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Carboplatin-Monotherapie

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  • Carboplatin-Monotherapie

    Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser, liebe Forennutzer,

    habe nach einer Total-OP wegen Adeno-Ca re. Eierstock nun die 1. Chemo vor 14 Tagen bekommen. Meine behandelnde Onkologin bestreitet das meine massive Übelkeit noch Tage nach der Chemo, meine Herzbeschwerden (von einem zu hohen Blutdruck nach OP (150/90)) mit Herzrasen (ständig über 100 und nun Blutdruck von 90/60), entzündete Augen bds. mit massiven Sehstörungen in irgendeinem Zusammenhang mit der Chemo stehen. Dazu kommt große Schwäche, Appetitlosigkeit, schon der 3. heftige Migräneanfall innerhalb von 2 Wochen mit massivem Erbrechen über Stunden, Appetitlosigkeit usw. von Carboplatin kommen. Nun soll am 02.01.14 der 2 Zyklus gemacht werden. Ich habe heute schon Panik dass meine Herzbeschwerden noch schlimmer werden, ich meine Sehfähigkeit am re. Auge verliere (li. Auge sieht von Geburt an fast nichts) und Angst davor die Chemo gar nicht mehr zu überleben. Was soll ich tun? Ich möchte am liebsten alles abbrechen da ich eigentlich metastasenfrei operiert wurde, allerdings die Tumoreinteilung mit G II erfolgte. Ich kann mir das doch nicht alles einbilden wie die Ärztin meint und einfach Psychopharmaka schlucken.....das kann doch nicht alle Nebenwirkungen verhindern! Auch gegen Übelkeit bekomme ich wie beim ersten mal nur 2 Tbl. Kortison und 2 Tbl gegen Übelkeit für 2 Tage mit. MCP-Tropfen und Vomex haben nicht geholfen, die Übelkeit ist nachts am schlimmsten und hindert beim Schlafen.
    Auch Globuli (Nux vomica) helfen nicht. Wer hat ähnliches erlebt und evtl. Tipps?


  • Re: Carboplatin-Monotherapie

    Die Chemoherapie soll Ihnen ja helfen einen frühen Rückfall zu erleiden. Wie ich sehe hat Ihre Onkologin eine bereits sehr abgeschwächte Form der Therapie in Form einer Carboplatin-Monotherapie ohne die sonst übliche Zugabe von Taxol/Paclitaxel gewählt. Sie haben Recht, da muß man abwägen zwischen Wirkung und Nebenwirkung, wenn es tatsächlich die Chemotherapie ist mit der sämtliche Symptome erst begonnen haben ist die Fortsetzung fragwürdig. Andererseits wäre es fatal auf die Chemotherapie zu verzichten wenn Ihre Symptome möglicherweise doch ganz andere Ursachen haben. Da kann ich nur von anderen Patientinnen berichten daß die von Ihnen geschilderten Symptome sehr untypisch für eine Carboplatin-Monotherapie sind und ich eher bezweifele daß sie durch das Absetzen der Nachsorgetherapie aufhören.

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    • Re: Carboplatin-Monotherapie

      Hallo,

      vielleicht - das ist jetzt aber wirklich nur eine Hypothese - hängen Ihre Beschwerden auch mit einem (starken) Vitamin-D-Mangel zusammen. Die Symptomatik dieses Mangels ist vielgestaltig, der eine bekommt Wadenkrämpfe, ein anderer Herzrasen, Magenprobleme, Durchblutungsstörungen, Schwächegefühl oder psychische Symptome. (Dazu kommt natürlich das bekannte Osteoporose-Risiko als Langfrist-Folge.) Bei nicht wenigen Menschen führt eine gezielte Vitamin-D-Therapie zu deutlichen Besserungen des Befindens. - Zusätzlich sollte man u.a. auch an die Versorgung mit Mg und Vitamin B12 denken.

      Da die Vitamin-D-Versorgung in Mitteleuropa generell sehr zu wünschen übrig lässt, ist der Mangel (in unterschiedlicher Ausprägung) häufig.

      Lassen Sie am besten Ihren Serumspiegel bestimmen (Laborwert 25(OH)D, Blutabnahme ist auch beim Hausarzt möglich) und sorgen Sie dann für eine Anhebung dieses Wertes auf wenigstens ca. 35 ng/ml (bzw. 88 nmol/L, diese Einheit wird auch verwendet). Es dürfen gerne auch um die 50 ng/ml sein.

      Zum Erreichen dieses "Speicher-Füllstandes" ist oft die Einnahme von 5 bis 10 mg Vitamin D3 nötig (Milli-, nicht Mikrogramm!). Diese Menge sollte auf mehrere Tage oder einige Wochen verteilt werden. Sinnvoll ist für einen derartigen "Setup" ein hochdosiertes Apothekenpräparat wie z.B. Dekristol 20000. (Die Vitamin-D-Pillen aus Drogeriemärkten vergessen Sie lieber gleich...)

