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Bereit für was Neues?

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  • Bereit für was Neues?

    Wo starte ich? Ich 50 verlassen nach 30 Jahren habe einen Mann kennengelernt der eine Lücke in meinem Leben schließt die seit ewigen Zeiten im verborgenen lag. Auf der anderen Seite schließen sich vertraute Bereiche. Ich bin irritiert, da er viel weniger Liebe braucht als ich es brauche. Ich denke nicht darüber nach wenn ich ihn berühre, küsse mit ihm schlafen möchte - ich liebe ihn einfach. Er zieht sich oft zurück. Er ist schon seit vielen Jahren ohne Partnerin. Aber irgendetwas zieht mich zu ihm, obwohl viele Bereiche "zu kurz" kommen. Kann man sich daran gewöhnen? Liegt es daran das ich nach 30 Jahren mich auf einen anderen Mann nur schwer einstellen kann? Wochenlange Telefonate haben uns diesen Wunsch zusammen zu sein bereitet... Nach dem ersten Treffen spürte ich bereits das ich mich sehr geborgen fühlte, aber 24 Stunden rund um die Uhr am knuddeln - war dann doch für ihn zuviel. Jetzt sehen wir uns wochenlang nicht mehr und die Telefonate sind weniger geworden, da er einfach weniger braucht als ich - von der Liebe. Von meiner Seite, habe ich einfach nur geliebt und nicht darüber nachgedacht. Er hat Angst sich fallen zu lassen und sich aufzugeben, da ihm das Aus seiner letzten Beziehung das Rückrad gebrochen hat.
    Brauchen wir Beide Zeit? Oder ist es im klassischen Sinn schon zu kompliziert?


  • Re: Bereit für was Neues?

    Ich bin irritiert, da er viel weniger Liebe braucht als ich es brauche. Ich denke nicht darüber nach wenn ich ihn berühre, küsse mit ihm schlafen möchte - ich liebe ihn einfach. … Nach dem ersten Treffen spürte ich bereits das ich mich sehr geborgen fühlte, aber 24 Stunden rund um die Uhr am knuddeln - war dann doch für ihn zuviel. … und die Telefonate sind weniger geworden, da er einfach weniger braucht als ich - von der Liebe. Von meiner Seite, habe ich einfach nur geliebt
    In deinem Post kommen auffällig häufig die Worte Liebe(n) und brauchen vor. Und du verwendest diese beiden Wörter so, als sei Lieben und Brauchen das Gleiche. Wenn du schreibst, dass du ihn "einfach liebst", andererseits aber Liebe brauchst, dann klemmt da was. Der Paartherapeut Ron Smothermon sagt: "Du kannst nicht lieben, was du brauchst."
    Das mag widersinnig klingen, denn wir hören und lesen oft Äußerungen wie "Ich liebe dich, ich brauche dich". In einem Atemzug.

    Es gibt einen Unterschied zwischen lieben und geliebt werden (wollen). Lieben ist Geben, geliebt werden ist Bekommen, Haben wollen. Wenn du 24 Stunden mit diesem Mann knuddeln willst, dann gibst du ihm nichts, was er gebrauchen kann, sondern du tust das, weil du das brauchst. Das nennst du lieben ist es aber nicht.

    Und noch eine Verwechslung scheint mir vorzuliegen. Du schreibst, dass er weniger Liebe braucht als du. Ich habe da Zweifel. Er braucht auf jeden Fall weniger Nähe als du, das ist nicht das Gleiche. Wenn du ihm wesentlich mehr Nähe "gibst", als er möchte, dann empfindet er das nicht als Liebe, sondern als Druck.

    Wo kann die Lösung liegen? Eigentlich nur darin, dass du dieses "Brauchen" abbaust. Dein Brauchen hört sich an wie Durst, wie Bedürftigkeit, wie Defizit. Aus Durst, Bedürftigkeit und Defizit heraus kann man nicht lieben. Da lieben, wie ich schrieb Geben ist, muss man etwas haben, was man geben kann und, und es muss etwas sein, was der andere gerne annehmen kann.
    Liebesfähiger werden heißt daher in sich stabiler werden, weniger brauchen, also "reicher" sein. Verschaffe dir Reichtum in anderen Lebensbereichen, damit du in der Beziehung etwas zu Geben hast. Und zwar in deinem konkreten Fall etwas, was dieser Mann als Liebe empfinden kann.


