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Urethritis - falsche Therapie?

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  • Urethritis - falsche Therapie?

    Guten Tag,

    ich hatte im Februar 2015 eine Blasenspiegelung, weil aufgrund persistierender Mikrohämaturie ein Blasentumor ausgeschlossen werden musste. Der Grund für die Mikrohämaturie ist aller Wahrscheinlichkeit eine IGA-Nephritis.


    Jedenfalls hatte ich eine ziemliche Schwellung der Harnröhre die fast eine Woche andauerte mit Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen und klarem Ausfluss.

    Die Schwellung ging zurück. Das Brennen beim Wasserlassen und der klare Ausfluss hingegen kamen und gingen von Tag zu Tag bzw. irgendwann habe ich mich glaube ich einfach daran gewöhnt. Immer wieder fiel mir auf, dass die Harnröhrenöffnung hin und wieder auch anschwoll. Zwar nicht so extrem wie direkt nach der Spiegelung, aber auf jeden Fall signifikant. Ich hatte so etwas zu vor nie.

    Zum Arzt bin ich nicht gegangen, weil aufgrund meiner chronischen Darmentzündung Antibiotika vermeiden wollte. Schließlich hatte ich kürzlich erst Stuhltransplantationen erhalten um die Flora wieder zu normalisieren.



    Vor einigen Wochen hatte ich dann zum ersten Mal seit der Blasenspiegelung wieder Geschlechtsverkehr (ungeschützt), der daraufhin regelmäßig mit der gleichen Partnerin erfolgt/e. Es ist unklar, ob dies der Grund dafür ist, dass die Symptome vor kurzem dann schlimmer wurden. Es verschlimmerten sich nicht nur die bereits bekannten Symptome, sondern zum ersten Mal war der Ausfluss gelblich/weißlich. Irgendwann fingen dann auch die Ejakulation an zu Brennen bzw. es fühlte sich fast wie Rückstau an aufgrund der geschwollenen Harnröhre.

    Daraufhin bin ich zum Urologen, der mir Cirpofloxacin verschrieb. Das wollte ich nicht einnehmen aufgrund des breiten Wirksprektrums. Habe daraufhin den Urologen gewechselt und einen gefunden, der sehr engagiert wirkte.

    Er machte einen Abstrich und schloss Gonorrhoe aus. Er testete ebenso Chlamydien. Beides negativ.

    Daraufhin verschrieb er mir Azitrhomycin. Dies wird häufig als Einmaldosis gegeben, würde so aber weniger erfolgreich sein und Resistenzen fördern.

    Daher empfahl er mir ein 5-Tages Schema:

    Tag 1: 500mg
    Tage 2-5: 250mg.

    Das habe ich so durchgezogen. Gleichzeitig ist meine Partnerin auf einer Reise. Das bedeutet, dass ich keinen Verkehr mehr habe derzeit.

    Ab dem 4ten Tag wurde der Ausfluss statt gelb wieder durchsichtig. Außerdem war die Spitze seitdem nicht mehr geschwollen.

    Das blieb seitdem so (Tag 10 nach Antibiotikagabe). Also die Symptome sind praktisch wieder wie lange zeit zuvor waren bis auf bisher ausbleibende Schwellung der Spitze:

    - Klarer Aufluss
    - Brennen beim Wasserlassen (nicht kontinuierlich sondern in 50% der Fälle



    Meine Frage ist:

    Woher weiß ich jetzt ob die Therapie erfolgreich war? Müssten dann nicht alle Symptome weggehen?! Bzw. wie lange dauert es normalerweise bis jemand auf Antibiotika anspricht bei einer Urethritis?

    Freundliche Grüße,

    Santino


  • Re: Urethritis - falsche Therapie?

    Es ist nicht immer gut, wenn man selbst den Doktor macht und die Entscheidungen zur Therapie selbst trifft......
    Ciprofloxacin ist ein guter und schnelle Wirkstoff (breites Spektrum haben alle Antibiotika). Azithromycin kann man so einsetzen. Wenn kein Keim bewiesen ist und ein Antibiogramm nicht vorhanden ist, kann sich die Therapie nur am klinischen Erfolg orientieren. Dieser kann aber auch noch verzögert über das Ende der Therapie eintreten.... (teil erst nach Wochen).

