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Schizophrenie

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  • Schizophrenie

    Guten Morgen zusammen,

    ich habe zunächst einmal eine allgemeine Frage zum Thema Partnerschaft und Schizo.

    Ich war 41/2 Jahre lang mit einer Frau liiert, die schon bei Beginn der Partnerschaft krank. Jetzt hat sie die Krankheit beim Namen genannt, danach die Trennung ausgesprochen. Sie ist seit 41/4 Jahren in psychotherapeuthischer Behandlung, das Krankheitsbild verschlechterte sich trotz der Behandlung fortlaufend. Neben den notwendigen Psychopharmaka wurden ihr auch noch Tabletten zur Ruhigstellung, zum Schlafen, gegen Kopfschmerzen, gegen Migräne und gegen Ohrenpfeifen in einer Menge verschrieben, dass sich mir als seit 28 Jahren insulinpflichtigem Diabetiker in den Schuhen die Fußnägel stellten. Im Mai dieses Jahres kam sie nach einer Therapiestunde zu mir ins Büro, erkennbar mit Medikamenten zugedröhnt wie eine Süchtige oder Betrunkene. Der Therapeuth hat sie (angeblich) trotz dieser Merkmale behandelt und danach Auto fahren lassen.

    Die ersten drei Jahre dieser Partnerschaft verliefen sehr glücklich. Sie war in dieser Zeit drei Mal zur Kur. Nach der dritten kam sie völlig verändert zurück.

    Ich habe ihr während der Partnerschaft wiederholt und auch während der letzten Kur angeboten, selbst mal mit zum Therapeuthen zu einer gemeinsamen Sitzung zu gehen, was immer unter irgend welchen Begründungen auch angeblich Seitens des/der gerade behandelnden Arztes/Ärzte abgelehnt wurde.

    Ich vertrete nach reiflicher Überlegung mittlerweile den Standpunkt, dass entweder ihr selbst aus familiären Gründen (ihr 23-jähriger Sohn lebt noch bei ihr) gar nicht an einer Besserung oder Konsolidierung ihres Gesundheitszustandes gelegen ist, oder sie sich in den Klauen einer Verschreibungsmaschinerie befindet, die es bei manchen Ärzten ja leider auch gibt.

    Gibt es für so etwas überhaupt Lösungen?


  • Re: Schizophrenie


    Hi,

    nun eigentlich gibt es nur Lösungen wenn deine Partnerin intensiv mitarbeitet und das nimmt was der Arzt verschreibt. Leider ist es schwer durchschaubar ob ein Schizophrener die Wahrheit sagt oder nicht, für ihn ist es ja wahr oder aber Notwehr, er lügt um sich selbst zu schützen.
    Ich halte es für unwahrscheinlich das ein Arzt jemanden total zugedröhnt einfach nach hause schickt und das auch noch mit dem Auto, das würde seine eigene Existenz massiv bedrohen. Ich halte es für wahrscheinlicher das deine Partnerin da einem Wahn erlegen ist, nicht mehr mit dem Arzt zusammen arbeitet, vielleicht weil sie ihn als Bedrohung ansieht.

    Meine persönliche Meinung zu nahestehenden Personen die an einer Psychose leiden die aus dem Ruder läuft ist: Abstand, Abstand und nochmal Abstand halten. Ruhig mal Kontakt aufnehmen um herauszufinden ob derjenige noch sozusagen, lebensfähig ist und ansonsten emotional möglichst zurück rudern.

    Man kann nur helfen wenn derjenige Hilfe möchte, das ist sehr oft nicht der Fall da sich die Kranken bedroht fühlen und auf irgendwelche Vorschläge oft nur zum Schein eingehen, denn die ganze Welt ist der Feind und den gilt es in Schach zu halten. Wenn deine Partnerin jemanden vertraut und derjenige es möchte kann er versuchen etwas auf sie einzuwirken, sei es über Hilfsangebote oder dem darauf achten das sie nicht zugrunde geht, also alleine einigermaßen zurecht kommt.

    Man muss sich klar machen das Schizophrene oft in einer bösen, feindseligen Welt leben und in vielen Fällen erst gar nicht auf den Gedanken kommen das es an ihnen liegen könnte. Sie glauben nicht daran das ein Arzt oder sonst wer helfen möchte bzw. helfen kann, aber um sich selber zu schützen wird auch manchmal vorgegeben das eine Einsicht und Mitarbeit da ist.

    Du bist da in einer ganz schwierigen Situationen, du kannst nicht wissen inwieweit sie die Wahrheit sagt und hast natürlich auf der anderen Seite ein Verantwortungsgefühl. Ich denke du kannst versuchen für sie da zu sein, solltest dich aber zurückziehen wenn es für dich zu belastend wird und das unbedingt.

    Wenn es ganz dolle kommt kannst du dich an den psychiatrischen Dienst wenden oder über das Gericht eine Betreuung beantragen, das ist nicht einfach und solange sie niemanden, auch nicht sich selber, gefährdet ist es nicht möglich irgendwie von außen etwas zu tun (Klinik o.ä.), solange sie nicht möchte. Aber ein Betreuer kann mehr bewirken als andere und er achtet auch so weit es geht, darauf das es ihr gut geht und nimmt eine Menge Verantwortung ab.

    Meiner Meinung nach steht man bei Psychotikern deren Krankheit nicht unter Kontrolle ist auf verlorenen Posten, ganz gleich was man versucht, es ist zumeist sinnlos.
    Ich wünsche dir das deine Partnerin nicht so abgedreht ist und trotz allem noch sich selber helfen kann und auch Hilfe in Anspruch nimmt. Es hört sich für mich aber nicht so an als würde sie viel von ihren Ärzten halten, ergo wird sie sich auch nicht an das halten was diese empfehlen.

    Liebe Grüße

    Kommentar


    • Re: Schizophrenie


      Ich gehe seelisch, moralisch und körperlich auf dem Zahnfleisch, und Einsicht scheint es zumindest derzeit keine zu geben. Im Gegenteil. Sie schwimmt vermutlich auf einer Wolle selbstkreiirter Zustimmung, die sie sich aus den Gesprächen mit ihrem Therapeuth und von Leuten mit gleichem Krankheitsbild holt. Die haben mich mit einer Ausnahme noch nie gesehen und noch nie mit mir gesprochen, wissen aber alle, dass ich nicht geeignet bin.....

      Ich habe mich jetzt für den Rückzug entschieden.

      Vielen Dank aber für die Antwort und gleichfalls liebe Grüße

      Kommentar


      • Re: Schizophrenie


        Hi hpklimbim,
        ich sollte da vielleicht noch etwas ergänzen.
        Ich habe/hatte in der Familie ein paar Fälle von schitzophrener Paranoia und durch die damit zusammenhängenden Klinikaufenthalte auch dort einige Leute kennengelernt die Psychosen haben.
        All diese Fälle steuerten bzw. steuern auf ein böses Ende hinaus, es ist durchweg ziemlich hoffnungslos.

