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Rheuma und/oder Chlamydien

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  • Rheuma und/oder Chlamydien

    Guten Tag,
    leider muss ich gleich vorwarnen, dass ich etwas länger ausholen muss, um meine Krankengeschichte und die damit verbundene Enttäuschung und Verzweiflung zum Ausdruck zu bringen.
    Angefangen hat die Leidensgeschichte mit ungeschütztem GV im Juni 2015 und kurze Zeit später mit Brennen,Rötung und Ausfluss am Penis, bis es Anfang Juli mit Gelenksentzündungen den Tiefpunkt erreicht hat.
    Mitte August wurde ich schnell zum Rheumatologen überwiesen und man fand das HLA B27 Merkmal in meinem Blut und bekam sofort die Diagnose für eine undefinierte rheumatoide Arthritis!
    Prednisolon,Methotrexat war der erste Schritt, im November noch zusätzlich Leflunomid, welches ich aber nach 30 Tagen sofort wieder abgesetzt habe.

    Anfang Dezember habe ich dann erstmals einen Urologen aufgesucht, der nach einem Abstrich gleich Chlamydien entdeckt hatte und mir eine 10-tägige Doxycyclin Therapie verschrieb. Die Kontrolluntersuchung per Urintest war negativ und somit hat es sich für ihn erledigt.
    Danach wurde ich stärker gegen Rheuma behandelt, 3 Monate Enbrel Behandlung brachte noch immer keine Besserung und ich plagte mich weiterhin mit Harnwegsbeschwerden und Gelenksentzündungen herum.
    Im Mai 2016 habe ich wiederum den Urologen aufgesucht und ein Harnabstrich ergab keinen Befund.

    Seit Juli 2016 habe ich dann keine spezielle Rheumamedikamente mehr genommen, da scheinbar die stärksten Medikamente keinerlei Wirkung zeigten und ich einfach riesig enttäuscht von allen Fachärzten war.

    Ende Oktober hat mein Hausarzt aufgrund meiner Verzweiflung und ohne eigenen Lösungsansätze, auf meinen Wunsch hin einen Chlamydien Antikörper Test gemacht, der dann auffällig war und dann auch noch auf eine bestehende Infektion deutete.

    Also ab zum nächsten Urologen, der hatte dann doch irgendwelche Keime komischerweise entdeckt, da ja alle vorherigen Tests negativ waren und keinerlei Ansteckungsmöglichkeit bei mir bestand. Zu meiner Verwunderung verschrieb er mir dann für 6 Tage Cefurax, welches scheinbar gegen diverse Keime wirkt, aber nicht gegen Chlamydien. Die Hoffnung war nicht groß, aber erstaunlicherweise habe ich dann nach 3 Tagen eine deutliche Verbesserung im Bereich der Harnwege als auch der Gelenksentzündung verspürt und ich habe mich endlich auf einem guten Weg gesehen. Wenige Tage nach der letzten Tablette ergab der Urintest nichts auffälliges, aber die Probleme an der Eichel und in den Gelenken wurden wieder schlimmer. Also hab ich dann mit dem Hausarzt noch zusätzlich Azithromycin vereinbart, was dann deutliche Besserung in allen Bereichen brachte.

    Nun sind seitdem 2 Monate vergangen, die Eichel zeigt keine optischen Symptome auf, jedoch ist sie sehr empfindlich,meine Gelenksschmerzen sind zurückgegangen, aber nicht völlig verschwunden und verharren irgendwie noch auf einem "besseren, aber keinen guten Zustand". Habe es mit Diclac Disper als Entzündungshemmer versucht, aber bin noch immer genervt vom Allgemeinzustand :/

    Sooo, jetzt soll ich es wieder mit dem Rheumatologen versuchen, da scheinbar wohl keine Infektionen vorhanden sein sollte, theoretisch.
    Glauben Sie, dass die Behandlungen speziell der Chlamydien ausreichend waren, insbesondere aufgrund der späten Behandlung und den Rheumamedikamenten, die ja mein Immunsystem eigentlich lahm gelegt hat!?
    Wie sehen Sie die Gabe von Erythromycin,würde es besser,anders bzw überhaupt noch wirken?

    Mir ist bewusst, dass ich vllt eine chlamydien-induzierte reaktive Arthritis haben könnte, aber sobald ich diesen Weg jetzt voll gehen würde und alles andere sonst ausschließe, bin ich gänzlich "gefangen" beim Rheumatologen, für ewig.

    Danke für die Aufmerksamkeit und freue mich auf ihre Meinung dazu.
    MfG


  • Re: Rheuma und/oder Chlamydien

    Ich sehe die Therapie eher pragmatisch insbesondere auf die beschränkte Aussage kraft negativer Testergebnisse (positive Nachweise sind hingegen sehr valide).
    Insoweit rate ich meinen Patienten first line immer zu einer antibiotischen Therapie über 20Tage zunächst mit Doxycyclin.

    Sonst kann ich Ihnen zu Ihrem Verlauf keine spezifischen Ratschläge geben.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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