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vollkommen hilflos und überfordert nach OP

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  • vollkommen hilflos und überfordert nach OP

    ...ich habe noch nie Probleme mit Hämorrhoiden gehabt. In den letzten vier Wochen begann ich ein tägliches, intensives Sport-Workout, welches gezielt Bauch-, Po- und Beinmuskulatur stärkt (muss nach einem Auffahrunfall wieder fit werden). Das Training gelang mir auch prima, tat meinem Körper gut und ich verband es dann mit einer Nystatin-Kur, die mir von einem Homöopathen empfohlen wurde, als ich ihm erzählte, ich reagiere auf Essen oft mit Blähungen und Völlegefühl. Bis vorletzten Montag war auch alles in Ordnung. Abends merkte ich dann ein leichtes Stechen am After. Ich registrierte es nur, wendete dem aber nicht wirklich die Aufmerksamkeit zu. Als es Dienstags noch immer auf sich aufmerksam machte, dachte ich, ich hätte dort vielleicht ein Pickelchen... trug Betaisadona auf und machte mir keine Gedanken. Mittwochs dann als ich einen Treppenaufgang beschritt, gab es einen stechenden, durchdringenden Schmerz im Unterleib. Zuhause machte ich mich dann an Selbstuntersuchung mit Spiegel. Dort sah ich am After selber eine knubbelartige Verdickung und ein Knübbelchen, was dort "raushing". Daraufhin googlete ich Hämorrhoiden und sah im Grunde das auf den Fotos im Netz, was sich auch bei mir zeigte. DA war ich doch ein bißchen entsetzt... hoffte allerdings, dass die Dinger wieder zurückgehen würden. Das gingen sie nicht und wurden täglich schlimmer. Als es Samstags dann soweit war, dass ich die Nacht vorher vor Schmerzen nicht schlafen konnte, begab ich mich in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses. Dort untersuchte mich die Ärztin und bestellte mich zur OP am Montag darauf....es sähe nicht nacht typischen Hämorrhoiden, eher nach Polypen aus...

    Montags früh fand ich mich im Krankenhaus ein. Nach etwas Wartezeit wurde ich dann fertig gemacht für die OP, die in Vollnarkose stattfand. Als ich wieder zu mir kam, hatte ich zwar nicht wirklich Schmerzen, aber mir war speiübel und schwindelig, so, dass entschieden wurde, ich müsste die Nacht im Krankenhaus verbringen. Leider waren die Schwestern auf der Station sehr seltsam und ignorierten mich. Als ich brechen musste und mein Mann, Bescheid sagte, kriegte er nur ein "Ja und?" zu hören. Es kam auch keine Nachtschwester, ich erhielt keine Schmerzmedikation und garnichts. Glücklicherweise hatte ich noch Ibuprofen 800, sonst hätte ich die Nacht vor Schmerzen nicht ausgehalten. .. am nächsten Morgen begegnete mir die ganze Station weiterhin so seltsam abweisend wie den Nachmittag und Abend davor... Dann gab es Entlassungsgespräch und auch den Arztbrief. Die Ärztin machte sehr seltsame Andeutungen.. ich solle mich jetzt mal anal zurücknehmen.. .. ausserdem habe sie Einiges entfernt, was nicht in den Darm gehöre und mein Partner müsse dringend mitbehandelt werden. Ich war so durch den Wind, dass ich garnicht adäquat reagieren und nachfragen konnte.... insbesondere, weil auch noch eine andere Patientin im Raum war.. Der Arztbrief gab dann her: ...thrombosierte Hämorrhoide III° bei 5 Uhr SSl, kleiner Analpolyp , mehrere kleine Kondylome und Proktitis. Zu dem unprofessionellen Verhalten im KH muss man erklären, dass wir hier in einem verhältnismäßig kleinen Kaff wohnen. Ich mutmaße, aber das ist natürlich nur hypothetisch, dass ich für die Station "die mit dem Analverkehr und dem ausschweifenden Sexualleben" war. Wäre zwar vollkommen unprofessionell, ...diese Indiskretionen von solchen Stellen sind hier im Ort allerdings leider nicht unüblich. Das wäre ja Alles auch noch vollkommen egal...was sich irgendwelche Leute denken..

    Fakt ist nur, dass ich nie Analverkehr praktizierte und ich mich natürlich frage, wie dann solche Erreger in meinen Darm geraten können. Auf meine email-Nachfrage riet mir die Ärztin, ich solle den histologischen Befund abwarten, aber diese Kondylome würden definitiv per Geschlechtsverkehr übertragen. Wie gesagt... das KANN ja garnicht sein. Meine Hausärztin sieht sich für die nachoperative Versorgung nicht zuständig... und meine Frauenärztin geht bald in Urlaub und konnte mir erst im September einen Termin geben. Nun stehe ich also hier mit operierten Darm, einer Geschlechtskrankheit, die ich nicht haben kann.. und weiß nicht mehr, an wen ich mich nun wenden kann. Eine postoperative Versorgung durch das Krankenhaus wird leider nicht gewährleistet.

