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Vergesslichkeit einer Bekannten

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  • Vergesslichkeit einer Bekannten

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    in meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Dame im alter von 82 Jahren, sie vergißt Sachen und auch Zeiten muss alles aufschreiben, sie sagt das ihre Mutter genau das selbe hatte als sie älter wurde.
    Ist es also vereblich,kann man ihr auch mit Medikamtenten helfen?
    Das habe ich hier auf den Seiten gelesen, weiß nun aber nicht ob das in diesem Fall möglich ist.
    Könnten Sie mir bitte sagen, wo sich die Frau hinwenden kann, um zu erfahren ob man ihr helfen kann.
    Mit freundlichen Grüßen
    Irina Masterson


  • RE: Vergesslichkeit einer Bekannten


    Sehr geehrte Frau Masterson,
    ca. 5 % aller Alzheimer-Fälle sind durch Gendefekte erblich bedingt, daneben gibt es Faktoren, die das relative Risiko an M. Alzheimer zu erkranken erhöhen. Der Umstand einen erkrankten Angehörigen 1. Grades zu haben, wie dies bei Ihrer Bekannten der Fall ist, erhöht das eigene Risiko etwa um das dreifache. Für alle Stadien der Alzheimer-Erkrankung gibt es mittlerweile Medikamente, mit denen eine Behandlung der Krankheitssymptome möglich ist.
    Zunächst sollte sich Ihre Bekannte an einen Neurologen wenden, gegebenenfalls auch an eine wohnortnahe Gedächtnissprechstunde, Adressen finden sie unter www.alzheimerforum.de.
    Mit freundlichen Grüssen,
    Spruth

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    • RE: Vergesslichkeit einer alten Dame


      - wenn die alte Dame mit mir sprechen möchte: - ich stehe dafür grundsätzlich immer zur Verfügung; doch an Sonn- und Feiertagen kann ich sie ohne zusätzliche Telefon-Kosten zurückrufen, wenn sie mir ihre Telefonnummer anvertraut.
      ( - meine eigene Nummer: 09392-93306 )

      In den Gesprächen kann ich eigene Erfahrungen mit Gedächtnisproblemen und Ermutigung zu ruhigem und vertrauensvollem Umgang mit solchen Problemen weitergeben. - ich selbst bin siebzig Jahre und habe seit mehr als zehn Jahren Alzheimersymtome;
      - in dieser Zeit bin ich zu der Überzeugung gelangt, daß ein davon Betroffener durch seinen Umgang mit derartigen Erscheinungen ganz wesentlichen Einfluß auf die Entwicklung seiner Beeinträchtigung (insbesondere auf das Tempo dieser Entwicklung) nehmen kann.

      Durch die jüngsten Ergebnisse der Wissenschaft sehe ich mich ganz stark in meinem Verhalten und meiner Überzeugung bestätigt: - ich bleibe ganz ruhig, wenn mir >etwas auf der Zunge liegt< und vertraue darauf, daß mein >Loslassen< dem Gehirn die beste Gelegenheit gibt, die gesuchten >Daten< zu liefern. - Das tut es mit erstaunlicher Zuverlässigkeit jeweils nach einem kurzen Zeitraum, während dem ich das Fehlen der gesuchten Begriffe, Namen oder Ereignisse gelassen hinnehme und offen dazu stehe, ohne mich dadurch diskriminiert zu fühlen oder mit Angst vor >Alzheimer< darauf zu reagieren. Noch weniger betrachte ich >meine Ausfälle< als Peinlichkeiten oder als Wertminderung meiner Person. Statt dessen bin ich getrost, daß ich durch sinnvolles Verhalten und aktive Lebensgestaltung auf allen Gebieten meinem Körper die Chance einräumen kann, seine Funktionen möglichst lange so gut zu erhalten, daß mein Leben bis zu seinem Ende lebenswert bleiben kann.

