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Meningitisimpfung?

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  • Meningitisimpfung?

    Hallo,
    habe zwei Kinder 5 J. und 8 Monate. Ist es ratsam gegen Meningitisimpfung zu impfen? Meine Kleine ist auch noch ein Frühchen gewesen und kamm in der 32. SSW auf die Welt, mit Aszites und Riesenzellhepatitis. Ist jetzt aber kerngesund. Sie wurde bis jetzt auch nahezu gegen fast alles geimpft. Welche Nebenwirkung hat die Impfung?


  • Re: Meningitisimpfung?


    ich habe meine kinder gegen neiss. meningitidis impfen lassen. die impfung war gut verträglich. man kann aber nicht gegen alle weltweit vorkommenden serovare impfen - noch nicht und leider.

    Kommentar


    • Re: Meningitisimpfung?


      Hallo,

      die Meningokokken C-Impfung ist sinnvoll und wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) auch empfohlen. Sie bietet einen wirksamen Schutz gegen Meningokokken C Infektionen und ist in der Regel gut verträglich. Impfnebenwirkungen wie lokale Reaktionen an der Impfstelle (Rötung, Schwellung) sowie Fieber treten nicht häufiger als nach Standardimpfungen mit anderen vergleichbaren sog. "Totimpfstoffen" auf.
      Bei der Impfung handelt es sich um eine Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C, sie schützt nicht gegen Infektionen durch andere Bakterien wie z.B. die Meningokokken der Gruppe B oder Viren (z.B. FSME- oder Herpesviren), die ebenfalls eine Hirnhautentzündung bewirken können.

      Viele Grüße
      P. Scheuermann

      Kommentar


      • Re: Meningitisimpfung?


        1. Was sind Meningokokken ? Wer bekommt die Infektion?
        Wie merkt man, dass man die Krankheit hat?

        Meningokokken sind Bakterien, die etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Nasenrachenraum beherbergen, ohne zu erkranken. Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, etwa durch Anhusten, Niesen oder auch beim Schmusen.

        Jährlich erkranken allein in Deutschland 700 bis 800 Menschen daran. Meningokokken verursachen Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen. Das Spektrum der Erkrankung reicht von leichten Verläufen mit spontaner Abheilung bis hin zu einem akuten Ausbruch, der trotz Behandlung in wenigen Stunden zum Tod führt. Manchmal geht der Meningitis (Hirnhautentzündung) eine banale Erkältung voraus, eventuell auch eine richtige Virusgrippe. Die Meningitis beginnt plötzlich mit starkem Krankheitsgefühl wie Abgeschlagenheit, hohem Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost, Gelenk- und Muskelschmerzen oder Bewusstseinsstörungen. Insbesondere können Hautblutungen auftreten, die sich in rot-violetten Hautflecken äußern. Diese Symptome müssen nicht alle gleichzeitig auftreten, sie können sich innerhalb weniger Stunden bis Tage entwickeln. Ein typisches Symptom ist auch die Nackensteifheit.

        Bei Säuglingen können neben Fieber die Krankheitszeichen zunächst wenig eindeutig sein: Teilnahmslosigkeit oder Unruhe, Nahrungsverweigerung und Berührungsempfindlichkeit. Trotz Behandlung treten bei jedem fünften Erkrankten Komplikationen und Spätfolgen wie Hörverlust oder Krampfleiden auf, für jeden zehnten Patienten jedoch kommt jede Hilfe zu spät, er stirbt.


        2. Wer kann und wer sollte sich impfen lassen? Wie lässt sich vorbeugen?

        Die Ständige Impfkommission (STIKO), das Expertengremium für Impffragen am Robert Koch-Institut in Berlin, empfiehlt die Impfung gegen Meningokokken für besonders gefährdete Personen.

        Das sind Schüler und Studenten mit einem längeren Aufenthalt in Ländern wie England, Irland, Spanien oder den Benelux-Ländern, in denen die Impfung gegen die Gruppe C allgemein oder gezielt für diese Altersgruppe empfohlen wird.

        Weiterhin sollten Personen mit Immundefekten, fehlender oder funktionsuntüchtiger Milz geimpft werden.

        Auch Reisende in Gebiete, in denen Meningokokken-Infektionen häufig auftreten tragen ein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn sie sich dort länger aufhalten oder engen Kontakt zur Bevölkerung haben. Gemeint sind etwa Trekkingreisende vor einem Aufenthalt in Indien oder im "Meningitisgürtel" von Afrika. Saudi-Arabien verlangt in der Zeit der Mekka-Wallfahrten von Pilgern und Besuchern eine Impfbescheinigung, die maximal drei Jahre und minimal zehn Tage vor dem Eintreffen in Saudi-Arabien ausgestellt worden sein darf. Pflicht ist hier der Vierfach-Impfstoff A,C, W-135,Y. Pilger, die aus Endemiegebieten einreisen, werden untersucht und bei Verdacht auf Meningitis beobachtet. Von allen anderen Reisenden wird keine Impfung verlangt.

        Sie können die STIKO-Empfehlungen nachlesen unter www.rki.de/GESUND/IMPFEN/STIKO/STIKO.HTM

        Es gibt verschiedene Impfstoffe, die gegen unterschiedliche Meningokokken-Typen gerichtet sind. Gegen Typ B, der die meisten Infektionen verursacht, gibt es keine Impfung. Neu sind so genannte Konjugatimpfstoffe, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet sind. Sie sind gegen Typ C gerichtet und bewirken einen sehr guten, lang anhaltenden Schutz. Verschiedene so genannte Polysaccharidimpfstoffe sind auf dem Markt. Sie wirken allerdings erst bei Personen ab zwei Jahren.

