Hallo Frau Latz,
ich (weiblich, 34 Jahre) wende mich heute mit einem Anliegen an das Forum. Ich bin inzwischen sehr verzweifelt und kann mich kaum noch beruhigen.
Im November fing es an, dass ich das Gefühl hatte mehr Haare als sonst zu verlieren. Dazu kamen weitere Symptome wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Apetitlosigkeit, Gewichtsabnahme usw. Bei meinem Hausarzt wurde daraufhin ein großes Blutbild gemacht, bei dem alle Werte im Normbereich waren, u.a. Ferritin 55. Ich wurde dann nach Hause geschickt, in der Hoffnung im Winterurlaub würde ich zur Ruhe kommen und Kraft tanken. Man muss dazu sagen, dass ich im letzten Jahr vermehrt Stress hatte.
Die Erholung stellte sich nicht ein, vielmehr verstärkten sich meine Symptome und die Fixierung auf das Haarthema. Ich fing damit an Haare zu zählen und konnte an nichts anderes mehr denken. Dazu kamen Brennen, Schmerzen auf dem Kopf etc. Ich stellte daraufhin auf ein Koffeinshampoo um und versuchte seltener Haare zu waschen, was die Symptome noch verstärkte. Ich bildete mir zwischenzeitlich kahle Stellen ein, da ich ständig in den Spiegel schaute. Im Januar war ich dann erneut beim Hausarzt und beim Hautarzt, außerdem beim Frauenarzt. Es wurden weitere Bluttests gemacht (außer Vitamin D Mangel wurde nichts gefunden). Eine Überweisung und ein Bluttest beim Endokrinologen ergaben bisher auch nichts, ich warte dort noch auf die Befundung, die Sprechstundenhilfe teilte mir aber mit, dass sie keine Abweichung der Normwerte erkennen könnte.
Der Frauenarzt verschrieb mir die Diane 35, die ich aber bisher nicht nehme, weil ich nicht noch mehr durcheinanderbringen wollte. Einen Hormontest konnte er nicht machen, weil ich die Pille (Microgynon) nehme, müsste ich absetzen für 4 Wochen, aber auch das traute ich mich nicht..
Ich suchte eine Hautärztin auf. Diese schaute kurz auf den Kopf und machte einen Zupftest. Dieser war nicht auffällig. Sie stellte kleine Ekzeme und Schuppen fest und verschrieb mir eine Salbe mit Cortison und Miconazol. Sie erklärte mir, dass der Haarausfall damit zusammenhängen würde. Ein Trichogramm im Anschluss der Ekzembehandlung könnte Aufschluss bringen.
Ich zählte 14 Tage die Haare:
an Waschtagen fielen mir zwischen 50/70 Haare aus, an Nichtwaschtaschen ca. 20/30. Mal mehr, mal weniger, versuche nun nicht mehr zu zählen, weil mich das wahnsinnig macht.
Das Ekzem besserte sich und ich ließ ein Trichogramm machen. Auf das Ergebnis musste ich längere Zeit warten, dann rief mich die Mitarbeiterin an, die das Trichogramm auswertete und teilte mir mit, alle Werte seien unauffällig.
Um die Werte mit der Hautärztin zu besprechen, suchte ich diese erneut auf. Da sie krank war, musste ich zur Vertretung. Diese meinte nur alles sei ok, ich sollte die Cortisonlösung nur noch wöchentlich anwenden.
Da mir das Ganze aber keine Ruhe ließ, suchte ich die Hautärztin nach ihrer Krankheit nun noch mal auf.
Sie rief im Computer mein Trichogramm Ergebnis auf und erklärte mir, ich hätte eine leichte Form des androgenetischen/hormonellen Haarausfalls. Es würden mir 10 Prozent mehr Haare ausfallen als normal. Sie verschrieb mir Ell Cranell und wünschte mir einen schönen Tag. Bei Männern würde man bei 10 Prozent gar nichts machen, außerdem gibt es Patienten denen 50 Prozent der Haare ausfallen, ich könnte in einem Jahr wieder kommen und ein weiteres Trichogramm zur Überprüfung machen. In der Medizin sei alles möglich.
Ich ließ mir das Ergebnis ausdrucken und zuhause fiel mir dann auf, dass die Zahlen nicht zusammenpassten, da ich nicht auf 100 Prozent kam. Ich rief in der Praxis an und die Mitarbeiterin die ausgewertet hat, rechnete noch mal nach. Sie entschuldigte sich bei mir und bestätigte den Rechenfehler. Laut diesem Trichogramm wären die Werte unauffällig.
Habe das Ergebnis mal hochgeladen: http://www.bilder-upload.eu/show.php...1487932397.jpg
Was soll ich denn nun machen? Ell Cranell nehmen? Hatte mich zwischenzeitlich beruhigt und jetzt geht alles wieder von vorne los. Bin inzwischen in psychologischer Behandlung. Man hat bei mir Depressionen diagnostiziert und eine Fixierung auf das Haarthema. Ich soll eine Reha machen und Medikamente einnehmen, die aber auch als Nebenwirkung Haarausfall auslösen können.
Ich habe mir nun einen Termin bei einem Hautarzt von Frau Latz' Homepage gemacht und kann am 08.03. dort hin. Leider muss ich dies selber bezahlen.
Entschuldigen Sie den langen Text, aber das ganze wühlt mich sehr auf.
Schöne Grüße
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