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Burnout = Depression?

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  • Burnout = Depression?

    Es scheint mir nicht, als ob das hier schon mal diskutiert wurde, deswegen stelle ich mal die Frage zur Diskussion: ist Burn-Out ein Modebegriff für eine besondere Form der Depression? Ich erinnere mich, dass das mal in einigen Dokus, die ich gesehen habe, von Fachleuten so dargestellt wurde. Seht ihr das genauso?


  • Re: Burnout = Depression?

    Naja, es werden ja ständig neue Definitionen von Erkrankungen vorgenommen und dann bekommt das Kind einen neuen Namen.

    Burn-Out und auch ADHS, sowie Depressionen, sind alles Erkrankungen die aufgetaucht sind, als die Vorgänger nichts mehr für den Markt der Pharmaindustrie hergaben.

    Am Anfang stand eine "typische" Hausfrauenerkrankung, die mit Valium behandelt wurde. Als der Markt abgedeckt war und Massen von depressiven Müttern mit Valium versorgt waren und das Medikament wegen der Suchtgefahr auch langsam an Attraktivität verlor, wurden neue Medikamente entwickelt oder zufällig entdeckt.
    So, hat sich der Fokus langsam auf die Depression verlegt. plötzlich hatten all diese Hausfrauen Depressionen, bekamen andere Medikamente und waren auch noch ein Fall für den Entzug.
    Der Begriff ADHS ist auch eine reine Erfindung eines Arztes, der sogar ganz offen darüber gesprochen hat, mit Burnout wird es wohl ähnlich gewesen sein, eine neuer Name bedeutet einen Markt für neue Medikamente, oder welche die man bisher nicht an den Mann bringen konnte, neue Therapien und was da alles dazugehört.

    Es ist aber auch so das diese Erkrankungen auch einem bestimmten Bild zugeordnet werden, sie werden aus dem Allgemeinbegriffen und dem Sammelsurium an Symptomen heraus gelöst und einem speziellen Krankheitsbild zugeordnet.
    Es gibt diese Erkrankungen also schon, nur früher fiel z.B. Burnout unter Depressionen, Überforderung usw.

    Einerseits hat es den Vorteil das diese Erkrankung spezifischer behandelt wird, Leute die eben nur bestimmte Symptome zeigen, bekommen eine zielgerichtete Behandlung.

    Bei Erkrankungen wie ADHS ist es wieder etwas anderes, ich denke dort wird viel zu viel gemacht, viel zu oft Kinder in diese Schublade gesteckt nur weil sie mehr Probleme machen als andere Kinder. Alle sind dann dafür das es ADHS ist und ballern die Kids mit Medis zu, die Eltern sind erlöst wenn die Kinder wieder besser funktionieren, die Schule macht keinen ärger mehr und alle glauben das es richtig ist was sie da machen, aber es ist eben nicht für alle richtig, sondern nur für einige.

    Burnout wird ja ähnlich behandelt wie eine Depression, er hat auch ähnliche, wenn nicht gar identische Symptome, nur die Ursachen sind verschieden und das eröffnet eben die Möglichkeit auch Medikamente einzusetzen die im Markt für Depressionen keinen Platz mehr gefunden hätten.
    Geben tut es die Erkrankung also definitiv, es ist nur die Frage ob diese Differenzierung von einer Depression die die gleichen Symptome macht und ähnliche Ursachen hat, wirklich gerechtfertigt ist.
    Ich denke es ist einfach dem schnöden Mammon geschuldet und einem ehrgeizigen Arzt, der gerne mit der Entdeckung einer neuen Krankheit in die Geschichte eingehen wollte.
    Da die Patente die am Anfang noch liefen, aber mittlerweile zum Teil ausgelaufen und freigegeben sind, werden sie ohnehin gleichermaßen für Depressive und Burnout eingesetzt.
    Da man sich medizinisch gesehen ohnehin meist an die Symptome hält, die zu behandeln sind, wird für depressive Erkrankungen (was Burnout ja auch ist), die auch nochmal unter anderen Namen laufen können und eben dem Burnout, sehr oft die gleiche Medikation verschrieben.

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    • Re: Burnout = Depression?

      Danke für die ausführliche und erkenntnisreiche Antwort... Vor wenigen Monaten gab es auch mal einen Themenabend, bei dem es um das Thema Depression ging und eine interessante Doku wurde gesagt, in der es um Depressionen ging und das viele Kinder häufig fälschlicherweise mit ADHS diagnostoziert sind, obwohl sie eigentlich unter einer Depression leiden. Von einem Psychologen wurde erklärt, dass sich Depressionen bei Kindern oft durch erhöhte Aktivität äußern. Erst beim Übergang ins Erwachsenenalter geht das dann über in das Insichgekehrtsein, dass man gemeinhin mit Depression assoziiert.

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      • Re: Burnout = Depression?

        Kinder die auffällig werden sind ohnehin die größten Verlierer dabei, erstmal weil sie, wie du sagst, anders reagieren als Erwachsene und dann bekommen sie auch noch Medikamente die für Erwachsene gemacht sind. Wozu es überhaupt keine Studien gibt, wie sie auf Kinder wirken und welche Langzeitschäden möglicherweise auftreten können.