    Vorgestern wurde ich also operiert und hatte zudem bis heute keinen Stuhlgang. Mir wurde Ibu 600 mitgeben und Bifiteral, von dem ich einen Kaffeelöffel zu den Mahlzeiten nehmen solle. Desweiteren wurden mir Sitzbäder und Cremen mit Posterison empfohlen. Das Ibu 600 wirkt überhaupt nicht gegen die Schmerzen. Sitzbäder mit Kamillan mache ich nun und creme auch. Beim Cremen heute früh spürte ich sofort wieder einen der Knubbel, der anfänglich der Grund war, mich in die Notaufnahme zu begeben. Dieser Knubbel ist vollkommen unverändert, vorgewölbt, rot, geschwollen, schmerzt und wurde - obwohl der direkt und unübersehbar am Darmeingang sitzt - nicht entfernt. Ich trage noch Netzhosen und wechsele stündlich die Mulleinlagen. Es blutet nicht mehr nach, aber es "suppt etwas Sekret". Heute fühlte ich mich derart aufgedunsen und voll, dass ich garnichts essen konnte... trotzdem kam es zu keinem Stuhlgang. Zwar ist da "so ein Druckgefühl", aber ich kann nicht pressen. Auch habe ich davor große Angst, weil dieser schmerzhafte Knubbel noch immer vorhanden ist und der Darm zudem stark "von Innen schmerzt". (Leider tut schon Husten extrem weh.)

    Ich fühle mich jetzt ziemlich "verloren"... sowohl was die Schmerzen anbelangt, als auch die anscheinend nicht vollständig entfernten Vorfälle... was ich überhaupt nicht verstehe....wenn ich doch schon dort operiert wurde, warum dann nicht alles entfernt wurde. Auf eine erneute email-Anfrage wurde mir leider nicht geantwortet. Dann weiß ich nicht, was ich gegen die Schmerzen tuen kann und ob es noch okay ist, wenn ich partout keinen Stuhlgang habe. Zwar habe ich heute nicht, dafür aber gestern etwas gegessen...und das muss ja "irgendwohin"... und natürlich frage ich mich, was diese Unterstellung soll, ich würde Analverkehr praktizieren und hätte mir auf diesem Wege eben eine Geschlechtskrankheit zugezogen. Ich lebe seit vielen Jahren in einer sehr harmonischen, vertrauensvollen, monogamen Beziehung und muss ja wohl am Besten wissen, ob mein Darm in mein Sexualleben miteinbezogen wurde oder nicht. Richtig schlimm finde ich auch, dass meine Hausärztin pikiert ist... und sich der nachoperativen Versorgung nicht annehmen will...

    Irgendwie ist das eine vollkommen verquere Geschichte. Als ich OP hörte, war ich wirklich froh, weil die Schmerzen zum Wochenende kaum mehr auszuhalten waren. Jetzt steh ich da, habe noch immer so fürchterliche Schmerzen, dazu komische Befunde, ...und keinen Arzt mehr, der bereit ist, das Ganze weiter zu versorgen. Was soll und kann ich jetzt denn tuen? Soll ich vielleicht nur abwarten und muss durch die Schmerzen durch? Kann der festsitzende Stuhl im Darm nicht weitere Entzündungen hervorrufen?

    Proktologen gibt es hier in der Nähe nicht. Leider ist es - wie gesagt - auch nur ein kleines Kaff. Ich stehe hier mit Schmerzen, einer OP, die nicht alles entfernte und einer Diagnose, die ich überhaupt nicht verstehe. Zumal ja auch diese Geschlechtskrankheit sicherlich dringende und zeitnahe Weiterbehandlung erfordert. Gerne würde ich auch mit meinem Sport weitermachen. Allerdings habe ich mein Power-Workout im dringenden Verdacht, diese Vorfälle begünstigt zu haben. Von der Ärztin wurde das nicht bestätigt, aber diese ist ja eben auch der eingefleischten Meinung, meine bis dato noch nie aufgetretenen Beschwerden seien auf mein ausschweifendes Sexualleben zurückzuführen. Ich bin eigentlich überhaupt nicht wehleidig, aber mir geht es wirklich nicht gut und ich weiß gerade nicht, was ich jetzt noch tuen kann und soll.. Ich hoffe sehr hier ein paar Tipps zu bekommen, damit jetzt wenigstens die Wundheilung halbwegs vorangeht.

    Ich hoffe, dass das jetzt Alles nicht zu wirr geschildert ist. Leider waren die Vorkommnisse in den letzten Tagen so "chaotisch" und "bizarr". Jetzt suche ich eigentlich nur einen vernünftigen Weg, wieder gesund zu werden. Es wäre sehr schön, wenn mir hier geholfen werden könnte.

