suchen nach metastasen

[fides]

vor gut einem jahr wurde bei mir brustkrebs operiert. dabei wurden beide brüste amputiert. anschliessend habe ich chemotherapie und bestrahlung hinter mich gebracht. seit sommer bin ich jetzt an der antihormontherapie.
ich habe erwartet, dass ich nun ständig zum untersuch muss, um allfällige metastasen so früh wie möglich zu entdecken. mein arzt meint aber, das würde meine lebenserwartung nicht erhöhen. deshalb macht er keine grossen kontrolluntersuche. lediglich alle 6 monate tastet er mir die "brust" ab.
irgendwie habe ich aber doch das gefühl, metastasen müssten doch frühzeitig auch behandelbar sein. zudem frag ich mich jetzt bei jedem zwicken, ob das nun metastasen sind.
ich erwäge nun, doch eine umfassende untersuchung zu erbitten. ich erhoffe mir davon, erstens mal natürlich, dass nichts gefunden wird und zweitens, eine gewisse beruhigung, da trotz zwicken nichts zu sehen ist. ich denke beim nächsten zwicken wäre ich dann nicht mehr sofort so beunruhigt. gleichzeitig aber habe ich natürlich angst, dass bei einem solchen untersuch tatsächlich was gefunden würde.

was soll ich machen?

vielen dank für eure hilfe
fides

[D. Glöckner]

Re: suchen nach metastasen


Genau diese Angst, dass etwas gefunden wird, und die Tatsache, dass ein frühzeitigeres Erkennen von Metastasen tatsächlich keine besseren Heilungschancen bringen, ist der Grund, dass man sich vor Jahren von einer sehr intensiven Nachsorge verabschiedet hat.

In den ersten drei Jahren sollte man monatlich die Brüste selbst untersuchen, alle drei Monate sollte dies der Arzt tun. Eine Mammografie alle 6 (bis 12) Monate ist ausreichend.
Weitere apparative Untersuchungen sollten nur bei klinischem Verdacht erfolgen.

Der Abstand der Untersuchungen verlängert sich auf 6 Monate in den Jahren 4 und fünf, danach auf 12 Monate.
Ab dem 4. Jahr sollte die Mammografie auch alle 12 Monate erfolgen.

Dieses Schema gilt seit einer Konferenz 1995 in Berlin und hat sich bislang bewährt, so dass es auch nicht geändert wurde.