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Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit

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  • Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit

    Hallo,
    ich bin erst 44 Jahre alt und habe vor ein paar Tagen eine trockene AMD diagnostiziert bekommen. Ich soll meine Ernährung umstellen und mir ansonsten keine allzu großen Sorgen machen. In 6 Monaten soll ich mich dann wieder zur Untersuchung einfinden. Damit komme ich aber gar nicht klar, denke permanent über zukünftige Probleme nach und forsche deshalb auch viel im Netz. Jetzt meine Fragen: 1. Hat schon jemand Erfahrung damit gemacht, im fortgeschrittenem Stadium eine Erwerbsunfähigkeitsrente bewilligt zu bekommen (nach der neuen gesetzlichen Regelung)? 2. Wie schnell schreitet denn die Sehverschlechterung fort?
    Viele Grüße von Buschiline


  • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


    Es wird Dir niemand genau sagen können, wie schnell die MD voranschreitet. Das ist absolut individuell. Generell ist es so, dass eine trockene MD vergleichsweise "besser" ist, da die Sehfähigkeit länger vorhanden bleibt als bei einer feuchten (d.h. wenn Blutungen auftreten). Allerdings kann man bei einer feuchten MD etwas unternehmen, aber auch nur, um die Blutungen einzudämmen. Also im Grunde genommen ist das nur symptombezogenes Agieren.

    Ich kann verstehen, dass Du besorgt bist, gebe jedoch bitte darauf acht, dass die Angst nicht in Stress umschlägt. Das hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Augensituation und kann den Prozess beschleunigen.

    Mit etwas Glück kann die Lesefähigkeit so weit erhalten bleiben, dass mit vergrößernden Sehhilfen (Leselupe) weiter der Alltag bewältigt werden kann. Ich kenne einige Leute mit Netzhautablösung unter Makulabeteiligung, die arbeiten heute noch.

    Vor Beantragung der Erwerbsunfähigkeitsrente würde ich eher nach einer Umschulung oder entsprechenden Maßnahmen am Arbeitsplatz schauen.

    Zuletzt noch eine Frage: ist es wirklich AMD (mit den typischen Ablagerungen) oder eine myope MD, d.h. aufgrund zu hoher Kurzsichtigkeit?

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    • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


      Vielen Dank für die tröstende Antwort.
      Naja, man macht sich schon Sorgen, da ich in einem ganz kleinen Betrieb arbeite. Da gibt es keine Versetzungsmöglichkeit und auf dem Arbeitsmarkt hat schon ein nicht behinderter Mensch ab 40 massive Probleme einen Arbeitsplatz zu finden. Ohne Auto käme ich nicht mal zu meiner Firma, da fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel.
      Ich war ja leider etwas verunsichert bei der Untersuchung und eine Patientin kurz vor Feierabend, daher haben ich noch gar keine Fragen stellen können. Ich habe nur eine Broschüre in die Hand bekommen. Ich habe das so verstanden, dass meine Kurzsichtigkeit keine Schäden hinterlassen hat und es Ablagerungen sind. Jetzt gehe ich im neuen Jahr noch mal zu einem anderen Arzt und lasse die Diagnose prüfen. Da bin ich dann schon besser vorbereitet.

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      • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


        Die Ärzte zeigen bei solchen sensiblen Geschichten oft leider recht wenig Einfühlungsvermögen. Davon können viele Patienten ein Lied singen. Ich kann mir auch vorstellen, dass einige Ärzte damit überfordert sind, vielleicht auch, weil Netzhauterkrankungen nicht gerade ihr Spezialgebiet sind. Du kannst Dich mal bei Pro Retina schlau machen. Dort gibt es für jede Netzhauterkrankungen speziell Selbsthilfegruppen. Auch gibt es dort ehrenamtliche Makulaberater, die Dir auch ohne Mitgliedschaft gerne weiterhelfen.

        Sind denn beide Augen betroffen oder "nur" eins?

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        • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


          Leider sind beide betroffen. Danke, ich habe auch schon einige interessante Seiten gefunden. Ich informiere mich dann natürlich auch bei Pro Retina.

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          • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


            Guten Tag, Buschiline,
            ich gehe davon aus, dass Ihre Sehschärfe bisher nicht so stark beieinträchtigt ist, um eine Erwerbsunfähigkeit geltend zu machen. Es kann sein, dass die Veränderungen gar nicht oder nur über Jahrzehnte fortschreiten.
            Mit freundlichen Grüßen,
            Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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            • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


              Sehr geehrte Frau Dr. Liekfeld,

              ja, eine langsame Fortschreitung kann sein, muss aber nicht. Wer sich informiert ist vielleicht hinterher nicht so geschockt. Ich wüßte schon gerne, ob ich mich auf ein langsames Fortschreiten einstellen kann und hoffe meine Bemühungen (Ernährungsumstellung, Sport) zeigen Wirkung.

              Viele Grüße

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              • Re: Makuladegeneration und Erwerbsunfähigkeit


                Guten Tag, Buschiline,

                gerne würde ich Ihnen genauere Angaben machen, was aber leider nicht möglich ist, weil der Verlauf einer Makuladegeneration sehr unterschiedlich sein kann. Möglicherweise verändert sich in den nächsten Jahren/ Jahrzehnten (fast) nichts, eventuell wird das Sehen aber auch schon in kürzerem Zeitintervall etwas schlechter.

                Mit freundlichen Grüßen,
                Priv.-Doz. Dr. A. Liekfeld.

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