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Diabetesbeitrag im Fernseher

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  • Diabetesbeitrag im Fernseher

    Hallo,

    ich habe gestern spät abends eine Bericht im Fernsehen gesehen über Diabetes. Leider war ein Teil schon vorbei. Im wesentlichen Ging es um zwei Studien. Eine über Typ 1 in Finnland im Vergleich mit Russland. Kernaussage war so in etwa, da die finnischen Kinder keimfreier aufwachsen als die in Russland wäre die Diabetes Typ 1 bei diesen Kinder auf den Wohlstand zurückzuführen. Denn in Russland ist es nicht so reinlich etc. In Russland muss noch ein Gesetz geändert werden, damit die Blutentnahmen (derzeit alle eingefroren) untersucht werden kann, es gab dabei auch zahlreiche Fragen an die Familien. Wenn dann 2013 alles untersucht ist und mann die Vermutung bestätigt wird man wiederu´m Medikamente geben um den Wohlstandsdiabetes zu unterbinden.

    Die zweite Beitrag war aus Frankreich mit einem Messgerät das mir mittteilt wie mein Insulinverlauf in den nächsten Stunden ist. Dazu hat man eine kleine Meßsonde am körper überträgt es auf ein Handygroßes zweitgerät udn gibt mir Tipps und hinweise. Erprobung derzeit an 60 Patienten. Damit verbunden soll sein, das die Bauspeicheldrüse irgendwann mal durch eine künstliche ausgetauscht werden soll.
    Hat davon jemand schon mal was gelesen oder gehört, war sehr interessant der Beitrag und mich würde das so ein bißchen interessieren.

    Susanne


  • Re: Diabetesbeitrag im Fernseher


    Moin Susanne,

    die Spekulationen um Auslöser und Förderer von Diabetes werden so lange munter weiter sprießen, bis geklärt ist, was sich dabei eigentlich an welchen Organen auf Zellebene abspielt und was dieses krankmachende Abspielen wie bewirkt.
    Statistiken wie die von Dir angesprochene erinnern mich an unsere Jungelternzeit. Damals Mitte der 70ger Jahre mussten alle Neugeborenen dringend auf dem Bauch schlafen, weil in der Statistik die meisten plötzlichen Kindstode mit der Rückenlage zusammen gefallen waren, die bis dahin am weitesten verbreitet gewesen war. Mit unseren Enkeln haben wir in den letzten Jahren gelernt, dass der plötzliche Kindstod inzwischen vorwiegend bei Kleinkindern in Bauchlage vorgekommen ist und dass die Babies eben in den letzten Jahren ärztlich dringend empfohlen wieder alle auf dem Rücken schlafen müssen, bis... Die Fortschreibung dieser Statistik kannst Du leicht vorhersagen, und ähnlich scheint mir das auch mit Diabetes ;-(

    Die artificial pancreas projects sind schon so erstaunlich weit fortgeschritten, dass der Prozess der gesetzlichen Regelungen dafür angelaufen ist. Denn auch wenn die Systeme inzwischen in Studien im nächtlichen Einsatz auch nach abendlichem ausgiebigem Fressgelage sehr viel bessere Resultate als geübte Pumpis bringen und auch deutlich weniger Hypos als die, bleibt doch gerade mit den Hypos die Frage, wer beim künstlichen Pankreas die Verantwortung übernimmt. Mit Pen und Pumpe machen das die Betroffenen selbstverständlich selbst, und die Hausnummer 100 Hypos pro 1000 Nächte sind halt Schicksal und normal. Aber wer übernimmt die 10 Hypos, die statt der 100 mit dem künstlichen Teil noch übrig bleiben?

    Messgeräte und Apps, die nach Eingabe der BE-Faktoren und der Futterschätzung die Insulinmenge ausgeben, sind schon in Umlauf.

    Auf ein gutes 2012, Jürgen

    Kommentar


    • Re: Diabetesbeitrag im Fernseher


      [quote murmel63]Hallo,
      ...

      Die zweite Beitrag war aus Frankreich mit einem Messgerät das mir mittteilt wie mein Insulinverlauf in den nächsten Stunden ist. Dazu hat man eine kleine Meßsonde am körper überträgt es auf ein Handygroßes zweitgerät udn gibt mir Tipps und hinweise. Erprobung derzeit an 60 Patienten. Damit verbunden soll sein, das die Bauspeicheldrüse irgendwann mal durch eine künstliche ausgetauscht werden soll.
      Hat davon jemand schon mal was gelesen oder gehört, war sehr interessant der Beitrag und mich würde das so ein bißchen interessieren.

