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Heimunterbringung

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  • Heimunterbringung

    Hallo, nun weiß ich nicht mehr weiter und brauche Hilfe von Euch. Meine Mutti befindet sich z.Z. in einer psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses. Die Diagnaose "Alzheimer" wurde vor 6 Jahren gestellt und seitdem ließ sie sich nicht mehr untersuchen. Seit einem halben Jahr bin ich nun Betreuer und versuche mein Bestes. Der Klinikaufenthalt ist notwendig, um ihre derzeitige Verfassung zu diagnostizieren und sie neu mit ihren Tabletten einzustellen. Jetzt ist es soweit, Heimunterbringung. Sie sagt bei jedem Gespräch,daß sie wieder nach Hause will und weint bitterlich.Wie soll ich ihr begreiflich machen, daß sie nicht mehr nach hause kann?


  • Re: Heimunterbringung


    Hallo CHRIE,

    das ist ein bisschen wenig, um hier einen Rat zu geben. Will sie nach Hause zu ihren Eltern oder möchte sie in ihre jetzige Wohnung ? Wie lange ist sie schon im Krankenhaus ? Es könnte auch bedeuten, dass sie einfach dort weg will. Erkennt sie noch ihre Lieben ? Was sagt der Neurologe ? Bekommt sie ein Medikament gegen ihre "Depression", das Weinen ? Kommt sie dann in ein Heim, in dem es eine gute Betreuung für Demenzkranke gibt ?

    Alle anderen Möglichkeiten sind ausgeschöpft (Tagesbetreuung, betreutes Wohnen... ) ? Wenn sie noch versteht, dass sie in ein Heim soll, ist es wirklich schwierig. Hat sie noch einen Ehemann ?

    Gruß Marge

    P.S.: Es gibt hier im Forum schon sehr viele Beiträge zum Thema Heimunterbringung. Stöbern Sie noch ein wenig.

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    • Re: Heimunterbringung


      Danke für Ihre Antwort.Hier die weiteren Informationen:Sie lebt allein, mit einem Hund in Ihrem Haus und nach dem Tod meines Vaters 1998 entwickelten sich messihafte Züge. Sie konnte einfach nichts mehr wegwerfen. Als die Demenz diagnostiziert wurde, bekam sie auch mit dem Aufräumen nichts mehr auf die Reihe.Alle Versuche,sie ins betreute Wohnen oder in eine Tagespflege zu bekommen, scheiterten an ihrem Nein. Dieser Krankenhausaufenthalt dauert jetzt schon 2 Wochen, vom Arzt am Telefon weiß ich, daß sie jetzt optimal eingestellt ist und man im Moment nichts weiter tun kann. Nächste Woche kann ich erstmals persönlich mit einem Arzt sprechen. Sie hat immer gesagt,wenn sie mal in ein Heim muß, bringt sie sich um. Sie ist der Meinung, daß sie gut alleine leben kann und noch alles alleine kann. Dies ist aber nicht der Fall, sie kann sich noch nicht einmal mehr eine Schnitte schmieren, körperlich schon, aber sie weiß nicht mehr richtig, wie es geht. Nach außen wirkt sie stark, Fremde würden auf den ersten Blick nicht erkennen, was mit ihr los ist. Sie erkennt mich noch, weiß aber nichts mehr von ihren Enkeln und oft auch nichts mehr von ihrer Familie.Aber sie weiß eben immer noch, wo sie ist und das macht es mir so schwer, sie in ein Heim zu geben.

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      • Re: Heimunterbringung


        Liebe Chrie!

        Wie wurde Ihre Mutter denn die Jahre über betreut? Könnte jemand ins Haus ziehen?

        Ganz klar ist, dass ein solch eingeschränkter Mensch unmöglich noch alleine leben kann. Wenn es keine Möglichkeit gibt, dass jemand sie betreut (was wohl meistens besser ist, aber das muss dann wahrscheinlich ganztägig sein), haben Sie ja gar keine andere Wahl, als das Heim.

