Sehr verzweifelt

[Sanja h.]

Hallo,
Ich habe seit langem ein großes Problem mit meinem Partner, wir sind seit 3 Jahren zusammen, seit einem Jahr verheiratet und haben eine gut einjährige Tochter.
Seit der Geburt unseres Kindes, geraten wir immer wieder in heftigen Streit wegen Sex. Vor der Schwangerschaft, auch währenddessen und in der ersten Zeit mit Kind, hätten wir sehr häufig Sex, fast täglich. Seit das Kind aber wacher ist und mehr Aufmerksamkeit meinerseits braucht, ist es etwas weniger geworden, in meinen Augen, immernoch sehr regelmäßig, ich denke im Schnitt 2 mal pro Woche. Es ist so, dass gerade in Phasen, in denen ich nachts tagelang zu meiner Tochter muss, mich die Müdigkeit abends so sehr einholt, dass ich einfach nur kaputt bin und keine Lust mehr habe. Mein Mann steht unter der Woche nicht auf, zudem liebt der Haushalt ebenfalls allein in meiner Hand, 2 mal pro Woche arbeite ich wieder. Ich habe meinen Mann schon oft gebeten mich mehr zu unterstützen, mir evtl auch mal eine Nacht abzunehmen, damit ich wieder fitter bin und den Kopf etwas freier habe. Dies lehnt er ab, mit der Begründung das er schließlich das Geld verdiene. Ich verzweifle langsam, weil zwischen uns keinerlei sachliche Kommunikation mehr möglich ist, er meint, ich sehe nur noch mich, nehme ihn für selbstverständlich und will mir keine Mühe geben. Das Thema ist inzwischen so gross, dass es mir wirklich jegliche Lust nimmt, ich fühle mich unter Druck gesetzt. Wie können wir raus aus diesem Teufelskreis? Soll ich einfach wieder täglich mit ihm schlafen, mich notfalls dazu zwingen? Dann ist er wieder zufrieden und der Streit hört endlich auf aber verrate ich mich damit nicht selbst? Bei wem von uns beiden stimmt da was nicht? Ist es wirklich so unnormal dass mir nicht jeden Abend der Kopf danach steht oder läuft da wirklich bei ihm was falsch? Ich weiss nicht mehr weiter.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

Soll ich einfach wieder täglich mit ihm schlafen, mich notfalls dazu zwingen?

Auf keinen Fall, das wäre der Anfang vom Ende.

Wenn du keine Lust hast, dann schlafe nicht mit ihm.
Wenn er so heiß ist, dann gibt es halt nur Sex wenn du auch Lust hast und nicht zu abgearbeitet bist.
So muss er dich automatisch etwas entlasten, um Sex zu bekommen.
Aufopfern würde ich mich nicht, nur damit er auf dem Sofa liegen kann und sich als Großverdiener mit Anspruch auf Rundumbetreuung fühlen kann.
Du hast eindeutig den aufreibenderen Job, denn der geht über 24 Std. am Tag
Er kann froh sein das es so ist, ansonsten müsste er nämlich noch mehr ran und nur weil dich niemand bezahlt, ist deine Arbeit sicher nicht weniger wert.

Das solltest du ihm klar machen, vielleicht mal ein Rollentausch am WE vorschlagen, du Sofa, er den Rest und dann mal schauen ob er sich nicht vielleicht etwas anders verhält.
Wenn seiner Meinung nach alles so einfach ist, dann dürfte das für ihn ja kein Problem sein und du hättest Abends die Muße zum Sex.
Du solltest dir die zwei Tage was schönes vornehmen, so das du nicht in Versuchung kommst ihm zu helfen.

[Nesty]

Re: Sehr verzweifelt

Hallo Sanja,

man könnte beim Lesen des Beitrages echt denken, dass dein Mann nur was zum "Vö... geln" braucht, anstatt seiner Frau, die zur Zeit einfach anderes zu tun hat, als ihm eine Billige Gespielin zu sein!!!

Mir fliegt gleich ´ne Feder aus der Mütze!!!

