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Wer kann uns helfen?

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  • Wer kann uns helfen?

    Wir haben einen einen 3-jährigen Sohnemann (Lukas), der uns oftmals an die Grenzen bringt.
    Er hat eine Sprachentwicklungsverzögerung (Gehör, etc. alles in Ordnung) und geht in einen Schulkindergarten.
    Mit dem Schalfen hält er es auch nicht so genau, obwohl wir ihn täglich mit dem gleichen Ritual zur gleichen Zeit ins Bett legen. Er kommt (Mittagsschlaf eingerechnet) auf etwa 9,5 Stunden.
    Wir waren der Meinung, er hat Schlafstörungen, weil er in der Zahnphase (ab 9 Monate - ca. 2 Jahre) zwar mittags 1 1/2 Std - 2 Std. schlief, abends um 19 Uhr eingeschlafen ist aber von 0 / 0:30 - ca. 4:30 non stop wach war. Danach dachten wir es wäre in Ordnung, da er aber immer so "jähzornig" ist und gleich von 0 auf 100 kommt, haben wir uns ein Kamera-Babyphon gekauft. Da haben wir erst bemerkt, dass er nicht schläft, sondern nur Quatsch macht in seinem Bett. Dass er dann irgendwann überdreht ist, war uns schließlich klar.
    Aufgrund seines Verhaltens waren wir in der Uni in Freiburg, auch wegen der Sprachverzögerung, da wir nach der Ursache schauen wollten. Dort war aber alles ok. Später sind wir in die Uni nach Tübingen mit der gleichen Frage - wir sind auch jetzt nicht schlauer. Da Lukas wie gesagt in einem Schulkindergarten ist, bekommt er auch Logopädie, was bei ihm ganz gut anschlägt. Zu Hause kommt noch eine Heilpädagogin zu uns. Sie ist die einzige, die unseren Sohn auch von "seiner anderen Seite" erlebt. Wir haben bereits über 14 Tage ein Verhaltenstagebuch und ein Schlafprotokoll geschrieben. Bei welchen Ärzten wir auch waren (wir waren auch schon bei einer Erziehungsberatung), wir kamen immer zurück, ohne eine Antwort auf unsere Fragen zu haben.

    Lukas ist nach außen hin ein sehr aufgewecktes Kind. Er lacht sehr viel, ist fröhlich und offen für alle. Beim Spazieren hatte er noch nie Scheu vor fremden Personen. Im Gegenteil. Diese ziehen ihn magisch an. Er spricht wildfremde Personen an, früher (das konnten wir ihm zum Glück abgewöhnen) lief er denen zwischen den Beinen durch und ging auch mit.
    Mir fällt spontan nichts ein, von was er Angst hat. Im Schwimmbad springt er vom Beckenrand ins Wasser, ohne zu wissen, wie tief das Wasser ist, er rutscht wie "ein Wilder". Beim "Umhausen" (so sagen wir zum Toben, blödeln, Quatsch machen) gilt seine Devise "Je doller, je toller". Er lässt sich biegen wie eine Gummipuppe.
    Treppenlaufen kann er wie eine 1. Er konnte noch nicht richtig laufen (auch da war er etwas verspätet) aber die Treppe kam er hoch und den Wechselschritt hatte er recht bald intus. Auch von der Treppenstufe zu springen macht ihm keine Angst. Es ist - Gott sei Dank - auch noch nie etwas passiert.
    Sprachlich ist er zwar hinterher, dafür aber musikalisch. Ich war mit ihm von Anfang an viel unter Gleichaltrigen: Erst im Babyschwimmen, dann in der Krabbelgruppe (9 Monate bis 2 3/4), im Kinderturnen und im "Musik im Zentrum". Wobei ich das Kinderturnen nach 1/2 Jahr aufgegeben habe, weil sich Lukas von seinen Mitturnern immer abseilte. Er machte die Turnübungen oder Geräte gerne aber nur, wenn keine anderen Kinder dabei waren. So war es auch in der Krabbelgruppe. Ich behielt diese aber bei, da er die ganzen Fingerspiele, Kinderlieder, etc. aufgenommen hat und zu Hause nachmachen wollte. auch wenn ich ihn sprachlich nicht verstanden habe, konnte ich erkennen, ob er "Alle meine Entchen" singt oder "Backe Kuchen". So war es auch in der Musik. Mit den Kindern zusammen hat er kaum mitgemacht aber zu Hause wurde das nachgeholt.
    er ist auch sehr geschickt. Er baut sich sein eigenes Schlagzeug aus diversen Blech- oder Tupperdosen, einem Hocker, Xylophon und seinen "Kinder-Instrumenten". Musik-CDs kann er innerhalb kurzer Zeit. Er weiß auch, wie er unsere Stereoanlage selber einschalten kann oder auch seine Kassette anschaltet.