      Susanne[/quote]

      Folgender Artikel fasst gut zusammen, was aktuell (in Studien!!) möglich ist:

      BMJ 2011; 342: d1855

      Closed-Loop-System reduziert bei erwachsenen Typ-1-Diabetikern nächtliche Hypoglykämien

      Das Closed-Loop-System ist ein Kombination aus kontinuierlicher Insulinabgabe mittels Pumpe (continuous subcutaneous Insulin infusion = CSII) und kontinuierlicher subkutaner Messung der Glukose (continuous glucose measurement system = CGMS). In einer aktuell publizierten Studie konnte durch den Einsatz eines Closed-Loop-Systems das Risiko nächtlicher Hypoglykämien bei Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes signifikant reduziert werden.

      R. Hovorka und Kollegen haben in zwei randomisierten kontrollierten open-label Crossover-Studien insgesamt 24 Erwachsene mit Typ-1-Diabetes und einer mindestens dreimonatigen Insulinpumpentherapie eingeschlossen.

      Beim nächtlichen Einsatz des Closed-Loop-Systems wurde anhand der Messwerte des CGMS mittels eines Computeralgorithmus alle 15 Minuten die Insulin-Basalrate neu bestimmt. Nächte mit der konventionellen, vorab programmierten Basalrate dienten als Kontrolle. In der einen Studie wurde eine Testmahlzeit mittlerer Größe (60 Gramm Kohlenhydrate) abends um 19 Uhr, in der anderen Studie eine größere Mahlzeit (100 Gramm Kohlenhydrate) in Verbindung mit Weißwein um 20:30 Uhr verabreicht.

      Primärer Endpunkt war die Zeit, in der die Plasma-Glukose-Spiegel im Zielbereich (3,9 bis 8,0 mmol/L bzw. 70 bis 144 mg/dl) lagen. Zu den sekundären Endpunkten zählte unter anderem die Zeit, in der die Plasma-Glukose-Spiegel unterhalb des Zielbereiches (≤3,9 mmol/L bzw. 70 mg/dl) lagen.

      Bei der kleineren Testmahlzeit um 19 Uhr lag mit dem Closed-Loop-System der Plasma-Glukose-Spiegel um durchschnittlich 15% länger im Zielbereich als bei der konventionellen Pumpentherapie (p=0,002). Bei der größeren Mahlzeit in Verbindung mit Weißwein um 20:30 Uhr war durch das Closed-Loop-System die Zeit im Zielbereich sogar um durchschnittlich 28% verlängert (p=0,01). Durch das Closed-Loop-System verringerte sich in der Nacht die Zeit hypoglykämischer Glukosewerte (≤3,9 mmol/L bzw. 70 mg/dl) um durchschnittlich 3% (p=0,04). Glukosewerte unter 3,0 mmol/L (bzw. 54 mg/dl) traten nach Mitternacht nicht mehr auf.

      Fazit
      Durch den Einsatz eines Closed-Loop-System (Insulinpumpe kombiniert mit kontinuierlicher Glukose-Messung) bei Erwachsenen mit Typ-1-Diabetes können nächtliche Glukosewerte verbessert und das Risiko nächtlicher Hypoglykämien reduziert werden.

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      • Re: Diabetesbeitrag im Fernseher


        [quote murmel63]Hallo,

        ich habe gestern spät abends eine Bericht im Fernsehen gesehen über Diabetes. Leider war ein Teil schon vorbei. Im wesentlichen Ging es um zwei Studien. Eine über Typ 1 in Finnland im Vergleich mit Russland. Kernaussage war so in etwa, da die finnischen Kinder keimfreier aufwachsen als die in Russland wäre die Diabetes Typ 1 bei diesen Kinder auf den Wohlstand zurückzuführen. Denn in Russland ist es nicht so reinlich etc. In Russland muss noch ein Gesetz geändert werden, damit die Blutentnahmen (derzeit alle eingefroren) untersucht werden kann, es gab dabei auch zahlreiche Fragen an die Familien. Wenn dann 2013 alles untersucht ist und mann die Vermutung bestätigt wird man wiederu´m Medikamente geben um den Wohlstandsdiabetes zu unterbinden.
        ....
        Susanne[/quote]

        Die Vermutung, dass eine "Keim-arme Kindheit" das Risiko für Autoimmunerkrankungen (Asthma, Typ-1-Diabetes) erhöhen, gibt es schon länger.

        Kommentar



        • Re: Diabetesbeitrag im Fernseher


          Danke für die Auskünfte.

          Susanne

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