        Da sieht man aber was für eine Macht die Pharmaindustrie hat und es ist nicht mal so das dann viele Ärzte wissentlich fahrlässig deren Empfehlungen folgen, nein, die glauben wirklich an das was die Pharmavertreter ihnen als Wunderwaffen verkaufen.

        Ich glaube Deutschland ist auch Global gesehen, eines der Länder die das reinste Mekka für Pharmaziervertreter sind, die Politik traut sich einfach nicht ran, an die Lobbyisten.

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        • Re: Burnout = Depression?

          Wow, vielen Dank für die super Erklärungen!

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          • Re: Burnout = Depression?

            Was noch interessant ist, Burnout gibt es nicht als Diagnoseschlüssel.
            Er wird also nicht als eigenständige Krankheit geführt und jeder Psychiater diagnostiziert offiziell, dementsprechend, natürlich keinen Burnout bei seinen Patienten, sondern eine bestimmte Form der Depression. Was sich ja nun nicht besonders attraktiv und einem Geschäftsmann würdig anhört.

            Aber es ist natürlich unvorstellbar das sich ein Manager oder Fußballtrainer, oder sonst ein harter Knochen hinstellt und sagt: Ich habe eine Erschöpfungs-Depression und mache deshalb erst mal eine Pause.
            Da braucht es einen positiveren Namen, der zeigt das man sich zu sehr ausgepowert hat und nicht schwach ist, sondern selbst aufopfernd: Ich nehme eine Auszeit wegen Burnout" hat da ein ganz anderes Image, als eine Depression.

            Das liegt aber an der Stigmatisierung, das die Gesellschaft Depressionen als Negativ, eine Schwäche und sogar Faulheit interpretiert.
            Wenn die Depression eine starke Lobby hätte und gesellschaftlich akzeptiert wäre, wäre niemand auf die Idee gekommen einen Burnout zu kreieren.
            Natürlich hats alle Mitverdiener gefreut, neue Märkte sind ja das Ziel einer jeden Industrie und hat die Gelegenheit genutzt um ihre Palette zu erweitern.
            Wenn man überlegt das es immer ausgereicht hat eine affektive Störung, eine Erschöpfung oder ähnliches zu diagnostizieren und die Behandlung war trotzdem adäquat und sich nun eine ganze Heilsarmee um den neuen Begriff Burnout versammelt hat.....
            Manch Fachmann sagt schon das die diagnostizierten Depressionen dem Burnout sehr ähnlich sind, dabei ist es doch eher umgekehrt, der Burnout wurde aus diesen Erkrankungen herausgelöst und zu einer Erkrankung erklärt die einer herkömmlichen Depression ähnlich ist, er war aber schon immer im System, nur eben unter dem Namen anderer Depressionsformen.
            Und diese, nun eigenständige und allgegenwärtige Erkrankung, hat nicht mal einen eigenen Diagnoseschlüssel. Dann doch wohl weil es ausreicht, sie als ganz normale Depression zu identifizieren und auch so zu behandeln, man muss nicht extra einen Diagnoseschlüssel dafür erstellen und alles neu ordnen, aber klar das ein Manager dann lieber in eine Burnout-Klinik fährt, als in eine Klinik für Psychiatrie.

            Mag sein das dies viele anders sehen, aber für mich ist der Burnout einfach eine Depressionsform, die es schon lange unter anderem Namen gibt und nur dem nicht vorhanden Verständnis in der Gesellschaft geschuldet ist.
            Eigentlich traurig, da schaffen wir es nicht Depressive zu respektieren und müssen deshalb extra einen neuen Begriff finden, um den Machern die Möglichkeit zu geben sich nicht für ihre Erkrankung schämen zu müssen. Die Hausfrau behält natürlich ihre schnöde Depression und bleibt weiterhin die überforderte Trine, die und Burnout, ja woher denn........

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            • Re: Burnout = Depression?


              Stimmt. Ein Arzt hat mal gesagt, Burnout ist eine Form der Depression. Diese kann durch Überarbeitung und seelischen Stress entstehen. Folgen können sein, körperliche Probleme, wie Magenschmerzen, Schlafstörungen und und und. Es kann sich jedoch auch aus einem Burnout eine Depression entwickeln. Daher auf jeden Fall kürzer treten, damit es nicht dazu kommt.

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              • Re: Burnout = Depression?

                Hey ihr Lieben also ich hatte ebenfalls einen Burnout und daraus resultierend eine Depression. Die Symptome sind sehr ähnlich, deswegen wird auch oft ein burnout mit einer Depression verwechselt oder umgekehrt. Hab da vor kurzem einen guten Artikel gelesen wo das auch nochmal beschrieben wird.

                http://sengima.de/burnout-wenn-arbeiten-krank-macht/

                Wie kam es bei euch denn zum Burnout? LG Dily

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                • Re: Burnout = Depression?

                  Hi,
                  Bournout ist eine Depression.
                  Es gibt ihn gar nicht als Klassifizierung und wenn der Arzt einen Feststellt, werden immer Depressionen als ICD angegeben.
                  Bournout ist dahingehend klar umrissen, das die Depressionen durch bestimmte Lebensumstände auftreten, aber trotzdem, es ist eine Depressionsform.
                  Im Grunde ein Modebegriff, den die Pharma- und Gesundheitsindustrie aufgegriffen hat, zum einen um die Scham zu senken, zum anderen um neue Therapieformen an den Mann zu bringen, womit ich aber nicht sagen will das diese schlecht sind.

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