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Erfolg

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  • Erfolg

    Hallo Degi und Doc Scheufele,

    ..........was bis heute geschah.

    Ich habe die Organisation TERRE DES FEMMES angeschrieben und um Arztadressen in meiner Umgebung mit der entsprechender Erfahrung gebeten.
    Mir wurde eine Ärztin beim Gesundheitsamt Stuttgart empfohlen, die ich auch gleich
    angeschrieben habe. Empehlung von ihr ist nun eine städt. Frauenklinik in Stuttgart. Ich habe eine Tel.Nummer bekommen von einer Fr. DR. Lübke.
    Die Gesundheitsamtärztin hat auch schon mit ihr über meine Situation gesprochen. Ich muss mich da jetzt nur noch melden, was ich noch nicht gemacht habe.
    Ich weiß, so viel ist bis jetzt nicht geschehen, aber ich bin so aufgeregt wegen der Sache und habe soooo viel Angst, dass ich es ihnen mitteilen wollte. Meinem Mann geht es genauso aber er macht mir Mut und sagt, wie Sie, dass der 1.Arzt überfordert war und er aus Erfahrung weiß, dass sich da bestimmt was machen lässt.

    Lieben Gruß
    Sinmali


  • RE: Erfolg


    Hallo Sinmali,

    na, das hoert sich doch prima an.
    Die ersten Schritte sind getan und Sie sind auf dem richtigen Weg. Weiter so und viel Glueck!

    Gruss,
    Doc

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    • RE: Erfolg


      Hallo Sinmali,

      dein Schicksal bewegt mich sehr. Verliere nicht deine Mut zu einem so wichtigen Schritt in deinem Leben. Ich bewundere dich und deinen Mann für seine Geduld, die er aufbringt. Ich wünsche dir viel Kraft und dass du jetzt mit der dir empfohlenen Ärztin viel Glück und Erfolg bei der Behandlung hast.

      Darf ich dich fragen, wo du in Afrika geboren bist?

      Herzlichen Gruß

      Aldona

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      • RE: Erfolg


        Hallo,

        nein, ich verliere nicht meine Mut. Das ist ein schwieriger Weg für mich, da ich Angst vor einer erneuten Entäuschung habe. Ich habe mir vorgenommen, die Ärztin am Montag anzurufen und mein Mann lässt jetzt auch nicht locker. Der Weg den ich jetzt gehe, scheint mir auch der richtige zu sein.

        Ich bin in Äthiopien in einem Dorf geboren. Größere Stadt, in der Nähe heißt Jima.
        Bei uns werden fast alle Mädchen beschnitten. Auch jetzt noch.

        Lieben Gruß
        Sinmali

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        • DANKE


          Guten Abend,

          ich bin der Mann von Sinmali. Ich möchte mich bei Ihnen Hr. Dr. Scheufele und Degi aber auch bei den anderen herzlichst bedanken.
          Für mich haben Sie hier eine großartige Arbeit geleistet. Hätten Sie Sinmali nicht überzeugen können, sich nochmal auf Arztsuche zu begeben, hätte sie es nicht mehr gemacht, da ihre Angst nach dem Traumaerlebnis und dem ersten Arztbesuch ganz groß ist. Sich wieder in fremde Hände ausliefern zu müssen, kostet sie die größte Überwindung und viele Tränen.
          Durch Sie hat Sinmali Mut geschöpft und wir werden uns morgen erst telefonisch mit Fr. Dr. Lübke in verbindung setzen.
          Sinmali wäre damals fast gestorben und hat nur durch ein Wunder überlebt.

          Mit freundlichen Grüßen
          Michael




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          • RE: Erfolg


            Hallo Sinmali,

            es freut mich sehr zu hören, dass Ihnen nun jemand genannt werden konnte, der sich in diesen Dingen auskennt. Schön ist, dass Sie Ihr Mann - wie erwartet - voll unterstützt; das ist gut zu wissen. Sie haben noch einen weiten Weg zu gehen, aber ich bin sicher, dass Sie und Ihr Mann ihn weitergehen werden. Da wird noch einiges auf Sie zukommen, aber Sie werden es schaffen. Ich hoffe doch sehr, dass Sie nach all den Jahren physisch und psychisch Linderung erfahren.

