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Wird Sex überbewertet?

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  • Wird Sex überbewertet?

    Hallo zusammen,

    meine Ausgangslage ist die Folgende:
    ich (31) bin seit fast einem Jahr in einer Partnerschaft mit meinem Freund (33) Die Beziehung ist sehr liebevoll und respektvoll. Wir verstehen uns auch ohne Worte sehr gut.
    Als wir uns kennenlernten, hatten wir fast jede Woche einmal Sex. Es war jetzt kein Sex-Marathon, aber immer zärtlich und jeder kam auf seine Kosten.
    So richtig "wilden" Sex hatten wir nur in unserer allerersten Nacht. Dieser regelmäßige Sex wurde aber sehr schnell immer unregelmäßiger, aktuell schlafen wir ca. einmal im Monat miteinander. Ich habe nicht das Gefühl, dass einer nur seine "Pflicht" tut, sondern dass noch Freude daran besteht. Ich wünsche mir allerdings mehr Sex. In der ersten Zeit standen meine Gefühle über meiner Lust (um es mal so zu sagen) und mir hat Kuscheln, Streicheln und küssen auch ausgereicht. Ich hab es auch nicht überbewertet, wenn er mal keine Erektion bekam, und sich dann nur um mich kümmerte.

    Aktuell haben wir das letzte Mal vor ca. 4 Wochen miteinander geschlafen. Am Wochenende habe ich wieder die Initiative ergriffen (was ich nicht schlimm finde, einer muss ja anfangen) allerdings war es so, dass er mich zum Höhepunkt brachte, aber selber meine Versuche bei ihm abgeblockt hat. Ich war natürlich verunsichert, man fragt sich ja immer, ob man etwas falsch gemacht hat. Allerdings habe ich es nicht angesprochen... zum Grübeln hat es mich trotzdem gebracht. Ich will ja nicht wie irgendeine Nymphomanin bei ihm ankommen, die ständig Sex fordert, und er nur funktionieren muss. Und ich weiß auch, dass Sex ein sehr sensibles Thema ist, und ich habe einfach große Angst, dass er sich zurück zieht, wenn ich es thematisiere. Ich habe schon die Befürchtung, dass es daran liegt, dass ich letzten Monat die Pille abgesetzt habe (Kinderwunsch besteht noch nicht, aber ich wollte nach 15 Jahren Hormone nicht mehr) ich habe ihm aber auch klar gemacht, dass ich es auch nicht drauf anlegen möchte, und mich um alternativen gekümmert.

    Wenn man im Internet zu dem Thema recherchiert, findet man viele Einträge, jedoch keine wirklichen Lösungen.
    Die Möglichkeiten, dass er ein Verhältnis hat oder mich nicht mehr liebt, würde ich ausschließen wollen. Kann es sein, dass wir durch unseren seltenen Sex womöglich schon viel früher in einer Freundschafts-Beziehung gelandet sind, wo Lust und Leidenschaft nicht mehr existiert? Und wie kommt man da wieder raus? Ich liebe meinen Partner wirklich sehr, habe aber auch Angst, dass er sich zu sehr unter Druck gesetzt fühlt, z.b wenn ich ihn plötzlich verführen will, sich bei ihm nichts tut, und die Frustration noch höher wird. Ob er die ganze Thematik für sich als "Problem" bereits erkannt hat, weiß ich nicht. Da er nie der sexuelle Typ war, kann ich es nicht einschätzen. Und vor allem Frage ich mich, wenn sonst alles stimmt, bewerte ich das über? Und- kann überhaupt alles stimmen, wenn man so wenig Sex hat?

    Für einen Rat und eine ehrliche Meinung bedanke ich mich im Voraus.


  • Re: Wird Sex überbewertet?

    "Da er nie der sexuelle Typ war, kann ich es nicht einschätzen."

    Die Libido wird im wesentlichen durch Androgene - vor allem Testosteron - gesteuert. Übrigens auch bei der Frau, wenn hier auch viel niedrigere Spiegel genügen.

