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Asbest-Exposition / Faserjahre / Mesotheliom-Risiko

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  • Asbest-Exposition / Faserjahre / Mesotheliom-Risiko

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

    wir haben vor einigen Jahren unsere Wohnung umgebaut (Baujahr 1965). Dabei natürlich auch PVC-Böden und Fließen entfernt, Putz und Estrich gestemmt. Damals hatte ich in keiner Minute an Asbest gedacht und war dementsprechend "ungeschützt". Im Zuge eines lapidaren Mittagspausen-Gesprächs wurde ich hinsichtlich des Themas Asbest im Innenraum hellhörig und habe nachgeforscht. Nach Sichtung der damaligen Bilder denke ich, dass eine erhöhte Gefahr besteht, dass wir uns damals an einigen Tagen (Arbeiten s. o.) einer gewissen Asbest-Belastung ausgesetzt haben.

    Nun geht es mir um eine realistische Risikoeinschätzung. Meine Recherche im Internet ergab "unklare" Ergebnisse, die Nachfrage beim Hausarzt war unbefriedigend ("es gibt viele, die haben 30 Jahre Asbestplatten gesägt und sind noch topfit"). Die gegensätzliche Extrem-Aussage "es kann bereits eine Faser ausreichen" hilft m. E. nach auch nicht weiter, weil ja bereits in der normalen Luft eine geringe Asbestbelastung gegeben ist und somit jeder Mensch ein geringes Risiko aufweist. Sicherlich können Sie mir die wahrscheinliche Asbest-Belastung nicht mehr nehmen, aber vielleicht im richtigen Umgang damit helfen.

    Mein aktueller Kenntnisstand und Einschätzung:

    Generell bestehen vorrangig 3 "Asbest-bezogene" Krankheiten:
    - Asbestose --> Bei uns sehr unwahrscheinlich, da wohl wirklich langjährige Exposition notwendig ist?!
    - Lungenkrebs --> Bei uns sehr unwahrscheinlich, da wohl wirklich langjährige Exposition notwendig ist und Risiko v. a. bei Rauchern (sind wir nicht mehr) besteht?!
    - Mesotheliom --> Aus meiner Sicht Hauptrisiko (leider auch die schlimmste aller Krankheiten), da nach einigen Quellen wohl bereits geringe (??) Expositionen ausreichen?!

    Ich habe mal versucht das Risiko über die Faserjahre zu quantifizieren:
    1 Faserjahr bedeutet nach meinen Recherchen, dass man an 240 Arbeitstagen a 8 Stunden einer Dichte von 1 Million Asbestfasern ausgesetzt ist.
    Ich habe nun mal in einer (hoffentlich) sehr konservativen Schätzung angenommen, dass wir an 30 Tagen a 5 Stunden 5 Millionen Asbestfasern ausgesetzt waren. Ich wäre hierbei auf ca. 0,4 Faserjahre gekommen?

    Meine Fragen:
    - Habe ich richtig kalkuliert?
    - Wenn ja, wie schätzen Sie das Mesotheliom-Risiko bei dieser Menge ein?
    - Bei dieser Quelle (https://www.haufe.de/arbeitsschutz/a...HI2754127.html) wird das Mesotheliom-Risiko pro Faserjahr mit 0,1% angegeben - erachten Sie diesen niedrigen Wert aus medizinischer Sicht realistisch?
    - Erachten Sie regelmäßiges Lungen-Röntgen oder gar CTs als erforderlich oder sinnvoll an?

    Ein durchgeführter Lungenfunktionstest hat ein sehr gutes Ergebnis ausgewiesen. Auch generell habe ich keine Probleme und erfreue mich einer guten Kondition.

    Für Ihre Rückmeldung bereits im Voraus besten Dank


  • Re: Asbest-Exposition / Faserjahre / Mesotheliom-Risiko

    Es gibt keinerlei Empfehlung für Sie eine sinnvolle Früherkennung zu durchlaufen, mit CTs würden Sie Ihr persönliches Krebsrisiko erhöhen. Sie sehen das richtig daß eine jahrelange ! Asbestexposition das Mesotheliomrisiko erhöht und daher auch als Berufskrankheit anerkannt werden kann. Das trifft bei Ihnen nicht zu.

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    • Re: Asbest-Exposition / Faserjahre / Mesotheliom-Risiko

      Besten Dank für die sehr schnelle und Gott sei Dank auch beruhigende Antwort!

      Viele Grüße und schöne Feiertage

      Kommentar


      • Re: Asbest-Exposition / Faserjahre / Mesotheliom-Risiko

        Gerne, Alles Gute

        Kommentar


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