn sie einen Orgasmus kriegt".

                        Darauf antwortete der Freund:

                        "Frauen schreien immer, wenn sie einen Orgasmus kriegen. Selbst wenn sie sich einen Dildo einführen, schreien sie."

                        Er meinte doch tatsächlich, dass er ein Wunder vollbringe. Derweil ist das Alltag.

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                        • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?





                          "Die Umstände hören sich jedenfalls nicht gut an, ich denke aber das es noch Zeit ist das der Verstand bei ihm siegen kann, eben weil Kontrolle möglich ist und wenn er weiß was er verlieren könnte."

                          Genau das dachte ich mir auch. Aber was sollte er denn genau in Angriff nehmen? Ohne professionelle Hilfe denke ich, wird es nicht "richtig" funktionieren. Aber was macht man da genau?

                          "Wenn Sorgen als Angriff der Selbstbestimmung gesehen werden und die Angst kein täglich Bier mehr im Kühlschrank haben zu dürfen die Angst vor einer Trennung übersteigen."

                          Dem ist auch nicht so. Wenn er Lust auf ein Bier hat und nichts da ist, ist es ärgerlich für ihn, aber es artet nicht aus oder sonstiges...also nicht das er jetzt eingeschnappt ist oder aggressiv wird weil kein Alkohol da ist....

                          "Das er sich über die letzten zwei Jahre verändert hat ist auch sehr bedenklich und es wird ohne die nötige Konsequenz deinerseits sicher nicht besser werden."

                          Es hat sich verbessert! Er achtet darauf nicht mehr allzu viel zu trinken und nichts mehr Hartes (starker Alkohol)

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                          • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                            Rotkäppchen, ein gesunder Mensch macht sich über sein Trinkverhalten überhaupt keine Gedanken. Somit braucht er es auch nicht zu kontrollieren und zu versuchen, es in den Griff zu bekamen.

                            Eine Sucht kann man mit dem Verstand nicht steuern, weil es sich um einen Trink-Zwang handelt.

                            Insbesondere dann, wenn sich schon ein Kontrollverlust eingeschlichen hat und das tut er, weil er die Menge nicht mehr kontrollieren und steuern kann.

                            Die Sucht ist nur eine Folgeerscheinungen von einem defekten Innenleben, dass man so in den Griff bekommen möchte.

                            Wenn sich einmal ein Kontroll-Verlust und Filmrisse eingeschlichen haben, dann kann er nie wieder normal trinken.

                            Das heisst: Therapie machen und ein Leben lang Säfte trinken. Ich kann mir vorstellen, dass er auch durch einen cholerischen Anfall in einen Trockenrausch fallen kann, der dann mit Alk versucht wird, in den Griff zu bekommen.

                            An Deiner Stelle täte ich ihn loslassen, damit er seinen eigenen Weg finden kann. Ein Mensch, der so krank ist, kann nicht beziehungsfähig sein. Er hat zu sich selbst keinerlei Beziehung und erst recht nicht zum Anderen.

                            Er flüchtet sich halt aus dem Leben in den Rausch, weil er es nicht meistern kann.

                            Das kannst Du für ihn nicht erledigen.






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                            • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                              Kannst ihm ja mal sagen, dass Du bei ihm ein Alkohol-Problem siehst und er könne sich bei den Anonyme Alkoholiker usw. Hilfe holen, was den Trinkzwang betrifft. Dieser Wunsch muss aber aus ihm selbst kommen.

                              Die allermeisten, welche ich kenne, haben alle zusätzlich Langzeittherapien und ambulante Therapien gebraucht.

                              Sie sind dadurch in ihrer Entwicklung wesentlich weiter gekommen als diejenigen, welche den Alkohol als ihr alleiniges Problem betrachtet haben.

                              Falscher Stolz, Hochmut und mangelnde Einsicht haben sie daran gehindert, Schwäche zuzugeben und sich an einen Therapeuten zu wenden.

                              Ihre Arroganz hat sie so richtig mit der Nase in den Dreck gedrückt, weil sie nicht einsichtig waren. Manche haben sich erschossen. Sie sahen das Problem nur in der Flasche und nicht in ihrer Seele.

