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Röntgen ohne Bleischutz?

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  • Röntgen ohne Bleischutz?

    Ein herzliches Hallo an Sie und an alle Anderen,

    ich hätte gerne folgendes gewusst....

    Ist es okay, wenn ein CT oder ein Röntgenbild vom Unterleib (genauer gesagt der Blase) ohne Bleischutz des restliches Körpers gemacht wird? Ist ein Bleischutz ein Muss oder sind die Geräte heute so genau eingestellt, dass die Strahlung genau lokalisiert werden kann?

    Es ist ja beweisen, dass eine CT oder Röntgenuntersuchung Krebs auslösen kann. Kann der Krebs dann überall auftauchen oder bevorzugt bzw. nur in dem bestrahlten Bereich?

    Mit wieviel mSv muss man in etwa bei einem Zystogramm der Blase im Rahmen einer Urydynamik rechnen?

    Eine schöne Restwoche und ein erholsames Wochenende an Alle.

    Viele Grüße aus Kölle.



  • Re: Röntgen ohne Bleischutz?

    Zunächst ist es nicht bewiesen, dass eine CT- oder Röntgenuntersuchung Krebs auslösen kann. Vielmehr handelt es sich um einen Konsens der ICRP (Internationale Strahlenschutzkommission), dass die Dosiseffekte bei einigen 100 mSv (z.B. aus den Untersuchungen nach den Atombombenabwürfen) in den niedrigen Dosisbereich (von einigen mSv) linear heruntergerechnet werden. Auch in der sog. Life Span Study (nach Hiroshima) mit fast 100.000 Untersuchten war unterhalb 100 mSv der Effekt innerhalb der statistischen Schwankungen, also nicht nachweisbar. Es handelt sich also um theoretische Risikoabschätzungen. Natürlich kann nur dort, wo geröntgt wird, eine Dosisexposition erfolgen (also ein Krebsrisiko bestehen). Zur Analyse betrachtet man die Organe im Röntgenbild, die man dann mit Wichtungsfaktoren versieht, da die Organe ganz unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit aufweisen. Außerhalb des Röntgenbildes (also der eingeblendeten Region) kann nur etwas Streustrahlung einwirken, die bei der niedrigen Energie eine geringe Reichweite hat.
    Bei einer Beckenübersicht ist mit einer mittleren Dosis im Becken von etwa 1 mSv zu rechnen. Der sog. Gonadenschutz, auf den Sie anspielen, ist eine zusätzliche Maßnahme, um ein genetisches Risiko zu minimieren, obwohl dieses noch einmal um das 5fache niedriger liegt (als das somatische Risiko). Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, die ausschließlich die Gonaden betrifft. Natürlich sollte man bei Aufnahmen im Becken mit dem Gonadenschutz nicht die den Befund abdecken. Das wäre wenig pfiffig, da dann das Röntgenbild vollkommen nutzlos ist. Daher wird der Gonadenschutz dann weggelassen. Der Gonadenschutz wird aber nicht außerhalb des Beckens eingesetzt, da er ja, wie der Name sagt, die Gonaden schützen soll. Der Nutzen außerhalb des Beckens wäre vernachlässigbar.

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    • Re: Röntgen ohne Bleischutz?

      Vielen lieben Dank und ein schönes Restwochenende!!!

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      • Jess
        Jess kommentierte
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        Eine Frage noch....

        Mit neuen Geräten ist eine Thorax-Aufnahmen wohl in nur 0,6 Sekunden und Aufnahmen des gesamten Herzens in sogar nur 250 ms möglich.
        Wie lange dauert sowas bei einem Nieren CT inkl. der ableitenden Harnröhre und Blase in einer niedergelassenen Radioligie in etwa?

    • Re: Röntgen ohne Bleischutz?

      Mit neuen Geräten ist eine Thorax-Aufnahmen wohl in nur 0,6 Sekunden und Aufnahmen des gesamten Herzens in sogar nur 250 ms möglich.
      Wie lange dauert sowas bei einem Nieren CT inkl. der ableitenden Harnröhre und Blase in einer niedergelassenen Radioligie in etwa?

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      • Re: Röntgen ohne Bleischutz?

        Ich habe heue noch mal nachgefragt....die Untersuchung damals (also im Jahr 2012) wurde mit einem Spiral-CT durchgeführt.
        Die Aufnahmedauer lag bei etwa 6 Minuten. Jetzt habe ich noch mehr Sorge.
        Da die Dauer ja recht lange war und somit die Wahrscheinlichkeit für einen Schaden ja doch größer ist als mit einem Mehrschicht-Spiral-CT.
        Dabei hieß es 2012 auf meine Frage hin, dass Sie immer auf den neusten Stand wären, was ja wohl nicht der Fall war. Ahhhhhhhh...Sorge.

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