    Wenn Sie schreiben, dass Sie am Anfang Ihrer in allen Belangen harmonischen Beziehung nur ein mal pro Woche Sex hatten, so deutet das schon auf einen niedrigen Testosteronspiegel bei Ihrem Partner hin. Und der oben zitierte Satz unterstreicht das noch.

    Die wichtigen Kriterien einer harmonischen Partnerschaft wie Achtung, Respekt, liebevolle Zuwendung sind offenbar erfüllt, so dass man das sexuelle Problem nicht auf den "Alltag" schieben kann.

    Fragen: Wie reagiert Ihr Partner auf optische Reize wie erotische Filme, attraktive Frauen in der Öffentlichkeit u.a.?
    Gibt es da Veränderungen?
    War das am Anfang anders?


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    • Re: Wird Sex überbewertet?

      Hallo Alena,

      ich denke die Bewertung von Sex ist rein subjektiv.

      In vielen Köpfen wird er sicher überbewertet, aber in einer Partnerschaft gibt normalerweise die Libido den Takt an.
      Für Jenen der weniger Sex braucht, erscheint es sicher manches Mal so, das der Partner Sex überbewertet weil er öfter möchte, aber das tut er nicht, denn man kann die eigene Lust weder über noch unterbewerten, sie ist einfach so wie sie ist.

      Nun scheint ihr beide nicht gerade die ausgeprägteste Lust zu haben und einmal die Woche ist mehr als ok, einmal im Monat wäre schon als Verzicht zu sehen, wenn du öfter Lust hast und nichts passiert.

      So wie sich dein Freund verhält würde ich auf ein Problem tippen das alleine ihn betrifft, das seine Potenz nicht mehr die Beste ist und er sich dem erst gar nicht aussetzen möchte, deshalb das Abblocken.
      So wie du es beschreibst, war ja seine Lust wohl immer schon wohl dosiert und nicht übermäßig.
      Was, wenn man sich frisch verliebt, doch eher selten ist und möglicherweise gab es schon damals ein Problem mit seiner Standhaftigkeit.

      Nun ist es so das dies für Männer zumeist ein sehr peinliches Thema ist und sie das Problem oftmals verschweigen, umgehen und verbergen.
      Wenn es so ist kannst du da wenig machen, da es eben ein Problem deines Partners ist, du kannst nur deine Empathie bündeln und ihn möglichst sensibel darauf ansprechen.

      Hast du denn schon mal versucht euer Sexleben etwas aufzumöbeln, vielleicht den wilden Sex der ersten Nacht wieder aufleben zu lassen?
      Also nicht nur signalisiert das du gerne Sex hättest, sondern auch mit deinen Reizen gespielt, versucht ihn heiß zu machen, bevor er endlich zur Sache kommen darf?

      Es ist halt die Frage ob er einfach eine schwache Libido hat und immer schon hatte, oder ob es weniger geworden ist weil der Alltag eingekehrt ist.

      Falls es ein medizinisches Problem sein sollte, dann kann ohnehin nur er es lösen und ihn darauf anzusprechen muss dir auch nicht peinlich sein.
      Das hat nichts mit Nymphomanie zu tun, es ist einfach ein Bedürfnis das zu einer Beziehung dazu gehört und irgendwo ist es auch die Pflicht der Partner zu tun was man kann, um den anderen sexuell nicht zu vernachlässigen.
      Auch wenn es bedeutet das man halt mal zum Arzt geht, oder über Dinge spricht die einen heiß machen, woher soll der andere es sonst wissen.

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      • Re: Wird Sex überbewertet?

        Hallo Herr Dr.Riecke,

        danke für die schnell Antwort.
        Es ist tatsächlich so, dass mein Liebster für visuelle Reize wenig empfänglich zu sein scheint. Man merkt ihm zumindest nicht an, dass gerade eine erotische Szene im TV läuft, oder ihm eine hübsche Frau begegnet. Das bedeutet leider auch, dass er meine Bemühungen nicht weiter registriert. Sei es nun etwas knappere Kleidung, oder ein schöner Ausschnitt... subtile Gesten. All das hat auf meine bisherigen Partner ganz anders gewirkt. Ich versuche wirklich, nicht an seinen Gefühlen oder Absichten zu zweifeln, aber es nagt schon am eigenen Ego, wenn man den Partner offenbar nicht genug reizen kann.

