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Hochbegabung

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  • Hochbegabung

    Hallo,
    ab wann kann man denn Hochbegabung bei kindern feststellen? Meine Tochter (erstes Kind) ist jetzt fast 15 Monate alt und kennt alle Buchstaben und Zahlen und kann Farben benennen. Außerdem spricht sie sehr deutlich. Hat jemand Erfahrung mit Hochbegabung? Danke!


  • RE: Hochbegabung


    Die Erziehungsberatungsstellen bieten hierfür Tests an. Diese Tests sind kostenfrei. Ich würde mich in jedem Fall dorthin wenden und einen solchen Test machen lassen. Je eher eine Hochbegabung erkannt wird oder verneint werden kann, desto besser ist es für das betroffene Kind und die Eltern. Zumal solche Kinder oft andere behandlungsbedürfte Probleme haben, die durch die Hochbegabung kaschiert werden. Bei meinem Kind waren es Probleme der Motorik.und der Wahrnehmung.

    Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Euer Kind wohl sehr intelligent, aber nicht hochbegabt ist.

    Liebe Grüße
    Beate

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    • RE: Hochbegabung


      Hallo,

      Tests für Kinder mit Hochbegabung werden in der regel erst ab ca. dem 4. Lebensjahr durchgeführt.
      Vorher ist es wohl schwierig zu beurteilen und man keine standardisierten Tests verwenden.
      Von Tests bei Erziehungsberatungsstellen rate ich dringend ab. Um hochbegabte Kinder testen zu können, braucht man viel Erfahrung, denn sonst testet das Kind den Tester. Ein Ansprechpartner zu Fragen, Erfahrungen etc. sind in jedem Falle Selbsthilfegruppen. Einfach mal über Suchmaschine Hochbegabung eingeben.

      Eine relativ frühe " Diagnosestellung" ist sicher wichtig, um das Kind besser fördern und verstehen zu können.

      Lieber Gruß
      Tine

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      • RE: Hochbegabung


        also wir haben mit den Erziehungsberatungsstellen gute Erfahrungen gemacht, dort sitzen immerhin auch Fachleute. Zugegebenermaßen war mein Sohn auch schon drei.

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        • RE: Hochbegabung


          Na dann kann ich nur sagen, dass ihr großes Glück hattet. :-))))))))))

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          • RE: Hochbegabung


            in drei verschiedenen Städten in zwei Bundesländern? Das sieht nicht nur nach Glück aus. Wie kommst Du zu Deiner negativen Einstellung?

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            • RE: Hochbegabung


              Danke Beate. Verhaltensauffällig ist sie ja sonst nicht. Was ist an Hochbegabung so schlimm? Ich werde mich mal nach den tests erkundigen.

              Beate Ullmann :
              -------------------------------
              Die Erziehungsberatungsstellen bieten hierfür Tests an. Diese Tests sind kostenfrei. Ich würde mich in jedem Fall dorthin wenden und einen solchen Test machen lassen. Je eher eine Hochbegabung erkannt wird oder verneint werden kann, desto besser ist es für das betroffene Kind und die Eltern. Zumal solche Kinder oft andere behandlungsbedürfte Probleme haben, die durch die Hochbegabung kaschiert werden. Bei meinem Kind waren es Probleme der Motorik.und der Wahrnehmung.

              Ich wünsche Euch von ganzem Herzen, dass Euer Kind wohl sehr intelligent, aber nicht hochbegabt ist.

              Liebe Grüße
              Beate

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              • RE: Hochbegabung


                Ich habe zwei hochbegabte " Kinder ", die beide zusätzlich noch ADHS haben. Inzwischen sind diese schon 23 und 16. Ich habe so einiges erlebt und bin nun schon seit 12 Jahren in einem Elternverein tätig und die Erfahrungen anderer Eltern waren/sind ähnlich. Ich sage auch nicht, dass die Beratung zwingend schlecht sein muss.......ich rede davon, dass zum Testen hochbegabter Kinder nur sehr erfahrene Tester geeignet sind, sonst kann man die Tests gleich vergessen, weil diese Kinder ganz besondere Mechanismen haben, solche Tests zu machen. Und unerfahrene tester interpretieren die Testergebnisse dann falsch.
                die Beratung und auch die Akzeptanz zum Thema Hochbegabung ist in den letzten Jahren ja auch ( dank vieler engagierter Eltern ) besser geworden :-))))

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                • RE: Hochbegabung


                  natürlich, und chinesisch rückwärts sprechen kann sie auch schon mit 15 monaten?!