        Ich habe darin keine eigene Erfahrung, höre aber immer wieder, dass es wichtig ist, selbst trotzdem soviel wie möglich von der Betreuung zu übernehmen - man kann nicht davon ausgehen, dass das Heim alleine das gut leisten kann/wird. Eine Bekannte hat z.B. in dem Heim ihrer Mutter eine ehrenamtliche Tätigkeit übernommen. Das hatte große Vorteile auch bei der Betreuung der Mutter.

        Aber für Sie ist ja wohl nicht die Frage, ob Heim oder nicht, sondern wie es gelingen soll - oder? Haben Sie eins in Aussicht? Könnte man vorgeben, dass nun eine Art Reha notwendig ist und sie dann direkt vom Krankenhaus aus dorthin fahren, in der Hoffnung, dass sie sich einlebt? Ist das Heim in Ihrer Nähe? Gibt es jemanden, der Zeit hat, die Mutter zumindest am Anfang täglich ein paar Stunden zu begleiten? Könnte Sie ihren Hund mitnehmen - das sollte wohl Bedingung sein.
        Auf die Einsicht bei Ihrer Mutter können sie krankheitsbedingt sicher nicht bauen. Es bleibt nur die Hoffnung, dass sie in dem Heim Ruhe und Sicherheit findet und es dann vielleich sogar zu schätzen weiss.

        Nur ein paar Gedanken - eher "ins Blaue hinein".

        Wünsche Ihnen, dass Sie zusammen mit dem Arzt eine gute Lösung finden.

        VG, Eva Franziska




        .................................................. .................................................. .................................................. .................................................. ..................................... Mein Steckbrief (Stand September 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch (diese Dame begeleitet meine Mutter auch zur Physiotherapie und singt oft danach noch mit ihr). Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

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        • Re: Heimunterbringung


          "Jetzt ist es soweit, Heimunterbringung. Sie sagt bei jedem Gespräch,daß sie wieder nach Hause will und weint bitterlich.Wie soll ich ihr begreiflich machen, daß sie nicht mehr nach hause kann?"

          Mit Logik oder Einsicht ist wirklich nichts zu erreichen. In drei Fällen habe wir diese Problem zusammen mit den Angehörigen wie folgt gelöst:

          1. Schritt: nach dem Krankehausaufenthalt - es ist noch eine Reha in Form von betreutem Wohnen notwendig (re-finanziert über Verhinderungspflege ggfs. zusammen mit der Betreuungspauschale).
          2. Schritt: emotional auf eine Verlängerung hin gearbeitet.
          3. Schritt: ich kann als Tochter/Sohn aus beruflichen nicht mehr auf dich aufpassen ............... oder was auch immer zur persönlichen Situation passt.

          In der Realität zog sich das natürlich mit einer Menge von Argumentations-Facetten hin - bis hin zum Nervenkrieg. Das "ich will nach Hause" wird nie vergehen - aber das Leben hier in der WG wird heute von allen akzeptiert. Sie engagieren sich - jeder auf seine Weise und nach seinen Möglichkeiten.

          Eines muss man als Angehöriger lernen (oder wieder erlangen) - eine Entscheidung zu treffen und diese dann auch durch zu stehen. Habe leider in diesem Jahr auch anderes kennen gelernt, wo die Nachfolgegeneration sich nicht durchgesetzt hat - gesetzlicher Betreuer und dann begann das Drama.

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          • Re: Heimunterbringung


            Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Ich weiß,dass ich für meine Mutter stark sein muß, weil sie es nicht mehr kann. Ich habe mir alle Mühe bei der Auswahl des Heimes gemacht. Man kann nur hoffen, dass es die richtige Wahl ist. Sie hat noch ihren Hund, den sie da mitnehmen darf, natürlich nicht ins Haus und er wäre für alle Patienten da, aber ich hoffe, dass es die richtige Entscheidung ist. Ich denke immer noch, ich kann sie doch nicht ihrer Freiheit berauben und für sie bestimmen, wo sie zu wohnen hat, aber in meinem Inneren weiß ich auch, dass es einfach notwendig ist. Sie wird mich beleidigen und beschuldigen und sagen, dass ich es nun endlich geschafft habe, sie in ein Heim "zu stecken". Diese Traurigkeit und die Schuldgefühle werden wohl so schnell nicht vergehen.