Sorry, aber für diese Art "Mann" ( Neandertaler, oder was ??) habe ich nicht wirklich Verständnis....

Schade, dass eine Frau sich sowas bieten lassen muss, wie Respektlos ist das denn??

Ich ( Frau mit Familie..) ) ziehe immer noch meinen Hut, wenn ich zurück denke, was eine Frau mit kleinem Kind so alles leistet!! Chapeau!!

Der Mann hat doch 2 Gesunde Hände, soll er doch sehen, wie er sich "abreagiert"...

Oder tun ihm nach der Arbeit sooo die Hände weh´, dass DAS auch nicht alleine zu schaffen ist??

Der Arme arme Mann.....( Vorsicht, Sarkasmus!)

Ja ja... er geht Arbeiten, bringt Geld mit nach Hause... er ist ja so ein toller......

Und Du ??

Machst den Haushalt, Kochst, Putzt, wäscht SEINE Wäsche, kümmerst dich um "Mäuschen", rennst und tust... UND schlägst dir die Nächste um die Ohren...

" Das bisschen Haushalt... la la la..." ( Gibt´s ja ein Lied von...)

Ich hoffe echt, du hast ein wenig Selbstbewusstsein, um den Kerl mal die Meinung zu sagen, oder wenigstens einen Beistand, der sowas mal macht, ihm so richtig den "Kopf Wäscht"!!!

Du solltest dich nicht als "Billige Haushaltshilfe mit Mutter-Qualitäten" verkaufen!!

Und SEX mit ihm, wenn DU nicht willst??? Auf GAR KEINEN Fall!!!!!

DEINE Leistung kann dein Mann gar nicht Bezahlen!!!

Schade, er scheint dich weder verdient zu haben, noch weiß er was für eine tolle Frau er hat!!!

Was für ein Trottel... Sorry...

LG, Nesty

[dr.riecke]

Re: Sehr verzweifelt

"Und Sex mit ihm, wenn DU nicht willst??? Auf GAR KEINEN Fall!!!!! "
Hallo Sanja,
Nesty hat es treffend formuliert, und ich möchte dem ausdrücklich zustimmen.
Aber, man kann das nicht völlig verallgemeinern.
Beispiel: Ich habe mal ein junges Paar beraten, das in ganz ähnlicher Situation war. Der Mann fand es gegen die Natur, dass er von mehrmals Sex am Tag (auch seine Frau fand diese Aktivität völlig in Ordnung) auf Null reduziert werden sollte.
Da ihm immer ausschließlich SB nicht mehr genügte, beschloss die Frau den Part manuell zu übernehmen.
Das „half“ vorübergehend, doch sie machte das sehr distanziert-mechanisch und empfand allmählich einen sich steigernden Widerwillen bei ihrem Tun.
Bei seiner Ejakulation stellte sich schließlich regelrechter Ekel ein, obwohl sie früher in ihrem sehr befriedigenden sexuellen Miteinander sein Ejakulat sogar geschluckt hatte.
Das machte sie ziemlich ratlos.
Er hingegen sehnte sich nach direktem körperlichen Kontakt mit dem sehr anziehenden Körper seiner Frau.

In dieser Situation kam das Paar zur Beratung.

[dr.riecke]

Re: Sehr verzweifelt

Fortsetzung:

Ich empfahl dem Paar, die jetzige Modalität sofort zu lassen und ihr, eine Art Ritual zu installieren, das aus dem erotisch-sexuellen Bereich ausgegliedert würde.