    Aber so gut wir auch über ihn reden können - er hat ein Talent dazu, uns auf die Palme zu bringen. Lukas kann der brävste Junge sein, solange man nichts von ihm will. Aufräumen, z.B. ist ein tägliches Chaos. Oder auch kleinere Aufgaben, die wir ihm unter Tags geben: Helfen beim Tisch decken, waschen, sogar beim Pampers wechseln macht er ab und an Theater (er ist noch nicht trocken, ging mal eine Zeit lang zumindest abends aufs Klo, will er aber aus irgendeinem Grund nicht mehr. Wir haben keine Chance, er geht nicht). Im Straßenverkehr rennt er über die Straße, beim Einkaufen haut er ab, im Auto schnallt er sich ab, hat inzwischen ein sehr großes und vor allem freches Mundwerk und wenn ihm was nicht passt, dann schmeißt man sich auf den Boden und schreit. Die "Stille Treppe" haben wir so oft in Gebrauch genommen. Nicht nur einmal sas ich über 45 Minuten mit ihm auf der Treppe und hielt ihn - ohne Erfolg.
    es muss bei ihm ständig alles nach seinem Willen gehen, auch beim Essen. Geht es nicht nach seinem Kopf, ist das Theater vorprogrammiert. Wenn er frech wird, sieht er an unserem Blick genau, wie weit er gehen kann und weiß, wir ermahnen 3 oder 4 Mal und dann ist Schluss. Zugegeben, er bekommt auch mal eine auf den Mund oder auf den Po. Doch dann lacht er uns ins Gesicht und sagt "Backe voll oder Popo voll?!?!" Da wissen wir nicht mehr weiter. Da macht er uns sprachlos und das kostet er vermutlich voll aus.

    Laut unserer Kinderärztin ist das die Trotzphase wobei diese schon kurz nach seinem 1. Geburtstag begonnen haben muss. Für unsere Heilpädagogin ist dieses Verhalten auch nicht normal. Sie hat ihn wie gesagt auch schon so erlebt und wusste nicht weiter. Sie hat wohl ein etwas älteres Kind, was ADHS-Symptome zeigte, sich aber jetzt herausstellte, dass dieses Kind eine Art von Autismus hat. Sie gab uns die Adresse von diesem Kinderpsychologen, da sie an Lukas auch Ansätze des Autismus sieht. Der Kindergarten schließt dieses widerum aus. Dort ist er der "Sonnenschein". Bringt Fröhlichkeit rein, weil es n diesem Kiga ja auch z.B. behinderte Kinder gibt.

    Im Prinzip sehen wir uns als einen Fall für die Super-Nanny. Wir brauchen Hilfe für uns zu Hause. Jemand, der uns und unsere Probleme ernst nimmt und uns vor Allem auch Hilfe geben kann.

    Wer kann uns Adressen geben, von Eltern mit dem gleichen Problem? Dass wir mal einen Austausch haben, dass es anderen auch so geht wie uns. Ohne Großes "Bla bla", sondern, die wirklich Ahnung haben, was in solchen Situationen zu Hause abgeht.
    Oder gibt es Adressen von Ärzten, die in unserer Situation helfen können?

    Wir würden uns freuen und wären vor Allem sehr dankbar, wenn wir bald eine Nachricht bekommen würden!


  • Re: Wer kann uns helfen?


    Hallo,

    dein Bericht hat mich sehr berührt und ich glaube, dass ihr ein ganz besonderes Kind habt!!!

    Du sprichst so liebevoll von ihm, da bin ich überzeugt, dass ihr auch sehr stolz auf ihn seid und ihm alle Liebe gebt, die ein Kind in diesem Alter dringend braucht.