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            • Re: Heimunterbringung


              Hallo CHRIE,
              ich weiß wie du dich fühlst. Glaube mir es geht allen Betroffenen so. Diese Krankheit höhlt den Menschen aus. Es existiert nur mehr der Schein einer Hülle/Persönlichkeit. Du brauchst dir keine Vorwürfe machen, du hast das in deiner Situation Beste gemacht.Eine andere Möglichkeit gibt es nicht auf Dauer. Du kannst nur als Begleiter fungieren. Wenn du die Beiträge von Ischwalm in diesem Forum nachverfolgst und nachliest, wird dir sehr viel mehr an Hintergrundinformation zuteil.
              Bei mir funktioniert die Noch-nicht -Heimunterbringung meiner Mutter seit 3 Jahren eigentlich nur deshalb noch, weil ein fester Stamm von 2 Verwandten und weiteren 3 "Betreuern" mich entlasten. Ansonsten würde man aufgefressen von 24-Stunden Rundumversorgung und die Krankheit schreitet ja ständig voran.Man läuft ihr im Prinzip immer hinterher. Worüber du dir jetzt Gedanken machst, wird in1/2 Jahr-2Jahren reine Makulatur sein.
              Sei einfach Du selbst. Das hat nichts mit Eigensüchtigkeit zu tun.Wenns Dir gut geht, geht es deiner Mutter auch gut.

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              • Re: Heimunterbringung


                Hallo CHRIE,

                geben Sie sich und ihr mindestens ein halbes Jahr. Ihre Entscheidung hört sich richtig an. Es gibt eben manchmal keine andere Alternative.

                Diese Zeit ist wirklich furchtbar und ich gewöhne mich nie daran. Aber ich stelle für mich persönlich nach 9 Monaten fest (so lange ist meine Mutter jetzt in einem Seniorenheim), dass meine Mutter viel besser damit zurechtkommt als ich. Sie werden sehen, sie wird ihre eigenen Strategien entwickeln, sich einzuleben (zu überleben) und wenn sie Sie manchmal braucht, um ihre Enttäuschung und Wut loszuwerden, dann ist es eben so und dann halten Sie es einfach aus. Wir wären ja auch traurig.

                Ich bin das erste halbe Jahr jeden Tag zum Heim gegangen, tue ich bis auf zwei Tage in der Woche immer noch. Heute sagt meine Mutter abends "du kannst ruhig gehen, ich weiß ja, dass du wiederkommst". Und ich weiß dann, es hat sich gelohnt. Abende mit Weinen gibt es auch noch, aber dann warte ich einfach und bleibe noch etwas. Kann eine halbe Stunde später wieder anders sein.

                Ihre Mutter wird nur Vertrauen durchs TUN/ERLEBEN erlangen, nicht durch Versprechungen und Erklärungen. Sie werden das beide schaffen, ganz ruhig und behutsam.

                Gruß - Marge

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                • Re: Heimunterbringung


                  Liebe Chrie!

                  Nun mussten Sie für die Mutter entscheiden, was das Beste ist. Und wenn es das Beste ist, dann ist es auch richtig. Optimal ist gar nichts im Leben. Es gibt immer Hoch und Tief, Leid und Freude. Das wird kommen - dennoch, wenn Sie sicher sind, dass es anders nicht geht, dann können Sie auch sicher sein, dass es richtig war, auch wenn es zunächst schwierig anläuft.

                  Dass sie ihren Hund mitnehmen darf, spricht auch für das Heim - finde ich. Soweit ich das mitbekommen habe, ist es am besten, wenn man häufig vor Ort ist und mithilft. Zur optimalen Traumpflege ist meist keine Kapazität vorhanden, aber durch ein gutes Miteinander, kann es doch gelingen.