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        • Re: Wird Sex überbewertet?

          Hallo Tired,

          naja, es ist ja so, dass man auch die Lust des Partners mitlebt... in meinen vorherigen Beziehungen hat es an vielen Punkten gehakt, nur halt im Bett nicht. Man kann sich auch auf vieles Einstellen, wenn der Rest passt.

          Zur Potenz: Ich weiß nicht, ob es daran liegt... Er ist ja auch noch relativ jung (33) und steht auch in seinem Job nicht mega unter Strom, oder hat irgendwelche anderen Probleme, die ihn belasten.

          Das "heiß machen" habe ich natürlich auch schon versucht. Allerdings führte das auch dazu, dass ich immer mehr Lust bekam, mein Partner jedoch nicht, ich gefrustet war, und mein Partner dafür betont lieb und aufmerksam war...
          Ich gebe natürlich nicht auf, da mir sehr viel an ihm und unserer Beziehung liegt, aber es ist nicht so einfach da eine Balance zu finden zwischen "jetzt versuch ich es mal wieder" und "oh ich hoffe ich setze ihn nicht unter Druck".
          Ein Alltag ist bei uns eigentlich noch nicht eingekehrt. Wir wohnen nicht zusammen, haben beide einen erfüllenden Job und einen eigenen Freundeskreis. Natürlich liegt man auch mal Chips futternd nen Nachmittag im Bett, aber grundsätzlich sind wir eher aktiv unterwegs.

          Und zum Thema ansprechen: Na klar wird es darauf hinaus laufen, dass ich es tun muss. Aber ich hab halt echt schiss, dass es uns mehr belasten wird, als die eigentliche Situation. Ein Mann definiert sich ja nun mal auch über seine Männlichkeit und Standhaftigkeit... und ihn darauf hinzuweisen, dass ein Problem besteht.. ich will ihn halt nicht kränken. Im Gegenteil, ich versichere ihm nach jedem Mal, wie schön es mit ihm war, und wie glücklich er mich macht. Das ist nichtmal gelogen, aber ich liebe ihn so sehr, und möchte einfach öfter diese Momente genießen.

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          • Re: Wird Sex überbewertet?

            Es scheint ja alles auf ein hormonelles Problem hinzudeuten.
            Ich denke den Verdacht kannst du sicher so rüber bringen das er sich nicht gekränkt fühlt, das er es selber als gesundheitliches Problem einstufen kann und nicht jeder Mann ist gleich gekränkt wenn die Frau ihm sagt was ihr auffällt.

            Wenn der Sex schön ist mit ihm und du ihm das auch sagst, dann dürfte ihm das ja auch zeigen das er trotzdem noch seinen Mann steht.
            Wichtig ist halt, das du ihm beim Sex nichts vormachst, u.a. würde er dann eher ermutigt kein Problem zu sehen, weil er ja signalisiert bekommt das alles gut ist.

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            • Re: Wird Sex überbewertet?

              Hallo Alena, wenn ich dich richtig verstanden habe, hattest du bisher Beziehungen, in denen der Sex ziemlich gut war (quaitativ und quantitativ), der Rest aber nicht so. Nun hast du dir einen Partner gesucht, bei dem dieser Rest stimmt (sehr lieb etc.). Der hat nun aber eine (für dich) viel zu geringe Libido. Dass das mit den Hormonen zu tun hat, mag stimmen. Ich finde es aber egal, was es ist, solange es sicher ist, dass es nicht daran liegt, dass er dich nicht so prickelnd findet wie du ihn. Weißt du etwas darüber, wie er in früheren Bez. war? Wäre interessant.

