Ich habe da auch so ein kleines, haariges Problem, das sich inzwischen schon eine Weile hinzieht.
Ich vermute Stress als Ursache. Mal kurz der Hintergrund:
Eigentlich bin ich mit meinem Leben ganz zufrieden, glücklich verheiratet, keine finanziellen Sorgen, etc. pp. Vor gut 2 Jahren habe ich allerdings beruflich eine Phase gehabt, die mich physisch und psychisch sehr gefordert hat (bis zu 16 Stunden Arbeit am Tag, drei Monate lang). Anschließend gab es einen richtig fiesen Rückschlag: Mit anderen Worten, die ganze Arbeit war für die Katz.
Bei all dem Stress und Frust habe ich während dieser Phase die blöde Angewohnheit entwickelt, ständig an meinem Haaren herumzufummeln, mit den Fingern durchzustreichen etc. etc. Pulte mir dabei auch schon mal das eine oder andere heraus, durch Kratzen oder einfach beim Durchstreichen (war aber selten mehr als eins auf einmal). Im Herbst (etwa 3 Monate nach all dem Ärger) folgte dann eine Phase richtig fiesen Haarausfalls (und den habe ich mir eindeutig nicht eingebildet, der fiel auch meiner Friseuse auf). Er kam praktisch von einem Tag auf den anderen.
Nach gut sechs Wochen hörte das reale Drama auf, aber die Angst blieb - und ist bis heute nicht richtig weggegangen.
Früher habe ich nie groß auf meine Haare geachtet, habe sie immer als total unproblematisch registriert: Hab nie viel damit gemacht außer waschen und Bürsten und bei Bedarf Trockenpusten, selten Spülung, kein Gel, Wachs, Farbe, etc. (deswegen schließe ich falsche oder übertriebene Pflege mal als mögliche Ursache für den tatsächlichen Haarausfall aus).
Heute denke ich, wenn ich den Badfußboden nach dem Fönen sehe: Das war doch früher nie so - oder doch?.
Ich habe das Gefühl, weniger Masse in der Hand zu haben, wenn ich mir in die Haare greife (obwohl das niemand bestätigt, weder mein Mann noch meine Friseuse) - aber habe ich mir früher auch so gut wie nie in der Haare gegriffen. Ich habe irgendwie völlig den Bezug zum "Davor", soll heißen, vor der HA-Phase verloren. Bilde mir ein, ständig und überall Haare zu finden. Und klar, bei 100 Haaren, die am Tag ausfallen, findet man auch ständig und überall welche, wenn man quasi permanent darauf achtet.
Der Blick in den Spiegel macht keinen Spaß mehr, ich schiele ständig nach meinem Scheitel ob der auch ja nicht ausgedünnt wirkt...tut er nicht und nach fast zwei Jahren müsste man doch schon etwas sehen oder...?
Mal kurz zu den "harten" Fakten: Ich wasche alle 2 Tage und verliere dabei insgesamt etwa 40 - 50 Haare (Waschen, Fönen, anschließend durchbürsten). Danach komme nur noch vereinzelt Haare raus, beim Bürsten oder so. Beim Durchstreichen kommt manchmal eins mit, manchmal aber auch nicht (und generell versuche ich gerade, mir diese Streicherei abzugewöhnen.) Die Zahlen sind seit gut einem halben Jahr konstant - mal etwas mehr, mal etwas weniger. Trotzdem stehe ich mitunter heulend im Bad, wenn ich die "Bescherung" nach dem Fönen zusammenfege und kriege den Tag danach kaum mehr etwas auf die Reihe.
Ich habe mich seit dieser Geschichte zweimal von Ärzten gründlich durchchecken lassen, um körperliche Ursachen auszuschließen (auch für meine psychische Verfassung, die seitdem echt mies ist). Habe mich auch vom Gynäkologen auf auch schon mal auf PCO, Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenfehlfunktion testen lassen. Hat er alles ausgeschlossen, die Werte waren alle top. Eisen, Zink und das alles waren beim großen Blutbild in Ordnung. A
Habe allerdings kürzlich zufällig festgestellt, dass ich etwas untergewichtig bin - aber nur leicht ( etwa 3/4 Kilo), und ich war eigentlich immer schon groß und schmal, das ist also nichts Neues.
Mein Hausarzt empfahl mir Yoga und (mit einem Augenzwinkern) ab und zu ein Stück Schokolade extra.
Liebe Frau Latz, ich weiß, Sie sind keine Psychologin (oder?), aber was meinen Sie denn dazu?
Sind meine Ausfall Werte soweit in Ordnung? (wobei ich immer denke: Es ist doch praktisch unmöglich, alle ausgefallen Haare über den Tag zu erwischen, es sei denn, man bleibt 24 Stunden im Bett und sammelt dann alles zusammen - macht ja kein normalrr Mensch und nein, so weit ist es bei mir dann auch noch nicht . ..!)
Meine Friseuse wies mich letztens schon etwas genervt darauf hin, dass ich auf dem besten Wege wäre, mir wieder Haarausfall einzufangen, wenn ich so weitermache und dass der Blick in den Spiegel bei diesem Stresspegel keinen Spaß mache, würde sie nicht überraschen. Auch Haare seien ein Spiegel der Seele, setzte sie bedeutungsschwanger hinzu.
Soll ich die Yoga-und-Schokolade-Methode mal ausprobieren? .
Sorry, dass es etwas lang geworden ist, Danke an alle, die bis hierher mitgelesen haben.
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