            Dass die Mädchen auch heute noch beschnitten werden, ist grausam. Die Mütter und Väter in diesen Dörfern sind aber wahrscheinlich selbst gefangen in ihrer Umgebung - man muss es schaffen, dass sie sich der Tradition widersetzen, und das kann man wohl bloß, wenn man möglichst viele überzeugen kann, das Beschneiden der Mädchen zu lassen. Eine einzelne Familie hält den Druck wahrscheinlich nicht aus. Wie man das erreicht, weiß ich auch nicht. Das Ganze geht ja einher mit einer ziemlichen Geringachtung von Frauen, die wir hier in Europa eh nicht nachvollziehen können. Da muss man wohl auch ansetzen.
            Eines ist klar: Es ist und bleibt schwerwiegende Körperverletzung, die physischen und psychischen Folgen sind immens, sofern die Mädchen überhaupt überleben.


            Alles, alles Gute.
            Degi

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            • RE: DANKE


              Hallo Michael,

              ich glaube, dass die Zeit einfach "reif" war. Wir haben Sinmali nur noch mal angestoßen. Sicher, die Enttäuschung nach dem esten Arztbesuch saß tief, es sind offensichtlich viele Tränen geflossen.
              Aber: Sie selbst war es, die sich hier im Forum gemeldet hat. Sie war es, die nicht aufgegeben hat. Sie hat nachgefragt. Sie wollte es einfach wissen. Sie hat nachgeforscht. Es war ihr Mut, sie hat nicht locker gelassen.

              Es freut mich sehr, dass Sie zu ihr halten und sie begleiten.

              Ihnen beiden alles Gute.
              Degi

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              • RE: DANKE


                Hallo Michael,

                der Dank gebuehrt in erster Linie Ihnen. Aus Sinmali´s Zeilen ist zu ersehen, dass Sie es sind, der ihr den Halt und die Kraft gibt, diesen schweren Weg zu gehen. Wenn wir hier im Forum einen kleinen Teil dazu beitragen konnten, ist das eine schoene Bestaetigung unserer Arbeit.
                Weiterhin alles Gute, ich freue mich schon auf ein erfolgreiches Ergebnis, das Sie mit Sicherheit erzielen werden.

                Gruss,
                Doc

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                • RE: Erfolg


                  Hallo Degi,
                  ...... dann danke ich für diesen Anstoß. Ich habe ihr die Zeit gelassen, da sie immer so "sinnvolle Ausreden" hatte. Erst die Sprache, dann die Schule und jetzt das Studium. Sie ist so gierig nach Wissen und der Welt, dass ich manchmal nicht mitkomme. Ich bin auch manchmal beruflich in Frankfurt an der Uni, so dass die Unterstützung vielleicht nicht optimal ist.

                  Wenn ich in Äthiopien vor Ort bin, spielen sich die gleichen Bilder, wie vor 21 Jahren, als ich das erste mal da war.Das erste Mädchen, dass ich als 18 jähriger sah, war die kleine Sinmali. Wir haben ihr heimlich Antibiotika gegeben, da sie sonst nicht überlebt hätte. Das kann man sich überhaupt nicht vorstellen, da man es nicht nachvollziehen kann. Das Denken der Menschen ist, dass sie damit was Gutes tun und viele Mädchen eben danach keine psychischen Schäden erleiden. Die physischen werde dann irgendwie durch die Geburten überwunden. Die Mädchen fühlen sich reinlich und werden zum Heiraten verkauft. Verstehen Sie das Degi?, ich nicht. Das ist dort, wie eine Seuche.

                  Ich habe sie dann wieder gesehen, da war sie 14 Jahre alt.
                  Sinmali war schon als Kind anders, sie hat sich immer widersetzt, war der Familie nicht dankbar und der Vater konnte sie nicht verkaufen, keiner wollte sie, da sie so "unmöglich" war. Sie hat noch in Äthiopien, heimlich viel Zeit bei uns verbracht, wenn wir da waren.