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                  • RE: Hochbegabung


                    Was soll das...
                    Es gibt durchaus Kinder die in so einem Alter schon lesen oder/ und schreiben können. Deshalb werden sie ja dann auch hochbegabt genannt.
                    Oder ist es der Neid weil die eigenen Kinder " normal " sind?

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                    • RE: Hochbegabung


                      Hallo,

                      bei jüngeren Kindern (bis ins Grundschulalter hinein) ist es manchmal sehr schwer, die Grenze zwischen Hochbegabung und "nur" hoher Intellegenz gepaart mit Lust am Üben/Fleiß zu siehen. Bei vielen Tests werden nämlich Dinge abgefragt, die auch durch Übung erlernbar sind, oder eben einfach Wissen, das ein Kind, mit dem man sich viel beschäftigt und das intelligent ist, eben dann schon früher parat hat als andere Kinder. Ein Anhaltspunkt ist so ein Test aber doch, vor allem wenn er kompetent durchgeführt wird. Allerdings sollte man wissen, dass das Ergebnis eines solchen Tests in diesem Alter noch nicht sicher ist, manchmal relativiert sich das im Laufe der Zeit. Ich würde mich an Ihrer Stelle mal erkundigen, welche Möglichkeiten es bei Ihnen in der Gegens gibt. Es ist schon ein wenig Glückssache, jemanden zu finden, der kompetent ist - vor allem wenn noch andere Dinge hinzu kommen (wie bei Tines Kindern).
                      Das, was Frau Ullmann da schreibt, nämlich dass sie Ihnen ein intelligentes Kind wünscht, aber kein hochbegabtes, das kann ich nicht nachvollziehen. Jedes Kind ist so, wie es ist. Es hat Stärken und Schwächen. Und so muss man es annehmen. Gibt es Probleme, sollte man sich kompetente Hilfe holen. Das gilt für Hochbegabte ebenso wie für jedes andere Kind.
                      Aus persönlicher Erfahrung kann ich Ihnen nur raten, sollte Ihr Kind hochbegabt sein oder großen Wissensdurst haben, dann versuchen Sie, wenn möglich, es mit Dingen zu beschäftigen, die nicht unmittelbar sich mit dem, was ein Kind in der Schule lernt, identisch ist. Geeignet ist hier zum Beispiel das Erlernen eines Instruments. Achten Sie auch darauf, dass das Kind sich sportlich betätigt und in Gruppen klarkommt. Gerade hochbegabte Kinder halten sich oft an ältere KInder oder Erwachsene. Achten Sie unbedingt auf das Einhalten von Regeln.
                      In der Schule gibt es oft Probleme, viele Lehrer haben den Umgang mit diesen Kindern nie gelernt und fühlen sich durch sie irgendwie beleidigt oder gar angegriffen. Und sie zweifeln das Testergebnis an. Und dann kommt das Schlagwort "soziale Inkompetenz" ...
                      Doch die Dinge beginnen sich zu ändern - langsam. Kinder können früher eingeschult werden, Klassen überspringen. Reicht das nicht, muss man versuchen sie außerschulisch zu beschäftigen (Programmieren etc.). Und es ist dann auch ratsam, Kontakt zu einem Verein für Hochbegabte aufzunehmen - wegen der Informationen und weil es auch den Eltern gut tut, zu sehen, dass andere Eltern das gleiche Problem haben, und es dann leichter ist nach Lösungswegen zu suchen.

                      Nochmals: Ein so früher Test ist im Ergebnis unsicher, er kann aber unter Umständen doch die Richtung angeben. Er sollte später im Abstand von einigen Jahren wiederholt werden. Dann hat man mehr Sicherheit im Umgang mit dem Kind und kann die richtigen Maßnahmen einleiten.

