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Ambulante Vollnarkose

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  • Ambulante Vollnarkose

    Hallo Herr Dr.Völkert,
    ich muss mir demnächst zwei Implantate im OK und Zwei im UK stzen lassen, mein ZA hat mir angeboten die Behandlung in Vollnarkose durchzuführen. Mich würde Interessieren ob das Risiko einer ambulant durchgeführten Vollnarkose im Falle einer Komplikation signifikant höher ist als im Krankenhaus, wo eine ITS, entsprechendes techn. Equpiment sowie ausreichend Fachpersonal zur verfügung stehen. Sind Vorteil und Risiko bei einer "so kleinen OP" noch verhälnismässig?
    Für Ihre Antwort vielen Dank im Voraus.
    mfG. H.


  • Re: Ambulante Vollnarkose


    Hallo,
    obwohl die Komplikationsrate bei Vollnarkosen äußerst gering ist, würde ich persönlich dazu raten, Eingriffe, die in örtlicher Betäubung durchführbar sind, auch so durchführen zu lassen.
    Dieses gilt nach meiner Einschätzung und Erfahrung insbesondere für den ambulanten Bereich. Wenngleich ein ambulant tätiger Narkosearzt mir in diesem Punkt vielleicht widersprechen würde, fehlt im ambulanten Bereich doch der Hintergrund einer Klinik, wenn unvorhersehbare Komplikationen eintreten sollten. Die meisten ambulant tätigen Narkoseärzte führen einen "Einmannbetrieb" und sind bei der Durchführung von ambulanten Narkosen auf das Personal der Praxis angewiesen, in denen sie als "Gast" die Dienstleistung einer Vollnarkose anbieten. Nur wenige Kollege arbeiten dauerhaft im ambulanten Bereich mit einer erfahrenen Narkose-Fachpflegekraft zusammen. Bei aller Erfahrung und Routine könnte in komplikationsträchtigen Situationen die "dritte Hand" fehlen. Hierbei handelt es sich ausdrücklich um meine persönliche Meinung, ohne dabei die Leistungsfähigkeit der ambulant tätigen Kollegen in irgendeiner Form herabsetzen zu wollen.
    Gruß
    F. V.

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    • Re: Ambulante Vollnarkose


      Hallo,
      ich bin im Gegensatz wahrscheinlich zu Dr. Völkert, dessen Antworten ich sonst sehr schätze, ein niedergelassener Anaesthesist, der Narkosen auch im Bereich Zahnheilkunde, Oralchirurgie und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ambulant regelmässig durchführt.
      Die Gefahr, durch Narkosen im ambulanten Bereich einen Schaden zu erleiden, ist nicht so gross wie der Kollege annimmt. Auch stimmt es nicht, dass die meisten Kollegen und Kolleginnen keine ausgebildeten Helfer haben, darauf sollte man aber wirklich als Patient achten und sich nicht scheuen, danach zu fragen! Mir steht regelmässig eine dritte und vierte Hand, oft auch eine fünfte und sechste Hand zur Verfügung, und zwar vom eigenen Anaesthesiepersonal, nicht vom Personal des Operateurs! Gerade im Bereich "Zahn-Narkosen" würde ich persönlich nie allein arbeiten.
      Nun zu Ihrem geplanten Eingriff: dafür habe ich aufgrund der exzellenten Machbarkeit in Lokalanaesthesie (örtlicher Betäubung) in den letzten Jahren keine Narkose mehr gemacht, ich würde Ihnen also raten, der Betäubungsspritze und Ihrem Zahnarzt zu vertrauen. Sollte Ihnen nach mehr Beruhigung zumute sein, rate ich zu einer Analgosedierung ("Dämmerschlaf"), die am besten in die Hand eines Fachsrztes für Anaesthesie gehört, aber weniger aufwändig und teuer als eine Vollnarkose mit Intubation und Beatmung ist. Für diesen Eingriff müssten Sie allerdings darauf gefasst sein, dass Ihre Krankenkasse die Zahlung ablehnt, dh. alles, was über eine örtliche Betäubung hinaus geht, müssen Sie selbst bezahlen! Und wie gesagt, notwendig ist es für den geplanten Eingriff nicht.

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