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Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

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  • Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

    Hallo, ich habe in den letzten Tagen in einigen Foren gelesen und immer wieder Geschichten gefunden, die meiner ähnlich sind. Trotzdem wäre es schön, wenn ihr zu meiner Situation den einen oder anderen Ratschlag hättet.

    Ich (36) bin mit meiner Frau (35) seit 10 Jahren ein Paar, seit zwei Jahren sind wir verheiratet. Kennen tun wir uns bereits fast 17 Jahre. Wir haben zwei Kinder (Mädchen, 3 und 7). Wir sind ein super Team, wir sind gute Eltern, wir haben viel miteinander erlebt und durchgemacht. Unsere Beziehung beruhte von Anfang an auf einem Gefühl des "Nach-Hause-Kommens", auf Verantwortung und Zuneigung. Das soll nicht heißen, dass ich meine Frau nicht attraktiv finde, ich sage ihr das immer wieder mit Worten und Blicken, mit Gesten und Berührungen, mache ihr Komplimente, will ihr nahe sein. Unser Sexleben ist jedoch übersichtlich, das war es jedoch schon immer und sie hat mir immer wieder gesagt, dass ihr Sex nicht viel bedeutet. Ich hätte gern mehr und besseren Sex, mir ist der große, wirklich tolle Teil unserer Beziehung aber so wichtig, dass ich mich damit arrangiert habe und ehrlich glücklich bin.

    Wir sind beide berufstätig, nach dem zweiten Kind hat meine Frau ihre Arbeitszeit etwas verkürzt (32,5 Stunden), ich selbst arbeite voll, jedoch eher nine-to-five. Es war mir immer wichtig, viel Zeit für meine Familie zu haben - meine Karriere habe ich nur langsam vorangetrieben. Im Februar 2012 hat meine Frau den Job gewechselt, sie war vorher immer recht schnell unglücklich auf Ihren Positionen, nun hatte sie endlich etwas gefunden, was ihr Spaß macht und wo auch das Umfeld stimmt (IT).

    In diesem neuen Job hat sie offensichtlich jemanden gefunden, der alles, wofür unsere Liebe stand, verändert hat. Vor etwa drei Wochen hatte sie eine abendliche Firmenveranstaltung, von der sie erst sehr spät heimgekommen ist und über Stunden vorher nicht auf meine Nachrichten reagiert hat. Das ist deshalb so bemerkenswert, weil wir sonst immer zu Hause auf denjenigen gewartet haben, der unterwegs war und wir uns immer beieinander gemeldet haben, wenn es etwas später wurde. Ich wurde misstrauisch und habe gefragt, was denn losgewesen sei, sie war sehr schwammig und hat im Prinzip nicht geantwortet. Von dem Tag an ging es steil bergab. Sie hat sich extrem neutral mir gegenüber verhalten, keine Nähe und keine Zärtlichkeiten mehr zugelassen. Dann sind wir gemeinsam in den Urlaub gefahren (meine Schwiegereltern hatten für einige Tage beide Kinder bei sich, ich hatte mich so auf die Zeit mit meiner Liebsten allein gefreut) - eine Kulturreise in verschiedene deutsche Städte. Wir haben die ganze Woche kaum miteinander geredet, uns auch kaum (wie sonst immer) an den Händen gehalten. Ich habe immer mal wieder gefragt, was mit ihr los sei, jedoch nur ausweichende Antworten erhalten. Stattdessen hat sie gefühlt im Drei-Minuten-Takt auf ihr Handy geschaut und permanent Nachrichten verschickt. Ich wurde noch misstrauischer. Wir haben dann intensiv miteinander geredet und dabei hat sie mir dann gestanden, dass es jemanden gibt, der sie berührt, mit dem sie einen tollen (schriftlichen) Austausch hat und mit dem sie über Themen redet, über die sie mit mir nicht reden konnte. Sie sagte auch, dass sie Kribbeln im Bauch hat, wenn sie mit ihm kommuniziert. Plötzlich hört sie andere (seine?) Musik, kleidet sich tlw. anders. Meinte, dass sie mit mir nicht über ihre Träume und Pläne reden könne und dass sie das Gefühl habe, nur noch zu funktionieren.

    Ich war davon absolut überfahren. Wir haben dann intensiv miteinander geredet, mag sein, dass ich zunächst vorwurfsvoll war und sehr rational argumentiert habe. Ich habe ihr gesagt, dass ich Angst davor habe, dass sie für eine Schwärmerei unsere Liebe aufs Spiel setzt, habe ihr aber auch gesagt, dass ich verstehen kann, wenn sie sich von jemandem intellektuelle Impulse holt, ich aber nicht will, dass dies eine beziehungsgefährdende Eigendynamik bekommt. Ich habe auch sofort angeboten, dass wir uns professionelle externe Hilfe holen können - wollte sie nicht. Sie hat darauf bestanden, den Kontakt zu dem anderen aufrecht zu erhalten, ich habe sie gebeten zu bedenken, dass es dabei Grenzen gibt, die nicht überschritten werden sollten. Sie sagte, dass sie Zeit brauche, um sich klar zu werden, was sie will. Meinte auch, dass sie viele Entscheidungen in ihrem Leben deshalb getroffen hat, weil sie meinte, dass andere (z.B. Eltern) es von ihr erwarteten. Konkret bezog sie dies auf unsere Kinder. Eine Trennung stünde überhaupt nicht zur Debatte. Ich sei immer noch ihr Zuhause.

