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Demenz

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  • Demenz

    Hallo an Alle.

    Durch die Erfahrungen,die ich mit meiner Mutter im Heim gemacht habe,stehe ich den Pflegeeinrichtingen, mittlerweise sehr kritisch gegenüber.
    Und entschuldige mich im Vorraus bei allen,ehrlichen,fleißigen,überforderten Pflegekräfte, die anständig ihren Job machen.
    Trotzdem sind nach dem Tod meiner Mutter,mehr Fragen als Antworten geblieben.
    Eine ganz seltsame Frage drängt sich mir immer wieder auf: Warum fallen Demenzkranke,immer auf den Kopf?
    Dieses ist doch eigentlich nicht natürlich.
    Kinder fallen auf dem Kopf,Erwachsene stossen sich.
    Und wenn Sie fallen,brechen Sie sich,die Hüfte,die Schulter oder die Arme und Beine.Aber wer fällt stumpf auf den Kopf?
    Ohne andere Verletzungen.
    Aber im Heim wurde immer wieder gesagt,der oder die ist gefallen,wenn da Patienten mit grün+blauen Flecken am Kopf saßen.
    So auch meine Mutter,was zum Anlass genommen wurde,Sie wegzusedieren.
    Zum eigenen Schutz,versteht sich.
    Nun kam eine Kollegin und berichtete,ihr Vater wäre gestorben,nachdem angefangen wurde,den mit Medikamenten einzustellen und auch er hatte den Kopf grün+blau gehabt,sonst keine Verletzungen.(Dies war ein anderes Heim)
    Ich möchte kein bestimmtes Heim angreifen,aber mit welcher Häufigkeit,ältere Menschen,so unglücklich Fallen,das nur der Kopf in Mitleidenschaft gezogen wird,finde ich erschreckend.
    Hat hier irgendjemand dafür eine Erklärung?
    Ich verstehe das nähmlich nicht.


  • Re: Demenz


    Hallo Lieschen Müller,

    ich könnte mir vorstellen, dass viele Verletzungen am Kopf bei Demenzkranken im späten Stadium "rund ums Bett" passieren.

    Aber es gibt eine Telefonberatung von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, die Ihre Frage vielleicht beantworten können. Dr. Herbert Mück, ein Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Wissenschaftsjournalist, hat auch mal über Sturzgefahr bei Demenzkranken geschrieben. Vielleicht kann Ihnen da eine Auskunft gegeben werden.

    demenz-ratgeber.de/dr_Telefonberatung.htm

    Viele Grüße,
    Eva Franziska

    Kommentar


    • Re: Demenz


      Meine "Heim-Erfahrungen" sind in dieser Hinsicht auch eher depremierend. Viel zu wenig Beaufsichtigung, schon beim Aufstehen vom Tisch, schaffen die meisten nicht einen sicheren Schritt zum Rollator.

      Es kommt vielleicht hinzu, dass ein Demenzkranker sicher umfällt wie ein Klotz, da er motorisch und was die Reaktionen angeht ja nicht mehr eingreifen kann. Er stützt sich nicht ab, fängt sich nicht auf, ist extrem unbeweglich und steif. Sollte er also eine Beule am Hinterkopf oder auf der Nase haben, würde ich mir das so erklären, was trotzdem unter keinen Umständen passieren dürfte. Wenn dann noch ein Heizkörper oder Waschbecken im Weg ist, wird es so schlimm.

      Es wird uns auch niemand erzählen, wenn ein Mitbewohner mit einem Rollstuhl den Sturz verursacht oder man vergessen hatte, Ihrer Mutter festes Schuhwerk anzuziehen etc.

      Sedieren zum eigenen Schutz ist wieder ein anderes Thema. In beiden Fällen würde ich auf die Barrikaden gehen.

      Lassen Sie es uns wissen, welche Antwort Sie erhalten haben.

