Opiate

[Theo21]

Hallo,
ich habe operierten Hämangionen und Agiomen in den Händen nun seit ca. 2 Jahren einen Schmerzmitteltherapieversuch nach dem Nächsten hinter mir. Das Problem ist, dass die wenigsten Medikamente wirken. Bei der Gabe von Tramal konnte ich gut leben bis ich Zahnfleischgeschwüre bekam.
Nun hat mir heute der Arzt empfohlen es mit Opiatpflaster zu versuchen.
Welche Erfahrungen gibt es damit? Der Arzt sagte das es Neue auf dem Markt gäbe welche nur einmal in der Woche gewechselt werden.

Ich bin gespannt zu hören welche Erfahrungen es gibt. Ich habe allerdings vermutlich auch keine andere Wahl.

Theo21

[Dr. Wachter]

Re: Opiate


Diese Pflaster sind von der Wirkstärke dem Tramal vergleichbar. Bei meinen Patienten habe ich durchweg gute Erfahrungen gemacht. Das Medikament nennt sich Norspan und wird von Grünenthal produziert. Ob Ihre Geschwüre allerdings von Tramal kommen sollte evtl noch abgeklärt werden.

[Hanlie]

Re: Opiate


Hallo Theo,

neben Norspan gibt es auch weitere Pflaster, Durogesic und Temgesic. Diese beiden wechselt man alle drei Tage, sie gibt es in verschiedenen Stärken. Ich habe jahrelang Pflaster geklebt und bin damit super zurecht gekommen. Wegen einer Allergie auf Pflaster (Haut ging mit dem Pflaster ab) habe ich allerdings wieder auf Tabletten gewechselt. Ich habe auch schon alles mögliche probiert, geholfen haben natürlich Morphiumtropfen aber auch Methadon. Diese Mittel sind allerdings sehr stark und meine Sorge ist immer die, das ich abhängig werden könnte, deshalb habe ich wieder gewechselt. Sehr gute Erfahrungen habe ich dabei mit Oxygesic gemacht (gibt es auch in verschiedenen Stärken) obwohl ich das drei Jahre lang genommen habe, konnte ich es dann problemlos innerhalb einer Woche wieder absetzen. Jetzt versuche ich es gerade mit Valoron (Tilidin 200), das ich dreimal am Tag nehme. Auch das wirkt und ist etwa so stark wie Tramal. Nachteil bei diesen Tabletten ist nur die Größe und das man zusätzlich etwas gegen Durchbruchsschmerzen braucht, dafür bekommt man es aber auf ein normales Rezept (kein BTM-Rezept).
Begleitend kann man auch geringe Mengen Antidepressiva nehmen (Saroten o.ä.). Keine Angst, das heißt nicht, dass du ein Psychisches Problem hast, sondern wirkt auch gegen die Schmerzen. Gegen Nervenschmerzen nehme ich erst Neurontin, jetzt Lyrika (eigentlich Antiepileptika), die super wirken, jetzt bitzelt und brennt fast nichts mehr!
Wenn du bei dir in der Nähe eine Schmerzambulanz hast, würde ich mir dort einen Termin geben lassen. Auch mit einem Tens-Gerät oder einem Schmerzkatheter kann man viel machen und mit dem Katheter vielleicht sogar das Schmerzgedächtnis löschen.

Alles Liebe, Hanlie.

[Theo21]

Re: Opiate


Hallo Hanlie,
Danke für die Antwort, es macht mir Mut zu hören, das es hilft. Vielleicht bin ich auch nur etwas entmutigt, da die Schmerzen mich sehr murbe machen. Ich sollte nicht zuviel denken und mich an das schöne klammern.
Ich habe übrigens eine Probe entnehmen lassen vom Zahnfleisch und das Laborergebnis war, das Tramal der Auslöser sei. Der Internist hat auch keine weiteren inneren Veränderungen festgestellt. Etwas Positives!! Daher werde ich mich nun mit Hilfe der Psychotherapie und den Schmerzpflastern meinen Schmerzen stellen lernen müssen.
Es ist eine Herausforderung da ich ein sehr praktischer Mensch bin und meine Hände immer weniger einsetzen kann.
Gruß
Theo

[Hanlie]