    Ein paar Tage später (vergangenen Donnerstag) stand wieder eine Abendveranstaltung bei ihr an, ich wusste, ER würde auch da sein. Wir haben uns an dem Tag einen Babysitter genommen und sind gemeinsam in eine Ausstellung gegangen, hinterher sind wir noch eine Stunde spazieren gegangen, haben viel darüber geredet, was wir im Leben schön finden, wo wir gern wohnen wollen würden usw. Dann habe ich sie am Veranstaltungsort abgesetzt. Und sie hat - fast mit Ansage - die Grenze überschritten. Wieder kam sie erst gegen drei Uhr heim, hatte sich nicht zwischendurch gemeldet, wie wir es verabredet hatten. Ging sofort duschen und verschwand im Bett. Ich habe sie noch gefragt, ob irgendetwas passiert wäre, weshalb ich mir Sorgen machen müsste, dies hat sie zögerlich verneint - aber in ihren Augen habe ich die Wahrheit gelesen. Am nächsten Tag habe ich sie damit konfrontiert und sie hat die Grenzüberschreitung zugegeben (natürlich nicht, was genau passiert ist). Ich habe sie gefragt, wie sie sich das denn vorstellt, was denn nun passieren soll. Sie sagte, sie weiß es doch auch nicht, und ihr mache diese Situation auch keinen Spaß, sie kalkuliere da nichts. In diesem Gespräch kam auch erstmals zur Sprache, dass sie die körperliche Komponente doch vermisst, das Einschlafen Arm in Arm, Ankuscheln. Ich war sehr erstaunt und meinte, dass ich das schon seit Jahren sage und sie das immer abgeblockt hat. Die Antwort war, dass ich bei ihr dahingehend eben keinen Reiz mehr habe, der andere schon.

    Ich denke, ich habe (auch dank dieses Forums) relativ schnell verstanden, dass ich bei emotionalen Problemen mit rationalen Argumenten nicht weiterkomme. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich die Zeit nehmen soll, die sie braucht. Dass ich, wenn sie reden will, für sie da bin. Dass wir uns jederzeit für eine Eheberatung anmelden können. Und dass ich versuchen werde, weiter ihr Mann zu sein und Familienvater für unsere Kinder. Ich werde mich nicht verbiegen, um ihr zu gefallen, möchte weiter mit ihr sprechen. Ich denke, es wird sehr schwer für mich, sie loszulassen, ich möchte es aber probieren, weil ich mir mittlerweile sicher bin, sie mit Klammern, Vorwürfen, Klagen und Betteln nicht halten zu können.

    Dennoch stellen sich für mich ein paar Fragen:
    - Wie schaffen wir es, unsere Kinder aus unserer Krise herauszuhalten?
    - Wie belastbar ist mein Stolz und mein Selbstwertgefühl?
    - Kann und sollte ich weitere Grenzüberschreitungen akzeptieren?
    - Sollte ich an dem Thema "Paartherapie" dranbleiben oder reicht es, dass ich ihr das jetzt schon zwei Mal deutlich angeboten habe?
    - Weiter über die Beziehung reden oder wirklich abwarten, bis sie eine Entscheidung getroffen hat?
    - Würdet ihr Freunde und Familie über die Krise informieren oder besser Theater spielen?

    Ich fühle mich so ohnmächtig. Ich will meine große Liebe (kein Spruch) nicht verlieren. Ich möchte eine tolle Familie für meine Kinder bewahren. Wäre für einen Blick von außen dankbar. Gern auch von Elektraa - weil von dort Statements kommen, die zunächst vor den Kopf stoßen, auf den zweiten Blick aber sehr hilfreich sind.





  • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

    "...relativ schnell verstanden, dass ich bei emotionalen Problemen mit rationalen Argumenten nicht weiterkomme"

    Das ist im Moment die wichtigste Erkenntnis. denn verlieben ist eine zutiefst emotionelle Sache, zu der rationale Herangehensweise überhaupt nicht passt. Und: es kann jeden treffen!

    Zu Ihren Fragen:

    Der Terminus Stolz passt hier nicht, man sollte ihn durch Größe ersetzen. Nur ist Stolz einfach da, drängt sich in den Vordergrund, Größe muss man sich erarbeiten.

    Grenzüberschreitung ist einseitig rational definiert, passt zum Stolz, aber nicht zur Verliebtheit. Versagt man sich den letzten Schritt, wird die Sehnsucht danach oft grenzenlos, besonders wenn die Entscheidung von außen induziert wurde.

    Eine Paartherapie ist für andere Indikationen gedacht, an der Verliebtheit kann sie nichts ändern, deswegen ist es einfühlbar, dass Ihre Frau im Moment nicht zustimmt.

    Über die Beziehung reden ist sinnvoll, wenn beide das wollen. Jedes Aufdrängen eines Gesprächs entfacht inneren Widerstand.

    Freunde und Familie gehen aktuelle Konflikte erstmal nichts an. Ob man einen gesteuerten Umgang vor Dritten Theater nennt, ist Privatsache. Dass man es so empfindet ist jedermanns Recht.

    Und die Kinder sollten raus gehalten werden. Das geht sicher recht gut, denn die Elternfunktion scheint ja nicht betroffen.

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    • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

      Vielen Dank für diese ausführliche Antwort zu so später Stunde. Über einige Punkte (z.B. Paartherapie) hatte ich so noch gar nicht nachgedacht. Diese ist erst sinnvoll, wenn beide der Beziehung eine Chance geben wollen? Auf den Punkt gebracht kann ich also rein gar nichts tun, außer abzuwarten, bis meine Frau eine Entscheidung getroffen hat und meine Vaterrolle im Elternverbund weiter so gut wie möglich auszufüllen? Wohin mit meinen Gefühlen, wenn Freunde und Familie der Konflikt nichts angeht?

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      • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

        Wohin mit meinen Gefühlen, wenn Freunde und Familie der Konflikt nichts angeht?
        Hi,
        seine Gefühle irgendwie zu kanalisieren und zu sortieren bedeutet ja nicht es jedem zu erzählen. Natürlich kannst du mit jemanden darüber reden, es sollte aber jemand sein der dein Vertrauen in Hinsicht auf Verschwiegenheit genießt, der über den Dingen steht und nicht seine persönliche Meinung in Form von Ratschlägen (die gefälligst auch angenommen werden sollen) kund tut. Es sollte jemand sein der zuhört und Verständnis hat, vielleicht auch zum Denken anregt aber weder pro Phalsar, noch pro Frau von Phalsar ist, sondern die Situation einfach auch so stehen lassen kann, unparteiisch.