Konkret sollte sie abends im Bett ihrem Mann ihr Hinterteil entgegen recken, damit er sich „einfädeln und abreagieren“ kann. Dabei sollte sie sich klar machen, dass das zwar eine Geste des Entgegenkommens ist, aber nichts mit ihrer Sexualität zu tun hätte.
Also ein Vorgang, der ganz allein im Kopf stattfindet.
Die sehr intelligente Frau war zwar anfangs skeptisch, begriff aber dann, das diese Vorgehensweise für die Beziehung sehr förderlich wäre, denn der eigentliche Wandlungsprozess würde sich bei ihm abspielen.
So geschah es dann auch.
Er war eine Zeitlang hoch zufrieden, dass er wieder „richtigen Sex“ haben konnte.
Ihr machte das Entgegenkommen nichts aus, sie konnte den Mechanismus für sich von Sex abkoppeln, der Ekel war verschwunden und fast einer Art Schmunzeln gewichen, wie ihr Mann sich auch „sonst“ wieder benahm, zufrieden und – in seinen Grenzen – hilfsbereit wurde.
Dann trat der eigentlich Sinn der Übung ein: Ihrem Mann wurde allmählich klar, dass nur er Sex hatte und sie sich ihm zuliebe praktisch zur Verfügung stellte. Nun sehnte er sich wieder nach lustvollem gemeinsamen Sex wie früher und fragte sie, wie sie gemeinsam dahin kommen könnten.
Das war nun recht einfach, denn er begriff nun endlich den Zusammenhang zwischen seiner Haltung und ihrer Lust und hörte endlich ihrer Argumentation zu, die er vor dem Experiment verärgert gar nicht zugelassen hatte.

[golem]

Re: Sehr verzweifelt

I

Konkret sollte sie abends im Bett ihrem Mann ihr Hinterteil entgegen recken, damit er sich „einfädeln und abreagieren“ kann. Dabei sollte sie sich klar machen, dass das zwar eine Geste des Entgegenkommens ist, aber nichts mit ihrer Sexualität zu tun hätte.

Das ist hoffentlich nur ein Faschingsscherz!

Wollen sie damit etwa behaupten, daß Sex in der Doggy-Stellung die Patenlösung gegen lustlose Frauen sein soll?

Wenn eine Frau keine Lust zum Sex hat, dann kann sie auch keinenGV ausüben. Da spielt es keine Rolle, ob sie sich hinkniet, mit gespreizten Beinen auf den Rücken legt oder sonst eine Stellung einnimmt!

Als Arzt sollten Sie eigentlich wissen, daß die Vagina erst einmal von innen feucht werden muß, bevor ein Penis eindringen kann. Sie wird aber nicht feucht, wenn die Frau nicht sexuell erregt ist. Tut der Mann trotzdem das, was Sie angeblich empfohlen haben, dann empfindet die Frau allenfalls Schmerzen. Durch diese Art von aufgezwungenem GV wir allenfalls erreicht, daß sie für alle Zunkunft erst recht keine Lust zum Sex mehr haben wird.

Ehrlich gesagt, ich nehme Ihnen diese Geschichte nicht ab und ich kann mir keine empfindsame Frau vorstellen, die so Etwas mit sich machen läßt.

Ich wundere mich schon sehr, warum Ihre Äußerung nicht längst einen Aufschrei der Entrüpstung bei der Damenwelt hier ausgelöst hat.

"Ich bin der Doktor Eisenbarth und kurier die Leut auf meine Art"
Mwehr fällt mir dazu nicht ein!

PS: Jetzt fehlt nur noch, daß sie dem Paar empfohlen hätten, er möge anal eindringen, weil sie ja mangels Erregung nicht feucht wird!

g.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

Wenn eine Frau keine Lust zum Sex hat, dann kann sie auch keinenGV ausüben.

Big Grins.

Wollen wir wetten.

Aber in dem Fall geht es ja eher um eine Kopfsache, nicht um den Sex und das Ziel war auch nicht gegen lustlose Frauen zu helfen.

Meins wäre es aber auch nicht.

[Nesty]

Re: Sehr verzweifelt

Hallo,

wenn ICH keinen "Bock" habe, werde ich bestimmt keine Billig-Nutte spielen mich "Begatten" lassen wann immer ER es gerne hätte, NUR damit mein Mann sich "abreagieren" kann!!

Und sie ?? Weint, weil sich sich fast wie Vergewaltigt fühlt , oder was ??

Muss ich ihm danach auch ein Handtuch reichen?

Und ganz lieb "Danke" sagen, dass er so ein "Geiler" war??