Re: Opiate


Hallo Theo,

schön, dass du wieder etwas Mut gefasst hast. Ich weiß, dass es einen ganz schön fertig machen kann, wenn man tagein tagaus immer Schmerzen hat und dass dann selbst ein noch so geringer Schmerz (wie bei deinem Zahnfleischproblem) erst richtig reinhaut, weil es einfach noch zusätzlich Schmerzen sind, die man (oder zumindest ich) schon direkt als persönlichen Angriff wertet. Trotzdem kann ich dir versichern, dass, wenn du richtig auf Medikamente eingestellt bist, alles besser wird. Auch wenn du es jetzt vielleicht nicht glauben kannst, man gewöhnt sich an alles. Eine Freundin, die ich im Krankenhaus kennengelernt habe, hat über ein Jahr Morphium und Neurontin genommen (hatte einen Sudeck im Arm). Nachdem sie die Tropfen abgesetzt hatte, waren die Schmerzen weg. Der Arzt hat es ihr so erklärt, dass sie durch die Tropfen einige Zeit keine Schmerzen mehr hatte und der Körper dann "vergessen" hat, dass ihr der Arm eigentlich wehtut. Seitdem hat sie nur noch bei extremer Hitze leichte Schmerzen, die sie mit einem Entzündungshemmer gut im Griff hat, ihr Handgelenk ist nicht steif geworden und auch nicht mehr geschwollen. Sie kann sogar wieder als Cello-Lehrerin arbeiten.
Warum sollte es bei dir also nicht auch besser werden? Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du bald das passende Medikament gefunden hast.
Wenn man wieder mehr machen kann, werden die Schmerzen schon dadurch etwas weniger schlimm, dass man wieder schneller etwas erledigen kann, dann ist man auch abgelenkter und denkt nicht ständig an die Schmerzen.
Auch mein Hauptproblem war, dass ich mir auf einmal vorgekommen bin, wie der letzte Idiot, weil ich für alles hundert Mal mehr Zeit gebraucht habe und nicht mehr so viel machen konnte wie sonst (bin leider Workoholic ). Wenn es mir ganz schlecht ging, habe ich mich in ein Zimmer zurückgezogen und mich etwa eine halbe Stunde selbst bemitleidet ), nach allen Regeln der Kunst, dann ging es mir wieder besser.

Also toi, toi, toi, für die Pflaster und alles Liebe, Hanlie

P.S. Du könntest dich zu einem Kurs anmelden für Progressive Muskelrelaxation nach Jakobsen, das ist eine Entspannungstechnik, die ich in einem Schmerzbewältigungs-Kurs gelernt habe, wirkt manchmal super, vielleicht hilft's dir auch.

[mimo2301]

Re: Opiate


Hallo
Ich selbst bin auf Opiatpflaster Allergisch und nehme Tabletten...
Ich kenne aber viele die mit diesen Pflastern gut zurecht kommen , aber ich an Ihrer Stelle würde mich nochmals genau bei eine Schmerzambulanz informieren ob und was für sie am besten hilft.

Gruß
mimo2301

[Anonymer User]

Re: Opiate


Sehr geehrter Herr Dr.Wachter,
ich habe mich heute erst angemeldet und habe keinen Hinweis gefunden, wie ich Sie direkt anschreiben kann. Ich habe gestern im Internet Antworten gesucht bzgl. Einnahme von Norspan und da bin ich über Ihren Namen gestolpert. Ich würde Ihnen hierzu gerne einige Fragen stellen.
Ich habe seit Jahren Nervenschmerzen (Diagnose, sehr vage evtl. Post Zoster da die Schmerzen einschießen und sehr hartnäckig bleiben)und habe sehr viele Heilmethoden ohne Erfolg hinter mich gebracht, wenn ich alles aufzählen würde, würde dies Seiten füllen.
Deshalb habe ich mich dazu entschlossen mit dem Pflaster eine neue Schmerzth. auszuprobieren. Begonnen habe ich am 11.12. mit 5 Mikrogramm/h und habe seither wöchentlich jeweils um 5 erhöht und bin seit dem 30.12. auf 20 Mikrogramm.
Nun meine Frage(n) bis heute habe ich nicht die kleinste Schmerzentspannung dafür kämpfe ich mit nicht sehr schönen Nebenwirkungen, leider und das ist nicht gut habe ich eine sehr hohe Unruhe und bin sehr, sehr nervlich angespannt, legen sich die Nebenwirkungen und kommt dann dafür die Schmerzberuhigung? Wie lange brauchen Opiate bis sie wirken, haben die auch eine Aufbauzeit? Und meine größe Angst bin ich schon an eine Grenze gekommen, wo man absieht, dass sie nicht helfen? Als ich sie verschrieben bekam, wurde mir der diesjährige Bericht des Schmerzkongr. gezeigt in dem gerade dieses Pflaster thematisiert wurde und gerade bei Neurop.Schmerzen hervorragend helfen soll.
Ich bin sehr verunsichert und habe nach so vielen Jahren erfolgloser Schmerzth. nicht mehr die besten Nerven. Und suche jetzt nach positiven Hinweisen, damit ich wieder Hoffnung schöpfen kann, dass die Pflaster etwas andauern bis sie wirken, oder aber ich noch zu niedrig dossiert bin. Leider kann ich meinen Arzt nicht fragen, da er im Urlaub ist, er hat mir zwar seine HandyNr. gegeben, aber ich möchte ihn in seinem Urlaub nicht stören.
Ich danke Ihnen sehr, für die Rückantwort und wünsche Ihnen auch ein gesundes und fröhliches neues Jahr
herzlich
Lilith

[Dr. Wachter]

Re: Opiate


Vielleicht mailen Sie mal Ihre bisher eingenommenen Medikamente.