        >>>Diese ist erst sinnvoll, wenn beide der Beziehung eine Chance geben wollen?<<<

        So ist es, alles andere ist nur eine Unternehmung um den anderen zu besänftigen, ohne wirkliche Motivation und vor allem ohne ein Ziel.

        >>>Auf den Punkt gebracht kann ich also rein gar nichts tun, außer abzuwarten, bis meine Frau eine Entscheidung getroffen hat und meine Vaterrolle im Elternverbund weiter so gut wie möglich auszufüllen?<<<

        Sei gut zu ihr, versuch etwas mehr Gelassenheit an den Tag zu legen, lass sie spüren das du sie noch liebst, aber auch durch loslassen und nicht durch einengen. Sieh es mal als wäre sie eine Katze, sie wird umgetrieben und schaut sich woanders um, an einem Ort wo sie etwas bekommt das ihr gerade sehr gut tut. Aber sie kommt immer wieder zurück, wenn sie ihre Freiheiten hat aber trotzdem weiß das zuhause jemand ist der sie auch liebt und ihr das gibt was sie eigentlich braucht, einen Platz an den sie gehört, sich heimisch fühlt und freundlich behandelt wird. Sei verlässlich, großmütig, dann wird sie dich nach der Verliebtheitsphase an solchen Eigenschaften messen. Gibt es nur Vorwürfe, Regeln, schlechte Stimmung kann es passieren das sie auch ohne verliebt zu sein weg getrieben wird und nach diesem Gefühlsintermezzo beide Männer leer ausgehen.
        Solche Krisen sind dazu gemacht dem anderen zu zeigen wie sehr oder wenig man ihm gestattet und wie weit die Liebe geht, wo man angesiedelt ist in dem weiten Feld zwischen Selbstlosigkeit und Egoismus, ob man den anderen auch noch lieben will, obwohl er es einem nicht leicht macht und es ihn weg zieht.

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        • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

          Danke, Tired, es ist mir schon wichtig, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann. Die Auswahl dieses Gesprächspartners werde ich sorgfältig vornehmen. Heute bin ich den ersten Tag nach dem Urlaub im Job und meine Kollegen fragen alle, ob ich denn einen schönen Urlaub hatte und gut erholt bin. Ich hatte den schlimmsten Urlaub meines Lebens und würde das am liebsten laut herausschreien. Meine Antwort lautet "okay", aber okay ist wirklich anders. Die Situation wird auch dadurch nicht leichter, dass meine Frau mich außerordentlich unfreundlich behandelt, jede noch so banale Frage wird mit Schnaufen, Augenrollen, Ablehnung quittiert, ich fühle mich wie ein kleines Kind, das es Mama nicht recht machen kann. Wie eine Last. Wenn ich sie darauf anspreche, schaffen wir es nicht einmal zu ermitteln, was denn eigentlich das Problem ist, unser Dialog endet dann sehr schnell damit, dass sie sagt "Schon klar, ich bin Scheiße". Und dann war's das.

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          • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

            Weißt du, man kann eine Beziehung auch zu Tode diskutieren.

            Ihr habt Schwierigkeiten miteinander umzugehen, zu reden, sie weiß eh nix zu sagen (was auch wirklich so sein wird) und fühlt sich vielleicht gerade genauso überfordert wie du. Sicher wird sie auch dir und den Kindern gegenüber ein schlechtes Gewissen haben, hin und her gerissen sein ohne genau zu wissen was sie eigentlich hin und her reißt und da sie selber nicht weiß was los ist reagiert sie pampig.
            Ihr könnt nicht normal miteinander reden, also lasst es sein.
            Versuche banale Fragen anders zu klären, sie da raus zu lassen und möglichst nur da etwas zu fragen wo es unumgänglich ist, z.B. in Fragen die die Kinder angehen.

            So kann jeder erst mal für sich zur Ruhe kommen, ohne das irgendetwas erwartet wird, früher oder später wird sie sicher das Bedürfnis haben mit dir zu sprechen und einiges zu klären, dann wenn sie selber etwas klarer sieht und weiß was sie will.
            Natürlich wirst du das Gefühl haben das du der Gelackmeierte bist, sie bringt dich in eine schlimme Situation die auch das Miteinander bei Kollegen und Familie beeinflusst, dann sollst du noch Rücksicht nehmen, ihr Freiraum geben, ohne etwas zu erwarten.
            Ganz so ist es aber nicht, es funktioniert nämlich auch im Umkehrschluss. Den Abstand den du ihr gewährst, gewährst du gleichzeitig auch dir. Während du ihr Zeit und Ruhe gibst um sich über "Euch" klar zu werden, kannst du genauso die Zeit nutzen um dir selber über euch klar zu werden.
            Sie bekommt den Freiraum zu prüfen und sich zu entscheiden, den hast du gleichzeitig auch, auch du kannst die Beziehung auf den Prüfstand stellen, dir über vieles klar werden und zu Entscheidungen gelangen. Entscheidungen und Überlegungen unabhängig von den Ihren und nur dich betreffend.
            Wenn ihr dann beide langsam wieder auf dem Boden des Durchblicks angekommen seid, jeder sein eigenes Gefühlschaos etwas geordnet hat, dann könnt ihr euch wieder besprechen und du stehst dann nicht überfordert und mit leeren Händen da, sondern weißt was du willst und über was ihr beide unbedingt "miteinander" reden müsst.

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            • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

              Ich kann auf jeden Fall mit Dir mitfühlen. Ich wünsche Dir trotz alledem viel Erfolg und Glück für Deine Zukunft!

              Liebe Grüße

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              • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                Hallo phalsar

                Das ehrt mich, wenn du meine Sichtweise hervorhebst.
                Du hast lange geschrieben, bewundernswert klar, sachlich, ausführlich und sehr deutlich.

                Ich versuche das jetzt auch.