                      Alles Gute.
                      Degi

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                      • RE: Hochbegabung


                        Sie haben völlig recht, man muß das Kind nehmen, wie es ist. Tatsache ist, dass in Deutschland die Hochbegabten Kinder nicht ausreichend gefördert werden (können). Es ist hier leichter ein Kind mit einer Minderbegabung zu fördern, als ein Kind mit einer Hochbegabung. Nachdem mein Sohn jetzt 13 Jahre alt ist, muß ich einfach behaupten, ich kann da mitreden.

                        Die Tests erlernen? Diese Tests werden an das jeweilige Alter angepasst. Mein Sohn zum Beispiel hat von diesen Tests seit seinem dritten Lebensjahr insgesamt 5 absolviert. immer passend zur Altersstufe. Und, das Ergebnis war immer identisch. Das wie erwähnt in 3 verschiedenen Städten in zwei Bundesländern. Intelligenz ist nämlich angeboren und nicht erlernbar. Das Wissen ist erlernbar. Diese Tests arbeiten aber in der Regel nicht auf Wissensbasis.

                        Ein Kind fördern? Wie wollen Sie das machen? Ein Beispiel, mein Sohn hat keinerlei sensorisches Empfinden (taktil, Schmerzen, Kälte) erklären Sie mir, wie sie ein solches Kind ein Instrument erlernen lassen wollen, was machen Sie, wenn ein solches Kind gar kein Instrument erlernen mag? Es sagt sich sehr leicht, man muß es nehmen wie es ist, aber mein Wunsch an diese Eltern war sehr ernst gemeint. Die Kinder leiden nämlich in der REgel. Fast alle haben irgendwelche Defizite. (bei uns das Sensorische Empfinden, bei Tine das ADHS usw.) Das stellt die Kinder ziemlich schnell auf die Exotenschiene und die Kinder leiden einfach. Natürlich kann ein Kind eine Klasse überspringen. Meines brauchte bis zur 7. Klasse, bis es in der Lage war, das Handeling vom Schreiben so um zu setzen, dass das Schriftbild lesbar war. Wir leben im Zeitalter des PC. Diese Entwicklung geht an vielen Lehrern vorbei. Da werden Kinder von Lehrern beschimpft, weil sie nicht ordentlich ausschneiden können. (Lehrer denen die Problematik bekannt ist). Jetzt ist mein Kind in der Lage die Klassen zu überspringen. Aber die ersten 7 Schuljahre waren für ihn die Hölle! Frau Ullmann ich versteh das nicht, das Kind ist so intelligent, kann so scharfsinnig denken, rechnet wie ein Weltmeister, warum kann er das nicht mal einfach auf Papier bringen? Antwort: lassen sie ihn auf dem PC schreiben, ich kaufe meinem Kind ein Notebook, dann sehen Sie, wie er schreiben kann, lassen Sie ihn doch mit dem ergonomischen Bleistift schreiben, statt mit dem Füller, den er nicht beherrscht und in Druckbuchstaben, dann können Sie das auch lesen! (man stelle sich doch einfach mal vor, man solle schreiben und spürt einfach den Stift in der Hand nicht.) Reaktion: na darauf können wir nicht eingehen. W'as will dann der nächste haben? Das ist mir in drei verschiedenen Schulen so gegangen.

                        In der fünften Klasse bekam er die Anerkennung als Legastheniker. Danach gab es etwas weniger Stress. Natürlich war das eigentlich das falsche Mittel. Aber die Kinderpsychiaterin sah für meinen Sohn so die einzige Chance, seine schulische Laufbahn zu retten. Nachdem der Stress mit dem Schönschreiben und Schreiben weg war, konnte er sich mit Ruhe auf das Schreiben lernen konzentrieren. Alles andere klappte ja eh. Aber fragen Sie doch mal meinen Sohn, ob er hochbegabt sein möchte oder lieber normal intelligent! Er wäre lieber normal intelligent und nicht in der Exotenecke, da ein solches Kind üblicherweise auch sehr wenig Freunde hat.

