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Hörsturz & große Unsicherheit

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  • Hörsturz & große Unsicherheit

    Hallo,

    ich (25 Jahre alt, w) schreibe in dieses Forum, da ich derzeit sehr verunsichert bin.

    Am 24.05.2014 bin ich mit Druck am rechten Ohr aufgestanden, obwohl ich nicht erkältet war - das hatte ich noch nie zuvor! Leider ist der lästige Druck, durch welchen ich auch nur sehr gedämpft gehört habe, das ganze Wochenende nicht mehr weggegangen.
    Bin dann am Montag erst mal in die Arbeit gefahren und habe nach Ordinationsbeginn beim HNO angerufen. Glücklicherweise durfte ich sofort vorbeikommen. Nach ausgiebiger Recherche am Wochenende habe ich ja gehofft, dass ich vielleicht nur ein verstopftes Ohr haben könnte. Leider nicht. Mein Ohr war fast sauber. Also ab zum Hörtest: Diagnose Hörsturz. Diese Nachricht war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bin keine Discogeherin und höre auch nur selten besonders laute Musik. Warum also, habe ich gedacht?!

    Meine Therapie bestand nun aus Urbason (Kortisontabletten), die ich bis 04.06. ausschleichend eingenommen habe, 2x pro Tag Betahistin und 2x pro Tag Tebofortan. Außerdem bin ich seit diesem Tage krankgeschrieben. Bereits am Morgen nach meinem HNO-Besuch war der Druck am Ohr wieder weg. Nach 2-3 weiteren Tagen konnte ich ein leises Ohrengeräusch bemerken, das mich glauben ließ, ich hätte ein kleines Umspannwerk im Kopf. Das hat mich aber nicht besonders beeinträchtigt, da ich es nur in wirklich stillen Momenten wahrnehmen konnte. Teilweise war ich auch ein wenig geräuschempfindlich, konnte aber einigermaßen normal hören. Im Großen und Ganzen dachte ich jedenfalls, dass ich bereits am Weg der Besserung war.

    Dann am 05.06., genau am Tag nach meiner letzten Kortisoneinnahme, der Rückschlag: ich hatte am Morgen schon wieder so einen starken Druck am Ohr! Ich war verzweifelt und wartete geduldig den darauffolgenden Tag ab, da ich hier ohnehin den Kontrolltermin beim HNO hatte. Der neue Hörtest ergab nur eine geringfügige Besserung. Also hat mich mein HNO gleich ins Krankenhaus für Infusionen überwiesen.

    Bin dann natürlich gleich mit Sack und Pack ins Spital gefahren. Dort haben sie unterschiedliche Untersuchungen (Hörtest, Tympanogramm, BERA) durchgeführt, welche allerdings laut den dortigen Ärzten ohne Befund ausgefallen sind. Wie konnte das denn sein? Der Hörtest beim HNO war nicht ok, aber im Krankenhaus schon? Dazu möchte ich anmerken, dass die Linien vom Hörtest am rechten Ohr in den tiefen Bereichen bei 30dB liegt, was meiner Auffassung nach eigentlich nicht ganz ok ist?! Im Endeffekt wurde ich dann mit der Diagnose "Tinnitus dext." und stinknormalen Nasentropfen gegen den Druck am Ohr wieder heimgeschickt.

    Am selben Abend gesellte sich noch ein nettes Doppeltonhören am rechten Ohr dazu. Ich dachte mir nur, dass es das einfach nicht sein kann.
    Da sich bis zum nächsten Tag nichts gebessert hatte, bin ich Samstagabend, am 07.06. also, um 21:00 Uhr wieder in die Ambulanz gefahren, wo ich meine Beschwerden nochmals geschildert habe. Dieses Mal wurde mir gesagt, ich solle die Dosis von Betahistin von 2 auf 3 Stk. pro Tag erhöhen, weiterhin Tebofortan einnehmen und zusätzlich 2x pro Tag Pentomer (Trental). Mitunter bekam ich den Hinweis, dass ich am Dienstag gleich nochmal kommen solle, wenn es bis dahin nicht besser werden würde. Dann würde man überlegen, ob man etwas stationär unternehmen sollte.
    Habe mit der Einnahme von Pentomer am Sonntag begonnen. Am Nachmittag ging der Druck am Ohr schön langsam weg. Ich kann nicht sagen, ob Pentomer geholfen hat oder ob es einfach von selbst wegging. Jedenfalls wurde mir von Pentomer auch übel und ich habe mich bis Montagnachmittag wie vom LKW überfahren gefühlt und habe das Medikament am Montag auch nicht mehr eingenommen.