                              Aber jetzt ist gut.

                              Es ist alles gesagt, Rotkäppchen und Du weisst, auf was Du Dich einlässt.


                              Kommentar


                              • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?


                                Aber was sollte er denn genau in Angriff nehmen? Ohne professionelle Hilfe denke ich, wird es nicht "richtig" funktionieren. Aber was macht man da genau?

                                "Wenn Sorgen als Angriff der Selbstbestimmung gesehen werden und die Angst kein täglich Bier mehr im Kühlschrank haben zu dürfen die Angst vor einer Trennung übersteigen."
                                Er selber muss zu einem Umgang mit dem Alkohol finden den man haben sollte, als Genussmittel..
                                D.h., wenn man mal weg geht, Party macht, aber nicht als schlafförderndes Mittel, oder damit er sich besser fühlt.

                                Ich selber sehe das nicht so schwarz weil ich viele Menschen mit einem ausufernden trink verhalten kenne/kannte und bei einigen hat sich das relativiert, durch neue Lebensabschnitte, der neue Lebensabschnitt ist allerdings bei deinem Freund schon lange eingetreten.
                                Natürlich bleiben auch immer welche auf der Strecke, die den Absprung nicht schaffen, den Alkohol mit in ihren Alltag einbauen.

                                Was er tun sollte würde sich danach richten wo sein Problem liegt und vor allem was er tun will.
                                Ich würde den Alkohol erst einmal aus der gemeinsamen Wohnung verbannen und Alkohol gibts nur noch bei entsprechenden Anlässen.
                                Wenn er dann plötzlich öfter mal feiern gehen will, dann wäre das auch ein Indiz das er nicht ohne kann.

                                Es gibt viele Hilfs und Beratungsmöglichkeiten, die Frage ist nur ob er selber dafür eine Notwendigkeit sehen würde.
                                Das bezweifle ich und damit wäre es auch sinnlos.
                                Aber wenn er ohne kann und auch kein Problem damit hat darauf angesprochen zu werden, dann dürfte es für ihn auch kein Thema sein zuhause keinen Alkohol zu trinken.
                                So kannst du erst einmal schauen wie sich das entwickelt und ob er auch ohne kann, oder sich außerhalb sein Bierchen genehmigt, sich diese Ausflüge dann auch steigern.

                                Es gibt mittlerweile auch gute Alkoholfreie, auf den Geschmack müsste er also nicht verzichten.
                                Es ist nur so das alkoholfrei nicht schmeckt, wenn denn doch der Alkohol das ist was ein Bier aus macht, da dieser Effekt vollkommen weg fällt.

                                Wichtig wäre halt die Einsicht das Alkohol kein Schlafmittel ist und das Problem nur verschlimmert, genauso wenig wie er ein Beruhigungsmittel oder ein Mittel fürs Selbstbewusstsein ist, diese Einsicht kann man aber nur haben wenn keine Sucht vorliegt, da es sonst eh nur Ausreden sind.

                                Das dein Freund seinen Cousin abwertend sieht weil der schon früh trinkt sagt nichts über den eigenen Status aus, fast jeder der viel Alkohol trinkt sucht sich jemanden der noch mehr trinkt, um sich selber aufwerten zu können.
                                Die schweren Alkis treffen sich nicht nur am Kiosk weil sie gerne in Gesellschaft sind, sondern weil da auch immer welche sind die schon weiter unten sind und dabei helfen die Illusion es selber im Griff zu haben aufrecht zu erhalten.
                                Ich trink nicht morgens, ich bin nie vollkommen besinnungslos, ich sehe nicht so fertig aus.....
                                Das sind Strategien um weiter trinken zu können, indem man sich als nicht so krass wie die anderen definiert und damit muss man sich noch nicht mit einer Sucht auseinandersetzen.