        Generell lässt sich den Bakterien nicht "aus dem Weg gehen". Treten Meningokokken-Fälle auf, werden Kontaktpersonen vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Treten regional gehäuft Fälle auf, können die Gesundheitsämter eine Impfprophylaxe empfehlen.


        3. Mein Kind hatte eine Lungenentzündung und hat jetzt die Pneumokokken-Impfung erhalten.
        Welche Vorbeugung ist möglich? Ist die Meningokokken-Impfung ratsam?

        Wurde Ihr Kind gegen Pneumokokken geimpft, ist es sinnvoll nachzufragen, ob auch eine Meningokokken-Impfung in Frage kommt. Beide Impfungen werden ähnlichen Risikogruppen empfohlen.

        Manche Ärzte empfehlen die Impfung auch für Säuglinge und kleine Kinder, denn sie sind neben Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie älteren Personen besonders häufig von Meningokokken-Erkrankungen betroffen.


        4. Mein Kind hat Neurodermitis. Kann ich es dennoch impfen lassen?

        Eine Neurodermitis spricht nicht gegen Impfungen, im Gegenteil, bei schwerer Neurodermitis wird zum Beispiel eine Impfung gegen Windpocken sogar ausdrücklich empfohlen.


        5. Ich bin Holländerin, meine Tochter ist elf Jahre alt. Wir sind sehr oft in Holland, wo das Kind sehr intensiven Kontakt zu Familie und anderen Kindern und Jugendlichen hat. Soll sie geimpft werden?

        Eine Impfung sollte, wie in Holland empfohlen, mit dem Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken C durchgeführt werden.

        6. Unsere Kinderärztin wusste nicht, warum Austauschschüler geimpft werden sollen. Unsere Tochter geht für einige Wochen nach England. Wer hat das empfohlen?

        Die Impfempfehlungen kommen in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO), einem Expertengremium am Robert Koch-Institut. Diese empfiehlt die Meningokokken-Impfung für Austauschschüler und -studenten entsprechend den Empfehlungen der Zielländer. In England gilt eine allgemeine Impfempfehlung für Jugendliche gegen Meningokokken vom Typ C, der dort gehäuft auftritt. Ihre Tochter sollte spätestens zwei Wochen vor Abreise mit einem Meningokokken-C- Konjugatimpfstoff geimpft werden.


        7. Gibt es Impfreaktionen?

        Impfreaktionen sind wie bei allen anderen Impfstoffen auch bei den Meningokokken- C-Konjugatimpfstoffen möglich, aber selten. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich das Immunsystem mit dem Impfstoff auseinandersetzt und eine Abwehr aufbaut. Für ein bis zwei Tage kann es zu einer Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Einstichstelle kommen, Fieberreaktionen bis 39 Grad Celsius sind möglich. Selten können Magen-Darm-Beschwerden auftreten; Erwachsene können vorübergehend Kopf- oder Gliederschmerzen haben, Kinder etwas unruhig oder aber schläfrig sein. Diese Impfreaktionen sind kein Grund, sich zu sorgen, sie klingen schnell wieder ab.


        8. Wie lange hält der Impfschutz an, wenn ich mein Kind impfen lasse?

        Für Kinder und Erwachsene - geeignet sind so genannte Konjugatimpfstoffe. Sie sind gegen Typ C gerichtet und bewirken eine lang anhaltende, vermutlich lebenslange Immunantwort. Für Personen ab einem Alter von einem Jahr ist nur eine Impfung nötig; Säuglinge ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat bis zum zwölften Lebensmonat erhalten drei Impfungen. Außerdem sind verschiedene so genannte Polysaccharidimpfstoffe auf dem Markt, sie richten sich gegen die Typen A, C, W135 und Y. Sie sind allerdings erst bei Personen ab zwei Jahre wirksam und werden Reisenden in den "Meningitisgürtel" Afrikas empfohlen. Da sie keinen andauernden Impfschutz bieten, muss eine Nachimpfung im Abstand von drei bis fünf Jahren erfolgen.


        9. Wie viel kostet eine Impfung gegen Meningokokken?

        Die Kosten für die einmalige Impfung mit einem Meningokokken-C-Konjugatimpfstoff liegen bei etwa 50 Euro, für Polysaccharidimpfstoffe um 25 Euro. Die Impfung muss allerdings in drei bis fünf Jahre wiederholt werden.
        Bei Fragen zur Kostenübernahme sprechen Sie am besten mit der Krankenkasse.


        10. Unser Sohn, jetzt zweieinhalb Jahre alt, hatte eine Meningokokken-Meningitis. Der Erreger konnte nicht nachgewiesen werden, der Arzt war sich aber sicher, dass es Meningokokken waren. Seither ist das Kind sehr infektanfällig, vor allem bakterielle Infekte. Gibt es eine Selbsthilfegruppe?

        Ja, zum Beispiel die Elterninitiative Meningitis:

        Ansprechpartner: Thomas Goy
        Roßbachstraße 12
        40667 Meerbusch
        Tel.: 02132 / 769675
        www.elterninitiative-meningitis.de

        Betreuender Arzt:
        Prof. Dr. H. Schroten
        Universitäts-Kinderklinik Düsseldorf


        11. Mein Sohn war mit 15 Monaten an einer Blutvergiftung durch Meningokokken erkrankt. Ist er immun gegen die Erreger?

        Auch wenn es durch die Infektion zu einer Immunantwort gekommen ist, ist es fraglich, ob sie vor einer erneuten Erkrankung schützt. Es besteht dann aber ohnehin nur Schutz gegen den einen Meningokokken-Typ. Es kann eine Impfung mit dem Meningokokken-C-Konjugatimpfstoff durchgeführt werden, eventuell ergänzt durch eine Impfung mit Polysaccharidimpfstoff im Abstand von sechs bis zwölf Monaten.


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