                  Ich war zutiefst erschrocken, als mir eine Mitarbeiterin einer großen Schwerst-Demenzpflegestation mitteilte, dass nur zirka 5% der Angehörigen ihre Verwandten besuchen. Ich will das auf keinen Fall bewerten, es können viele Ängste dahinter stecken. Oft geht auch eine lange zermürbende Geschichte voraus, wo der Betreuer - am Ende seiner Kräfte - nur noch die Flucht ergreift.
                  Da ist es doch besser, man regelt die Heimunterbringung, wenn man noch genug Kraft hat, unterstützend mitzuwirken.

                  Ich wünsche Ihnen, dass die Mutter sich doch bald einlebt und kann mir gut vorstellen, dass Ihre Mutter es später zu schätzen weiß, so wie es Marge beschrieben hat.

                  LG, Eva Franziska



                  .................................................. .................................................. .................................................. .................................................. ..................................... Mein Steckbrief (Stand September 2010): Mutter, 86, betreut von mir (Tochter), 52, selbstständig. Keine weiteren Verwandten; Wohnen im selben Haus; Schweregrad: Anfang mittleres Stadium; Verstärkte Auffälligkeiten seit zirka 2006 nach Narkose wegen Arm-OP. Therapie nach Diagnose seit August 2009: Citalopram 20mg, Aricept 5mg, 2x/Woche Krankengymnastik wegen Gang-Ataxie; 1x/Woche tiergestützte Ergotherapie mit Hirnleistungstraining; 1x/Woche Begeitung bei kurzen Spaziergängen mit Gesprächaustausch (diese Dame begeleitet meine Mutter auch zur Physiotherapie und singt oft danach noch mit ihr). Ich versuche hauptsächlich mit Hilfe integrativer Validation (Nicole Richard) die Grundstimmung zu stabilisieren.

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                  • Re: Heimunterbringung


                    Hallo chrie,
                    nach zweijähriger Betreuungserfahrung kann ich Ihnen nur einen Tipp geben: Informieren Sie sich regelmäßig über die Medikamente die man Ihrer Mutter verabreicht. Die beste Pflege und Betreuung in einer Einrichtung ist für die Katz wenn die Ärzte die Bewohner medikamentös "abschießen", die Pfleger sind verpflichtet die verschriebenen Medikamente zu geben. Die Betreuer/innen aber haben Einfluß. Versuchen Sie mit den behandelnden Ärzten zu sprechen, fragen Sie nach Nebenwirkungen, googeln Sie diese Medikamente. Jeder Patient hat das Recht einer Behandlung zuzustimmen oder sie abzulehnen. Da Ihre Mutter das nicht mehr kann, ist es die Aufgabe des Betreuers. Das wird in Pflegeeinrichtungen von den behandelnden Ärzten oft ignoriert, da befindet sich der Patient in einem rechtsfreien Raum - meine Sicht der Dinge.

                    Ich habe schon einige neue Bewohner in Pflegeeinrichtungen erlebt, die bei ihrer Ankunft quietschvergnügt waren, man konnte sich mit ihnen unterhalten, sie haben sich normal bewegt und nach einigen Wochen trippelten sie oder waren mit einem Rollator unterwegs, auch die Kommunikation wurde immer schwieriger.
                    Wenn man auf dieser Station ist, entsteht der Eindruck, dass alle Bewohner die gleiche Krankheit haben, nämlich Parkinson. Das ist aber nicht der Fall, ich habe erfahren, dass viele Bewohner die gleichen Medikamente erhalten und eine Nebenwirkung sind Trippelschritte.