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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    • Re: Urethritis - falsche Therapie?

      Hallo Dr. T.

      danke vielmals für ihre Antwort.

      Also zunächst einmal:
      Ich habe keine Entscheidung selber getroffen, sondern mir wurde das so vom Arzt empfohlen. Ciprofloxacin wollte ich nur deshalb nicht nehmen, weil es mir sehr gut bekannt ist und besonders viele Patienten aus der Klinik in England in welcher ich zur Behandlung meiner chronischen Darmerkrankung war (die seitdem in Remission ist) ihren Erstausbruch von sowohl chronischen Darmerkrankungen als auch C. Difficile Infektionen kurz nach der Therapie mit Ciprofloxacin hatten. Mir wurde ebenso von dem anderen Arzt davon abgeraten. Laut aktueller Richtlinie würde man die NGU (nicht durch Gonokkoken verusachte Urethritis) mit Azithromycin oder Doxycycline behandeln und ersteres seit Neuestem nicht mehr als Einmaldosis sondern über 5 tage verteilt, weil wohl zunehmend Resistenzen von M. genitalum vorliegen, was ein potenzieller Erreger sein soll.


      Was halten Sie mit ihrer Erfahrung von dem bisherigen Verlauf? Ist das so zu erwarten bzw. ist z.B. die Veränderung von gelblichem eitrigen Ausfluss zum klaren Ausfluss ein Zeichen, dass die Infektion vorüber geht?

      Und wie lange sollte ich warten bis ich erneut versuche zu therapieren falls alles unverändert bleibt? Ich würde sowieso nochmal zu dem Urologen gehen falls es nicht vorbei geht, um auch seine Meinung zu hören, aber mich würde auch ihre Meinung sehr interessieren.

      Also denken Sie, dass ich Ciprofloxacin dann angebracht wäre als Zweittherapie? Ich habe 2 "Notfallimplantate" von der Klinik mitbekommen für genau solche Fälle, dass ich mal ein Antibiotikum nehmen müsste.

      Wie lange und welcher Dosierung würden Ciprofloxacin dann nehmen?



      Also nochmal übersichtlicher:
      1. Was halten Sie vom bisherigen Verlaufen? Eher verlangsamt oder ganz normal? Wechsel von eitrig zu klar positiv oder unbedeutend?
      2. Wie lange sollte ich bis zum nächsten Therapieversuch warten?
      3. Würde Ciprofloxacin als Zweittherapie geeignet sein? Wenn ja welche Dosierung und wie lange?

      Vielen Dank!
      Santino

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      • Re: Urethritis - falsche Therapie?

        1. nicht zu bewerten...... kann noch besser werden 6-8 Wochen
        2. s.o.
        3. Wenn, dann Enoxacin - ich gebees als 2. Linie 2x200mg 20 Tage


        Lieben Gruß

        Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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        • Re: Urethritis - falsche Therapie?

          Danke nochmal für ihre Einschätzung.

          Aus ihrer Empfehlung ergibt sich für mich noch eine Frage:

          Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die wissenschaftliche Literatur durchforstet und so sind z.B. aktuelle Studien und neue Richtlinien aus 2015 mit dabei.

          Dort wird in der Regel Azitrhomycin für 5 Tage oder Doxyciclinfür 10 Tage empfohlen.

          Fall das nicht klappt wird eine Kombitherapie von 2 anderen Antibiotika empfohlen für 7 bis max 14 Tagen.

          Daher wundere ich mich, dass sie so lange Antibiotika Therapien empfehlen.

          Darf ich fragen an welchen Richtlinien Sie sich orientieren?

          Ich finde es sehr verwirrend, dass so viele Ärzte so unterschiedliche Behandlungen empfehlen.

          Würde es ihrer Meinung nach dann auch Sinn machen Azithromycin länger einzunehmen?

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          • Re: Urethritis - falsche Therapie?

            Ich orientiere mich an meiner Erfahrung. Mit Azithromycin habe ich z.B. Wenig bis keine... und wenn nicht gute Erfahrungen..... Lieben Gruss Dr. T. Kreutzig-Langenfeld Lieben Gruss Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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