                Was ist passiert?

                Ein Mensch hat seinen Horizont erweitert.
                Er ist in einer Scheinsicherheit geborgen gewesen und anscheinend happy und gut aufgehoben.
                Das ist aber nicht alles, was das Leben so bietet. Das war bisher ein Kreis mit beschränktem Umfang. Dieser Kreis ist nun durchbrochen und wird jetzt weiter, größer gemacht. Zugunsten einer ...???? spannenden neuen Erlebniswelt!

                Dir geschieht Wachstum und die Chance auf ganz viel mehr, als alles Bisherige. Deiner Frau ebenso.

                Eigentlich bin ich der Meinung, dass das LEBEN meine große Liebe ist und die Menschen, die mein Leben begleiten, die hat mir die Liebe geschickt und mir zugedacht- zu meiner Erbauung, zu meinem Wohl, zu meinem Wachstum und Werdegang, zu meinem Heil natürlich auch.

                Die ganze Welt steht mir offen und mich darf niemand hindern meine Gefühlswelt grenzenlos auszukosten. ( und mich gesund zu halten)

                Bei euch wird niemand wirklich geschädigt, ausser die gewohnte häusliche Ordnung. Diese wird gegen eine höhere und mächtigere Ordnung eingetauscht lieber phalsar und wenn ich du wäre, ich würde äusserst neugierig sein auf jede Regung, die sich da auftut und auf jedes noch so kleine Detail in deiner Befindlichkeitswelt, wie auch in der deiner Frau, auch der der Kinder.
                Im Grunde genommen ist diese neue Bekanntschaft für deine Frau ein Medikament, ein sehr wichtiges sogar. Ich möchte sogar behaupten, für dich ist diese Medizin, die gerade verabreicht wird ebenso richtig und wichtig, nur derzeit bitter, aber warte ab, was in Folge passiert.

                Als meine Ehe stagniert ist, meine Hormone am versiegen waren, ich blass geworden bin und schwach, da ist eine Türe aufgetan worden für mich und ein Mann ist auf der Bildfläche erschienen. Einer, der meinen Hormonfluss wieder angeregt hat, einer, der mich wieder zum Leuchten gebracht hat, einer, der in mir die Stärke und Kraft zurückgeholt hat, einer, der gesund für mich war, gerade rechtzeitig und zur richtigen Zeit.

                Diese Leidenschaft hat meine Verzagtheit ausgräumt, meinen Mut wieder aufleben lassen, mir echt gut getan. Meine Haut ist verjüngt worden und zugleich meine gesamte Erscheinung. Liebe ist ein Jungbrunnen. Liebe zu fühlen ist wie Manna zu sich nehmen und Ambrosia.

                Habe ich jetzt deutlich genug gesagt, dass deine Frau im Grunde genommen Liebe einholt?
                Du könntest statt leiden und dich fürchten riechen an ihr und feststellen, sie wird sexy, erotischer, gefühlvoller, vielleicht zu deinem Gunsten.
                Ich habe meinen Ehemann damals im Zuge dieser Erotisierung nicht wahrgenommen. Ich war sehr verliebt und kaum in der Lage etwas anderes wirklich wichtig zu nehmen, nur dieses Fühlen, das war dran. Bis ich satt war und der andere von der Bildfläche verschwunden ist wieder. Dieser andere hat seine Schuldigkeit getan und das alltägliche Leben war wieder dran. Samt Mann und einer neuen lebhaften, gierigeren Sexualität zusammen mit meinem Ehegefährten. Der hat zufällig ausgeharrt. Wird wohl so im Lebensplan vorgesehen gewesen sein.

                Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag.

                Liebe Grüße
                Elektraa

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                • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                  Danke für eure Hinweise und euer Mitgefühl. Ich tue mich ein bisschen schwer damit, ihren Umgang mit mir einfach so hinzunehmen, weil ich finde, dass ein respektvoller Umgang miteinander auch für das Funktionieren als Eltern wichtig ist. Die Gespräche der letzten Tage haben mich auch sehr mitgenommen und ermüdet, vielleicht ist eine Redepause ganz gut und trägt dazu bei, weniger "Angriffsfläche" zu bieten.

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                  • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                    weil ich finde, dass ein respektvoller Umgang miteinander auch für das Funktionieren als Eltern wichtig ist.
                    Ohne das funktioniert gar nichts, weder als Elterngespann, noch irgendeine andere Form von Beziehung, außer einer schlechten.
                    Deshalb, sortiert euch erst mal.
                    Du kannst sie aber trotzdem darauf hinweisen das du dich durch ihre Art der Umgangsform sehr verletzt und entwertet fühlst und ihr im Zuge dessen vielleicht den Vorschlag machen Diskussionen und Unterhaltungen erst mal außen vor zu lassen, bis der respektvolle Umgang miteinander wieder möglich ist und jeder wieder weiß wo er steht.
                    Versuch halt so zu formulieren das sie sich nicht angegriffen fühlt und es sich auf euch beide bezieht und beide in die Pflicht nimmt, sonst bekommst du wieder nur einen Spruch zu hören, erreichst ansonsten nichts.Schweigen ist oft hilfreicher als reden, ich denke wenn du dich einigermaßen einrichtest und ihr Verhalten dir gegenüber ignorierst (falls sie es nicht ändern kann) und ohne drauf zu achten deine Sachen unbeeindruckt weiter machst, wird sich das auch schnell wieder verlieren.
                    Verletzungen sind manchmal auch eine Form Gefühle auszudrücken, ein Test, ein weg stoßen obwohl man es eigentlich nicht will, oder einfach ein Versuch zu ergründen welche Gefühle noch da sind, oder der Versuch sich in eine Machtposition zu bringen, sehr oft auch einfach ein Ausdruck von Hilflosigkeit und Überforderung. Wenn niemand drauf eingeht beginnt man andere Wege zu suchen und darüber nachzudenken, fokussiert sich wieder aufs wesentliche anstatt auf solche Zickereien, die nicht weiterhelfen, sie muss es nur erst mal selber bemerken und du solltest versuchen eine gewisse Souveränität auszustrahlen, nicht drauf einzugehen, so das sie bemerkt das sie damit nicht weiter kommt.