    Danke für das Lesen.



  • Re: vollkommen hilflos und überfordert nach OP

    Es ist verständlicherweise sehr ärgerlich, dass Sie soviel Unprofessionalität und Vorurteile erlebt haben, ich kann Ihre Verärgerung gut verstehen !!
    Trotzdem brauchen Sie jetzt eine gute postoperative Nachbetreuung und Weiterbehandlung, aktuell steht das Wundmanagement im Vordergrund, im Verlauf sollten dann die Condylome behandelt werden, diesbezüglich muss sich auch ihr Partner untersuchen lassen. Wenn Sie auf dem Land leben, kann Ihnen Ihr Hausarzt vielleicht eine Weiterbehandlung empfehlen (die Hausärzte kennen die örtliche "Szene" meist sehr gut), vielleicht kann er Ihnen auch mit der Wundbehandlung aktuell weiterhelfen.
    Nach einer solchen Operation liegt meist eine sehr deutliche Schwellung vor, lassen Sie sich nicht weiter verunsichern.
    MfG
    Dr. E. S.

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    • Re: vollkommen hilflos und überfordert nach OP

      Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

      herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit nahmen, mein Problem zu lesen und mir zu antworten. Aber auch dafür, dass Sie mir die Unprofessionalität bestätigten, die mich zu alledem verunsicherte. Bizarrerweise stellte ich zudem fest, dass dieser am "Eingang sitzende, gerötete, offene Knubbel", der mir mit die meisten Beschwerden und einen stechenden Schmerz bereitete, bei der OP -warum auch immer - nicht entfernt wurde. Meine zweite, auf Bitte des Sekretariats per email vorgetragene Anfrage an die Ärztin (auch nach dem Grund, warum dieser Knubbel nicht entfernt wurde... Es hätte ja eine verständliche, beruhigende Begründung geben können..), wurde mir leider nicht beantwortet. Nun ist die OP geschehen, offensichtlich wurde nicht alles entfernt, Sie sagen, die Nachbetreuung ist wichtig... und so werde ich dann durch Sie bestärkt kommende Woche den Weg in Kauf nehmen und im Proktologischen Zentrum Berlin vorstellig werden. Ich befürchte, dass ein weiterer Eingriff vonnöten sein wird ("Knubbel"), das ist zwar schade im Hinblick auf Vollnarkose und stattgefundener OP samt Beschwernissen, aber auch ein weiterer Grund, mich nun in professionelle Hände "zu empfehlen".

      Haben Sie vielen, vielen Dank!
      Mit lieben Grüßen

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      • Re: vollkommen hilflos und überfordert nach OP

        Das ist der richtige Weg, melden Sie sich gerne noch mal mit den neuen Ergebnissen !
        MfG
        Dr. E. S.

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        • Re: vollkommen hilflos und überfordert nach OP

          Sehr geehrte Frau Dr. Schönenberg,

          mittlerweile ist wenigstens "mein Ruf wiederhergestellt". Ich erhielt eine email der KH-Chirurgin, in der sie mir mitteilte, die Befunde seien vorhanden, es bestünde keinerlei Anzeichen für Malignität. Ich könne mich gerne - bei weiterhin bestehenden Beschwerden - erneut in der Rst vorstellen, um dann über diesen Weg durch sie behandelt zu werden. Weiterhin benannte sie mir eine externe Ärztin, mit der eine gute Zusammenarbeit bestünde. Aus dem beigefügten Befund ging zudem hervor, dass die von ihr so diagnostizierten Condylome keine sind, sondern kleine Polypen waren.

          Ich bin natürlich auf der einen Seite enorm erleichtert, auf der anderen schockiert. Solange der Verdacht bestand, es könne sich um diese über Geschlechtsverkehr übertragbaren Viren handeln, wurde ich sowohl auf der Station als auch von der Ärztin weitesgehend wie dritte Klasse behandelt. Jetzt, da sich die Verdachtsdiagnose als falsch erwiesen hat, ist man auf einmal überaus freundlich, gewillt, mich weiter zu behandeln und kann mir sogar Ärzte empfehlen. Da kann man nur hoffen, dass nie Menschen mit einer Geschlechtskrankheit in die Hände dieser mittelalterlichen Denker geraten. Was leider nicht geklärt wurde, warum die Chirurgin nicht den nach wie vor existierenden und für die Behandlung ursächlichen, schmerzhaften Knubbel im "Außenbereich" entfernte.

          Da meine Mobilität noch immer nicht wiederhergestellt ist, konnte ich diese Woche noch nicht zum Proktologischen Zentrum Berlin. Hoffe jedoch, Anfang nächster Woche dort vorstellig werden zu können.

          Mit vielem Dank für Ihr Interesse und ihre vorbildliche! Beratung und Unterstützung,
          - da könnte sich so manches Brandenburger KH mehrere Scheiben von abschneiden...-

          "Tusnelda"

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