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Unspezifische Urethritis/Urocystitis - Vernarbung in Harnröhre

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  • Unspezifische Urethritis/Urocystitis - Vernarbung in Harnröhre

    Sehr geehrter Herr Dr. Kreutzig,

    ich muss Ihnen nun unbedingt schreiben. Vorab entschuldige ich mich für den langen Text, es geht leider nicht anders, ich muss ja irgendwie ausführlich sein.

    Ich bin leider ein krasser Fall und mir geht es deshalb natürlich sehr sehr schlecht.

    Ich bin männlich, 29 Jahre, heterosexuell.

    Im September 2012, als ich noch in Amsterdam gelebt habe, fing alles an. Schon ein halbes Jahr vorher, aber nur ganz soft und wohl einschleichend. In meiner Harnröhre, der Mitte meines Penis, war ein leichtes, unangenehmes Gefühl zu spüren. Ab September war dann eine Art dunkelrote Schwellung am Eingang des Penislochs zu sehen. Mein Toilettengang ist seitdem leider schmerzhaft, ein Brennen und ziehen. Auch masturbieren ist sehr unangenehm. Und es geht leider soweit das gewöhnlicher Geschlechtsverkehr NIEMALS möglich wäre. Dies ist bis heute leider so.

    Im April 2014 bin ich deshalb nach zurück nach Deutschland zurück, da in Amsterdam etliche Blut und Urintest nichts aufgewiesen haben. Es waren acht oder neun Tests. Die drei Abstriche die ich über ein Jahr habe machen lassen waren auch alle negativ.

    Hier hat man es ernster genommen und bot mir an eine Narkoseuntersuchung durchzuführen und mit einer kleinen Kamera hineinzusehen. Dies wurde im August letzten Jahres auch gemacht und es wurde bestätigt es ist eine Art Vernarbung zu sehen. Dabei habe ich mir nie etwas eingeführt oder ähnliches.

    Die Diagnose lautete: Nicht baktierielle/unspezifische Urethritis/Urocystitis.

    Der Arzt meinte allerdings Sex müsste zweifelsfrei funktionieren und beschwerdefrei sein.
    Ich sage Ihnen aber, NIEMALS! Sie könnten mir für Geschlechtsverkehr ihren Lottogewinn in Höhe von Millionen schenken.... Es wäre zu schmerzhaft, ich müsste leider passen. Um es so einmal zu verdeutlichen.

    Natürlich habe ich über die Zeit hin und wieder verschiedene Antibiotika eingenommen, weil ja Beschwerden da sind und dann wurde es mir sowohl in Holland, als auch hier verschrieben.

    Das schlimmste war, als ich im März 2013 Doxycyclin eingenommen habe, 14 Tage. Mein Penis wurde dick (innerhalb 2 Tagen) und am schlimmsten war die Häutung. Es hat mir an verschiedenen Stellen meine Haut am Penis abgezogen, auch auf der Eichel. Das war extrem und ich konnte nicht richtig laufen. Es sah richtig blutig aus. Ich bin also ziemlich hochkarätig allergisch dagegen, hatte damals aber nicht aufgehört, sondern sie komplett zwei Wochen genommen. Gebracht hat es auch nichts, da ich weiterhin die Beschwerden hatte. Keines der Antibiotika hat je irgendetwas bewirkt.

    Ich bin seit fast einem Jahr nun krankgeschrieben, es hat mich psychisch ziemlich runtergezogen und ich bin weiter zu Ärzten, allerdings ohne Erfolgsresultate.

    Mein Leben ist deswegen total kaputt und ich kann, wenn es sich nicht bessert so nicht mehr weiter leben.

    Ich mache nun im Juni deswegen eine psychosomatische Therapie in Baden-Württemberg.