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                                • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                                  Genau wie Tired schreibt, so ist es. "Ich trinke ja nicht morgens". Noch nicht. Das ist eine Rechtfertigung seiner Selbstlüge gegenüber. Eine ein Tabletten-Problem.. Ich habe noch nie im Leben Schnaps getrunken. Sah meine Mutter morgens an der Cognac Flasche. Mich ekelte der Alk. Doch ich hatte ein Tabletten

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                                  • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                                    Tired
                                    Er kann ja aufhören zu trinken, ich habe ja selbst schon mit erlebt das er Monate nichts trinkt. Und er brauch es auch nicht...den Alkohol. Das ist mein Empfinden und das sagt er auch. Es ist nur so, dass wenn er anfängt zu trinken er damit nicht mehr aufhören kann. Zu Hause, wenn er da Bier trinkt, trinkt er seine ca. 3 Bier und gut ist.
                                    Wir haben aber auch darüber gesprochen, dass es halt wirklich zu Hause nicht mehr sein sollen....anfangs dachte ich, das klappt niemals, da es früher halt wesentlich schlimmer war. Aber er hat sich an unsere Abmachung gehalten und schafft/macht das auch...
                                    und auf Partys kann er es anscheinend nicht steuern, trinkt, meine Meinung nach, immer zu viel.

                                    Ja Tired du hast vollkommen recht. Bei uns war das früher auch so, man hat halt viel getrunken und nun wird man ja auch älter und die Lebensumstände ändern sich. Das Problem bei uns ist aber, dass der Freundeskreis in den ca. 11 Jahren sich nicht geändert hat! Jeder steht noch auf dem selben Level nur mein Freund eben nicht....
                                    Würddn seine Freunde alle nicht mehr so stark zu Alkohol greifen, dann würde sich das bei ihm auch ändern. Ebenso mit seinen Arbeitskollegen, die trinken alle täglich nach der arbeit ihren Schnaps auf dem Parkplatz (wenn es dann Feierabend ist stehen die alle noch zusammen). Da steht er manchmal dabei...dann holt er sich aber ein Bier um wenigstens dazu zu gehören. Das ist normal bei denen und mein Freund denkt, wenn ich dabei ein Bier trinke bin ich ja noch der normalste. Das hat sich dadurch bei ihm eingebürgert....das muss so.

                                    Es ist anscheinend wirklich nur dieses locker werden dadurch, sich entspannen dadurch und seine Zeit für sich haben, sagt er. Er mag es nicht auf Partys ohne Alkohol, weil es dann langweilig ist und er denkt er wäre langweilig bzw. dann ist ihm langweilig...das es nicht so ist versteht er nicht. Bier trinkt er weil es ihm schmeckt und eben wegen oben genannten Dingen....
                                    Das er durch zu viel Alkohol aggressiv wir und vollkommen anders ist und halt eben auch insgesamt zu viel trinkt versteht er nicht, obwohl das passiert ist... Dadurch das ich so denke, vermittele ich ihm das und deswegen wäre es so, sagt er.
                                    Wie ich seine Meinung dahingehend ändern kann, also das er sich auch mit anderen Dingen entspannen kann z.b., weiß ich nicht...
                                    Ich bin da einfach ratlos....

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                                    • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                                      Rotkäppchen, würdest Du das Trinkverhalten Deines Freundes als richtig und angenehm empfinden, hättest Du diese Frage überhaupt nicht hier ins Forum eingestellt.

                                      Also stimmt doch etwas nicht.

                                      Möchtest Du Deinen Freund auf diesem schweren Weg weiterhin begleiten und heiraten, dann täte ich mal in eine Gruppe für Angehörige von Alkoholgefährdeten Menschen aufsuchen.

                                      Sie können Dir sagen, wie Du damit umgehen kannst und was Dich erwartet. Alles Gute und viel Erfolg !

                                      http://www.al-anon.de


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                                      • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                                        Wie ich seine Meinung dahingehend ändern kann, also das er sich auch mit anderen Dingen entspannen kann z.b., weiß ich nicht...
                                        Das kann er nur selber, indem er andere Dinge mehr schätzt als das Beduselt sein.

                                        Das er nicht aufhören kann mit trinken ist ein Problem das viele haben und das ist auch etwas brandgefährliches, wer vernünftig ist lässt es dann, wer nicht der nicht.
                                        Dein Freund kann es nicht lassen, sonst könnte er auch ohne neben seinen Freunden stehen, aber das er dann auch was trinken muss ist nur ein weiteres Indiz das zeigt wie gefährdet er ist.