    Gestern bin ich mit erneutem Druck und bisschen Doppeltonhören (hohe Töne) aufgestanden. Bin dann in die Ambulanz gefahren, um nach einer Alternative für Pentomer zu fragen. Dort wurde ein neuer Hörtest und ein neues Tympanogramm erstellt. Der Hörtest ist in etwa so ausgefallen wie schon beim vorigen Mal - und siehe da, plötzlich diagnostizieren sie einen Hörsturz?!
    Allerdings wurde ich auch dieses Mal nicht stationär aufgenommen, da ich ja die letzten schon so viele Medikamente genommen habe und angeblich ist so ein Tieftonhörsturz besonders resistent - da würden Infusionen auch nicht viel bringen. Sagte mir die Ärztin. Und ich müsse einfach Geduld haben (wegen dem ständigen Druck am Ohr).
    Sie haben mir nur angeboten, ein Paukenröhrchen zu setzen und dann durch das Röhrchen Kortison direkt ins Ohr zu spritzen. Ich habe erst mal zugesagt. Das Vorgespräch dafür ist diesen Freitag, am 13.06. Die OP selbst wäre am Montag. Ich bin mir absolut nicht sicher, ob ich das durchziehen soll, da ich nicht weiß, welchen Sinn das in Zusammenhang mit Hörsturz haben könnte.

    Lustigerweise ist mein Ohr wieder langsam aufgegangen, als ich das Spital verlassen habe. Da ich noch eine zweite Meinung hören wollte, bin ich am Nachmittag zu meinem HNO und habe ihn von meiner kleinen Spitalsodyssee und dem geplanten Paukenröhrchen erzählt. Außerdem wurde nur vom rechten Ohr ein Hörtest gemacht, der auf einmal viel besser ausgefallen ist als der vom Vormittag. Ich hatte ja seit Mittag den Druck am Ohr nicht mehr! Jedenfalls hat mir mein HNO dazu geraten, dass ich die OP nicht machen soll, wenn das Ohr jetzt gerade okay ist. Er wusste sogar gar nicht, dass man mittlerweile wieder Kortison direkt ins Ohr verabreichen würde. Laut ihm wurde das früher gemacht.

    Ich bin deshalb nun sehr verunsichert. Auch weil ich schon mehrere negative Berichte über Paukenröhrchen gelesen habe. Ich möchte nicht riskieren, noch mehr kaputt zu machen, als es eh schon ist. Ich meine, mein Ohr fühlt sich auch heute noch halbwegs normal an. Außer, dass ich auf manche Töne empfindlich bin und es dann ein wenig dröhnt. Ist das denn überhaupt normal?

    Ich würde mich sehr freuen über ein paar Meinungen bzw. einen baldigen Expertenrat, da ich, wie bereits erwähnt, am Freitag das Vorgespräch zu der OP fürs Paukenröhrchen habe und mich dann schlussendlich entscheiden muss.

    Liebe Grüße,
    Persephonia


    P.S.: Demnächst wird noch ein Schädel-MRT durchgeführt. Ebenso eine Sonographie der Blutgefäße im Halsbereich. Außerdem weiß ich schon seit Jahren, dass ich eine Fehlstellung der HWS habe und habe regelmäßig mit starken Nacken- und Kopfschmerzen zu kämpfen. Habe ganz spontan für heute einen Termin bei einer Orthopädin bekommen, die außerdem Spineliner anbietet. Weiters habe ich gegen Ende Juni einen Termin bei einer Osteopathin. Vielleicht hängen meine Ohrprobleme mit der HWS zusammen?




  • Re: Hörsturz & große Unsicherheit

    Leider muss ich die zunächst bitten sich etwas kürzer zu fassen. Die Cortisongabe hinter das Trommelfell (intratympanal) ist die derzeit weltweite Empfehlungen zur Behandlung des Hörsturzes, sollte Cortison intravenös nicht zum Erfolg führen. Ein Paukenröhrchen braucht man hierfür allerdings nicht. Ich empfehle also die intratympanale Cortisongabe ohne Paukenröhrchen (mittels Kanüle) durchzuführen. Sollte es sich allerdings um einen Tiefton-Hörsturz handeln (was aus ihren Beschreibungen nicht klar hervorgeht), besteht eine Spontanheilungstendenz von 80 %. Dies sollten Sie in ihren Überlegungen mit einbeziehen.

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