DAS IST MEINE EHELICHE PFLICHT und SEIN RECHT????

Himmel, mir ist echt Schlecht!!!

Nesty

[dr.riecke]

Re: Sehr verzweifelt

"Wenn eine Frau keine Lust zum Sex hat, dann kann sie auch keinenGV ausüben."

Hat sie auch nicht.

Aus Sicht der Frau hatte das Ganze mit Sex nichts zu tun.

[dr.riecke]

Re: Sehr verzweifelt

"Weint, weil sich sich fast wie Vergewaltigt fühlt"

Hallo Nesty,

im o.g. Beispiel geschah nichts gegen den Willen der Frau, sie hat ihm aber körpersprachlich klar gemacht, wie egoistisch sein Vorgehen ist und so die gewünschte Verhaltensänderung erreicht. Sprachlich hatte er das trotz vieler Versuche nicht begriffen.

Wenn eine Frau zum Paartherapeuten in der bekannten Situation (s.o.) kommt und die Beziehung unbedingt aufrechterhalten möchte, dann hat man als Therapeut die Pflicht, in diesem Sinn die Gemeinsamkeiten des Paares zu ergründen und gemeinsam Wege zu finden.

Zum Glück war in dem geschilderten Fall - nach anfänglichem, verständlichen Zögern - die Partnerin bereit, auch einen vielleicht etwas ungewöhnlichen Weg zu gehen. Das setzt aber die Fähigkeit voraus, psychologische Vorgänge zu verstehen und meditativen Verfahren zumindest aufgeschlossen gegenüber zu sein. Denn, es ist eine reine Kopfsache und hat mit ihrer Sexualität nichts zu tun.

Vielleicht lesen Sie den Beitrag nochmal unter diesem Aspekt?

Beste Grüße

Dr. Riecke

[Gast]

Re: Sehr verzweifelt

hm... ich weiss nicht, "Passive Sex" als Egoistin finde ich auch sehr entspannend...& sogar ziemlich klasse! Wünsche mir sogar manchmal dabei einzuschlafen, dafür braucht man aber " Ein guter Mann, der weiss was Frauen mögen & den man schon Liebt" & der weisst was man (mal) möchte.... sonnst funktioniert das einschlafen dabei glaube ich nicht... spass macht es schon!

[Nesty]

Re: Sehr verzweifelt

Hallo Dr. Riecke,

vielen Dank für Ihre Worte..

Es mag durchaus sein, dass so eine "ungewöhnliche Maßnahme" zum "Erfolg" führt, mir bleibt das jedoch unverständlich...

Ich meinte auch nicht, dass der Frau etwas gegen ihren Willen "angetan" wird, aber OHNE Spaß und Freude an der "Sache", sich "anzubieten" , nur damit endlich "Ruhe" ist, bzw. der Mann seinen "Willen" bekommt, ist für mich nicht nachvollziehbar..
( Wie mies muss Frau sich denn fühlen, nur ihre "Vagina" zur freien "Verfügung" zu stellen??)

Ich will nicht NUR mit dem Kopf bei der Sache sein, sondern bei mir MUSS KOPF UND Herz im Einklang sein...

Sonst würde ich mich Persönlich "benutzt" fühlen (.. dann kann ich dafür auch Geld nehmen!)

Nein, keine Chance für diese Art von "Eherettung"...

Ich bin ein ausgesprochener Gefühlsmensch, der beim Sex Kopf und Herz nicht trennen kann..

Vielleicht können das andere, aber das finde ich ausgesprochen schade....

LG, Ihre Nesty

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

nur damit endlich "Ruhe" ist, bzw. der Mann seinen "Willen" bekommt, ist für mich nicht nachvollziehbar..

Ja, so gesehen wäre der Rat schon ziemlich krass.
Aber es geht ja nicht darum das er seinen Willen bekommt, sondern darum das sein Hirn in die Gänge kommt und er begreift das er seine Frau nicht wirklich hat und dann in der Lage ist das eigentliche Problem anzugehen, zu kommunizieren, was zuvor nicht möglich war.