        Was ich damit sagen möchte ist das ich eigentlich nur eine bestimmte Form dieser Krankheit kenne und da sicher auch etwas vorurteilhaft geprägt bin. Meine Sichtweise ist da recht radikal und vorgefasst. Es gibt sicher auch zur genüge positivere Verläufe, solche kenne ich aber leider nicht.
        Ich denke aber das der Doktor da sicher von hoffnungsvolleren Prognosen berichten kann, also bewerte meine Einstellung und Meinung nicht zu hoch.

        Übrigens das zurückziehen musste ich auch über Jahre lernen und noch heute tappe ich in die Falle des helfen wollens hinein, obwohl ich genau weiß das es sinnlos ist. Ich rate zwar zur zum Rückzug halte mich aber nicht unbedingt selber daran.;-)
        Wünsch dir das Beste.
        L.G.

        Kommentar



        • Re: Schizophrenie


          Meinte "Paranoide Schizophrenie" nicht umgekehrt.

          Kommentar


          • Re: Schizophrenie


            Wenn du schreibst vier Jahre und länger ist sie bei dir- zugleich nennst du die Zeit ab da es ihr schlechter gegangen ist und zugleich noch viele andere Beschwerden dazugekommen sind - auch vier Jahre und ein Halbes- ja dann muss man drauf schließen dass DU das falsche Medikament bist.
            Oder was auch sein könnte- dein Medizinchen ist konträr zu jenen die sie gewohnt ist oder vom Arzt verschrieben kriegt.

            Liebe und Angst vertragen sich nicht.

            Einer von Beiden muss gehen.

            @tired..

            Lass dir erzählen, ich höre eine Stimme in mir- seit vielen Jahren schon.
            Also- ich vernehme auf die Frage warum das so ist vom Arzt: das ist Schizophren.
            Es gäbe eine Reihe von Tabletten um mir dieses Flüstern in mir zu nehmen.
            Anstatt dessen nehme ich mir aber viel Zeit und Gelegenheit ihr zuzuhören.
            Die größte Bereicherung in meinem Leben ist diese Tatsache.
            Warum das so ist lass ich jetzt schon eine Weile checken, untersuchen und beäugeln.
            Hab mich allerhand Tests ausgeliefert.
            Nachdem ich aber nur profitiere, nicht leide unter diesem Phänomen ist mir das "Beurteilen" einer "Fachkraft" herzlich egal.

            Zu diesem Thema kann ich mich nur so äussern- es ist nicht festzustellen woher der Mensch seine "Wahrnehmungen" nimmt, wenn er zum Beispiel Angst hat oder treu wen liebt oder wen fürchtet oder verachtet, bestimmten Trieben nachgeht oder listig ist oder heimtückisch oder hoch ehrenhaft, oder lustig und gesellig oder argwöhnisch neidig geizig stur friedliebend oder kriegerisch lügend lästernd feindselig oder traut und der Allgemeinheit wohlgesinnt und ergeben..
            Wenn mir das ein Doktor plausibel erklären kann, dann .....

            wenn ich nachlese im Wikipedia was plausibel heißt, dann steht da: stimmig....

            Herr Doktor Riecke!!!
            SIE sind die Fachkraft!!
            Haben Sie eine Erklärung?

            Kommentar


            • Re: Schizophrenie


              Ich möchte im augenblicklichen Stadium nicht zu allen Punkten Ihres Schreibens Stellung nehmen.


              Nur so weit:


              Wahrnehmungen sind m. E. das, was wir visuell und akustisch und auf der Grundlage der uns anhaftenden, inneren und äusseren, objektiven und subjektiven, durch Erziehung und eigene Lebenserfahrung geprägten, eigenen Betrachtungsweise, kombiniert mit der persönlichen charakterlichen Einstellung, imstande sind, wahr zu nehmen. Dass das bisweilen auch durch das dem jeweiligen Betrachter inne wohnenden, eigenen Bild der Sache verfärbt oder verfälscht wird oder werden kann, liegt in der Natur des Begriffs Wahrnehmung.

              Kommentar



              • Re: Schizophrenie


                ......Nachdem ich aber nur profitiere, nicht leide unter diesem Phänomen .....

                Da kannst du dich wirklich glücklich schätzen.
                Jene die ich kenne leiden alle und das sehr intensiv, aber es liegt gewiss nicht daran das der Partner das falsche Medikament ist, sondern wohl eher daran das sie krank sind und keine Kontrolle über ihre Wahrnehmungen haben. Welche wirklich jeden Grusel und Angstpegel übertreffen den ein gesunder sich vorstellen kann, bis hin zur Gewalttätigkeit (Und damit meine ich "wirklich" gewalttätig" mit unvorhersehbaren Folgen) aus dieser Angst heraus ist wirklich alles möglich. Heute einsichtig, total lieb und vernünftig, morgen der Mensch den man niemals in die Nähe seiner Kinder ließe.

                Ich denke die Wahrnehmungen finden im Neurologischen Bereich des Hirns statt und sind in keiner Weise von der Vernunft zu beeinflussen. Der Betroffene oder auch Außen stehende können feststellen ob sie der Norm entsprechen und dann zum Arzt gehen, wenn es nicht so ist. Merkwürdiger Weise rennen die Menschen wegen allem zum Arzt, aber wenn es um etwas geht das die Wahrnehmung oder Psyche betrifft werden sie stur. Das Verhalten ist aber auf der anderen Seite sehr verständlich und hat auch etwas mit der Wahrnehmung/Angst zu tun, man traut sich selber meist mehr als anderen.

                Wahrnehmungen sind, Denke ich, nichts weiter als Vorgänge in den Synapsen (und was noch so alles im Gehirn beheimatet ist) die sehr sinnvoll sind, aber manchmal nicht so funktionieren wie sie sollten, gestört sind und dadurch werden Wahnvorstellungen, körperliche und psychische Reaktionen ausgelöst. Die Auslöser für diese Vorgänge sehe ich auch u.a. in äußeren Vorgängen (Die auch hpklimbim ansprach), sowie der genetischen Vorbelastung, je nachdem.

                Kommentar


                • Re: Schizophrenie


                  "Lass dir erzählen, ich höre eine Stimme in mir- seit vielen Jahren schon."