              Meine Vermutung: Er ist so wie er ist und du hast zwei Möglichkeiten: dich zu trennen und zu schauen, ob du jetzt jemanden findest, bei dem der Sex und das andere stimmt oder aber dich auf ihn einzulassen. In diesem Falle gibt es wieder zwei Möglichkeiten: du findest dich mit seiner geringen Libido ab und fackelst deine selber ab. Oder aber du lebst mit ihm das Liebe, Zärtliche etc, und den Sex mit jemand anderem.
              Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle Tricks wie Hormongaben, erotische Initiativen etc. dein Problem nicht lösern, für ihn ist es ja keins. Sorry, dass ich dir nichts Besseressagen kann. "Ich liebe dich, aber ich will dich anders als du bist" geht halt nicht.

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              • Re: Wird Sex überbewertet?

                Tired, ich bin mir halt nicht sicher, ob es wirklich damit zusammenhängt. Oder er mich am Ende vielleicht doch nicht mehr toll findet. Ich hab halt auch schon ne Menge erlebt in dieser Hinsicht (also jetzt nicht mit ihm, und ihm sowas zu unterstellen ist mehr als unfair) und mir viel vormachen lassen, daher bin ich ziemlich verunsichert. Und das, obwohl er mir dazu (bis auf den Sex) Null Anlass gibt.

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                • Re: Wird Sex überbewertet?

                  Hallo Olaf, danke für Deine Antwort. Dein letzter Satz bringt es irgendwie ziemlich auf den Punkt. Man kann nicht jemanden lieben, und dann ein "aber" hinterherschieben. Jedoch bin ich noch nicht an dem Punkt, wo ich mir sage: ok, so isses, love it or leave it, wie man so schön sagt. Ich habe dennoch Angst, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt, was sich dadurch äußert. Klar, er liefert mir keine Verdachtsmomente, aber kann man sich immer 100% sicher sein? Wohl nur, wenn man tatsächlich drüber spricht.
                  Weißt Du, meine letzte Beziehung ist in eine Zeit gefallen, wo ich über ein Jahr unter einer ziemlich schlimmen Angststörung litt, und Panikattacken meine tägliche Begleitung war. Da hatte ich auch null Lust auf Sex, und hab schon die Krise bekommen, wenn sich mein Partner nur ansatzweise genähert hat. Es war auch noch eine Fernbeziehung, und letztlich scheiterte die Beziehung auch an der ganzen Sache. Was ich damit nur sagen will, ich weiß, wie es ist, auf der anderen Seite zu stehen. Ich war damals nur zu schwach, um allein einen Schlussstrich zu ziehen, weil er mir dennoch viel Halt gab, trotzdem wusste ich, dass kein bzw. sehr wenig Sex nicht unbedingt für eine gesunde Beziehung spricht. Im Umkehrschluss viel Sex ja auch nicht unbedingt. Ich unterstelle ihm jetzt quasi unbewusst meine Ausgangslage damals, nur in anderer Form. Vielleicht findet er mich nicht anziehend genug, denkt sich aber auch, ach sie ist ne liebe, kluge, hübsche Frau, was will ich denn mehr. Und quält sich möglicherweise ähnlich rum wie ich mich damals.
                  Wenn ich ganz objektiv bin, ist er zu aufrichtig und gradlinig für sowas. Aber weiß man es? Ich bin halt auch nur ein Mensch, der ab und an auch an sich und an der Wirkung auf Männer zweifelt. Schwierig das ganze.

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                  • Re: Wird Sex überbewertet?

                    Hallo Alena,

                    Ihre Situation erinnert mich an ein Paar, das ich vor einigen Jahren betreut habe. Vielleicht nützt Ihnen die Schilderung etwas.
                    Er Hochschullehrer, sie im sozial-therapeutischen Bereich tätig. Beide etwa Mitte Dreißig, kinderlos verheiratet, gebildet, aufgeschlossen und sehr attraktiv.

                    Beratungsindikation: nicht harmonisches Liebesleben, bei sonst ausgefüllter Partnerschaft, sie sehr an Erotik, häufigem Sex interessiert, er sehr genügsam (wie er das nannte), aber zufrieden aus seiner Sicht, es wurmte ihn allerdings, dass er ihr wegen seines geringen sexuellen Interesses in einem Punkt nicht genügte.
                    Sie beschrieb (in seiner Gegenwart), dass er überhaupt nicht wahr nahm, wenn ihn Mitarbeiterinnen oder Studentinnen regelrecht "anhimmelten", auch interessierten ihn attraktive Frauen kaum, sei es in Filmen oder in der Realität.