                        Entschuldigung, ich mußte das jetzt alles mal schreiben, ich habe manchmal das Gefühl, dass da Leute mitreden, die gar keine Ahnung haben, was sie da von sich geben. Das fängt an, von: spricht das Kind auch schon chinesisch rückwärts, bis behandel das Kind doch ganz normal, bis lass es halt ein Instrument lernen. Bei den wirklichen Problemen können einfach nur die Mitreden, die wirklich selbst betroffen sind. Selbst Fachleute können oft nicht einschätzen, vor welchen Problemen man steht, weil sie ja das Kind nach einer Stunde oder so wieder heimschicken. Wir Eltern sehen die Probleme täglich und ich persönlich könnte manchmal ausflippen, wenn ich dann auf so intolerante Leute treffe, die einem unterstellen, dass man seinem Kind ein Problem einreden will.
                        Liebe Grüße
                        Beate

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                        • RE: Hochbegabung


                          Sie haben völlig recht, man muß das Kind nehmen, wie es ist. Tatsache ist, dass in Deutschland die Hochbegabten Kinder nicht ausreichend gefördert werden (können). Es ist hier leichter ein Kind mit einer Minderbegabung zu fördern, als ein Kind mit einer Hochbegabung. Nachdem mein Sohn jetzt 13 Jahre alt ist, muß ich einfach behaupten, ich kann da mitreden.
                          _________________________
                          Das ist wohl leider so - diese Erfahrung haben wir auch gemacht.

                          Die Tests erlernen? Diese Tests werden an das jeweilige Alter angepasst. Mein Sohn zum Beispiel hat von diesen Tests seit seinem dritten Lebensjahr insgesamt 5 absolviert. immer passend zur Altersstufe. Und, das Ergebnis war immer identisch. Das wie erwähnt in 3 verschiedenen Städten in zwei Bundesländern. Intelligenz ist nämlich angeboren und nicht erlernbar. Das Wissen ist erlernbar. Diese Tests arbeiten aber in der Regel nicht auf Wissensbasis.
                          __________________
                          Meines Wissens sind erst die Tests ab 14 reine Intelligenztests, bei denen kein Wissen mehr abgefragt wird. Durch Übung schafft man bei reinen Intelligenztests nur wenige Punkte mehr. Die Ergebnisse bleiben unter normalen Bedingungen relativ konstant, sind also nicht durch lernen oder üben wesentlich zu beeinflussen.
                          Bei Kindern bestehen allerdings Teile dieser Tests aus reiner Wissensabfrage (Mit 12 Jahren etwa: Wer war Anne Frank? Wie weit ist es von der deutsch-dänischen Grenze zu der deutsch-österreichischen? etc.) und Teilen, die sehr wohl durch Üben verbessert werden können. Ich denke daher, dass die Erfahrung des Beurteilenden eine sehr große Rolle spielt - und diese kann eben auch recht subjektiv sein und somit ist das Ergebnis/die Beurteilung störanfällig.