      Beste Grüße, Marge

      __________________________________________________ __________________
      Mein Steckbrief (Stand Jan 2011): Mutter (83) wurde betreut von Ehemann (83) und mir (Tochter 56), vollzeitberufstätig. Erste Hirnleistungsstörungen diagnostiziert in 1994. Im März 09 als "mittelschwere" Altersdemenz eingestuft. Medikamente in 2009: 1 x wöchentlich Imap-Spritze, morgens und abends eine Piracetam Tablette. Seit Jan 10: Axura 5 mg morgens. Mit Axura deutliche Verbesserung in Wahrnehmung und Wortfindung. Wir werden wieder mit unseren richtigen Namen angesprochen, auch wenn sie nicht weiß, wer wir sind. Sie formuliert ab und zu wieder ganze Sätze, wenn auch kurze. Seit März 10 wieder mehr Stimmungsschwankungen, Weinen, Angst. Es kommen Rückenschmerzen und dadurch eingeschränkte Beweglichkeit hinzu. Ab 23.03. Fentanyl-Pflaster. Am 28.03. 10 Tage Krankenhaus wegen starker Durchfälle. Ab 06.04. auf mehrmaliges Anraten des Neurologen auf die geronto-psych. Abtlg. Dort bekommt sie Solian. Am 20.04.2010 Umzug in ein Seniorenheim. Weiterhin nur Solian (1/2 morgens und abends), nachts Pipamperonsaft (3 ml), sonst keine Medikamente.

      Kommentar


      • Re: Demenz


        Dies ist mir auch rätselhaft - habe in fast 20jähriger Bausanierung in Heimen gleichfalls dieses Phänomen beoabachtet.

        In der von mir geführten WG für demenzkranke Menschen sind seit April 2009 (Eröffnung) lediglich zwei Stürze feststellbar
        a) von der Bettkante nachts gegen 1.00 Uhr - hatte geträumt, springen zu müssen - Ergebnis ein "herrliches Veilchen" für fast drei Wochen - sonst keine Verletzungen - mittlere Demenz - Alter 89 Jahre
        b) beim Hinsetzen auf die Toilette - morgens vca. 5.30 Uhr (wahrscheinlich, war noch nicht benutzt) vornüber hingefallen - Ergebnis: Nasenbein gebrochen.
        anfängliche Demenz - vermutlich Kreislaufschwäche - Alter 88 Jahre.

        Beide Fälle während meiner Nachtschicht.

        Aufgrund der bekannten Sturzgefahr (Stabilierung des Kreislaufs) haben wir ein umfassendes Seniorensport- und Physiotherapieangebot plus viel Gehen / Treppensteigen einschl. Laufband (an mind. drei Tagen der Woche jew. 1 Stunde).

        Aus meinen aktiven Sportzeiten (Kunstturnen mit vielen Stürzen) würde ich zunächst schlußfolgern, dass die Extremitäten nahezu "spannungs- und kraftlos" und daher extrem beweglich / ausweichend sind und der Kopf dann als letztes auf den Boden aufschlägt.

        Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Parkinson-Patienten oder Menschen mit epileptischen Anfällen; sie fallen oftmals, ohne sich ernstlich zu verletzen. Die Gliedmaßen sind entspannt - lediglich der Schulter-/Kopfbereich sind stark gefährdet.

        Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass aufgrund ruhigstellender Medis das Reaktionsvermögen stark eingeschränkt war (Stürze insbesonder beim Treppen laufen).

        Aber: nicht immer sind Stürze die Ursache von blauen Flecken - in einem Fall "rannte" hier jemand gegen eine offen stehende Tür. War wohl sehr schmerzhaft; ein blaues Auge, dicke Nase waren die Folge.

        Die hohe Häufigkeit von Stürzen könnte auf zu wenig Betreuung und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen zurückzuführen sein. Aber da müßte man sich die Örtlichkeiten sehr genau ansehen. Manche Vorkehrung gegen Stürze ist in anderen Fällen "kontraproduktiv" und bedeutet eine erhebliche Erhöhung des Risikos.

        Ich bin wirklich kein Befürworter von Heimen - aber bei Stürzen könnte es für die Heimleitungen schon ziemlich "heiß" werden. Es gibt Krankenhäuser, die die Staatsanwaltschaft bei einer zu hohen Häufigkeit von Stürzen schon mal ansprechen oder das Verletzungsbild schon gravierend ist. Daher wird eigentlich viel getan (gebäudetechnisch, am Mensch selbst mit Protektoren, Bettgitter, Matten vor dem Bett, etc..), um STürze zu vermeiden.

        Ein Patentrezept gibt es nicht.

        Kommentar


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