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Depression oder Demenz

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  • Depression oder Demenz

    Meine Oma leidet seit zwei Jahren unter Magenkrebs und das Augenlicht schwindet immer mehr. Sie war immer eine schlechte Esserin, aber jetzt will sie schon seit Monaten fast gar nichts mehr essen und trinken, sie leidet inzwischen unter starkem Untergewicht. Mitte letzten Jahres wurde eine Depression diagnostiziert. Sie war schon immer jähzornig und das hat sich auch jetzt nicht geändert, sie zeigt sich wenig kooperativ. Geistig war sie immer fit. Vor zwei Wochen ist sie akut verwirrt ins Krankenhaus gekommen, Diagnose: Exsikkose mit trockener Zunge und alter (kein frischer) Kleinhirninfarkt (Bewegungsstörungen - dafür soll das Kleinhirn ja zuständig sein - hat sie aber keine). Der Arzt sagt, bei Verwirrung und Inappetenz zusammen mit Aggression muss man von einer Demenz ausgehen. Ich frage mich jedoch: können nicht auch die Depression, der Krebs oder die Austrocknung Auslöser sein? Der Hausarzt, der sie seit Jahren kennt, bestätigt, dass sie geistig bis zu diesem akuten Zustand immer fit und vollumfänglich orientiert war. Der Arzt im Krankenhaus sagt, das könne er gar nicht wissen, wenn er sie nicht jedes Mal zu Person, Situation, Ort und Zeit befragt hat. Das erstaunt mich. Kann ein Arzt, der eine Patientin lange kennt, die geistigen Fähigkeiten nicht auch ohne diese Fragen einschätzen? Ich dachte immer, diese Fragen werden angewandt, wenn der Verdacht auf ein Delir oder eine Demenz schon vorliegt, um diese Annahme genauer zu prüfen. Einen solchen Verdacht gab es aber bisher nicht. Wer kann mir zur Bewertung der Symptome und zu der Frage der Feststellung der Orientierungsfähigkeit weiterhelfen?


  • Re: Depression oder Demenz

    "Kann ein Arzt, der eine Patientin lange kennt, die geistigen Fähigkeiten nicht auch ohne diese Fragen einschätzen? "

    Kann er.

    Vorübergehende Orientierungsstörungen können sehr vielfältige Ursachen haben. Was Sie von Ihrer Oma beschreiben reicht dazu völlig aus.

    Und, da haben Sie Recht mit Ihrer Vermutung, bei einer Depression reden Psychiater manchmal sogar von einer Pseudodemenz, weil nämlich die Antriebsstörung des Depressiven oft Verhaltensweisen (Verlangsamung, Ablehnen oder Nichtreagieren auf Fragen etc) auslösen, die einer Demenz ähnlich sein können.

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