    Kinder lernen übrigens im Alter zwischen 3 und 13!!! Jahren Sprechen. Bitte, das darf man nie vergessen sonst überfordert man das Kind sehr leicht. Es ist völlig normal, dass Kinder eine total unterschiedliche Entwicklung durchmachen und man darf da nie mit anderen vergleichen.

    Du schilderst einen sehr aufgeweckten, fröhlichen, aktiven und gesunden Jungen. Was will man als Eltern denn noch mehr???

    Lass dir keinen Quatsch einreden von sogenannten "Supernannies"
    Und wenn ein Kind nachts schlecht schläft, dann kann das viele Ursachen haben:
    Reizüberflutung
    Ängst
    Schadstoffe in Kleidung, Bettwaren, Möbeln, Böden
    Ernährungsfehler
    Medikamente
    Teein (manchmal in Kindertees enthalten)
    zu viel Fabrikzuckerverzehr
    usw.

    Diese Ursache solltest du erst ergründen und Ursachen von Krankheiten liegen immer in der Vergangenheit und immer außerhalb des Körpers.
    Also bitte keine weiteren, belastenden Arztbesuche und Untersuchungen mehr für diesen kleinen Kerl.

    Tipp: Gesellschaft für Gesundheitsberatung GGB, Lahnstein. Hier gibt es Mittwochs einen kostenlosen ärztlichen Rat eines ganzheitlich rabeitenden Arztes. Aber bitte vorher anrufen bei der GGB.
    Das Wichtigste aber ist, dass du deinem Kind JEDEN Tag sagst, "Ich habe dich lieb und ich bin stolz auf dich!" (Und das, so wie du bist, und nicht, weil du etwas besonders gut kannst!)
    Hab Vertrauen in dein Kind, du hast großes Glück, ein so tolles Kind auf seinem Lebensweg begleiten zu dürfen...
    Liebe Grüße, Lucky (8))

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    • Re: Wer kann uns helfen?


      Ich weiß ja nicht was Du unter Sprechen verstehst, doch bis zum 5. Lebensjahr ist die Sprachentwicklung in der Regel abgeschlossen.

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      • Re: Wer kann uns helfen?


        Ich möchte mal darauf eingehen, was Du über diese "Unängstlichkeit" sagst. Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor.

        Geh doch mal mit Deinem Kind zu einem Ergotherapeuten und lass eine Diagnosestellung machen. Ich möchte, mal wieder, von Tobi berichten. Tobi bewegte sich permanent. Tag und Nacht. Allerdings redete er auch permanent, sogar im Schlaf. Er hatte vor nichts Angst, sprang sogar einmal aus dem oberen Stockbett raus. Die Ergotherapeutin stellte irgendwann fest, dass Tobi sich bewegte, weil er sich körperlich nicht wahrnehmen konnte. Das bedeutet, er hat keinerlei taktiles Empfinden, nimmt sich nur über seine Bewegungen und Reden wahr. Dazu gehört eine Schmerzunempfindlichkeit. Allerdings wußte er sehr genau, wann man von ihm erwartet, dass er anfängt zu heulen. So dauerte es fast bis er 5 war, bis diese Schmerzlosigkeit festgestellt wurde. Bei dieser Gelegenheit hatte er sich einen Nagel durch den Daumen geschlagen, ohne es zu bemerken.

        Solche Wahrnehmungsstörungen sind gar nicht so selten. Allerdings können es einem die Betroffenen ja nicht sagen, weil sie es gar nicht anders kennen. Viele Leute wissen das gar nicht, dass sie keine Schmerzen empfinden. Tobi musste sehr viel spielerisch erlernen, was für uns selbstverständlich ist. Die ERgotherapeutin hat uns dabei über Jahre begleitet und mit dafür gesorgt, dass Tobi heute in eine Regelschule geht. Er ist jetzt 15 und wird seinen Weg gehen.

        Ganz wichtig ist einfach, dass man trotz aller Liebe für sein Kind, die man ja hat, auch bereit ist, ein Problem wahrzunehmen. Ich finde, Du machst das gut. Viele Leute (anfangs habe ich das auch gemacht) schließen erst mal die Augen, wenn sie sehen, dass ihr Kind ein Defizit hat.

        Liebe Grüße
        Beate

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        • Re: Wer kann uns helfen?