                    Ich telefoniere den Ärzten hinterher, ich habe versucht Termine in der Pflegeeinrichtung mit den Ärzten zu vereinbaren, es funktionierte nicht. Ich werde nicht informiert über die verschriebenen Medikamente und deren Nebenwirkungen. Mein Vater, dessen Betreuerin ich bin, ist privat versichert, d.h. ich erhalte alle Rezepte um sie zu bezahlen und erhalte auf diesem Weg die notwendigen Informationen, ich laufe immer hinterher. Wichtig sind auch Gespräche mit den Mitarbeitern der Pflegeeinrichtung, die übrigens auch verpflichtet sind Sie über die Medikamente die Ihre Mutter bekommt zu informieren. Ich habe schon erlebt, dass man das sehr widerwillig gemacht hat oder aber keinen Zugriff auf die Daten hatte.

                    Mein Vater wurde von vier Ärzten behandelt, einem Neurologen, einem Psychologen, einem Internisten und einem Urologen, da hatte ich ganz schön zu tun. Kooperativ war nur der Urologe und der Internist.

                    Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter alles Gute und passen Sie auf sich auf!

                    Schöne Grüße, siebenzwerge

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                    • Re: Heimunterbringung


                      Hallo ich bin ein neuling.Bin 57 jahre weiblich, habe meinen Mann seit einer woche im pflegeheim er ist erst 67 jahre alt,viel zu jung für diese schei.......ß, krankheit ( sorry ) im moment helfen mir meine kinder sehr, und mein fast 1 järiges enkelkind. im heim sagten sie wir sollen G...., nicht am 24 dez rausnehmen .da er vielleicht nicht mehr zurück möchte,habe meinen mann zuhause gepflegt da ich noch 3 jahre arbeiten muß ging es nicht mehr er konnte nichts mehr alleine machen. L.G

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                      • Re: Heimunterbringung


                        kann die Ausführungen von Siebenzwerge nur bestätigen. Mit uinserer kleinen Wohngemeinschaft ist es sicherlich viel einfacher die medikamentöse Behandlung zu begleiten. Vorteil heute ist, dass wir uns auf einen Hausarzt "eingeschossen" haben, der eigentlich auch nicht viel von den "üblichen" Medikamenten im Falle einer Alzheimer-Diagnose hält. Gemeinsam mit einem Neurologen "fahren" wir die Neuroleptika etc. schleichend zurück. Dies ist nicht ganz einfach und zunächst mit vielen Überraschungen verbunden (unkrontrolliertes Urinieren, Ausziehen, Desorientierung, Sehrstörungen etc). Sollte man nur angehen, wenn wirklich eine Betreuung rund um die Uhr möglich ist. Für Heime ist ein solcher Weg aufgrund der Personalintensität eigentlich kontraproduktiv - es könnte sogar eine Rückstufung in der Pflegeeinstufung drohen.
                        Wir haben dies bisher nur in 2 Fällen praktiziert - Ausgangsbasis war die Einstellung der Klinik und die Zustandsbeschreibung des Heimes zur Klinikeinweisung.
                        Tippelschritte, langsames Umsetzen von körperlichen Bewegungen, sehr fahrige Bewegungen der Hände, leises Sprechen, typische Zittern einer oder beider Hände, erhöhter Speichelfluß (manchmal für die anderen schon abstoßend - insbesondere bei Tisch während der Mahlzeiten) - kein Zeit- und Ortsgefühl mehr, im Kopf ein Gefühl wie beim Kater - das alles muss nicht krankheitsbedingt sein - vermutlich zu 90 % Nebenwirkung. Momentan sind wir gerade "mittendrin" in der Reduzierung -, vermutlich wird sich das noch auf das kommende Halbjahr ausdehnen.
                        Eines ist wichtig: Information und nochmals Information und dies immer mit den Ergebnissen der Beobachtung abgleichen. Was bei dem einen hilft, kann im eigenen Fall völlig das Gegenteil bewirken. Gerade dieses Forum zeugt davon.