Mit dem Wissen was am Ende dabei herauskommen soll und zu sehen das es sich auch in diese Richtung entwickelt, finde ich diese Strategie eher zum Schmunzeln, als das zum Aufregen.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

PS

sondern bei mir MUSS KOPF UND HERZ im Einklang sein...

ich würde annehmen das dir dieser Rat auch niemals zuteil geworden wäre, da für dich nicht umsetzbar und jene Frau halt einfach dafür infrage kam, was dann am Ende auch gepasst hat.

[golem]

Re: Sehr verzweifelt

Dann bleibt immer noch die Frage, wie das mit dem feucht werden gelöst wurde.

Davon abgesehen habe ich am Erfolg dieser Geschichte weiterhin meine Zweifel. Angaben über die Dauer dieses makaberen Experiments machen Sie ebenfalls nicht. Schon daß die Frau offensichtlich allein in die Beratung kam, ist doch eher ungewöhnlich.

Wie konnten Sie denn sicher sein, daß der Mann den Unterschied überhaupt bemerken würde?

Viele Männer dürfte es gar nicht interessieren, vieviel Beteiligung eine Frau am Geschlechtsakt zeigt. Vor allem bei Frauen, die sich von Natur aus beim Sex eher passiv verhalten, wird es der Partner kaum anders kennen.

Jetzt hätte wirklich noch gefehlt, daß sich hier Dutzende von Frauen melden, die auf einmal unisono behaupten "Nö, GV ohne eigene Erregung ist für uns null Problem, wir können das auch aus purem Opportunismus....."

g.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

Schon daß die Frau offensichtlich allein in die Beratung kam,

Wenn du nochmal liest, ist diese Frage schon mal beantwortet.

Ich frage mich gerade was besser ist.
Wenn da eine Frau ist die mental in der Lage ist das "Experiment" durchzuführen, ohne dabei negative Gefühle zu entwickeln und am Ende macht es klick.
Oder, wenn sich der Mann dann nach anderen Gespielinnen umsieht, es vielleicht sogar umsetzt, ohne Rücksicht auf die Gefühle seiner Frau nehmen und sogar der Meinung das es ihre Entscheidung ist mit wem er Sex hat da sie es ja verhindern könnte, was ja eine Form von Nötigung ist
Das passiert sehr viel öfter und kaum ein Hahn kräht danach, nur die Hennen machen wieder ärger.

Für genug Feuchtigkeit gibt es viele Möglichkeiten, auch ohne das sich die Frau aktiv beteiligt und ohne längeren Zeitaufwand.

[golem]

Re: Sehr verzweifelt

Oder, wenn sich der Mann dann nach anderen Gespielinnen umsieht, es vielleicht sogar umsetzt, ohne Rücksicht auf die Gefühle seiner Frau nehmen und sogar der Meinung das es ihre Entscheidung ist mit wem er Sex hat da sie es ja verhindern könnte, was ja eine Form von Nötigung ist.

Und genau dies wäre die natürlichste Konsequenz in solch einem Fall, wenn auch keine optimale Lösung.

Dabei ist die Frage, was für die Frau das geringere Übel ist: Sich zu einer Art Pseudo-Sex zu überwinden oder ihrem Mann den Seitensprung zu gönnen, dafür aber ihre Ruhe zu haben.

Was ich aber an diesem Fall gar nicht verstehe, ist daß sich die eigentliche Lösung durch "Argumente" herbeiführen lassen soll. Wenn sich das Problem weiblicher Lustlosigkeit durch Gespräche lösen ließe, dann kann es eigentlich so groß nicht gewesen sein.

In den allermeisten Fällen dieser Art helfen Gespräche jedoch nichts, weil die geschlechtliche Anziehungskraft nach soundsoviel Jahren irgendwann erloschen ist - und das dem Partner direkt ins Gesicht zu sagen fällt ebenfalls schwer.

Für Paare mit sehr kameradschaftlich geprägter Beziehung kommt dann als letzte Lösung oft nur noch der Swingerclub.

g.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

Und genau dies wäre die natürlichste Konsequenz in solch einem Fall,

Für dich!
Die Menschen sind nun mal unterschiedlich, genauso wie die Probleme und deren optimale Lösung.