                  Ich denke auch, dass sie auch diesen Weg schaffen wird, ich werde auch für sie kämpfen.

                  Gruß Michael

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                  • RE: DANKE


                    Danke,
                    wir werden weiter berichten.
                    Ich liebe sie auch so wie sie ist. Sinmali möchte Mama werden und das wünsche ich ihr von ganzem Herzen.

                    Gruß Michael


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                    • RE: Erfolg


                      Hallo Sinmali und Michael,

                      eure Geschichte ist so grausam und die der vielen anderen Mädchen, dass man es sich wirklich nur schwer vorstellen kann, verstehen kann man so was schon gar nicht.
                      Dass nach so vielen Jahren nur mäßige Erfolge erziehlt werden können, ist sehr erschreckend aber man darf wahrscheinlich nicht aufgeben. Ich finde es klasse von Ihnen Michael, dass sie sich so einsetzen und Hilfe leisten. Das ist großartig. Darf ich fragen wie die Organisation heißt, der sie helfen?
                      Liebe Sinmali, nochmal alles alles Gute und ich glaube an den Erfolg.

                      Gruß Aldona

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                      • RE: Erfolg


                        Hallo Aldona,


                        danke für die guten Wünsche. Da hat Michael aber gestern noch viel geschrieben ;-)
                        Die Organisation heißt TOSTAN, bedeutet Durchbruch, wird viel von UNICEF unterstützt.

                        Die Arbeit ist unterschiedlich, Tostan macht Aufklärung gegen die Beschneidung, hilft auch unbeschnittenen Frauen, da sie oft in der Gesellschaft nicht anerkannt werden und es gibt auch Kurse, wo lesen und schreiben gelernt wird.
                        Wie gesagt, aufgeben darf man nicht und wenn nur ein Mädchen gerettet wird, die Arbeit lohnt sich.

                        Schönen Tag noch
                        Sinmali

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                        • RE: Erfolg


                          Hallo Sinmali und Michael,

                          das ist wirklich eine furchtbare Sache und ich wünsche Ihnen alles alles Gute.

                          Eine Frage hätte ich da noch. Stimmt das eigentlich, dass sogar Mädchen afrikanischer Herkunft in Deutschland beschnitten werden?
                          Ich hoffe es stimmt nicht, habe aber so was schon gehört.

                          Viele Grüße
                          Natalia

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                          • RE: Erfolg


                            Hallo Natalia,

                            das ist leider wahr. Die Familien lassen Beschneiderinnen aus Afrika einfliegen, damit es vorgenommen werden kann. Da die Familien es heimlich machen müssen, da es ja schwerste Körperverletzung ist, wird die Beschneidung in den großen Ferien vorgenommen.
                            Ich bin jedes mal geschockt, wenn ich in Äthiopien bin, die Tatsache, dass es auch hier passiert, finde ich noch grausamer.
                            Aber es bewegt sich was, da in manchen großen Städten finden Vorträge für Lehrer, Gynäkologen, Hebamen statt. Ich finde, das ist meine Meinung, solche Vorträge solten als Pflicht für solche Berufsgruppen gesehen werden, damit so ein Zwischenfall, wie Sinmali es mit dem Arzt erlebt hat, nicht wieder vorkommt.

                            Gruß Michael

                            Kommentar


                            • RE: Erfolg


                              jetzt haben sie mich geschockt. Das Problem hier in Deutschland ist auch wahrscheinlich, dass auch wenn man Familien aus Afrika kennt, bestimmt nie nachfragen würde, ob bei ihnen Beschneidungen durchgeführt werden oder nicht.
                              Da sollten wirklich Ärzte und Lehrer für sowas sensibilisiert werden aber auch dann würde das ein sehr heikles Thema bleiben. Wenn man weiß was für ein schreckliches Verbrechen es ist sollte es eigentlich nicht so schwer sein, ist es aber trotzdem.


                              Ich finde es ebenso tragisch, dass Sinmali keine richtige Auskunft und Hilfe von dem Arzt bekommen hat, obwohl Hr. Dr. Scheufele schreibt, dass es bestimmt einen Ausweg gibt. Ich drücke die Daumen.

                              Gruß
                              Aldona

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