                        Einen schönen Adventssonntag noch
                        lohmar1

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                        • Re: Heimunterbringung


                          Wir feiern in unserer Wohngemeinschaft jetzt das zweite Weihnachten. Auch dieses Mal werden drei Mieter zu Ihren Angehörigen über Weihnachten zu Hause sein; entweder nur am 24. oder über alle Tage. Für die restlichen 2 Mieter (wir sind erst zu 5 Mieter) werden wir dann ein ganz gemütliches Weinachten feiern. Angst/Befürchtung, dass jemand nicht mehr zurück kommen will? Ein klares Nein - weil auch über das Jahr hinweg jeder schon mal für einen Tag oder mehr bei seinen Angehörigen war. Sicherlich ist das Wohnen und der Alltag in einer Haus- und Wohngemeinschaft etwas anderes als ein Heim.
                          In einem Punkt hat das Heim recht - so kurz und wieder zurück nach Hause - ist auch für den Demenzkranken kaum zu verkraften. Jede Veränderung ist ein gravierender Eingriff in die persönliche Orientierung des Betroffenen. Die Reaktionen eines dementen Menschen müssen nicht unbedingt vorhersehbar sein.

                          einen schönen Adventssonntag noch

                          Kommentar


                          • Re: Heimunterbringung


                            Danke ! Heule momentan nur ,weis nicht was ich machen soll das erste weihnachten ohne meinem mann sei 37 jahren.Es ist in wien ein Pflegeheim 5min. von unserer Wohnung bin jeden 2ten tag dort.habe aber immer angst wenn ich hingehe,weil ich nicht weis was mich erwartet?

                            Kommentar


                            • Re: Heimunterbringung


                              ich kann sehr gut Deine Wut auf die Krankheit verstehen. Mein
                              Mann ist im Sept. verstorben und komme mit der Situation noch gar nicht zurecht. Er konnte die letzte zeit kaum noch sprechen
                              und mit dem Essen war es auch sehr schlecht. Ich mußte ihn
                              schweren herzens ins heim geben ( ein Heim nur demenz Kranke ) , da ich mir den Arm brach und ihn ich ihn nicht mehr pflegen konnte.
                              Ich würde Deinen mann zu den Festtagen nicht herausholen ,
                              die Umstellung ist zu groß vielleicht kennt er sich zu Hause auch
                              nicht mehr aus und will wieder weg . Dann haben sie vom Fest auch nichts. Wenn er sich im Heim wohl fühlt würde ich ihn da lassen und besuchen geht , daß er sie wahrnimmt.

                              Es ist eine teuflische Krankheit und die Angehörigen leiden am meisten darunter
                              Trotzdem wünsche ich eine gesegnete Weihnachtszeit alles
                              Gute fürs Neue Jahr.
                              Liebe Früße

                              Kommentar


                              • Re: Heimunterbringung


                                Danke! Ebenfalls. Irgend wie ist es gut zu merken, daß man nicht alleine ist ,das es viele menschen gibt die solche oder ähnliche probleme haben.Alles Gute aus dem winterlichen Wien.

                                Kommentar


                                • Re: Heimunterbringung


                                  Ich kann Sie verstehen und Ihre GEfühlslage nachempfinden. Versetzen Sie sich in die Lage Ihres Mannes und helfen Sie ihm, sich in der neuen Umgebung heimisch zu fühlen (nicht ganz einfach) - Sie müssen lernen los zu lassen - wie die Mutter irgendwann einmal ihre Kinder in das "Leben" entläßt.

                                  Wir haben jetzt unser Mittagessen und Sohn und Schweigertochter einer Bewohnerin verbaschieden sich gerade, weil diese gestern den 60ten der Tochter zusammen gefeiert haben. Das Leben geht wirklich weiter - für beide Seiten.

                                  Liebe Grüße
                                  lohmar1

                                  Kommentar


                                  • Re: Heimunterbringung


                                    Die von Ihnen beschriebenen Symptome traten auch bei meinem Vater auf, einige sind geblieben, andere verschwunden.
                                    Ich habe ein Thema "Medikamentencocktail bei Lewy Body" eröffnet, da kann man nachlesen, was die Ärzte verschrieben haben. Derzeit bekommt er "nur" noch Ebixa, alles andere wurde abgesetzt.