>>>Was ich aber an diesem Fall gar nicht verstehe, ist daß sich die eigentliche Lösung durch "Argumente" herbeiführen lassen soll. Wenn sich das Problem weiblicher Lustlosigkeit durch Gespräche lösen ließe, dann kann es eigentlich so groß nicht gewesen sein.<<<

Das Problem war ja das der Mann eben nicht für Argumente und Gespräche offen war und total dicht gemacht hat.
Vielleicht solltest du den Text noch einmal lesen, mit freiem Kopf.

Was für die Frau das geringere Übel ist, Seitensprung und Ruhe, oder eine andere Variante, ist doch genau der Punkt.
Für dich ist klar das der Seitensprung das geringere Übel ist, es geht aber um die Frau und und nicht um den Mann, man kann nicht so verallgemeinern wie du das immer versuchst.
Für die eine ist es ein Nogo, vielleicht der Seitensprung eine gute Alternative, was der Therapeut wahrscheinlich auch im Einzelgespräch mitbekommt und dementsprechend reagiert.
Es gibt aber nun mal auch Frauen die keinen üblen Geschmack dabei bekommen und den Seitensprung als Nogo sehen würden, also ist in so einem Fall der Rat des "Ausklinkens" viel besser, als jeder andere.

Ich kann weder bei der einen noch bei der anderen Vorgehensweise etwas schlimmes finden, solange es eben das ist was zur Frau passt.
Das scheint oft vergessen zu werden, das sich der Ratschlag auf eine Person bezieht und das heißt noch lange nicht das er für die Allgemeinheit gültig ist, es heißt aber auch nicht das er falsch oder gar erniedrigend ist.
Das sind ja nur die Empfindungen von jenen die sich niemals darauf einlassen würden, etwas unmögliches darin sehen und dementsprechend verallgemeinern.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

Ich habe kürzlich einen Spruch gelesen, ich finde der passt hier wie die Faust auf's Auge:

Aus fremden Erfahrungen zu lernen, ist eins der schwersten Dinge der Welt.

Luigi Einaudi

[golem]

Re: Sehr verzweifelt

Das ist gewiß alles zutreffend.

Doch im vorliegenden Fall, wenn er sich tatsächlich so zugetragen haben sollte, vermute ich hier etwas ganz anderes: Die Frau war gar nicht so "lustlos" oder desinteressiert am Sex, wie es dargestellt wurde.

Sondern sie hat sich nur über das Verhalten ihres Mannes geärgert und mit ihrer gespielten Gefühlskälte ihren Partner zum Nachdenken veranlassen wollen und dabei geschickt ihre weiblichen Reize eingesetzt. Dabei muß sie selbst einen gewissen Lustgewinn verspürt haben, ihn auf diese Weise zu manipulieren, sonst hätte sie diese Taktik kaum durchgehalten.

Das ist aber nicht das klassische Problem, daß wie so oft, die Frau tatsächlich keine Lust mehr auf Sex hat und ihren Mann mit diesem Problem allein läßt, weil sie selbst diese Erscheinung gar nicht als Problem empfindet.

Es ist ja schon sehr ungewöhnlich, daß eine Frau in dieser Situation von selbst einen Therapeuten aufsucht. Oft ist es ja so, daß der Mann sie drängen muß, gemeinsam zu einer Beratung zu gehen.

g.

[Tired_]

Re: Sehr verzweifelt

Doch im vorliegenden Fall, wenn er sich tatsächlich so zugetragen haben sollte,

Erinnert mich an Verschwörungstheorien.

Männer müssen übrigens öfter als Frauen zur Therapie überredet werden.

Das du das Verhalten der Frau auch gleich als Schauspiel identifizierst und ihr Lust unterstellst, finde ich etwas übertrieben, denn wenn die Lust dagewesen wäre, wäre eine Paartherapie unnötig gewesen.
Um etwas behandeln zu lassen was es nicht gibt, nur um seine Spielchen treiben zu können, dürfte dann doch den meisten das Geld zu schade sein.