                  Hallo Elektraa,

                  lassen Sie sich nicht einreden, dass Stimmen hören oder andere Halluzinationen haben, unbedingt bedeutet, eine Schizophrenie zu haben.
                  Außerdem gibt es "die Schizophrenie" nicht.
                  Ein Psychiatrie-Professor der Charité (Leonhard) hat z.B. 28 verschiedenen Formen schizophrener Psychosen beschrieben. Nach der Internationalen Nomenklatur - also "offiziell" - gibt es immerhin fünf völlig unterschiedliche Subtypen, die z.T. wie z.B. die akute paranoid-halluzinatorische eine sehr gute Prognose haben. Ich habe Patienten stationär erlebt, die nach drei Wochen völlig symptomfrei wieder zu Hause waren. Es gibt auch blande Formen, die gar nicht behandelt werden.
                  Soviel zum Thema Schizophrenie.
                  Beste Grüße
                  Dr. Riecke

                  Kommentar


                  • Re: Schizophrenie


                    @ Lieber Herr hpKlimbim

                    Was ich halt beobachten kann überall, nicht nur bei mir selber- es herrscht offenbar ein Gerangel auf der Welt zwischen Kalt und Warm, zwischen Schwarz und Weiß, zwischen "Gut" und "Böse", Krankheit und Gesundheit...

                    Wenn sie mit ihrer Freundin sehr glücklich gewesen sind, dann hätte ich den Vorschlag: den Schub des "Üblen" abwarten- wiederkommen....

                    So wie ein Komplex einem das Leben vergällen kann und man selbst nach Beweisen nicht glauben will was wahr ist so lässt sich bei "feindlichen Wahrnehmungen" kein Freund weit und breit erkennen- auch wenn er der allerbeste wäre und auch IST- man schlägt seine Hand aus...

                    Ohne Frage liebe Tired, wir könnten jetzt stundenlang plaudern über dieses Thema- ich sehe auf die Uhr...nein, heute nicht mehr.
                    Schlaf gut, gute Nacht.
                    Lieben Gruß an Herrn Klimbim und Frau Müde.
                    Und einen ganz lieben an den Doc- der ist so charmant wie immer.
                    Ich WILL trotzdem Irre sein, damit lebt es sich so nett frei und ungezügelt.

                    Kommentar



                    • Re: Schizophrenie


                      Hi Elektraa,
                      ja da könnten wir lange drüber Plaudern.;-)
                      Es ist auch nicht so das ich komplett anderer Meinung bin als du, ich gebe dir zum letzten Beitrag vollkommen Recht. Ich habe ja auch schon eingeräumt das ich bei diesem Thema fast nur die schwarzen Seiten sehe, was wohl auf deutsch gesagt nicht richtig ist.
                      Ich bin auch wirklich nicht stolz drauf mich da weitgehend vor der Verantwortung gedrückt zu haben, das hat mir ein ziemlich schlechtes Gewissen gemacht.

                      Andererseits hat der ganze Terror meiner Tochter Panikattacken beschert die sie nicht mehr los wird und wie das so ist, wenn es mit so etwas los geht gesellt sich immer noch was dazu.
                      Wenn ich daran denke wie meine Mutter war bevor es so schlimm wurde und sie sich noch nicht so aufopferte und das mit heute vergleiche kann man sagen das ich sie jeden Tag ein Stückchen mehr sterben sehe und das ihre Lebenszeit ganz sicher um einiges verkürzt wird, weil sie sich emotional und auch sonst, nicht herausnehmen kann.
                      Ich habe kein Problem damit mich mit Menschen die diese Krankheit haben zu beschäftigen, aber nicht Tag und Nacht, doch genau das kann man nicht vermeiden wenn es um Familie geht. Ich bin dann halt zum Deserteur geworden und überlasse das Kümmern anderen die dran kaputt gehen, es eigentlich gar nicht leisten können. Das ist schon irgendwie feige und egoistisch, vor allem denen gegenüber die sich bis zur Selbstaufgabe drum kümmern.
                      Ich bin weitgehend raus aus der Nummer, muss mich kaum noch damit auseinandersetzen, nur noch über dritte, allerdings sollte ich mir wohl langsam Gedanken darüber machen was wird wenn keiner mehr da ist der sich kümmern kann/will, schätze mal für diese Überlegungen wird es höchste Zeit.

                      Also nicht das du meinst ich wäre Menschen mit dieser Krankheit vollkommen contra eingestellt, aber irgendwann muss man sich entscheiden und auch zum Fiesling werden um sich dem Ganzen zu entziehen. Sicher nicht meine beste Tat und wenn niemand mehr da ist der die Verantwortung trägt werde ich wohl noch einmal zwischen der moralischen Verantwortung, das zu übernehmen und meinem Fluchtinstinkt zu entscheiden müssen.

                      Aber genug der Negativen Gedanken, alles wird gut und wie heißt es so schön in vom Winde verweht wenn eine Entscheidung ansteht: Aber nicht heute, morgen ist auch noch ein Tag.:-) Oder so.

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                      • Re: Schizophrenie


                        Hallo tired,

                        ich würde Deinen Beitrag in Deiner(n) Angelegenheit(en) weiß Gott nicht so negativ bewerten, wie ich auch meinen eigenen in meiner Sache nicht so negativ sehe. Ganz im Gegenteil, denn schon allein mit dem Versuch eines eigenen Beitrags hebt man sich aus der Masse der Gleichgültigen heraus. Sinn und Zweck und vor allem das Ergebnis sind in jedem Einzelfall einer gesonderten, genauen Betrachtung zu unterziehen.

                        Die augenblickliche Enttäuschung ist natürlich etwas anderes.

                        Das das beim jeweiligen Betrachter dann nicht so ankommt, gehört in den Bereich der Wahrnehmungen. Dazu habe ich mich schon geäußert. Ich glaube, das passt.


                        Ich habe vor einer Stunde eine Email mit folgenden Inhalt an eine andere Person meines Vertrauens gesendet.


                        Hallo U.,

                        beiliegend die ergänzten Kommentare (aus diesem Forum). Da kann einem schlecht werden.


                        Meine aktuelle Stimmung schwankt zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Das kann sich von Minute zu Minute ändern. Ansonsten weiß ich nur, dass ich betreffend die Angelegenheit nichts weiß – oder noch viel weniger als zuvor. Und im Übrigen gewinnt Deine gestrige Bemerkung betreffend das Krankheitsbild hinsichtlich „positiv“ oder „negativ“ immer mehr an Kontur. Vor allem im Bezug auf die Art, ihren Tagesablauf zu ihrem Wohlergehen zu gestalten, einem trotz italienischer Erziehung weithin gestörten Familienleben, und der erkennbaren Unfähigkeit, an bestimmten Zeiten zu Gunsten der eigenen inneren Ruhe auch mal telefonisch nicht erreichbar oder überhaupt nicht ansprechbar zu sein (Schlafenszeiten, Mahlzeiten).


                        Auch über das von mir angesprochene Thema wegen der Flohmarktbekanntschaften habe ich nochmals nachgedacht. Ich denke, ich habe da nichts Falsches gesagt. Der Anteil der an welcher Krankheit auch immer Erkrankten dort ist wohl enorm. Und einen ganz erheblichen Anteil darunter wiederum dürften Personen mit Drogen- und Alkoholproblemen und solche mit psychischen Krankheitsbildern auch in Form der und/auch-Kombination haben. Natürlich gibt es auch jede Menge Personen, die körperlich und seelisch gesund sind, und einfach nur ihren Keller leer machen wollen, aber der Anteil der gesundheitlich Desolaten dürfte eindeutig überwiegen. Also nicht unbedingt das ideale Umfeld für einen Menschen mit einem derartigen Krankheitsbild, sondern leider im negativen Sinne förderlich.