      In diesem Verhalten sehe ich mich insbesondere durch die Darstellung des Alzheimer-Geschehens in >ZDF-Praxis< am 13. August bestätigt und ermutigt, wo es u.a. wörtlich hieß: der Botenstoff Acethylcholin wird immer weniger produziert . . . der Reiz bleibt stecken, das Denken ist blockiert . . . gleichzeitig steigt die Konzentration des Botenstoffs Glutamat (dieses öffnet die Eingänge zur nächsten Nervenzelle) - dadurch können Calcium-Ionen unkontrolliert hineinströmen; die Zelle hat eine dauernde Überreizung - und weiter: Versucht der Betroffene sich jetzt zu erinnern, kann diese Nervenzelle nicht reagieren. Irgendwann verkraftet sie den anhaltenden Reiz nicht mehr; sie wird zunächst geschädigt und stirbt schließlich ab. - - - Diese Darstellung des Geschehens im Gehirn erscheint mir als Bestätigung für meine Überzeugung und mein eigenes Verhalten, denn es kommt danach ganz offensichtlich darauf an, die überforderten Zelle im Gehirn vor Schäden zu bewahren, die ihren Tod zur Folge haben. -

      Lasse ich also - wie seit so vielen Jahren - meinem Körper Zeit, die Verzögerung der Acethylcholin-Herstellung so weit wie irgend möglich zu überwinden, indem ich auf das Gesuchte für den Augenblick verzichte, kann der >steckengebliebene Reiz< zunächst ausklingen, statt mein Denken zu blockieren; - die schädliche Konzentration des Botenstoffs Glutamat bleibt ganz aus oder doch geringer und die Überreizung der Nervenzelle durch die Überflutung mit Calcium-Ionen findet infolgedessen nicht mehr statt. Dadurch entfällt die Schädigung und schließliche Abtötung dieser Zelle und mein Denkvermögen, meine Selbstbestimmtheit und meine persönliche Würde bleiben mir entsprechend länger (mit der kleinen Einschränkung durch die Verzögerung bei der Acethylcholin-Herstellung) erhalten.

      Vor zehn Jahren wußte ich das alles nicht und sah mich bis zu meiner Verhaltens-Änderung an einen galloppierenden Verfall meiner geistigen Fähigkeiten ausgeliefert. Mehr zufällig habe ich die Möglichkeit zur Beeinflussung des Verlaufs durch Änderung meines Verhaltens und meiner Einstellung erkannt und gleichzeitig als eine Verpflichtung zur dieser Beeinflussung anerkennen müssen. - Schon bald hatte ich die Absicht, aus dieser Verpflichtung heraus das Buch >Ich hatte Alzheimer< zu schreiben und wurde von meiner mit uns befreundeten Hausärztin dazu ermutigt und moralisch verpflichtet. - Trotzdem ist das Buch ungeschrieben, weil wir beobachten, daß die geistige Auseinandersetzung mit einem Problem ganz offenkundig unsere Gedanken und Einsichten auf Siegmund Freud's >kryptomnestischen Wegen< viel zuverlässiger zu den Menschen gelangen läßt, die Bestätigung für ihr eigenes intuitives Wissen brauchen, als das auf dem Umweg über das Papier und andere Medien jemals möglich ist.

      Die alte Dame, deretwegen Sie sich sorgen, sollte getrost ihrem Körper und Geist - vor allem aber ihrem >unmittelbaren Wissen< vertrauen und ihr Leben ruhig ausklingen lassen, statt sich dem Trauma einer Diagnose auszusetzen, die bei jedem Menschen Blockaden von Körper und Geist erzeugen muß, solange er sie fürchtet. Niemand kann für sich selbst ausschließen, daß er am Ende seines Lebens >Alzheimer<-Patient sein könnte. Darum ist es im Interesse jeden Einzelnen von uns, die Möglichkeit dieser Erkrankung schon sehr früh für uns selbst zu akzeptieren, statt sie zu fürchten, um dem Körper durch den angstfreien Umgang mit dieser Möglichkeit die bestmöglichen Voraussetzungen zum Hinausschieben dieser Erkrankung einzuräumen und dadurch sich selbst - vor allem aber seinen Angehörigen und seiner Umwelt - möglichst lange als selbständiges Wesen gegenüberzustehen.