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    • Re: Bereit für was Neues?

      Hallo Olaf55, du hast meine Unsicherheit herausgefiltert. Ich bin etwas ungeübt und komme mir vor wie ein blutiger Anfänger in Sachen Liebe. Du hast in sehr vielen Dingen recht und ich werde etwas vorsichtiger, gelassener die neue Liebe angehen. Danke, für deine Antwort

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      • Re: Bereit für was Neues?

        "Wo kann die Lösung liegen? Eigentlich nur darin, dass du dieses "Brauchen" abbaust. Dein Brauchen hört sich an wie Durst, wie Bedürftigkeit, wie Defizit. Aus Durst, Bedürftigkeit und Defizit heraus kann man nicht lieben. Da lieben, wie ich schrieb Geben ist, muss man etwas haben, was man geben kann und, und es muss etwas sein, was der andere gerne annehmen kann."

        Plausibel und wichtig für die Thread-Erstellerin mit dem aussagekräftigen Nick.

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        • Re: Bereit für was Neues?

          Genial .. so wie es aussieht sehen aber viele "Liebe" auf diese Weise. Je mehr schmachten, umso mehr Liebe?

          Für das Erste wäre mal gut, liebe "verrücktnachihm", wenn du dir mal klar machst, wie viel Hunger du hast, wie arg dein Bedarf nach Sättigung ist, nach fließen lassen DEINER!!!! Gefühle. Du bist verrückt nach dem, was DU fühlst, nicht nach ihm. Er ist ein Werkzeug, dass dich anfacht, dass deine bis dato gebremsten Gefühle wieder hoch lodern lässt.
          Ich würd sagen, lieb, was du fühlst, liebe dich, weil du so inbrünstig sein kannst, so genial schmachtend, so enorm gut fühlend, grins- und ihm sei dankbar, dass er sich dafür hin und wieder zur Verfügung stellt.

          Diese Form von Verliebtheit ist wie eine Sucht. Du bist ein Junkie, eine Süchtige. Geh milde mit dir um und versteh dich. Versteh auch, dass sich ein Entzug sehr zermürbend anfühlt- aber mach niemand dafür verantwortlich ( ausser deine Süchtigkeit) wenn es dir immer wieder schlecht geht.

          Probiere einmal aus, dieses Fühlen mit nach Hause zu nehmen. Wenn du an ihn denkst, dann mit Zuneigung, ( nicht mit Trauer, weil er nicht da ist, sondern mit Freude dass es ihn gibt, mit Dankbarkeit, dass du nach dreissig Jahren wieder diese Regungen wahrnehmen kannst, schick ihm gedanklich Glück, streichle ihn und umarme ihn in Gedanken- du wirst sehen, diese verkrampfte Verzweiflung löst sich dann auf. Die Liebe fühlt sich gut an, wie ein frohes Gelöstsein.

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          • Re: Bereit für was Neues?

            Danke Elektraa! Du bist klasse! Das hab ich gestern abend schon ausprobiert - und du hast recht... du hast ja sooo recht.

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            • Re: Bereit für was Neues?