          Hallo Windröschen,

          ich bin in der Erwachsenenbildung tätig und da können manchmal 60-jährige sich nicht richtig ausdrücken, manche haben auch Schwierigkeiten verständlich zu sprechen, manche können nicht flüssig lesen, manche haben Angst vor anderen Menschen zu sprechen,...
          Manche Kinder erfinden z. B. auch ihre eigene Sprache. (Die Zwillinge meines Schwagers zum Beispiel)

          Da gibt es die vielfältigsten Probleme, und darüber gibt es auch massig Studien und Literatur.
          Kannst ja mal im Buchladen fragen oder googeln.

          Liebe Grüße, Lucky

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          • Re: Wer kann uns helfen?


            Ich habe Logopädie studiert und kenne mich mit der Kindersprache sehr gut aus und ich finde es sehr wichtig, dass man hinschaut und die Sprachprobleme der Kinder erkennt, sodass man rechtzeitig einschreiten und die Defizite beheben kann.

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            • Re: Wer kann uns helfen?


              Hallo,

              vielen Dank für Deinen Tipp mit der Schmerzunempfindlichkeit!

              Lukas hatte sich - erst vor Kurzem - den kleinen Finger angebrochen, weil er in seinem Jähzorn die Tür so zugeknallt hat. Da hatte er sichtlich Schmerzen, denn er hat geschrien wie am Spieß.

              Auch sonst, wenn er sich mal irgendwo anhaut, z.B. an der Tischkante, reagiert er darauf. Ich bin mir schon sicher, dass er dieses Empfinden hat.

              Aber dennoch vielen Dank für den Rat!

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              • Re: Wer kann uns helfen?


                unter Sprechen verstehe ich die "normale verbale Kommunikation". Unser HNO hatte das schon recht früh bemerkt, als ich mal selbst bei einer Untersuchung war und Lukas "nur mit dabei" hatte, dass er noch nicht "Mama oder Papa" sagen kannn. Bei der U-Untersuchung war der Kinderärztin Lukas Sprachschatz zu klein. Aber da er jetzt ja im Schulkindergarten ist und Logopädie bekommt klappt das viel besser.

                Es gibt ab und an immer Phasen, in denen er in sein, sagen wir mal "Chinesisch-Arabisch" verfällt, sodass nur er selbst versteht, was er sagt, wir nicht. Aber diese Phasen werden auch immer weniger.

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                • Re: Wer kann uns helfen?


                  Ja sicherlich sind wir ganz arg stolz auf unseren Lukas!

                  Nur gibt es eben die besagten Schwierigkeiten, die bei uns täglich ablaufen und da fragt man sich als Eltern einfach WARUM?

                  Ich habe mit Lukas schon immer Kontakte gepflegt (Babyschwimmen, Krabbelgruppe, Musikgarten, turnen, er ist kein Kind mit Reizüberflutung, da er erst gegen 15:30 aus dem Kiga kommt und wir danach "Spielzeit" haben oder raus gehen, kochen, etc. Fernsehen gibt es auch noch nicht, ich wollte mal zum Abendritual den "Sandmann" einführen, doch nachdem es Lukas lediglich um das Lied vom Sandmann ging und die Geschichte gar nicht anschauen wollte, haben wir auch diesen recht bald abgeschafft.

                  Natürlich sind wir froh, dass er soweit gesund ist und ein fröhliches Kind ist aber es gibt eben die "andere Seite" auch von ihm und da wir unseren Sohnemann sehr lieb haben wollen wir nur sein Bestes und wollen wissen, an was es liegt.

                  Wir sind auf der Suche, wie wir mehr Harmonie in die Familie bringen können, denn Lukas Verhalten ist für uns Eltern oft sehr belastend. Deshalb sind wir auf der Suche nach Hilfe oder auch Kontakte zu Eltern, die die gleichen Sorgen haben.

                  Für Menschen, die diese Probleme nicht kennen, wissen nicht, was bei uns los ist.

                  Wir möchten nicht nur von Arzt zu Arzt und lassen uns auch nicht verrückt machen aber wir spüren selbst das etwas nicht stimmt, wir wissen nur nicht, was es ist.

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                  • Re: Wer kann uns helfen?


                    Hallo,

                    meine Frage galt ja auch Lucky :-)

                    Freut mich, wenn er Fortschritte macht.

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