                                        Ich glaube nicht das du ihn bekehren kannst, er wird sich nur ändern wenn ihm etwas wichtiger ist als mit der Flasche Bier dazu zu gehören.
                                        Da helfen keine Argumente und keine Drohungen, da hilft nur ein Gefühl das stärker ist als das Rudeltrinken.

                                        Das er auch ohne kann habe ich verstanden, trotzdem würde ich den Alk generell aus dem Haushalt verbannen, nicht für ein paar Wochen, sondern für immer.
                                        Es gibt keinen Grund weshalb immer Bier da sein muss, gibt es doch Ausnahmen, wie Gäste im Haus, dann kann man für diesen einen Abend was besorgen.

                                        Du kannst nur für dich überlegen, ob du in Zukunft damit leben kannst, oder ob dir das Eisen zu heiß wird.

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                                        • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                                          Vor 2 Jahren wurde er handgreiflich...er hat mich nicht geschlagen aber sehr fest angepackt (durch den Alkohol fühlte es sich für ihn nicht so fest an), so dass ich Blutergüsse hatte....
                                          Das war ihn alles sehr sehr peinlich und hat sich tausendfach entschuldigt und hat sich auch im Zusammenhang mit Alkohol gebessert. Er trinkt nichts mehr Hartes und bleibt bei einer Sorte (z.b nur Wein) wenn wir ausgehen.
                                          Eine derartige Grenzüberschreitung und Gewalt wäre für mich schon ein Grund, das Bündnis sofort zu lösen und auszusteigen.

                                          Ich hatte früher auch latente massochistische Neigungen, aber wenn mir jemand körperlich an die Wäsche gegangen wäre, da wäre der Ofen aus.

                                          Irgendwann kommt der Tag, wo er sich verschuldet und dann geht er Dir ans Geld.







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                                          • Re: IST es ein Problem oder mache ich nur eins drauß?

                                            Hallo Rotkäppchen

                                            Ich war mit einem Trinker verheiratet...

                                            Nichts ist zermürbender, trauriger, grausliger, als ständiger Streit in der Ehe.
                                            Du musst dich entscheiden, entweder erträgst du seine Saufsitten, lernst damit leben und umgehen, sie vielleicht durch kluges Auftreten von dir in den Griff zu bekommen, oder du sagst gleich nein danke.

                                            Ich habe immer geheult, gestritten, geflennt, mit ihm zig mal gebrochen, aber trotzdem bin ich geblieben. Das war der Grund, warum er nicht aufgehört hat.
                                            Einmal, lange nach der Scheidung, habe ich ihn gefragt, was geholfen hätte gegen dieses Saufen.
                                            Er hat gesagt, du bist zu wenig konsequent gewesen. Lieber hättest du mich rauswerfen sollen, statt mir immer wieder zu vergeben.

                                            Ich kann mit großer Überzeugung heute sagen, Liebe hat nicht immer damit zu tun, dass man lieb ist, oder gar freundlich, oder gar nett. Es kann mehr Liebe hinter einem fürchterlichen Krach stecken, als bei sonst was. Man kann es auch krachen lassen ohne viele Worte, oder ohne klagende Vorwürfe.

                                            Du musst das sehen, wie wenn eine Mutter merkt, dass ihr Kind fürchterlich stinkt und sich nicht wäscht. Würde da flennen helfen? Oder Kommentare?

                                            Nimm die Palette Bier und schmeiss sie weg. Entweder Bier oder ich.
                                            Entweder Gesundheit, oder Krankheit, entscheide dich.

                                            Ich gäb was drum, meine Kinder zu trösten können, weil sie so eine schwache Mutter hatten, die ihre Familie so wenig zu schützen verstand. Ich hätte meinen Ex auch beschützen müssen, eben, indem ich ihm geholfen hätte, stark gegen dieses Suchtverhalten aufzutreten. Nicht gegen ihn, gegen diese Sucht!

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