                    Sie hatte sich vor unserem Kontakt schon relativ umfassend informiert, hatte sogenannte natürliche Aphrodisiaka besorgt, wobei Damiana-Tees und L-Arginin mit Pinienextrakt "etwas gebracht" haben sollten. Er lehnte den Tee u.a. Darreichungsformen wegen des unangenehmen Geschmacks dann aber ab, hatte ja auch keinen Leidensdruck. Allerdings wollte er seiner Frau zuliebe auch "ungewöhnliche Wege" gehen.

                    Wegen seiner Aufgeschlossenheit stimmte er auch einer Hormon-US zu, die meine Vermutung eines sehr niedrigen Testosteronspiegels bestätigte.

                    Nun das Berichtenswerte: Wegen "nicht vorhersehbarer NW" - wie er das nannte, nachdem er sich informiert hatte, kam eine Hormon-Substitution für ihn nicht infrage.

                    Zeitgleich kam ein alter Studienfreund an die selbe Uni, besuchte das Paar oft und erfuhr fast beiläufig während eines sehr feuchten Abends von dem Problem des Paares. Eher im Scherz bot er sich an, angesichts der sehr attraktiven Frau bei der Lösung des Problems gern zu helfen.
                    Zum Erstaunen des Freundes stimmte der Ehemann unter zwei Bedingungen zu: Er wollte stets dabei sein und die sexuelle Beziehung müsse abgebrochen werden, wenn seine Frau sich verliebe.

                    Die Frau erbat sich Bedenkzeit, weil sie nicht sicher war, ob ihr Mann das nicht zurück nähme, wenn er wieder ganz nüchtern war.
                    Dem war nicht so. Der Ehemann organisierte sogar den ersten Abend.

                    Ab und zu sei es vorgekommen, dass ihn der leidenschaftliche Sex seiner Frau mit seinem Freund erregte, so das er sich aktiv beteiligen konnte.

                    Damit war auch das Beratungsansinnen oder eine eventuelle Therapie nicht mehr nötig.

                    Soweit der Bericht.

                    Als Lösung kann man das Beispiel natürlich nicht verallgemeinern, weil es wenig so tolerante Partner gibt. Außerdem kann es immer sein, dass der "Hausfreund" eine eigene Familie haben möchte und seine Partnerin diese Modalität nicht akzeptiert.

                    Alena, würde Ihr Partner denn einer Hormon-US zustimmen?

                    Beste Grüße

                    Dr. Riecke

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                    • Re: Wird Sex überbewertet?

                      Das ist ein ganz interessantes Fallbeispiel, dass Dr. Riecke da vorführt. Halte ich auch für möglich, aber nicht unbedingt als nachahmenswert wenn überhaupt nachahmbar.
                      Ich halte mich daher lieber an die alte schon vor langer Zeit von Walter von Hollander u. a. vorgetragene Erkenntnis, dass unterschiedliche Libido bei den beiden Menschen eines Paares ein Fakt ist, den man hinnehmen oder verlassen kann, aber nicht verändern.
                      Hinzu kommt, dass dieses Gefälle in der Regel nur für das eine betreffende Paar gilt. Jeder der beiden Partner kann mit einem jeweils anderen Partner völlig andere Reaktionen zeigen. Die Psyche regelt da mehr hinein als man glaubt. Und Alenas eigene Beziehungsgeschichte unterstreicht das auch. Welche Konsequenzen jemand aus dieser Erkenntnis ziehen sollte,kann man von außen nicht anraten, das muss jeder, auch Alena, ganz persönlich nach ihren eigenen Kriterien entscheiden.

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                      • Re: Wird Sex überbewertet?

                        Immerhin war dieses Paar sogar so tolerant, daß es Herrn Dr. R. von seiner ärztlichen Schweigepflicht entbunden hat, sonst hätte er diese Geschichte hier nicht so schildern dürfen.