                                    Die Demenz-Kranken sind den Ärzten ausgeliefert, sie kommen mir vor wie Laborratten, an denen man alles ausprobiert und zwar so lange, bis sie die höchste Pflegestufe haben. Nebenwirkungen interessieren nicht, Verschlechterungen die innerhalb kürzester Zeit passieren werden auf die Krankheit geschoben. Setzt man ein Medikament aber ab, dann geht's schnell wieder besser.

                                    Wie kann man einem Kranken, der an Halluzinationen und Wahnvorstellungen leidet, ein Medikament verschreiben, dass diese Symptome noch verstärkt? Fast alle Medikamente die meinem Vater verschrieben wurden haben diese Nebenwirkungen. Um den Patienten dann zu beruhigen wurde Zopiclon verschrieben, dessen häufigste Nebenwirkung Gedächtnisverlust ist ...!

                                    Es ist schon ein Wahnsinn, was sich da zum Teil abspielt. Die Pflegeheime hatten ihre Skandale und sind im Großen und Ganzen besser geworden. Jetzt sollte sich die Politik und die Gesellschaft mit der Verschreibepraxis der Fachärzte beschäftigen. Da liegt meiner Meinung nach der Hase begraben.
                                    Ist man als Betreuer zu aufmüpfig, wird schon mal damit gedroht, die Betreuung überprüfen zu lassen.

                                    Es ist eine eine Gratwanderung, einerseits will man den Menschen helfen, andererseits muss man aufpassen, dass man die Betreuung nicht verliert.

                                    Kommentar


                                    • Re: Heimunterbringung


                                      Danke!und L.G aus wien

                                      Kommentar


                                      • Re: Heimunterbringung


                                        Ich danke allen, die versucht haben zu helfen und mir Mut zu machen. Am 23.12. ist es nun soweit, meine Mutter kommt in eine Pflegeeinrichtung. Ob die Entscheidung falsch oder richtig ist, weiß ich immer noch nicht, aber ich habe gemerkt, dass sie im Krankenhaus ruhiger geworden ist, nicht mehr so misstrauisch und aggresiv. Aber nach Euren Beiträgen kommt mir doch in den Sinn, dass evtl. Medikamente dies bewirkt haben. Jetzt stelle ich mir die Frage, was ist nun gut für sie. Sie drückt mich auf einmal herzlich, wenn ich mich verabschiede und ich geniesse es. Ich habe das Gefühl, dass der ewige Kampf ums "Überleben" für sie vorbei ist. Sie steht nicht mehr früh auf und denkt, dass ein Fremder in ihrer Wohnung war und ihr etwas auf den Tisch gelegt hat, oder die Haustür zugeschlossen und den Schlüssel mitgenommen hat. Dieses "Ebixa" hat der Arzt gleich abgesetzt und ein anderes Medikament eingesetzt. Erst dadurch ist sie ruhiger. Ich hoffe, dass das gut für sie ist. Vielleicht will ICH aber nach all den Kämpfen nur ausruhen. Frohe Weihnachten!

                                        Kommentar


                                        • Re: Heimunterbringung


                                          Hallo,
                                          ich bin ganz neu hier. Mein papa hat seit ca. zwei ein halb jahren Alzheimer. Momentan ist er in einer geschlossenen Abteilung eines Bezirkskrankenhauses.Ich habe den Eindruck die können ihm auch nicht richtig helfen. er hat Angstzustände und fühlt sich teilweise verfolgt. Wenn er dann rausgehen will fixieren Sie ihn immer wieder. Gibt es eigentlich wirkliche Speziallisten für diese Krankheit? Wie lange dauert das ungefähr bis die tabletten wirken?