                        Flohmarkt kann auch „negativ“ süchtig machen.


                        Da ich aber nun weiß, dass dieses Krankheitsbild den Zwang auslöst, sich auch gegen positive Meinungen und ohne jegliche eigene Interessen des Ratgebers gut gemeinte Vorschläge hinsichtlich bestehender und erkannter Probleme betreffend die eigene Person zur Wehr („Notwehr“) setzen zu müssen, ist für mich jetzt nachvollziehbar, warum es so kommen musste, wie es gekommen ist.


                        Ärgerlich sind für mich nach wie vor die – angeblichen – Feststellungen dritter Personen, ich sei als Partner ungeeignet.


                        Bei dem Psychotherapeuten habe ich mittlerweile ganz erhebliche Zweifel, dass er das so tatsächlich gesagt haben könnte. Ich kann mir das bei einem Menschen mit einer derartigen beruflichen Ausbildung nicht vorstellen. Treffend hierzu dürfte auch der Kommentar von „tired“ sein. Andernfalls es wirklich eine ganz üble Überraschung wäre. Ich vertrete inzwischen die Auffassung, dass sie mich da fortlaufend angelogen hat. Genau so wie sie ihn „in Notwehr“ auch fortlaufend belügt. Und so ziemlich den gesamten Rest ihrer Familie auch. Traurig und schade zugleich.


                        Bei den beiden anderen Personen, ihren Flohmarktbekanntschaften S. und M., kann ich es auch nicht bewerten. M. habe ich etwa eine Stunde lang gesehen auf einem Flohmarkt in M. Ich war dorthin gefahren, um G. beim Abbau zu helfen. Außer „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ haben wir allenfalls noch ein paar Worte Belangloses gewechselt, auf gar keinen Fall irgendetwas Spezielles wie Geschäft, Familie oder Krankheit. Kann ja auch kaum stattfinden, wenn man sich einerseits noch nie zuvor gesehen hat, und andererseits ständig mit dem Abtransport beschäftigt ist.


                        S. habe ich nie gesehen, und auch nie ein Wort mit ihr gewechselt.


                        Folglich habe ich auch hier ganz erhebliche Zweifel, dass diese Aussage von diesen Personen und unabhängig voneinander übereinstimmend so gemacht wurde. Wenn doch, wäre es höchst beleidigend. Die Aussage allein ist es ohnehin schon, gleich von welcher der Personen. Dann möge sie der Teufel holen. Je eher, desto besser.


                        Denn die alten Römer sagten schon vor über 2000 Jahren, „dass es jede Seite verdient, gehört zu werden“. Daran liesse sich dann allenfalls ermessen, was es damals schon für gescheite Leute gab. Und was für Arschlöcher heute herum laufen.


                        Personen mit einem Krankheitsbild wie dem von G. fehlt anscheinend jegliche Fähigkeit, mindestens betreffend viele Bereiche des eigenen Lebens Dinge richtig einordnen zu können, Gutes von Schlechtem zu unterscheiden, eigene Verluste zu erkennen, und durch das Ergreifen eigener Maßnahmen zu verhindern. Wie schon besprochen, scheint ihnen auch die Fähigkeit zur Trauer zumindest teilweise entweder völlig zu fehlen, oder nur stark zeitversetzt möglich zu sein.


                        Sie hat ja von Beginn an darauf gedrängt, alles Finanzielle getrennt zu halten. Insofern ist die Vermischung der jeweiligen persönlichen finanziellen Situation als Grund zur Trennung wohl auch nur ein Versuch „in Notwehr“, sich an den tatsächlichen Gegebenheiten vorbei zu lügen. Ich für meinen Teil darf jetzt froh sein, dass ich nie über die Mittel verfügte, sie zu unterstützen. Dies auch für den Fall, dass ich auf eine Rückzahlung schon vorab verzichtet hätte.


                        Je länger ich über diese Sache nachdenke, um so mehr komme ich zu der Auffassung, dass auch S. (frühere Freundin) in diese Richtung krank war, auch wenn sie es mir (wie G. bis kurz vor Schluss auch) so nie gesagt hat. Bei längerer Betrachtung nimmt die Gleichheit der Symptome zu. Im Übrigen hat mir deren damaliger (mittlerweile leider verstorbener) Therapeut, der ja auch meiner in einer anderen Angelegenheit war, nie erklärt, ich sei – aus welchem angeblichen Grund auch immer – der falsche Partner….. . Die Uneinsichtigkeit in bestimmten Dingen, die auch bei G. gegeben ist, ist jedenfalls frappierend.


                        Es muss wohl etwas Wahres an den Kommentaren von „tired“ dran sein, dass man einem derart Kranken erst kurz vor dem Krepieren Hilfe anbietet, manchmal auch besser erst danach.


                        Was bleibt, ist der Verlust einer Partnerschaft, in der beide Personen von Beginn an wussten, dass auch der Andere krank ist. Für meinen Teil habe ich die Erfahrung machen dürfen, dass meine gesundheitlichen Belange (im Gegensatz zur vorherigen Beziehung) von Beginn an akzeptiert wurden. Auf der Gegenseite war es trotz viel Geduld auch unter der Rückstellung eigener Bedürfnisse leider allenfalls gesteuert und eingeschränkt oder gar nicht erwünscht.


                        Ich weiß um die unendliche Zahl meiner eigenen Fehler und stehe zu Ihnen. Dennoch lasse ich mit mir reden, auch wenn ich dem Gegenüber leider mitunter den Eindruck vermittele, er rede an mir vorbei. Ich weiß auch, dass ich mindestens noch am gleichen Tag, mindestens aber in der gleichen Woche nochmals darüber nachdenke. Und ich weiß auch, dass ich nach wie vor in der Lage bin, an mir zu arbeiten – und das auch umsetze. Andererseits ist wachsendes Misstrauen auch nachvollziehbar, wenn man fest stellen darf, dass man gerade mal wieder - gleich aus welchem Grund und wie - verarscht wurde.


                        Ich bin jetzt 56 Jahr e alt, und nach bald 10 Jahren Partnerschaften in dieser Form und mit diesen Begleitumständen ernsthaft am überlegen, ob feste zwischenmenschliche Beziehungen überhaupt einen Sinn machen. Körperlich, seelisch und moralisch gehe ich derzeit auf dem Zahnfleisch. Dennoch glaube ich nach wie vor an das Gute im Menschen. Wenn ich wieder jemanden kennen lernen würde, dem ich auch wegen meiner gesundheitlichen Belange vertrauen würde, würde ich es nach wie vor für richtig und wichtig halten, sich auch um die Belange des anderen zu kümmern. So viel Menschlichkeit hat m. E. auch nichts mit dem „Helfersyndrom“ zu tun.