                        Aber ich finde es auch schon etwas billig, sexuelles In- oder Desinteresse allein von Hormonspiegeln abhängig zu machen. Wenn dem tatsächlich so sein sollte, dann müßte doch auch der umgekehrte Weg möglich sein. Wenn jemand absolut keine Erfüllung für seine sexuellen Sehnsüchte findet, dann müsste er doch auch durch Reduzierung seines Testosteronspiegels von seinem Laster befreit werden können. Was könnte er an Zeit und Geld sparen, für unzählige unbeantwortete Kontaktanzeigen, erfolglose Mitgliedschaften in -zig Partnerbörsen bzw. Dates mit desinteressierten Frauen und von frustrierenden Puff- und Clubbesuchen einmal ganz zu schweigen und sich endlich wieder anständigen Hobbies zuzuwenden!

                        g.

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                        • Re: Wird Sex überbewertet?

                          Immerhin war dieses Paar sogar so tolerant, daß es Herrn Dr. R. von seiner ärztlichen Schweigepflicht entbunden hat, sonst hätte er diese Geschichte hier nicht so schildern dürfen.
                          Die Schweigepflicht bezieht sich auf einen geschilderten Zusammenhang mit bestimmten Personen und deren Daten, nicht auf allgemeine Beispiele in denen nichts vorkommt was auf die Beteiligten schließen lassen könnte.
                          Wenn die Schweigepflicht so weit ginge, würde es ziemlich große Probleme geben, begonnen mit den Studenten, die auch nichts über konkrete Erfahrungswerte des Dozenten wissen dürften.

                          Wenn ich mich nicht irre, wurde sogar schon zwangsweise der Hormonspiegel gesenkt, bei Triebtätern und freiwillig gibt es das auch immer noch.
                          Und ich habe gehört das früher den Soldaten ein Libido senkendes Mittel ins Essen gemischt wurde, was die Lust verfliegen ließ.
                          Jedenfalls ist einigen aufgefallen das sie am WE Lust hatten und wenn Montags der Dienst angetreten wurde, am Dienstag nicht einmal mehr eine Morgenlatte zustande kam.
                          Bestimmte Medikamente haben als NW, das die Libido nachlässt, manchmal nicht ganz unerwünscht, meisten eher lästig.
                          Es ist also nicht neu, das es auch andersrum geht.
                          Das Problem ist das man nicht immer punktgenau sagen kann wie es sich im Einzelfall auswirkt und NW sind ja auch noch da, deshalb ist eine Hormonbehandlung zur Steigerung ja auch nicht ganz ohne.

                          Und Frauen werden ja schon recht lange mit Hormonen vollgepumpt, kaum ein Mann macht sich deshalb Gedanken, aber wenn sich was bei ihrer Libido verändert dann sind sie sehr schnell dafür das sie was dagegen nimmt, oder den Übeltäter absetzt.
                          Die Pille kann die Lust verringern, oder verbessern, also was ist da der Unterschied zu den männlichen Hormonen wenn sie jemand nimmt?
                          Und wenn Mann es so schlimm findet das überhaupt darüber nachgedacht wird, dann sollte er auch dafür sorgen das seine Frau nicht Die Pille nimmt, denn auch diese ist nichts anderes als ein künstlicher Eingriff in den Hormonhaushalt.

                          Es kommt doch darauf an ob jemand mit seiner Lust zufrieden ist, oder ob er es ändern will (und sei es für die Partnerin), nichts anderes zählt als der persönliche Leidensdruck und das was man selber in Kauf nehmen möchte.

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                          • Re: Wird Sex überbewertet?

                            "dann müßte doch auch der umgekehrte Weg möglich sein."

                            Richtig, das ist auch möglich, wird aber in der Medizin nur in anderen Organsystemen praktiziert - z.B. bei Schilddrüsenüberfunktion.
                            Bei Sexualhormonen ist das komplexer und nicht unproblematisch, Ergänzen, die sogenannte Substitution, ist einfacher, Reduzieren kompliziert. Daher gibt es verschiedene "Dämpfungsmethoden", die keinen rein hormonellen Charakter haben (s. Beitrag Tired).