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                          Ein Kind fördern? Wie wollen Sie das machen? Ein Beispiel, mein Sohn hat keinerlei sensorisches Empfinden (taktil, Schmerzen, Kälte) erklären Sie mir, wie sie ein solches Kind ein Instrument erlernen lassen wollen, was machen Sie, wenn ein solches Kind gar kein Instrument erlernen mag? Es sagt sich sehr leicht, man muß es nehmen wie es ist, aber mein Wunsch an diese Eltern war sehr ernst gemeint. Die Kinder leiden nämlich in der REgel. Fast alle haben irgendwelche Defizite. (bei uns das Sensorische Empfinden, bei Tine das ADHS usw.) Das stellt die Kinder ziemlich schnell auf die Exotenschiene und die Kinder leiden einfach. Natürlich kann ein Kind eine Klasse überspringen. Meines brauchte bis zur 7. Klasse, bis es in der Lage war, das Handeling vom Schreiben so um zu setzen, dass das Schriftbild lesbar war. Wir leben im Zeitalter des PC. Diese Entwicklung geht an vielen Lehrern vorbei. Da werden Kinder von Lehrern beschimpft, weil sie nicht ordentlich ausschneiden können. (Lehrer denen die Problematik bekannt ist). Jetzt ist mein Kind in der Lage die Klassen zu überspringen. Aber die ersten 7 Schuljahre waren für ihn die Hölle! Frau Ullmann ich versteh das nicht, das Kind ist so intelligent, kann so scharfsinnig denken, rechnet wie ein Weltmeister, warum kann er das nicht mal einfach auf Papier bringen? Antwort: lassen sie ihn auf dem PC schreiben, ich kaufe meinem Kind ein Notebook, dann sehen Sie, wie er schreiben kann, lassen Sie ihn doch mit dem ergonomischen Bleistift schreiben, statt mit dem Füller, den er nicht beherrscht und in Druckbuchstaben, dann können Sie das auch lesen! (man stelle sich doch einfach mal vor, man solle schreiben und spürt einfach den Stift in der Hand nicht.) Reaktion: na darauf können wir nicht eingehen. W'as will dann der nächste haben? Das ist mir in drei verschiedenen Schulen so gegangen.
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                          Da kommt auch mir einiges bekannt vor, nicht so gravierend, aber diese Tendenz kenne ich auch (Schrift z.B. und die Rechtschreibung (die ist ja nicht logisch), Üben und Auswendiglernen ist eh ein Horror - auch mag er nicht gerne angefasst werden, was allerdings nun besser geworden ist ). Und die Kinder leiden, das stimmt auch. Mit der Einschulung begannen auch bei uns die Probleme. Die Lehrerin verstand ihn nicht und er wurde bloßgestellt und lächerlich gemacht, bis er beschloss zu schweigen - bis heute ist das sein Markenzeichen in der Schule. Mit zwölf wurde das Kind depressiv - die erst dann gestellte "Diagnose" der Hochbegabung half da wenig. Zwar wusste es nun, dass es nicht verrückt ist, aber an der schulischen Situation änderte das ja nichts. Er war längere Zeit suizidgefährdet.

                          Man riet uns, ihn in schulischen Angelegenheiten in Ruhe zu lassen - nur einen Rahmen zu stecken (z.B. auf dem Zeugnis sollten keine Vieren sein) - und nicht erwarten, dass es nur Einsen nach Hause bringt. Der Schule habe ich die Hochbegabung nicht mitgeteilt, einigen Lehrern habe ich andeutungsweise das zu verstehen gegeben.
                          Außerschulisch , so sagte man uns, müssten wir aber etwas finden. Er hörte auf Klavier zu spielen, bekam einen Computer und durfte fortan programmieren (und natürlich auch ab und an spielen) und im Internet surfen, sich auf Fach-Foren tummeln. Wir schufen Kontakte, so dass er bei einer Firma in den Ferien und in der Freizeit dort mitarbeiten konnte. Und siehe da, er wachte auf, er redete, er erklärte anderen Studenten von der BA das Programmieren etc. Keine Spur mehr von dem, was von Seiten der Schule mit dem Schlagwort "soziale Inkompetenz" belegt wird. Er merkte, dass man ihn und das was er kann, schätzte. Die Depression ist verschwunden. Während der letzten Ferien arbeitete er bei einem Weltunternehmen als Praktikant. Die wollen ihn im Sommer wieder nehmen. Und trotzdem. Gerade heute kam er und fragte, ob ich nicht etwas wüsste, was er machen könnte, das ihn so richtig beansprucht.... Zur Zeit hat er wieder einen Hänger und spielt viel zu viel aus Langeweile. Da hat man dann doch immer mal wieder die Angst, es könnte vielleicht bergab gehen...