                        Gleichzeitig spüre ich, wie sich in und über mir eine bleierne Müdigkeit breit macht, und meine Gedanken lähmt.


                        Ich gehe heute Nachmittag zu meiner Tochter auf den Weihnachtsmarkt in M. auf den K.. Sie verkauft dort Likör für meine jüngste Schwester. Also das, was ich bis vor zwei Jahren gemacht habe. Sie hat heute Morgen angerufen und nachgehakt, warum ich mich noch nicht habe blicken lassen (ging ja auch wegen dem Umzug des Büros nicht, aber das weiß L. noch nicht). Ich glaube, ich sollte mich in Zukunft mal lieber darum kümmern.


                        LG

                        Kommentar


                        • Re: Schizophrenie


                          Hi hpklimbim,

                          ich kann deinem letzten Beitrag zwar nur teilweise folgen schreibe aber trotzdem noch eine Kleinigkeit dazu.

                          ......Kranken erst kurz vor dem Krepieren Hilfe anbietet, manchmal auch besser erst danach.......

                          Nein so extrem meinte ich das nicht, ich kann diese Interpretation absolut nachvollziehen besonders den zweiten Teil, aber ich wäre dann doch eher für die Hilfe vor dem Krepieren, zumal man sie auch einleiten kann ohne selber zu sehr involviert zu sein.
                          Dein Beitrag liest sich sehr verbittert, auch das kann ich nachvollziehen, besonders wenn man dem Kranken emotional noch sehr nahe ist kann man sich solcher Gefühle kaum entziehen.

                          Du solltest aber nicht vergessen das deine Partnerin wahrscheinlich gar nicht lügt, es sind ganz einfach ihre Wahrnehmungen und die sind für sie nun mal wahr. Man darf sie nicht mit dem Verhalten eines Gesunden vergleichen, aus ihrer Sicht sind ihr Verhalten und ihre Reaktionen absolut normal und wohl auch ehrlich, oder eben Selbstschutz. Vorwürfe kann man da nicht machen, es wäre auch sinnlos.
                          Das hast du ja schon selber erwähnt, aber man muss es sich auch immer wieder von neuem vor Augen führen.
                          Krank ist krank, du kannst es nicht ändern und auch niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen, das einzige was du tun kannst ist damit so umzugehen wie es am besten für "dich" ist. Auch Menschen mit Psychose sind liebenswert und vor allem die mit so schlimmen Auswirkungen bemitleidenswert, weil sie wahnsinnige Ängste haben müssen und dem schutzlos ausgeliefert sind.

                          Du solltest versuchen die Krankheit zu sehen und nicht mehr die Lügen.
                          Ich versuche meine Wut über das egoistische Verhalten und den Zerstörerischen Einfluss auf das ganze Umfeld einzig und alleine der Krankheit zuzurechnen, das kann ich nur mit Abstand, bei persönlichen Begegnungen funktioniert das weniger. Eigentlich sollte es mir das Herz zerreißen, weil ich weiß das ich keinem schlechtem Menschen gegenüberstehe, er benimmt sich nur so weil er darauf keinen Einfluss hat.

                          Du kannst also ruhig weiter an das gute im Menschen glauben, denn auch geisteskranke Menschen sind nicht schlechter als andere, es wirkt nur so und überfordert uns.

                          Ich wünsch dir eine gute Lösung, lass dich nicht unterkriegen.

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                          • Re: Schizophrenie


                            "Bewusstsein, serum".


                            Hi,
                            In der tat "hörst" du dich traurig an...,es scheint aber verlig normal zu sein, es hat dich nun etwas umgehauen.
                            Ich weiss kaum was man dir dazu sagen kann, ich möchte für mein Part dir etwas über das leben oder dein leben an sich erzählen.-

                            Auch ich finde mich irre, höre keine stimme alledings :-) Ich glaube das jeder der ein bisschen irre ist, mehr als " gesund" ist, den diese menschen, lieben in der Regel ihr leben.... & das ist für mich der Punkt das das leben so liebenswurdigt macht.- Die liebe & das alles.... Beziehung Kiste & co KG, sehe ich nicht als die "gute oder Schlechte" Medizin... sonder als Bereicherung, wo man es eine zeitlang ruhig stehen lassen kann, weil es hilft, um einen selbst der aku wieder aufzuladen, um neue " irre Idee", zu haben wie man sein leben " neu, frisch, duftig, leicht" gestalten kann.
                            Ich habe immer bei "Niederlage" eine Art Serum, für mich entwickelt...vor sehr lange Zeit...entwickeln müssen...was ich meine lebenslang bis heute noch anwende.. ich stelle mir persönlich vor " Wie" ich leben wurde, wenn ich nicht " dieses" leben hätte.- Beispielsweise... ich stelle Seife in der provence her...oder ich ziehe in ein kloster ein? oder fange an zu fliegen? Bau ein haus in der Toscana ? erkunde diverse Kultur dieses wellt? gehe nach Afrika? Werde Künstler ? Erfinder? Wichtig ist nur für mich die "Lust" an das alles, kein bischen aus den blickwinkel zu verlieren..... die liebe die geht immer mit, sie kommt von anderen dazu, man gibt auch... sie geht wieder, sie ist aber keine "Medizin"... nein das ist sie nicht.... Sie begleitet nur, diese " ganze irre dinge"..... Art bitte darauf dein blick offen zu halten, ein " neue Idee" für DICH zur haben, kein trot zuzulassen, geistig wie körperlich, lasse DIR einfach nicht zu, diese last, den Rest deine Person anzunehmen, jetzt auch nicht....ein" neues" leben aus diese zu machen, ....mache " neue" Kapitel auf, mache anderen zu.... behalten sie mit Respekt.... aber Stränge dich an" neues zu sehen, neues zu enstehen lassen" aus diese (deines leben neues zu machen).... das ist man sich finde ich schuldig... ich mir zu Beispiel alle mal., den wiessen das man sich selbst was " gesundes" schuldet, macht vieles wieder "gut".... 56 ist ein " stück" zeit.... aber lange nicht (alles) was es einen sagen kann, was du aus diese leben machen wird.... du hast sie in der Hand, greif einfach zu...man hat schlissig nur eine, seie es dir ganz einfach "bewusst"....dann.....

                            Schöne Grüße,
                            Rin.

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                            • Re: Schizophrenie


                              Hi tired,

                              da mein Synonym auch in anderen Foren ständig zu Verwechslungen, Irrtümern und irrigen Annahmen und fälschlichen Gleichstellungen der Leser mit einer bekannten TV-Serie führt, möchte ich doch klar stellen, dass die ersten drei Buchstaben für meinen Namen stehen.