      Der hier beschriebene Umgang mit der Möglichkeit einer >Alzheimer<-Erkrankung für sich selbst oder Menschen in seinem Umfeld schadet mit Sicherheit niemandem und kann jedem von uns allein schon deshalb nützen, weil Angstfreiheit die Qualität jedes Lebens fördert.

      Ein eindrucksvolles Zeugnis der Bewältigung von >alzheimerartigen Symptomen< durch Änderung des eigenen Verhaltens habe ich im Jahr 2001 in dem Buch >Alzheimer< - Gegen das Vergessen (von LOUIS BLANK beim Bettendorf-Verlag ISBN 3-7766-7004-5) gefunden.

      Er bezeichnet >Alzheimer< als >die Krankheit, die ich hatte<, bleibt sich aber voll bewußt, daß er seine gesamte Kraft und alle ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeiten unausgesetzt nutzen muß, um diesen Zustand zu erhalten. Für mich ist er immerhin EIN Mensch, der - wie ich - an sich selbst erfahren hat, daß >Alzheimer< sehr wohl beeinflußbar ist. Nämlich vor allem anderen durch den Betroffenen und seinen Umgang mit seinen Symptomen, mit seinem Körper, mit seiner Diagnose und mit sich selbst.

      Bitte grüßen Sie die alte Dame, die Ihnen vertraut und Seien Sie selbst herzlich gegrüßt von

      Marga Berger


      irina schrieb:
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      Sehr geehrte Damen und Herren,
      in meinem Bekanntenkreis kenne ich eine Dame im alter von 82 Jahren, sie vergißt Sachen und auch Zeiten muss alles aufschreiben, sie sagt das ihre Mutter genau das selbe hatte als sie älter wurde.
      Ist es also vereblich,kann man ihr auch mit Medikamtenten helfen?
      Das habe ich hier auf den Seiten gelesen, weiß nun aber nicht ob das in diesem Fall möglich ist.
      Könnten Sie mir bitte sagen, wo sich die Frau hinwenden kann, um zu erfahren ob man ihr helfen kann.
      Mit freundlichen Grüßen
      Irina Masterson

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      • RE: Vergesslichkeit einer alten Dame


        Sehr geehrte Frau Berger !
        Ich bin genau wie Sie 70 Jahre alt. Kann mir Namen schon seit Jahren sehr schlecht merken. Ich meine die Namen von Menschen, die ich neu kennen lerne. Das seltsame dabei ist, daß es durchaus welche gibt, die im Gedächtnis bleiben und andere kann ich 5 oder 10 mal hören und mir totzdem nicht merken. Baue ich mir aber Eselsbrücken, weil mir der eine oder andere Name wichtig ist, wird das Behalten möglicher, aber auch nicht immer. Dann verfahre ich instinktiv wie Sie es beschrieben haben.
        Ich glaube allerdings nicht, daß ich Alzhzeimer habe,
        gehe mehr von einer altersbedingten Vergesslichkeit
        aus. Diese fing allerdings schon vor mehr als 10 Jahren an.
        Seit ca. 2 Jahren gehe ich 4 - 5 mal in der Woche zwischen 8 u. 10 km in forcierter Gangart durch Wälder und Felder. Man nennt es heute Walking. Ich mag den Namen nicht besonders und vermeide ihn gern. Ich bin mir nicht ganz sicher, meine aber seitdem eine Verbesserung meiner Merkfähigkeit festzustellen. Mich würde auch die Meinung des Herrn Spruth hierzu interessieren, falls er diesen Beitrag liest.
        Was ich Ihnen noch sagen möchte. Ich fand Ihren Beitrag einfach ganz toll und vor allen Dingen auch Ihre Einstellung zu Ihrer vermeintlich beginnenden Demenz. Besteht bei Ihnen nicht auch die Möglichkeit der ganz normalen Altersvergesslichkeit?
        Dieses wünsche ich Ihnen von ganzen Herzen.
        Freundliche Grüße Hans

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