Das sie ihren Mann mit diesem "entgegenkommen" zum Nachdenken bringen wollte dürfte stimmen, das war ja auch das Ziel der Übung.

Mich würde vor allem interessieren was die TE von unserer Diskussion hält, in welche Richtung sie denkt und ob es überhaupt für sie Sinn macht, oder eine andere Möglichkeit gesucht werden sollte.
Aber sie scheint trotz der Verzweiflung, auch hier die Lust verloren zu haben.......?

[Elektraa]

Re: Sehr verzweifelt

hm... ich weiss nicht, "Passive Sex" als Egoistin finde ich auch sehr entspannend...&amp; sogar ziemlich klasse! Wünsche mir sogar manchmal dabei einzuschlafen, dafür braucht man aber " Ein guter Mann, der weiss was Frauen mögen &amp; den man schon Liebt" &amp; der weisst was man (mal) möchte.... sonnst funktioniert das einschlafen dabei glaube ich nicht... spass macht es schon!

Genau so denke ich, sollte man das sehen. Es kommt bei dieser Stellung garantiert nicht zu einer Überforderung von Seiten der Frau, schon gar keine Mühe oder gar echte Anstrengung ist da dabei- und wenn man klug ist, dann genießt man diese wie rin so treffend sagt, egoistische Haltung.
Nesty- es ist ja mein Mann, es ist kein befremdliches Etwas, es ist mein Mann, der derzeit so ist und gerade nicht anders kann, aus Mangel an Einsicht und gutem Einfühlungsvermögen.
Das lässt sich aber ändern.

[Elektraa]

Re: Sehr verzweifelt

Hallo Sanja

Es gilt als erstes, dass du aufhörst verzweifelt zu sein. Das bringt nur Falten und hässliche Haut. Es gibt sicher Wege da raus, man muss sie halt finden versuchen- schön gemächlich und in aller Ruhe.
Es ist ja keine Boshaftigkeit dahinter, sondern eine Art Zwischenmenschlicher Rechtsstreit.

Ganz wichtig wäre zuerst einmal die Klärung, ob du ihn eigentlich noch willst, oder ob du innerlich bereits aufgegeben hast und ihn gar nicht mehr magst.
Wollt ihr euch eigentlich noch?

[dr.riecke]

Re: Sehr verzweifelt

"Ich bin ein ausgesprochener Gefühlsmensch, der beim Sex Kopf und Herz nicht trennen kann..
Vielleicht können das andere, aber das finde ich ausgesprochen schade.."

Hallo Nesty,

Ihren Beitrag finde ich sehr begrüßenswert, denn Ihre persönliche Ansicht repräsentiert die Meinung vieler Frauen, dass nämlich das Herz beim Sex dazu gehört.
Trotzdem stehen Sie Anderen gelegentlich eine andere Haltung zu. Diese Toleranz ist für das Miteinander in der Gesellschaft und natürlich auch in einem Forum enorm wichtig.

Ich habe in der Diskussion zu dem Thema hier den Eindruck, dass ein paar Informationen über die Tatsache, dass das Gehirn das wichtigste Sexualorgan ist, dem Nutzerkreis ganz gut täten. Vielleicht komme ich in den nächsten Tagen dazu.

Beste Grüße

Dr. Riecke

[dr.riecke]

Re: Sehr verzweifelt

"Wünsche mir sogar manchmal dabei einzuschlafen,"

Das ist wirklich ein erstaunlicher Satz!

Rini, Sie kennen wohl die Einstellung der echten Tantriker zum Sex?Sie definieren Sex nicht als ein organbezogenes Kurzzeitprogramm, sondern als eine spirituelle Begegnung in einer höheren Welt.Sie treffen sich für zwei bis drei Tage, haben Sex über viele Stunden, verschmelzen ineinander, bewegen sich kaum, bleiben vereint auch wenn mal kurze Schlafphasen ablaufen und erreichen allmählich eine