                              Es gibt keine schlechten Gedanken.


                              Es gibt nur schlechte Meinungen über die Gedanken anderer Leute.


                              Die in der Mail angesprochene Bekannte kenne ich seit etwa 10 Jahren. Wir führen manchmal sehr vertrauliche und auch sehr intime Gespräche miteinander. Aber rein platonisch. Jeder kennt die Sorgen und Nöte des anderen, und auch das, was man einem Dritten sonst nicht unbedingt erzählt. Sie kennt auch G. als meine letzte Freundin, und kannte auch S. als Vorgängerin. Über S. habe ich diese Bekannte kennen gelernt.


                              G. versucht seit etwa 1 1/2 Jahren, auf Flohmärkten das ihr zur Verfügung stehende Geld aufzubessern. Das hat nicht nur Nachteile, da dort auch für einen psychisch Kranken die Möglichkeit besteht, sich Erfolgserlebnisse zu verschaffen. Die braucht er auch dringend.


                              Was hier die Sache aber so erschwerte und mich fast zur Verzweiflung gebracht hat, war der Umgang mit ihren eigenen, sichtbar schwindenden körperlichen Ressourcen bei gleichzeitigem, ständigem Versuch, das Erwachsenwerden und die Selbstständigkeit ihres bald 23-jährigen Sohnes, der eines Tages ohnehin für sie wird sorgen müssen, um jeden Preis zu verhindern.


                              Wenn zwischen zwei Freundinnen ausgemacht ist, dass die eine am Sonntag zum Verkaufen auf den Flohmarkt geht und die andere nicht, dann braucht die, die geht, nicht um 4:00 Uhr bei der anderen an zu rufen. Schon gar nicht, wenn die andere erst um 24:00 Uhr nach Hause gekommen ist. Ich habe da gedacht, ich falle vom Glauben ab. Das war der Grund, warum ich meinte, dass das Umfeld dort nicht unbedingt günstig ist.


                              Aber das ist vermutlich alles relativ, gehört aber auch mit zu den schon mehrfach beschriebenen Wahrnehmungen, ebenso wie die Schritte im Treppenhaus, die sie in der Nacht hört, und das Klopfen an der Tür.


                              Das kann man dann wohl nur mit dem notwendigen Abstand gelassen ertragen. Dafür sorge ich. Ich habe heute z. B. mein Sylvesterprogramm geregelt - in meinem Interesse und nach meinen Bedürfnissen. Und niemanden gefragt. In den letzten Jahren saß ich dann nämlich regelmässig alleine da.


                              Da ich selbst seit 28 Jahren an Diabetes (Typ I) erkrankt bin, würde es mir im Traum nicht einfallen, einen Kranken für seine Krankheit verantwortlich zu machen. Dankbar bin ich auf jeden Fall aber für Deine Worte hinsichtlich der Betrachtung. Denn den Eigenbeitrag, den man von einem "normalen" Kranken im Rahmen der ihm im Zusammenhang mit der Behandlung oder gar Behebung seiner Krankheit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten erwartet, darf man hier wohl nicht voraussetzen. Und das habe ich einfach auch in Unkenntnis von Details übersehen. Nochmals recht herzlichen Dank für Deine verständnisvollen und klaren Worte!


                              Ganz liebe Grüße

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                              • Re: Schizophrenie


                                Hi hpklimbim,

                                jetzt verstehe ich das wesentlich besser, danke für die Erklärung.;-)

                                .....Denn den Eigenbeitrag, den man von einem "normalen" Kranken im Rahmen der ihm im Zusammenhang mit der Behandlung oder gar Behebung seiner Krankheit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten erwartet, darf man hier wohl nicht voraussetzen. Und das habe ich einfach auch in Unkenntnis von Details übersehen.......

                                Ich glaube das ist ein Knackpunkt in solchen Situationen.
                                Man redet auf den Erkrankten Tag und Nacht ein wie auf einen kranken Gaul, dass er doch zumindest mal mit einem Fachmann reden soll ohne Verpflichtungen. Man babbelt sich besoffen bei dem Versuch ihm klar zu machen, das es ganz unmöglich so sein kann wie er die Welt wahrnimmt. Dann hat man tatsächlich einen kleinen Schimmer der Einsicht erreicht und am nächsten Tag ist alles wieder dahin, sogar noch schlimmer weil man selber vom Freund zum Feind geworden ist. Genau diese mangelnde Mitarbeit, egal was man versucht, treibt einen selber in den Wahnsinn. Tja, da steht man echt auf verlorenem Posten.

                                Du schaffst das bestimmt dein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, Silvester ist doch schon mal ein guter Anfang.

                                Trotz allem, noch einen schönen Adventssonntag.

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                                • Re: Schizophrenie


                                  @ tired

                                  WARUM willst du dich da zerbröseln wegen der Erlebnisse deines(er) Verwandten?
                                  Ich habe zu wenig mitgekriegt wer es nun ist der diese Form von "Verrücktheit" auslebt in deiner Familie.
                                  Wenn du dich angetragen hast als Beistand, dieser aber abgelehnt worden ist dann ist die Sache für dich erledigt. Oder nicht?
                                  Warum hast du ein schlechtes Gewissen?
                                  Nicht einer kann was bewirken, wenn er nicht extra drum gebeten worden ist.

                                  Mir hat damals in der Krisenzeit am meisten geholfen, dass man stoisch ruhig neben mir gewesen ist und nicht auch noch nervös wie ich vor Angst und Panik.
                                  Die, die mich NICHT besucht haben haben mir die größte Unterstützung gegeben damals. Das Fernbleiben von allen die "verbandelt" sind mit dir ist oft schon eine große Erleichterung.

                                  Fremden gegenüber äussert sich ein Kranker anders als mit ganz eng gestellte Personen.

                                  Ausserdem ist ja gerade die Konstellation innerhalb der Familie und innerhalb des engen Bekanntenkreises mitbeteiligt dass sich so mancher schwer gestört fühlt.
                                  Ob es nun auf Tatsachen begründet ist oder nicht.

                                  Ich finde schweigen so toll. Im Still sein ist mir die größte Ruhe zuteil.

                                  Lieber Herr Klimbim, beim Lesen ihrer Beiträge komme ich ganz schön ins Strudeln. Vielleicht geht es ihnen oft schlecht, weil sie die Worte zu wichtig nehmen?
                                  Meine "Wahrnehmung" ist- sie achten sehr genau auf die Sprache und den Ausdruck- "Leidensdruck" Nummer eins: wie wähle ich die Worte- möcht keinesfalls dumm dastehen, so kommts mir vor.
                                  Entschuldigen sie, wenn ich nicht folgen konnte, mir ist die Ausführlichkeit von Details die hier nicht unbedingt aufklären sondern eher verwirren ein kleiner Hinweis drauf, dass sie das Leben sehr ernst nehmen- alles was wer tut und macht, sagt, alles ist sehr ernst..
                                  Warum?
                                  Wenn wer spinnt, dann ist er einfach ein Ausdruck hier auf der Welt von einem bestimmten "Krankheitsbild" der Menscheit an sich.