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                    • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                      Liebe Elektraa, vor vier Wochen hätte ich wahrscheinlich gedacht "Was für ein gequirlter Waldorfmist" - aber jetzt, wo ich tatsächlich diese Phase in meinem Leben durchlebe, komme ich deinen Gedanken näher. Ich merke, wie durch ein paar durchdachte Kommentare hier meine Grundstimmung viel positiver wird. Ich weiß nicht, wie schnell ich mich vom "Kämpfen"-Gedanken lösen kann, ist ja auch eine emotionale Angelegenheit, aber sicherlich lässt sich das ganze auch als Chance für eine persönliche Entwicklung betrachten. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich unseren Kindern diese Sache mit den Gefühlen so vermitteln lässt. Für die sind wir Mama und Papa und wir gehören nun mal zusammen. Aber darum können wir uns ja kümmern, wenn es notwendig wird. Ich entspanne mich jetzt erst mal und lasse die Dinge auf mich zukommen. Heute arbeiten zu gehen und den Kopf auch mal wieder mit Nicht-Beziehungsthemen zu beschäftigen, tat irgendwie auch gut.

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                      • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                        Lach, gut gesagt, gequirlter Waldorfmist. Das ist bester Kompost und noch besserer Humus und letztendlich einer guter Wurzel Halt...


                        Manchmal erkennt man viele Jahre später erst, dass eine angebliche Katastrophe eigentlich zur richtigen Spur geführt hat.
                        Ich persönlich habe das schon sehr oft so erlebt, am eigenen Leibe- dass etwas wahnsinnig schlimm ausgeschaut hat, letztendlich für mich aber gut war.

                        Heute habe ich viel nachgedacht und Bilder betrachtet, die in meinem Kopf entstanden sind, wegen deiner Angelegenheit.
                        Ich habe auch verglichen, wie es mir gehen würde, wenn ich an deiner Stelle wäre phalsar.

                        Viele schwere Vorkommnisse kann man mit einer gewissen Portion Humor besser bewältigen, als wenn man alles so stur und ernst nimmt.
                        Im Grunde genommen sind wir ganz schön seltsam in unseren Bräuchen und Gesetzen.
                        Es wird so festgehalten an der "Treue"- die ja nur bezweckt, dass man die heile Ordnung nicht verlässt. Es gibt Kulturen, da ist zur körperlichen Treue niemand verpflichtet. Also ist der Beweis erbracht, die unsrige Betrachtung ist nur eine von mehreren Möglichkeiten.

                        Mir hat einmal eine Schwarze ( freudig!) zugerufen, schau, da drüben geht meine Mitfrau! ....

                        Meine Schwester lebt mit ihren beiden Männern in einem Haus. Das Kind vom einen erzieht der andere mit. Niemand von allen Vieren ist darüber unglücklich. Schon gar nicht der Bub- ach ja, die Katze auch nicht, die wechselt ihren Schlafplatz ohne psychische Schäden ebenso leicht.
                        Ich möchte dir nur, bevor ich schlafen gehe sagen, be happy, take it easy, life is life und nicht der Tod.

                        Bis dann.

                        Man geht immer davon aus, mehr gibt es nicht, als das, was üblich ist.



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                        • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                          Ganz kurz, ich möcht noch etwas erzählen. Hab das schon einmal, aber das ist länger her. Meine Tochter hat hochschwanger erfahren, dass der zukünftige Vater ein Verhältnis hat. Fürchterlich geweint hat sie und ihr Glück war mit einem Schlag zunichte... Wirklich???
                          Heute ist der Jüngste, der von ihm ist und bald in die Schule kommt und der ältere Sohn, (der nicht von ihm ist) mit Namen in der Wade des Papas eintätoviert.
                          Selbst Hirsche müssen ihr Revier verteidigen und "Konkurrenz" in die Flucht schlagen können.

                          Vielleicht bist du dir nicht bewusst, dass du zu viele Asse in deiner Hand hast, als dass du bangen müsstest um den Erhalt deiner Familie.
                          Sicher ist deiner Frau in ihrer derzeitigen Kribbelphase die Zukunft noch nicht vor Augen geführt worden und was sie verliert, wenn sie dich eintauscht. So oft wird für kurze Zeit ein Strohfeuer gezündet, das heute brennt und morgen schon erloschen ist. Gegen eure lange und wirklich schöne Zeit ist das wohl keine echte Verbundenheit. Eher Eitelkeit, wie bei meinem Schwiegersohn der Fall war.

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                          • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                            Liebe Elektraa, Kompost - Humus - Wurzel, ein schönes Bild hast du da gemalt. Ich stelle fest, dass ich mit einer gewissen Portion Entspanntheit die ganze Situation viel besser überblicken kann. Gestern hat meine Frau mir eine lange Mail geschrieben, in der sie mir ihre emotionale Situation beschrieben hat. Sie hat auch wichtige Punkte benannt, die an unserer Beziehung toll sind, aber auch die, an denen wir kranken. Sie hat mich darum gebeten, ihr die Zeit zu geben, die sie braucht, keine Erwartungen in sie zu setzen. Und in der Zwischenzeit wünscht sie sich einen fairen und respektvollen Umgang miteinander, um, wie der Doc es so schön sagte, die Elternfunktion nicht zu gefährden.

                            Auf den Punkt gebracht, reflektiert sie genau das, was ich für mich in den letzten Tagen auch erkannt habe. Das bedeutet für mich, dass der Weg, den wir beschreiten, der richtige ist, auch wenn sich in meinem Inneren noch oft das kleine Teufelchen meldet, das mir sagt "das soll nicht so sein". Außerdem sieht sie einfach toll aus und ich muss schwer an mich halten, sie nicht andauernd in den Arm nehmen, zu küssen und streicheln zu wollen.