              So, jetzt hatte ich ein klärendes Gespräch. Ich weiss nun das ich nicht bereit bin für eine Beziehung. Noch nicht. Ich habe ihn erdrückt mit meinem Durst - danke für diese Lösungsansätze. Er findet mich nicht erotisch und möchte eine Freundin. Ich finde ihn auch nicht erotisch hätte aber trotzdem was begonnen - aus dem Durst heraus.... Das weiss ich nun. Wir versuchen es auf eine platonische Freundschaft, von meiner Seite wird es funktionieren - von seiner wohl auch. Es steht der Sex nicht mehr zwischen uns - es hat nicht gepasst. Aber das Wesen, der Mensch zieht mich an und bereichert mich. Wie weit kann man gehen? Darf man sich küssen, wenn es einem danach ist, darf man sich berühren und streicheln? Aber nicht lieben. Wäre das mehr als platonische Liebe? Ich weiss ich kann ihm helfen aus seinem schwierigen Leben auszubrechen.
              Er ist nicht beziehungsfähig. Hat psychische Probleme und akzeptiert seinen Körper nicht und eigentlich garnix an sich. Ich könnte es schaffen das er vielleicht einwenig aus dem Kreislauf ausbricht. Und was bekomme ich? Mein Leben hier ist aufregend und stressig, Beruf, Haus, Kinder etc. Wenn ich bei ihm bin ist das eine Oase der Ruhe - da tanke ich bei guten Gesprächen und einem guten Glas Wein. Ich denke er hat Errektionsstörungen und schämt sich - und schiebt es auf meinen "alten" Körper. Ein verrückter Kerl - aber er erreicht mich in einer Weise die magisch ist.... Was ist der richtige Weg?

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              • Re: Bereit für was Neues?

                Das hört sich ein wenig an als würdest du vom Verdurster, zum Helfersyndrom wechseln.
                Freundschaft ist wenn man den anderen so lässt wie er ist, hilft wenn er darum bittet und ansonsten akzeptiert was er an Macken und Problemen hat, ohne sich das Ziel des retten wollens zu setzen.

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                • Re: Bereit für was Neues?

                  Mir wird irgendwie klar, das ich total unsicher bin. Geschockt immernoch nach der langen Beziehung. Ich war aber schon immer gerne jemand der hilft ich glaube darüber definier ich mich und verlier mich dann. Wie lernt man das, verdammt..... Ich mach wohl immer die gleichen Fehler.

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                  • Re: Bereit für was Neues?

                    Wie lernt man das, verdammt.....
                    Das es dir bewusst ist, ist ja schon die halbe Miete.
                    Du musst dein Handeln öfter reflektieren, von Außen betrachten.
                    Auch solltest du dir bewusst machen das man nicht das Recht darauf hat Hilfe zu geben, diese sollte immer erst eingefordert werden und willkommen sein.
                    Wenn man sich ein Bild von einem Menschen macht und daraufhin nach seiner Einschätzung aktiv wird, dann entmündigt man ihn ein Stück weit und dazu kommt noch, das dieses von sich selber ausgehen sehr oft genau das Falsche ist.

                    Derjenige sollte also auf dich zukommen, wenn er etwas braucht, solange er das nicht tut reicht es aus eine gute Freundin zu sein und dadurch zu vermitteln das du für ihn da bist falls er dich braucht, du dich aber auch zurück nimmst, solange er solche Themen nicht anspricht.

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                    • Re: Bereit für was Neues?

                      Das wird wohl meine größte Aufgabe und Herausforderung. Danke Tired für deine Antworten. Dann sollte ich es vielleicht lassen, da es viel zu kompliziert wird. Wahrscheinlich ist mein Ego angekratzt und ich will das er mich will. Bescheuert... Wenn ich mich hier selbst so wahrnehme. Zu kompliziert glaub ich - die Fehler wurden im Vorfeld gemacht.

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                      • Re: Bereit für was Neues?

                        Wenn dir an ihm als Mensch etwas liegt, dann wäre es doch schade auf eine reine Freundschaft zu verzichten und ganz nebenbei wäre das Unterfangen eine gute Übung für dich.
                        Du musst ihn ja auch nicht so oft sehen, wohl dosiert und je nach Verfassung und Kräften, um bei den guten Vorsätzen bleiben zu können.

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                        • Re: Bereit für was Neues?

                          Wenn ich es durch diese Möglichkeit lernen kann. Das muss ich wirklich lernen. Und es wäre richtig glaubst du?

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                          • Re: Bereit für was Neues?

                            Solange die Freundschaft auch eine Freundschaft ist fände ich es nicht falsch, falls du das im Sinne von Ausnutzen meinst.

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