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                                          • Re: Heimunterbringung


                                            hallo papa1,
                                            die Tabletten wirken - mit Sicherheit - nur nicht immer so, wie wann will. Die info's sind einfach wirklich zu dünn, um etwas hilfeiches sagen zu können. In NRW gibt es zahlreiche Alternativen in Form von Wohngemeinschaften - ähnlich wie unsere. Unser letzter "Neuzugang" hatte folgende Diagnose vom Heim:
                                            extreme Weglauftendenz
                                            Hallunizationen - Angstbilder - Angstzustände
                                            Tag- und Nachtrhythmus gestört
                                            keiner Orientierung
                                            körperlich ziemlich hilflos
                                            unkontrolliertes Urinieren und Entkleiden
                                            Zittern, Parkinson-Verdacht
                                            ..... usw
                                            Empfehlung: beschützter Wohnbereich (= geschlossene Abteilung)

                                            Auf Wunsch der Tocher haben wir einem "Probewohnen" zunächst für die Dauer von 6 Monaten zugestimmt.

                                            Ergebnis:
                                            Ausschleichen von 2 Neuroleptika und 1 Schlaftablette

                                            Weglauftendenz: überhaupt kein Ansatz
                                            unkotrolliertes Urinieren : vielleicht noch einmal in der Woche
                                            Halu's überhaupt keine mehr
                                            Eindruck der Tochter: so wach und mit so fester Stimme war der Vater seit 3 Jahren nicht mehr - Vater kann sogar wieder mit ihr telefonieren.
                                            Der WEg zurück zur Normalität ist sehr betreuungsintensiv - und sollte nur mit erfahrenen Betreuern beschritten werden.

                                            Wer nicht gerade die Pharmaindustrie vertritt (wie unser Hausarzt) wird bestätigen, dass die ganzen Tablettenflut nicht viel bringt. Im GEgenteil.
                                            Vielleicht mal den Link http://www.maks-aktiv.de
                                            Es geht auch anders - und dieser Weg ist unsere Philosophie (übrigens: gewisse Medis sind schon notwendig - wir sind hier nicht realitätsfern).

                                            Es wird nur selten geglaubt - aber eine Tagesstruktur mit fortwährender Kommunikation über alle Bereiche hinweg ist immer noch der bessere Weg.

                                            LG
                                            lohmar1

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                                            • Re: Heimunterbringung


                                              Danke für die Info, tut gut zu hören.
                                              bei uns in bayern gibt es solche kleinen "HEIME" noch nicht zu oft. Leider.
                                              Momentan geht es meinen Papa ein bischen besser, er hatte seit ein paar Tagen keinen Aussetzter mehr, das gibt ein bischen Hoffnung das die Tabletten wirken. Ich weiß aber auch es kann ganz schnell wieder anders werden.
                                              An Weihnachten durften wir sogar ein bischen mit ihm raus spazieren gehen, das hat ihm gut gefallen. Wir besuchen ihn jeden Tag und er kennt uns meistens.
                                              Die Ärztinn meint aber immer noch er gehört in eine geschlossene abteilung und das will ich ihm ersparen so weit es geht. Er war immer gerne im Garten und draußen.tag
                                              Momentan ist jeder gute Tag von ihm ein guter Tag für uns.
                                              Danke nochmal Papa 1

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                                              • Re: Heimunterbringung


                                                Das mit der geschlossenen Abtielung - es gibt dann keinen Weg mehr zurück. Daher die Entscheidung/den Vorschlag hinterfragen - meistens geht es darum, den Pflegeaufwand zu minimieren. In vielen Fällen geht auch die Kontrolle über die Tablettengabe verloren. Je mehr man sich als Angehöriger kümmert, um so größer sind die Chancen, sich etwas mehr an Betreuung/Pflege zu sichern (geht aber zu Lasten der übrigen - eigentlich nicht im Sinne der anderen).

                                                lohmar1

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                                                • Re: Heimunterbringung


                                                  Hallo,

                                                  warum gibt es keinen Weg mehr zurück? Ich kenn mich ja noch nicht so gut aus, kannst du mir das bitte erklären.
                                                  Natürlich werden wir uns auch dort kümmern, da hab ich schon nachgefragt ob ich ihn dann auch mal duschen oder baden könnte, wenn er gerade mal will. Meine Mutter ist die Betreuerinn und ihr müßten sie doch Auskunft über die tabletten geben oder?
                                                  Da ist noch soviel zu lernen.
                                                  danke
                                                  papa1

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