                                  Ich finde viel zu viele machen sich verrückt über das was der andere wohl so denken könnte.
                                  Warum nimmt man alles so arg wichtig.
                                  Wir leben doch nur eine ganz kleine Weile.
                                  Jeder wie er will.
                                  Die Freundin will lieber Tabletten nehmen.
                                  Tired will ihre Ruhe haben.
                                  Ärzte wollen Gutes tun, nicht vergiften.
                                  Mein Nachbar will freundlich plaudern mit mir, wenn ich das auch will, dann lasse ich mich oft sehen, wenn nicht, dann ziehe ich mich zurück und plaudere hier per PC oder geh still meiner Beschäftigung nach.

                                  Es ist MEIN Leben.
                                  Nicht das der andern.

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                                  • Re: Schizophrenie


                                    ".....Ich finde viel zu viele machen sich verrückt über das was der andere wohl so denken könnte....."


                                    Ich habe vor etwa 25 Jahren mal folgenden Spruch los gelassen:

                                    "Wenn ich den ganzen Tag darüber nachdenken würde, was andere von mir denken, dann hätte ich keine Zeit, mich um meine eigentlichen Aufgaben zu kümmern."


                                    In diesem Punkt stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu. Es freut mich sehr, dass wir hier einer Wahrnehmung sind.


                                    Es sind Wahrnehmungen, die Ihr Leben, das meiner Freundin und mein Leben unterscheiden.


                                    Eine Partnerschaft erfordert aber von jedem der Beteiligten bestimmte Wahrnehmungen, immer betreffend den anderen. Vielleicht etwas altmodisch formuliert bezeichnet man so etwas auch als Fürsorge ohne Aufdringlichkeit, was sicher ein sehr schönes menschliches Ziel ist. So man es denn so wahr nehmen kann. Sie werden dies vermutlich als unbekannt oder als Last wahrnehmen.


                                    LG

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                                    • Re: Schizophrenie


                                      Hi Elektraa,
                                      ein Verwandter, es waren aber mal noch zwei mehr mit dieser Krankheit.

                                      .....Jeder wie er will.
                                      Die Freundin will lieber Tabletten nehmen.
                                      Tired will ihre Ruhe haben.
                                      Ärzte wollen Gutes tun, nicht vergiften.
                                      Mein Nachbar will freundlich plaudern mit mir, wenn ich das auch will, dann lasse ich mich oft sehen, wenn nicht, dann ziehe ich mich zurück und plaudere hier per PC oder geh still meiner Beschäftigung nach.

                                      Es ist MEIN Leben.
                                      Nicht das der andern.......

                                      Das wäre klasse, alle könnten relativ zufrieden vor sich hin leben.
                                      Ich denke das ist aber für die meisten nicht umzusetzen. Klar wollte ich im Bezug auf einige Verwandte immer meine Ruhe haben, aber man wird nicht unbedingt in Ruhe gelassen nur weil man das so möchte.

                                      Ich stimme dir auch zu das viele lieber mit Freunden oder niemandem reden als mit der buckligen Verwandtschaft die sich aufdrängt, ich habe mich aber nicht aufgedrängt.
                                      Er (Er ist einer meiner Brüder) hat den Kontakt gesucht und ich bin ihn nicht mehr losgeworden, u.a. auch wegen diesem blöden Verantwortungsgefühl. Er hat keine Freunde, er hat eine Wohnung die bis unter die Decke zugestellt ist, er lässt niemanden rein und geht auch nicht raus. Er kommt nicht dazu zu Essen, keine Ahnung weshalb, er kommt nicht einmal zum duschen, eigentlich macht er nichts weiter als verzweifeln. Da ist es schwer einfach zu sagen das jetzt Schluss ist, wenn jemand nichts hat was ihn aufrecht hält. Nicht mal einen PC hat er, also virtuell ist auch nichts mit Kontakten, genau genommen ist er lebendig begraben.

                                      Aber jetzt habe ich ja meistens meine Ruhe, nachdem ich zu einer fiesen List gegriffen habe.

                                      Ich finde es auch ziemlich schwierig jemanden so eine Situation zu erklären, die meisten können das nicht nachvollziehen, hpklimbim kann sicher auch ein Lied davon singen. Eigentlich ist so etwas eine Interna die auch dort bleibt, mit all ihren üblen Kuriositäten, es passt einfach nicht mit dem "Außenleben" zusammen. Das was man selber alles tut oder gerade was man nicht tut und weshalb man dieses oder jenes mitmacht oder nicht mitmacht, warum man sich aufopfert oder weshalb man sich vom Acker macht ist anderen nur schwer zu vermitteln.

                                      Naja, genug für heute Abend, kein gutes Thema vorm schlafen gehen.:-) Ich muss doch meinem Namen ehre machen.
                                      Noch einen schönen Abend, oder eine schöne Nacht bei dir wird es ja meist etwas später.;-)
                                      Allen anderen natürlich auch.

                                      Kommentar


                                      • Re: Schizophrenie


                                        "Ich WILL trotzdem Irre sein, damit lebt es sich so nett frei und ungezügelt."

                                        Graue Masse würde auch überhaupt nicht zu Ihnen passen!

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                                        • Re: Schizophrenie


                                          [quote dr.riecke]"Ich WILL trotzdem Irre sein, damit lebt es sich so nett frei und ungezügelt."

                                          Graue Masse würde auch überhaupt nicht zu Ihnen passen![/quote]

                                          :-)) mag so ihre Worte, echt!

                                          Was mir grad einfällt wegen der grauen Masse.
                                          Wie Melasse ist diese graue Masse- noch nicht kristallisiert...
                                          Wenn man Zucker herstellt, dann fügt man fertig kristalline Formen hinzu und der zähe dickliche Einheitsbrei tut nach was ihm vorgegeben wird- auch er kristalliert.

                                          Friedenscamps arbeiten auf diese Weise. Sie stellen ihre Zelte mitten in Kriegsgebiet und alleine durch ihre Anwesenheit wirds besser.
                                          Man hat da viele Studien schon gemacht und das bestätigt.
                                          Ich selber habe sehr profitiert von guten Gedankenansätzen die man mir "eingepflanzt" hat damals.
                                          Vielleicht wiederhole ich mich- man hat mich zum Lachen und Freuen gebracht- damit das Weinen und Fürchten ausgelöscht- oder zumindestens vorgegeben wo es lang geht wieder Richtung Gesundfühlen.