    Wer weiss, ob es was hilft. Meine Karriere und alles hängt ja daran. Ich hatte das beste Leben in Amsterdam bis diese Seuche aufgetaucht ist und musste deswegen dort alles beenden, denn es war klar das ich irgendwie zu deutschen Ärzten muss. Nur ich wollte nicht sofort meine Zelte abreissen. So wie es sich in meinem Penis anfühlt, kann ich mir auch nicht vorstellen, das es je wieder aufhört. Es sind nun bald drei Jahre und ich kann echt nicht mehr.

    Ich gehe nicht mehr raus, weder ins Stadion, noch hab ich Lust in die Stadt zu gehen oder in den Supermarkt, Freunde habe ich wohl auch bald keine mehr. Sozial bin ich komplett zurückgezogen. Aber das geht schon ewig so, ich habe nur schlechte Laune und keinerlei Motivation mehr. Gefühlt habe ich die letzten bald 3 Jahre meines Lebens verloren.

    Es gibt Tage, da merke ich es nicht zu krass extrem über den Tag verteilt, beim Klogang natürlich jedes Mal, aber ich kann noch nicht mal eine Serie gucken oder am PC sitzen ohne das mich meine Harnröhre darauf aufmerksam macht. Meine Konzentration ist dadurch natürlich sehr geschwächt und ich fühl mich nicht fähig zum arbeiten.

    Das unpassendste ist, dass ich auch noch mit dem Betreiben von Erotik-Websites, dem Marketing diesbezüglich und der ganzen Webmaster-Welt zu tun habe. Die Porno-Branche eben. Da ist es natürlich noch extra passend mit "der schönsten Nebensache der Welt" konfrontiert zu sein, nur selbst nicht zu können und privat eigentlich ausgeklingt zu sein. Gezwungenermaßen.

    Glauben sie mir, mein Leben liegt so hart auf Eis. Natürlich habe ich beim Urologen so manches gesehen wie viel schlechter es vor allem der älteren Generation ab 60 gehen kann. Aber das kann ich mir doch auch nicht immer als Lösung vor Augen halten.

    Ich bitte sie, sich meiner Mission Impossible anzunehmen. Am liebsten würde ich zu ihnen kommen. Am liebsten hätte ich natürlich eine OP. Schlimmer kann es doch eh nicht mehr werden. Nur hier will mich keiner operieren. Ich fühle mich eher nicht verstanden, so als wär alles ok. Aber das ist es keinesfalls. Ich träume das alles nicht.

    Ich finde den Thread nicht mehr. Jemand hatte sich bei Ihnen bedankt, er hatte über Monate verschiedenes eingenommen und war scheinbar geheilt. Was kann ich nehmen, damit es sich bessert? Können sie mich operieren? Von mir aus komm ich öfter nach Koblenz um das vorzubereiten. Das wäre mir echt völlig egal und ist mir recht. Es gibt doch die Möglichkeiten Gewebe zu entfernen und mit Mundschleimhaut zu ersetzen. Das ist doch das einzige was mir noch helfen würde. Das da drinnen muss endlich raus!

    Es kann so depressiv ja nicht weitergehen und ich muss auch wieder in meine Berufswelt..... Ich krieg es so aber einfach nicht hin. Und sie sind scheinbar der einzige der mir noch helfen kann. Ich bereue so tief, dass ich nicht schon früher Kontakt mit Ihnen aufgenommen habe. Ich kenne das Forum ja seit Jahren.

    Mein Plan war nach der Therapie wieder in die Niederlande zu ziehen. Nur bitte alles ohne Schmerzen und Beschwerden in meinem Penis. Ich möchte endlich wieder ein Mann sein.

    Bitte! Helfen sie mir! Ich brauche wirklich Ihre Hilfe!

    Vielen Dank und herzliche Grüße


  • Re: Unspezifische Urethritis/Urocystitis - Vernarbung in Harnröhre

    Ich habe ad hoc erst einmal keine spontane Idee ohne Kenntnis der Befunde. Ich denke aber das Gesamtgefüge scheint mir schief. Sowohl somatisch als auch psychosomatisch. Eine Harnröhrenentzündung wird jedenfalls sicher NICHT operiert.

    Lieben Gruß

    Dr. T. Kreutzig-Langenfeld

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