                            Wir hatten gestern einen wirklich schönen Abend mit guten Gesprächen zu nicht beziehungsrelevanten Themen. Es war sehr freundschaftlich, vertraut und respektvoll. Das hat gut getan. Ich hoffe, wir können das bewahren.

                            Die Denkmodelle zu Treue, Monogamie, Patchwork-Familie etc. kenne ich auch, ich bin mir momentan nicht sicher, ob ich über diesen Schatten springen will. Auch der Katzenvergleich ist mir ein bisschen zu einfach, darüber muss ich noch mal nachdenken. Auf jeden Fall vielen Dank für deine Gedanken und auch für deine persönlichen Geschichten.

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                            • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                              Wichtig ist ja, dass für diesen Prozess die Augen offen bleiben, das Gehör und die Wahrnehmung für alles, was sich da auftut.
                              Wenn man heulend bockt und blockt, dann versäumt man, wie so oft, die Pointe.
                              Hier geschieht eine Korrektur. Schönheit muss leiden.
                              Oder: warum geschieht das UNS?? Weil ihr es wert seid....

                              Ich wünsche dir weiterhin deine herrliche Kontenance. Wenn das nicht ein weiteres As im Ärmel ist, was dann.

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                              • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                Also, das ist ein Hammer- ich habe in mir das Wort Contenance wahrgenommen, geschrieben und anschließend gegoogelt. Sieh selber Herr P. wie treffend dieses Wort für dich passt. Wort für Wort steht in Wikipedia, wie richtig und sinnvoll dieses Verhalten ist. Da steht zum Beispiel, durch Wahrung der Contenance kann man in kritischen Situationen eine Eskalation verhindern und taktisch richtige Züge vornehmen. So ungefähr, aber lies selber.

                                Du wirst es nicht glauben, aber ich lese meine eigenen Beiträge wie wenn ich sie noch nie gehört hätte. Wie wenn mir selber neu wäre, was da steht. Ich bin Stimmenhörerin und sehe darin eher etwas äusserst Interessantes, als Beängstigendes. So manche Sichtweise, die aus meinen Händen fließt stammt aus dieser mir selber unbekannten Quelle. Alleine, dass es das gibt, dass man Worte nimmt, die man ansonsten nie hört, gebraucht, oder anwendet, ist für mich ein Grund aufmerksamst auch jedem Gegenüber zuzuhören. Wer weiß, ob nicht ein jeder von dieser unbekannten Quelle "zu trinken bekommt".
                                Deine Frau sagt, lass mir Zeit.
                                Denk nach, ein Pubertierender zum Beispiel kann seine Phase nicht verkürzen, auch wenn er noch so will. So oft passiert, dass man sich sogar das Leben nimmt, weil man nicht durchhalten kann, bis die Umbruchzeit beendet ist.
                                Sich brüsk abwenden ist wie Selbstmord.

                                Lieben Gruß
                                Elektraa

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                                • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                  Wenn man heulend bockt und blockt, dann versäumt man, wie so oft, die Pointe.
                                  Das ist es.

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                                  • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                    Hallo Phalsar,

                                    ich erlaube mir eine kleine Zwischenbilanz: Sie haben in den sehr aktiven drei Tagen hier eine richtige Entwicklung vollzogen. Wenn man Ihren ersten Beitrag mit den letzten vergleicht, wird das augenscheinlich. Ein Erfolg der kompetenten Teilnehmer hier, hauptsächlich aber Ihre Bereitschaft, in sich zu gehen und die Ratschläge zu durchdenken.
                                    Gratulation! Und Dank den Aktiven.

                                    Beste Grüße

                                    Dr. Riecke

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                                    • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                      Vielen Dank, mir hat das hier bisher wirklich weiter geholfen. Die Herausforderung ist nun, das schriftlich formulierte in das "echte" Leben einzubauen. In den letzten zwei Tagen ist mir das gut gelungen. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ich keine Eifersucht spüre. Ich zwinge mich dazu, die Beziehungsthematik in den Gesprächen mit meiner Frau auszuklammern. Dabei frage ich mich teilweise ganz banale Dinge: Darf ich ihr Komplimente machen oder nicht? Ist es gut, weiter im selben Bett zu schlafen oder nicht?

                                      Ihr Geburtstag ist Mitte November - bisher war es so, dass wir uns beide frei genommen haben und das Geburtstagskind einen gemeinsamen Tag geschenkt bekam mit verschiedenen Aktivitäten, Kaffee, Wellness, Ausstellung, Theater, Konzert, Essen usw. - ich überlege, ob ich ihr einen Tag nur für sie allein zusammenstelle, weil ich nicht weiß, ob sie überhaupt Lust hat, mit mir einen ganzen Tag zu verbringen. Was meint ihr dazu?

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                                      • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                        Wenn Du neben ihr liegen magst bzw. sie neben Dir liegen mag, dann teilt das gemeinsame Bett (weiterhin). Wenn Dir die/ ihre Nähe unangenehm ist, dann verlasse das gemeinsame Bett.

                                        Bzgl. des Geburtstages würde ich sie fragen und ihr den genannten Vorschlag machen. Lass sie entscheiden.

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                                        • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                          Also eigentlich passiert dir hier eine Art Ablenkung phalsar. Was übrigens auch bei Infinion geschieht und jedem, der schnell um Hilfe schreit statt regelrecht starr im Schock zu verharren.

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                                          • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                            Also eigentlich passiert dir hier eine Art Ablenkung phalsar. Was übrigens auch bei Infinion geschieht und jedem, der schnell um Hilfe schreit statt regelrecht starr im Schock zu verharren.
                                            Das stimmt so was von.
                                            Und was passiert in den meisten Fällen wenn man sich ablenkt? Es findet eine Relativierung statt, der Sorgenberg schrumpft und gibt die klare Sicht langsam wieder frei.