                            Kommentar


                            • Re: Wird Sex überbewertet?

                              Hallo Alena

                              Wenn ich deine Beiträge anschau, dann höre ich heraus, dass du ganz gut aufgehoben bist bei diesem Mann derzeit. Er wird wohl der Richtige sein für dich, wenn du sagst, dass du früher unter Angststörung gelitten hast und daher psychisch nicht wirklich stabil bist. Er hat im Moment vielleicht wenig stressauslösende Momente zu bieten ( Erregung ist Stress, wenn auch positiv gemeint, so doch Aufregung) dafür ist er eine wirklich gute Beruhigungspille derzeit für dich. Nimms an, das ist ein Geschenk.
                              Ich weiß, wie man Libido rauskitzelt. Man muss einen Mann reizen, wenn schon nicht mit Brüsten, oder Popo, dann halt anders. Zieh seinen Stier bei den Hörnern aus seinem Versteck. DASS er leidenschaftlich sein kann, das hat er ganz zu Beginn je gezeigt und bewiesen. Er HAT es also, aber er gibt es dir nicht. Ich vermute, er hat zu seiner Leidenschaft keinen Zugang. Wir haben einen inneren Kontrolleur- der sorgt dafür, dass wir Vieles nicht öffentlich machen, was aber da ist. Aggression zum Beispiel wird uns abgeübt, von klein an schon. Wenn du es schaffst, dass du ihn so richtig böse und zornig machst, dann hast du den Zugang zu seinem hinterst verstecktem Stier wieder frei gelegt. Die wahre Lust IST aggressiv. Provoziere ihn, so, dass er die Türen knallt und nichts mehr von dir wissen will, oder zumindestens vorläufig total zornig ist auf dich. Halte dich nicht scheu zurück, fürchte nicht, dass du ihn gar "verletzt", sei einfach ganz wahr und höchst unbequem. Das fördert bei euch BEIDEN das Liebesleben. Nichts ist langweiliger, als eine Beziehung, wo man Angst hat, der Partner könnte eventuell gehen. Das hindert einem an allem, man wird Heuchler und man wird falsch. Man spaziert auf einer völlig falschen Spur, die zu nichts führt.
                              Du hast Freude an Sinnlichkeit. Dann sei sinnlich, sei wild und sei ungezügelt. Trau dich und ganz sicher belohnt er dich mit ebensolcher Offenheit. Ich bin kein Freund von Liebe, die ganz ohne kindischer Verspieltheit ist. Sex ergibt sich wie von selber, wenn man sich alles traut, sogar das Einfordern von Sex.
                              Schreib ihm auf, pick einen Zettel an seinen Schreibtisch, am Montag bin ich geil. Wehe du nicht! Und dann lacht und was auch immer, du wirst sehen, es regelt sich alles, rein nur durch deinen Mut, den du vorlegst.
                              Deine falsche Scheu ist geheuchelt. Seine Sanftmut wahrscheinlich ebenso.

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                              • Re: Wird Sex überbewertet?

                                Nachtrag...
                                Ihr seid noch nicht lange zusammen. Ich liebe wirklich die rohe, totale Gier und die absolut ungezügelte körperliche Vereinigung- aaaber, ich mach auch kein Hehl draus, dass ich die innige, sanftmütige, hohe liebevollste, zärtlichste Spur gern geh. Ich bin überzeugt, je mehr man sich vertraut, je mehr man sich gefestigt hat ineinander, umso mehr erobert man sich beide Teile. Manche Paare geben zu, sie sind besonders vorsichtig gewesen, mit allem- bis sie wirklich fix zueinander ja gesagt haben. Das kann man überall beobachten- je mehr schlimme Vor-Erfahrungen jemand gemacht hat, umso vorsichtiger ist er mit diesem JA. Also...ich würds derzeit so lassen. Aber so nach und nach erobere seine totale Liebe. Die Lust folgt, man kann Beides nicht wirklich trennen, das hab ich so erfahren.
                                Lieben Gruß
                                Elektraa

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