      Eine insgesamt gute Lektüre dazu ist das Büchlein des deutschen Allgemeinmediziners und Vit.-D-Experten Dr. von Helden. (Den etwas dick aufgetragenen Titel des Buches muss man sicher nicht auf die Goldwaage legen...)

      Infos u.a. auch hier:
      http://www.praxis-bismarckplatz.de/leistungen_vitD.html
      http://www.dr-gahlen.de/vitamin-d.htm

      Grüße
      th.

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      • Re: Carboplatin-Monotherapie

        Vielen dank für alle Tipps. Vit. D3 nehme ich in Kombination mit Kalzium als Vorbeugung gegen Osteoporose seit der OP am 07.11. ein. Dazu Selen und B-Vitamine lt. Heilpraktikerin+Johanniskraut+Citalopram 10 mg als Antidepressivum seit 2 Wochen. Selen wird in den Tagen um die Chemo erhöht. Während und nach der Chemo gibt es Medikamente gegen Übelkeit einschließlich für 2 Tage danach. Vielleicht hängen meine Beschwerden ja auch damit zusammen dass ich starke Allergikerin bin und auf viele Substanzen extrem reagiere. Die Beschwerden begannen am Abend der Chemo mit Blutdruckabfall, Frieren, Zittern und Schwäche+Untertemperatur. Nach ca. 8-10 Tagen nach der Chemo hat sich alles wieder etwas gebessert, Übelkeit und Appetitlosigkeit dauerten auch etwa so lange. Das Einzige was ich Essen konnte waren Rühreier und weiches Brot.
        Leider hat mich die OP und die Chemo sehr viel an Gewicht gekostet und ich war vorher schon zierlich-schlank, jetzt noch etwa 48 kg bei 168 cm Größe. Ich hoffe bei der nächsten Runde nicht mehr so viel abzunehmen. Dazu erwähnen möchte ich auch noch dass ich seit 30 Jahren nach einer schweren Pyelonephritis an leichter Niereninsuffizienz (Krea: 1,1-1,2, GFR bei 66) leide. Das ist den Onkologen aber bekannt und lt. ihren Aussagen wurde die Chemo danach berechnet, nur am 10 Tag leider keine Nierenwerte kontrolliert, was mich etwas verwundert. (Nur Leukos und Erys).

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        • Dr.Hennesser
          Dr.Hennesser kommentierte
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          Ich glaube die Sache ist nun geklärt: Johanniskraut verträgt sich mit einer Chemotherapie NICHT. Informieren Sie bitte Ihre Onkologin davon, scheinbar hat der Cocktail an Medikamenten hier zu einer nicht berechenbaren Nebenwirkung geführt.


      • Re: Carboplatin-Monotherapie

        Vit. D3 nehme ich in Kombination mit Kalzium als Vorbeugung gegen Osteoporose seit der OP am 07.11. ein.
        Das ist prinzipiell schon mal gut. Es gibt allerdings beim Vit. D sehr unterschiedliche Dosierungsempfehlungen; obendrein sind die zum Erreichen eines bestimmten Serumspiegels benötigten Dosen individuell verschieden (u.a. spielt das Körpergewicht eine Rolle). Daher wäre eine Messung eben dieses Serumspiegels schon sinnvoll. - Bei wirklich gutem Vitamin-D-Status sollte auch die Calcium-Aufnahme aus der Nahrung ziemlich gut sein, so daß Calcium-Supplemente eher zurückhaltend dosiert werden können/sollten.

        Ihr BMI liegt jetzt nur noch bei 17,0. Ich glaube, eine weitere Gewichtsabnahme sollte wirklich vermieden werden.

        Statt Dimenhydrinat (z.B. Vomex) könnten Sie auch direkt das eng verwandte Diphenhydramin nehmen, vgl. z.B. diese Erklärung
        http://www.test.de/medikamente/selbs...nikum_meniere/

        Evtl. hilft Ihnen auch Ingwer, z.B. "Zintona"-Kapseln.
        http://www.krebshilfe.de/startseite/...ten-hilft.html

        Grüße,
        thomas

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        • Re: Carboplatin-Monotherapie

          Ich glaube die Sache ist nun geklärt: Johanniskraut verträgt sich mit einer Chemotherapie NICHT. Informieren Sie bitte Ihre Onkologin davon, scheinbar hat der Cocktail an Medikamenten hier zu einer nicht berechenbaren Nebenwirkung geführt

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          • Re: Carboplatin-Monotherapie

            Nochmals vielen Dank für alle Tipps. Meine Onkologin ist informiert über alles was ich einnehme, auch über das Johanniskraut. Sie hat mir nur mitgeteilt das keine Ginsengmed. parallel zur Chemo laufen sollte, ebenso wie keine Misteltherapie. Auch über die Globuli-Einnahme ist sie informiert, aber einen Hinweis auf Unverträglichkeit mit Johanniskraut wurde mir von keiner Seite mitgeteilt. Die 2. Chemo wurde heute wegen zu wenig Leukos auf Dienstag verschoben. Gibt es einen Tipp wie man die Leukos bis zum Dienstag wieder erhöhen kann (Ernährung, Vitamine, evtl. Echinacea habe ich gehört...?). Medikamentös wurde mir nichts mitgegeben, nur abwarten.