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                                            • Elektraa
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                                              tired, ich habe das glaube ich schon einmal erzählt. Da war auch eine Katastrophe abgewendet, rein durch eine "Wahrnehmungsumleitung, Umlenkung-
                                              Zu diesem Thema scheint diese Geschichte nicht ganz zu passen, aber wer weiß..?
                                              Ich habe einmal im Zuge einer Kleinkindbetreuung nur kurz nicht aufgepasst und schon war eine Kuh dabei, dieses mir anvertraute dreijährige Gäste-Kind mit einem Horn an der Jacke zu erwischen und hoch in die Luft zu schleudern. Bevor es auf dem Stallbetonboden aufgeklatscht ist mit dem Kopf voran, habe ich noch schnell den Fuß zwischen gehalten und man glaubt es nicht, mir ist gelungen heiter zu sein, obwohl es alles andere als heiter war, zu sehen, wie dieses Kind regelrecht am Kippen war vor Schreck.
                                              Das war hundertprozent die richtige Reaktion. Der Kleine wäre sicher in Hysterie verfallen, ganz bestimmt die Mutter auch und wer weiß, ob das nicht schlimme Folgen gehabt hätte ein Leben lang für das Kind. So aber hat es mitgelacht und die "heitere" Variante angenommen, nicht die jammervolle.
                                              Ich vermute, das ist ein Hirnprozess- die Entscheidung zu treffen, jetzt leide ich, oder den Schalter zu diesem Bereich ( im Kopf) nicht zu betätigen.
                                              Das gleiche war ja damals auch bei meiner Tochter, als sie erfahren hat von ihrer Nebenbuhlerin. Mir ist gelungen, sie während des Gespräches zum lachen zu bringen, diese Sache anders zu betrachten, als sie vorgehabt hat.
                                              Wie du sagst tired, abschwächen, oder relativieren, oder einfach nicht gedanklich weiter gehen, wo es trübe ist und fürchterlich schlimm. Der Kummerweg ist nie ein guter. In den tappt man aber sehr leicht, wenn man nicht genau aufpasst.

                                            • Elektraa
                                              Elektraa kommentierte
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                                              tired, ich habe das glaube ich schon einmal erzählt. Da war auch eine Katastrophe abgewendet, rein durch eine "Wahrnehmungsumleitung, Umlenkung-
                                              Zu diesem Thema scheint diese Geschichte nicht ganz zu passen, aber wer weiß..?
                                              Ich habe einmal im Zuge einer Kleinkindbetreuung nur kurz nicht aufgepasst und schon war eine Kuh dabei, dieses mir anvertraute dreijährige Gäste-Kind mit einem Horn an der Jacke zu erwischen und hoch in die Luft zu schleudern. Bevor es auf dem Stallbetonboden aufgeklatscht ist mit dem Kopf voran, habe ich noch schnell den Fuß zwischen gehalten und man glaubt es nicht, mir ist gelungen heiter zu sein, obwohl es alles andere als heiter war, zu sehen, wie dieses Kind regelrecht am Kippen war vor Schreck.
                                              Das war hundertprozent die richtige Reaktion. Der Kleine wäre sicher in Hysterie verfallen, ganz bestimmt die Mutter auch und wer weiß, ob das nicht schlimme Folgen gehabt hätte ein Leben lang für das Kind. So aber hat es mitgelacht und die "heitere" Variante angenommen, nicht die jammervolle.
                                              Ich vermute, das ist ein Hirnprozess- die Entscheidung zu treffen, jetzt leide ich, oder den Schalter zu diesem Bereich ( im Kopf) nicht zu betätigen.
                                              Das gleiche war ja damals auch bei meiner Tochter, als sie erfahren hat von ihrer Nebenbuhlerin. Mir ist gelungen, sie während des Gespräches zum lachen zu bringen, diese Sache anders zu betrachten, als sie vorgehabt hat.
                                              Wie du sagst tired, abschwächen, oder relativieren, oder einfach nicht gedanklich weiter gehen, wo es trübe ist und fürchterlich schlimm. Der Kummerweg ist nie ein guter. In den tappt man aber sehr leicht, wenn man nicht genau aufpasst. Der Weg ins Unglück..

                                            • Elektraa
                                              Elektraa kommentierte
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                                              tired, ich habe das glaube ich schon einmal erzählt. Da war auch eine Katastrophe abgewendet, rein durch eine "Wahrnehmungsumleitung, Umlenkung-
                                              Zu diesem Thema scheint diese Geschichte nicht ganz zu passen, aber wer weiß..?
                                              Ich habe einmal im Zuge einer Kleinkindbetreuung nur kurz nicht aufgepasst und schon war eine Kuh dabei, dieses mir anvertraute dreijährige Gäste-Kind mit einem Horn an der Jacke zu erwischen und hoch in die Luft zu schleudern. Bevor es auf dem Stallbetonboden aufgeklatscht ist mit dem Kopf voran, habe ich noch schnell den Fuß zwischen gehalten und man glaubt es nicht, mir ist gelungen heiter zu sein, obwohl es alles andere als heiter war, zu sehen, wie dieses Kind regelrecht am Kippen war vor Schreck.
                                              Das war hundertprozent die richtige Reaktion. Der Kleine wäre sicher in Hysterie verfallen, ganz bestimmt die Mutter auch und wer weiß, ob das nicht schlimme Folgen gehabt hätte ein Leben lang für das Kind. So aber hat es mitgelacht und die "heitere" Variante angenommen, nicht die jammervolle.
                                              Ich vermute, das ist ein Hirnprozess- die Entscheidung zu treffen, jetzt leide ich, oder den Schalter zu diesem Bereich ( im Kopf) nicht zu betätigen.
                                              Das gleiche war ja damals auch bei meiner Tochter, als sie erfahren hat von ihrer Nebenbuhlerin. Mir ist gelungen, sie während des Gespräches zum lachen zu bringen, diese Sache anders zu betrachten, als sie vorgehabt hat.
                                              Wie du sagst tired, abschwächen, oder relativieren, oder einfach nicht gedanklich weiter gehen, wo es trübe ist und fürchterlich schlimm. Der Kummerweg ist nie ein guter. In den tappt man aber sehr leicht, wenn man nicht genau aufpasst. Der Weg in die Pein, lass den sein... :-))

