Seit ich ein kleines Kind war leide ich unter einer riesigen, allumfassenden Angst. Es ist die Angst vor der ewigen Einsamkeit nach dem Tod. Wo niemand und nichts mehr da ist, ausser einem ich, körperlos, das für alle Zeiten alleine ist. Diese Angst ist so schrecklich, da noch nicht mal der Tod Erlösung bringen kann, im Gegenteil, dann geht es ja erst richtig los. Dann gibt es keine Zeit und Welt mehr, nur noch etwas von mir, das für immer alleine ist, nicht flüchten kann, da ich da ja bereits tot bin... Es ist die schrecklichste Angst von allen. Aufgrund der komplexen PTBS geht meine Thera davon aus, dass ich auch hier etwas abgespalten habe. Nur geht es nicht, damit auch nur im Entferntesten Kontakt aufzunehmen und alle Anteile, mit denen wir bisher arbeite können, haben gleichermassen Angst davor. Zur Zeit helfen 300mg Tritico soweit, um die Angst etwas in Schach zu halten. Aber noch nicht so lange her ist sie mir wieder völlig entgleist. Um mich von ihr kurzzeitig ablenken zu können, habe ich mich flächig über Feuerzeugen drittgradig selbst verbrannt, was fünf Hauttransplantationen nach sich zog. Nach einer davon landete ich (noch im Spital und unabsichtlich, die Mischung aus Opiaten und Vollnarkose hatte mich völlig verladen) mit einer derben Xanax-Überdosis auf der Intensivstation. Haben Sie schon je von einer ähnlichen Angst/Panik gehört? Kann sie wirklich von der kompl. PTBS kommen? Ich war mit 8 oder 9 bereits suizidal wegen ihr, ich habe so Angst, dass sie wieder kommt und es diesmal im Grab statt auf der IPS endet.
Gesellschaft hilft bei diesen Angstanfällen nicht. Ich weiss dann ja, dass all die Menschen, die ich hier liebe, für die Ewigkeit nicht mehr da sein werden. Dann bin ich für immer allein.
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