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            • Re: Carboplatin-Monotherapie

              Selber kann man da wenig ausrichten. Neupogen oder Neulasta-Spritzen helfen da am effektivsten.

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              • Re: Carboplatin-Monotherapie

                Sehr geehrter Herr Dr. Hennesser,

                vielleicht dürfte ich Sie bitte noch einmal mit einer Frage belästigen. Die Leukos waren am Tag der Chemo (7.1.) in Ordnung, Chemo wurde reduziert von 480 auf 400 ml Carboplatin durchgeführt. Die massiven Herzprobleme sind ausgeblieben, aber die hartnäckige Übelkeit mit teilweise Erbrechen (besonders ab spätnachmittags und nachts) sind bis heute geblieben. Hilfe erhalte ich von den Onkologen nach wie vor nicht, ich traue mich auch schon nicht mehr nachzufragen da weiterhin behauptet wird, das kommt nicht von Carboplatin. Nux vomica, Ingwer etc. Vomex Zäpfen helfen (wenn überhaupt) nur kurzfristig. Zofran möchte mir keiner verschreiben, auch Vomex muss ich mir selber kaufen. Kann es wirklich sein das man mit seiner Übelkeit einfach hilflos abgestellt und ignoriert wird- nach dem Motta "Stellen Sie sich nicht so an, lenken Sie sich ab!" Womit soll ich mich den nachts ablenken, den Schlaf braucht man schließlich als alleinerziehende Mutter auch. Gibt es etwas in der Apotheke, frei verkäuflich das mir längerfristig helfen könnte? Oder hilft ein Gespräch mit der Krankenkasse (DAK) ob eine Verordnung von Medikamenten doch möglich wäre?
                Vielen herzlichen Dank im Vorraus für alle Tipps.

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                • Re: Carboplatin-Monotherapie

                  Übelkeit ist selten aber wenn Sie auftritt kann man sie behandeln. Vomex kann dabei helfen, ist jedoch bei platinhaltiger Therapie weniger wirksam als Ondansetron (Zofran) oder Aprepitant (Emend). Möglicherweise sprechen besondere Gründe gegen die Anwendung bei Ihnen, Neigung zur starken Verstopfung wäre eine Möglichkeit, aber wirklich nachvollziehen kann ich das nicht. Ich muß jedoch nochmals auf die erwiesenen Probleme von Johanniskraut und gleichzeitiger Chemotherapie zurückkommen und meine fachlichen Bedenken äußern, die Wirkung/Nebenwirkung des Carboplatins kann durch verzögerten Abbau massiv verstärkt werden. Bei uns ist die Einnahme von J. Grund für ein Aussetzen einer Chemotherapie.

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                  • Re: Carboplatin-Monotherapie

                    Johanniskraut habe ich entsprechend Ihrem Rat sofort abgesetzt. Die Übelkeit entsteht vorwiegend ab dem 3. Tag nach Chemo (für 2 Tage danach bekomme ich Emend und Cortison mit. Danach entsteht im Hals und Mundbereich ein fürchterlicher Geschmack und ich bin extrem verschleimt. Dagegen hilft auch kein Mundwasser oder Bonbons lutschen. Kurzfristig hilft trockene Brezel oder Salzstangen, bzw. allgemein etwas zu essen, aber irgendwie habe ich das Gefühl das Essen wird nicht richtig verdaut und liegt wie ein Stein im Magen. Das löst dann irgendwann die Übelkeit und gegen Abend auch Erbrechen aus. Zofran oder Emend will mir kein Arzt aufschreiben, da weigern sie sich! Ich bekomme auch keine MCP-Filmtabletten, die ja eine längere Wirkungsdauer hätten. Soll ich evtl. den Hausarzt wechseln? Oder bei der Krankenkasse irgendeinen Antrag stellen?

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                    • Re: Carboplatin-Monotherapie

                      Ihre Übelkeit tritt offenbar verzögert auf wenn die Wirkung von Emend nachläßt. Normalerweise nimmt man Emend ja 3 Tage ein, wir hatten schon die Situation daß Emend für weitere 2 Tage notwendig war wegen eben einem verzögerten Auftreten der Übelkeit.

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