                                          @liebe tired

                                          Trau ich mich jetzt oder nicht..
                                          Dein big brother gehört geknuddelt und gewutzelt und gekniffen und herzhaft in den Arm gebissen bis er laut aufschreit. Dann müsste man ihm niederküssen bis ihm die Luft wegbleibt, sein Schniddiwutz muss mindestens drei Frauen hintereinander befruchten dürfen und dann wette ich gehts ihm wieder gut, wenn nicht sogar saugut.

                                          Schamanischer Ratschlag.

                                          Schamanen gehen mit dem Klienten ( sehr oft behandeln sie psychisch erkrankte Leute- oft welche mit Angststörungen und Panikattacken und welche mit dem Gefühl von großer Leere und Traurigkeit- jedenfalls Schamanen nehmen Kontakt auf per Körper- legen sich oder setzen sich so hin mit dem Klienten, dass dieser in Berührung ist und in Tuchfühlung mit dem Healer, dann wird ein Deal gemacht.
                                          Ich biete dir liebes "Seelenkind" ( das diese Leere wieder füllen könnte) was an: komm zurück!- ich zeige dir den Weg zu deinem "Haus". ( damit ist die erkrankte Person gemeint) .
                                          Der Schamane versetzt sich in Trance, er kann geistig erkennen ( mithilfe eines wissenden "Kraftieres" das ihm den Weg zeigt) wo das vermisste Seelenkind (das fehlt und so wichtig wäre für die Gesundheit) sich versteckt hält.

                                          Oft will dieses "Kind" nicht zurück, es will lieber bergraben bleiben als wiederkommen weil die mangelnden Faktoren fehlen die es braucht um gerne da zu sein: Spiel, Spass, Knuddeln, Freude, Freunde einfach nur so- egal ob es zugemüllt ist oder sonst was.

                                          Hast du verstanden liebste tired?

                                          Manchmal mag man einfach nicht anders sein als so.
                                          Auch wenn viele kommen und zurücklocken wollen wegen dem schlechten Gewissen und so.
                                          Das aber ist unmöglich zu handhaben, wenn nicht triftige Gründe da sind.
                                          Wer sagt, dass eine Seele die leidet nicht auch einen Sinn erfüllt hier?
                                          Wozu wäre dann dieses ganze Leiden?

                                          Kann es nicht sein, dass das so was ist wie: der Rest von mir kann begraben werden- ich weile schon längst wo anders.
                                          Ich habe berechtigte Annahme zu glauben, dass eigentlich nur ein Teil von dir leidet- ein ganz erheblicher Anteil ist gesund und munter ganz innen drin verborgen und leidet NICHT.

                                          Während eines argen Vorfalls einmal habe ich angeblich wie wild geschrien- ich kann mich nicht dran erinnern, ich war enthoben und glücklich.

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                                          • Re: Schizophrenie


                                            Hi Elektraa,

                                            .......Dein big brother gehört geknuddelt und gewutzelt und gekniffen und herzhaft in den Arm gebissen bis er laut aufschreit. Dann müsste man ihm niederküssen bis ihm die Luft wegbleibt, sein Schniddiwutz muss mindestens drei Frauen hintereinander befruchten dürfen und dann wette ich gehts ihm wieder gut, wenn nicht sogar saugut......

                                            Eins ist klar, als graue Masse kann man dich weiß Gott nicht bezeichnen. Mal schaun was sich da machen lässt, vor allem
                                            von (mit) wem sich das machen lässt........

                                            ........Hast du verstanden liebste tired? .......

                                            Ich denke schon, solchen Schamanischen Weisheiten bin ich gar so nicht abgeneigt.

                                            .......Ich habe berechtigte Annahme zu glauben, dass eigentlich nur ein Teil von dir leidet......

                                            Bei meinem Bruder sicher der ganze Teil.
                                            Bei mir ist´s grade der Weihnachtszeitteil, der aber meistens am zweiten Feiertag wieder unter Kontrolle ist.;-)

                                            Ich verstehe was du mir sagen willst, aber ich fürchte das meiste davon können nur die bunten Menschen umsetzen.
                                            Ich bin eher ein Mensch der dunkleren Masse, zu der ich mich jetzt auch mal langsam hin begeben muss.
                                            Ich wünsche dir einen bunten Tag.

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                                            • Re: Schizophrenie


                                              Zum Buntwerden ...

                                              Ein Taucher hat mir beschrieben: je tiefer man unten ist umso weniger Farben kann man erkennen.
                                              Zuerst verschwinden die Rottöne, dann die anderen bei den Fischen, Korallen, Lebewesen die man anschaut - was aber nicht heißt dass die Fische jetzt farblos geworden sind- die Tiefe lässt die Farben fürs Auge nicht mehr erkennen.
                                              Wenn man dann einen Scheinwerfer draufhält ist alles wieder anders!

                                              Grau macht die Lichtmenge die fehlende.
                                              "In der Nacht sind alle Katzen grau"...

                                              Weihnachten ist die Zeit der Dunkelheit.
                                              (Ich bin übrigens am zweinundzwanzigsten Dezember geboren tired in der längsten Nacht des Jahres!)

                                              Was wollte ich sagen- ach ja, mir war auch einmal grau und farblos.

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                                              • Re: Schizophrenie


                                                ....aber ich fürchte das meiste davon können nur die bunten Menschen umsetzen....


                                                Hi Tired,


                                                über diesen Beitrag habe ich erst einmal ein paar Stunden nachgedacht. Mir sind da auch bei meiner Angelegenheit und nach dem Gespräch mit der genannten Bekannten am Samstag einige Dinge aufgefallen.


                                                Es scheint wohl tatsächlich so zu sein, dass es Menschen mit einer anderen Form der Wahrnehmung leichter haben, sich fallen zu lassen. Die dunkle Masse ist geprägt auch von teilweise irrigen Vorstellungen, was alles wie, wann und wo zu sein habe, damit überhaupt irgend etwas in ihrem Sinne funktionieren oder statt finden kann. Das müssen nicht nur einzelne Dinge sein, es kann vermutlich ganz allgemein so betrachtet werden.


                                                Wenn ich in einem anderen Forum lese, dass so manche Spezies in der Annahme lebt, manche Angelegenheiten könnten nur statt finden, wenn man "vorher und nachher" mit Sakrotan "zur Sache" schreitet, dann kann das nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Dem entsprechend ist oft genug das Ergebnis. So etwas kann dann auch zu anderen Wahrnehmungen führen. Daher doch lieber locker und bunt angehen - siehe auch den Beitrag von "Hannelore" in diesem Forum in einem anderen Beitrag mit gleichem Datum.


                                                Und bunt signalisiert auch in den Wahrnehmungen der dunklen Masse Lebensfreude - von ganz schrill bis locker gediegen....


                                                LG

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                                                • Re: Schizophrenie


                                                  Ja, das eine Buch heißt nicht umsonst: Sorge dich nicht lebe.

                                                  Ich habe auch einen Eimer mit bunter Farbe in der Ecke, so bunt das sich manchmal die anderen sorgen.:-)

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