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                          Bei den wirklichen Problemen können einfach nur die Mitreden, die wirklich selbst betroffen sind.
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                          Ich weiß, es ist schwer, wenn die Förderung an einem selbst als Eltern hängen bleibt, aber man muss alles dran setzen, dass es eine Förderung gibt. Ich habe das mit dem Instrument nur als Beispiel gesagt - und nicht als Unwissende, sondern als selbst betroffene Mutter. Doch auch Hochbegabte sind sehr unterschiedlich, mit unterschiedlichen Schwächen und Stärken.
                          Unser zweitältestes Kind ist zwar nicht getestet, aber auch sie hatte nach der Einschulung große Probleme (konnte schon sehr gut lesen etc) - ein Schulwechsel brachte hier Abhilfe. Und dann kam sie am Ende der 7. Klasse mit der Forderung, dass sie eine Klasse überspringen möchte. Etwa die Hälfte der Lehrer fand das anmaßend, war dagegen. Sie durfte dann - und war nach einem Jahr wieder Klassenbeste. Unser Sohn wollte nie springen. Er sitzt seine Zeit in der Schule ab - am Nachmittag hat er mit de Schule nicht mehr viel am Hut. Da macht er andere Dinge.
                          Und dann gibt es da noch Hochbegabte Kinder, die ganz ohne Probleme die Schule durchlaufen und auch sportlich sind und beliebt.
                          Wenn ein Kind Probleme hat und man sich mit ebenfalls betroffenen Eltern berät, dann hat das ganz sicher positive Auswirkungen: Man sieht, dass es anderen auch so geht oder ähnlich, man kann Erfahrungen austauschen, es tut einem einfach gut etc. Eine Gefahr besteht allerdings auch: Meist treffen sich Eltern, wenn es Probleme gibt (was ja auch richtig ist - s.o.). Nur kann dies dann leicht dazu führen, dass man aus den Augen verliert, dass man es eben mit einer bestimmten Auswahl an Eltern zu tun hat und dass es auch viele Betroffene gibt, bei denen es mit der Hochbegabung nicht so viele Probleme gibt. Im Englischen sind hochbegabte Kinder "gifted children" - in unserer Gesellschaft hat man zeitweise den Eindruck, als sei Hochbegabung ein Makel, eine Behinderung. Das ist ein großes Problem.
                          Ein Trost vielleicht noch am Ende: In den höheren Klassen, zählt die Denkleistung immer mehr. Abgesehen von notwenidigem Auswendiglernen (Vokabeln) spielt das sture Auswendiglernen zwar bei manchen Lehrern immer noch eine (zu große) Rolle, aber das Verhältnis Auswendiglernen/selbst erbrachte Denkleistung verschiebt sich doch. Und man muss nicht nur das wissen, was man in der letzten Woche gemacht hat, sondern den Überblick behalten. Da haben diese Kinder doch Vorteile, solange sie es schaffen, dem Unterricht doch einigermaßen aufmerksam zu folgen. Unser Junge bekam oft Punktabzüge für schlampig geschriebene Zahlen oder Buchstaben - das ist halt in der Schule bei uns so. Er sagte dann immer: "Reg dich nicht auf. Letztendlich ist es egal- Hauptsache, ich habe das Ganze verstanden. Niemand schaut später noch auf das Zeugnis der 7. oder 8. Klasse. Wenn es darauf ankommt, dann werde ich mein Bestes tun und das abstellen." Nun kommt er in die 12. - und hat sich feste vorgenommen, sich nächstets Schuljahr im Unterricht zu melden und sauberer zu arbeiten. Er will einen Ordner, einen Terminplaner etc. Denn jetzt geht es ans Eingemachte. Ich bin gespannt.

                          Ihnen, Frau Ullmann, und Ihrem Sohn wünsche ich alles Gute.
                          Degi

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                          • RE: Hochbegabung


                            Ich stimme in allen Punkten voll zu. Perfekte Antwort.

                            Und ob hochbegabt oder nicht.......man muss sie lieben wie sie sind...die Kids

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                            • RE: Hochbegabung


                              Aber auch hier meine Zustimmung......kommt mir alles sehr bekannt vor.
                              Eins ist klar, hier sind in jedem Fall " betroffene " Experten.
                              Ich bin froh, dass das Thema Schule nur noch für meinen Sohn eines ist. Merine Tochter hats hinter sich. Mein Motto ist ebenso..... irgendwie durchkommen. Keine Ansprüche auf gute Noten, sondern auf ein ,wenn auch nur halbwegs, und oft auch nicht, zufriedenes, glückliches Kind. Viele dieser Kinder suchen sich " Lücken" bzw. Aufgaben, die sie erfüllen und ihren Frust abbauen lassen, z.B Musik machen, Band spielen, Segelfliegen, Saxophon, E-Gitarre , E-Bass, Akustikgitarre, PC ( natürlich auch massig Spiele, auch Strategie, aber auch Ballerspiele ( Frust ? )

                              Ich verstehe den wunsch.....besser ein intelligentes als ein hochbegabtes Kind......Es ist oft schwierig.
                              Aber lieben tut man sie so oder so....

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