                                          • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                            Wie ist deine Frau im Moment zu dir, kann sie sich mitteilen, oder schweigt sie zu ihrer Sache?
                                            Meinst du nicht, dass es sich gehört, wenn sie dich "ausklammert", dass du das akzeptierst? Wenn du sie derzeit berührst, oder wie früher den Geburtstag verbringen willst, ist das nicht, als ob du nicht "hören" willst?
                                            Sie hat ja die Verbindung zu dir getrennt, zumindestens was die Paar"schaft" betrifft. Ihr seid jetzt nicht mehr das Liebespaar, sie ist im Moment nicht mehr zusammen mit dir. Sie ist gerade in anderen Welten als Frau. Wie wenn dieser Teil von ihr eine Auslandsreise macht. Wer weiß, ob das nicht eine Bildungsreise ist? Vielleicht schätzt sie die alte Welt umso mehr, wenn sie für sich genügend Zeit hat, sich umzusehen dort in der anderen Kultur.
                                            Ich habe schon von vielen "Fremdgehern" gehört, ab da waren sie geheilt von ihrem Wunsch, wen anderen zu wollen, als dieser erprobt und ausprobiert worden ist. Ein noch so schöner Urlaub ersetzt nicht das Daheim.

                                            Sie ist nicht dein Besitz. Sie gehört sich selber. Je mehr du das achtest, ich glaube, umso mehr Vertrauen kommt auf in dich.
                                            Du schränkst sie nicht ein, du liebst sie, du befürwortest ihre Art, du erduldest sogar solche Blessuren, lässt sie also los, trotzdem das sehr weh tut, also wenn das nicht ein wahrer Freund ist?

                                            Ich an deiner Stelle würde jetzt, wo sie nicht herschaut, heimlich, nur für mich holen, was MIR fehlte, während der Zweisamkeit.
                                            Nimm dir jetzt ganz viel Zeit für deine innigsten Wünsche, erfülle sie dir. Hole dir her, was schön ist für dich. Gehe neue Wege, die du immer beschreiten wolltest. Hobbies, neue Leute treffen, ausgehen, dich neu kleiden, mit den Kindern zusammen Besuche machen, die schon längst fällig sind und wirklich einmal denken, auch ICH hab ein tolles Leben, mit oder ohne Anhang. Kauf dir, was nur dir dient, schenk dir jetzt alles.
                                            Vielleicht verreist du kurz? Ohne viele Worte erinnere dich jetzt an DICH. Wann dann, als nicht jetzt?




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                                            • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                              Wie ist deine Frau im Moment zu dir, kann sie sich mitteilen, oder schweigt sie zu ihrer Sache?
                                              Sie schweigt in der Sache, der Witz ist, dass wir in allen anderen Angelegenheiten so viel miteinander reden, wie schon lange nicht mehr, über die Kinder, Freunde, Job, Bücher, Theater usw.

                                              Meinst du nicht, dass es sich gehört, wenn sie dich "ausklammert", dass du das akzeptierst? Wenn du sie derzeit berührst, oder wie früher den Geburtstag verbringen willst, ist das nicht, als ob du nicht "hören" willst?
                                              Ich weiß nicht, was sich gehört (komisch, das von dir zu lesen, Elektraa). Deshalb frage ich ja. Berührungen kommen praktisch gar nicht vor. Komplimente an sie schon. Unsere gegenseitig geschenkten Geburtstage haben wir immer sehr genossen. Ich kann nachvollziehen, dass, wenn ich alles so mache wie immer, der Eindruck entstehen könnte, dass ich unser Paarproblem ignoriere, deshalb meine Idee, ihr einen Tag nur für sich zu schenken. Ist das abwegig?

                                              Sie ist nicht dein Besitz.
                                              Erwecke ich irgendwie den Eindruck, dass ich das noch nicht verstanden habe?


                                              Ich an deiner Stelle würde jetzt, wo sie nicht herschaut, heimlich, nur für mich holen, was MIR fehlte, während der Zweisamkeit.
                                              Nimm dir jetzt ganz viel Zeit für deine innigsten Wünsche, erfülle sie dir. Hole dir her, was schön ist für dich. Gehe neue Wege, die du immer beschreiten wolltest. Hobbies, neue Leute treffen, ausgehen, dich neu kleiden, mit den Kindern zusammen Besuche machen, die schon längst fällig sind und wirklich einmal denken, auch ICH hab ein tolles Leben, mit oder ohne Anhang. Kauf dir, was nur dir dient, schenk dir jetzt alles.
                                              Vielleicht verreist du kurz? Ohne viele Worte erinnere dich jetzt an DICH. Wann dann, als nicht jetzt?
                                              In einer idealen Welt geht das - in meiner irgendwie nicht. Ich muss mich jetzt erst mal mit der neuen Situation, meinem Vollzeitjob und dem Gedanken, die "Elternfunktion" weiter so gut wie möglich auszuüben, arrangieren. Für mich gilt momentan: Kids first. Ich werde natürlich auch Dinge für mich tun, ob es die Erfüllung meiner innigsten Wünsche ist, wird sich zeigen. Heute habe mal mit einem Friseurbesuch angefangen, bei dem ich nicht darüber nachgedacht habe, ob meine Frau die Haarlänge (oder -kürze) okay findet. War gut.

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                                              • Re: Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt - bin ziemlich ratlos.

                                                Was ich irgendwie ein bisschen seltsam finde, ist der Umstand, dass sie sich bislang den Raum nicht nimmt, den sie einfordert und den ich ihr auch zugesichert habe. Jedenfalls geht sie abends nicht aus (außer Elternabend und neulich ein Mal allein im Theater). Sie ist auch noch nicht verreist oder so was. Fühlt sich ein bisschen an wie die Ruhe vor dem Sturm.

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