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Hilfe! Mein Vater...

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  • Hilfe! Mein Vater...

    Hallo,

    mein Vater ( 79) hatte vor ca 4 jahren einen Schlaganfall und ist seit vergesslich geworden. Es wird immer Schlimmer. Manchmal denke ich ich habe zwei Väter im Haus, einen der alles weiss und einen der mir total fremd ist. Manchmal sizt er da und fragt meine Mutter wer Sie überhaupt sei... Stellt alle 10 Minuten die selbe Frage usw. Es ist schwierig aber wir versuchen damit klar zu kommen.
    Sein Arzt hat ihm Aricept verschrieben, war ziemlich teuer muss ich sagen. Er ist richtig agressiv und unruhig geworden und es wird nicht besser.
    Das beste kommt, sein Arzt hat ihm letzte Woche Viagra verschrieben, meine Mutter hat das Rezept natürlich sofort zerstückelt und ist zum Arzt gerannt um zu fragen wieso er einem Herzkranken Zuckerkranken usw usw Mann sowas verschreibt, da Viagra ja auch Nebenwirkungen hat... Der meinte er müsse das. Irgendwie hat meine Mutter das gefühl sich raushalten zu müssen, da der Arzt ja eh alles besser weiss..
    Ich habe nun im Internet gelesen das Arizept ein Medikament ist welches kaum hilft und nur teuer ist.
    Ich habe meiner Mutter geraten den Arzt zu wechseln und vorallem wegen dem Aricept nochmal nachzufragen.
    Eine bekannte hat uns empfohlen getrocknete Traubenkerne zu mahlen und ihm täglich einen löffel mit joghurt vermischt zu geben, darüber habe ich auch was gelesen schaden wird es kaum aber ob es was bringt weiss ich nicht.
    Was meint ihr sollten wir tun? Den Arzt wechseln und weg von dem Aricept?
    Und was denkt ihr über diesen Arzt der trotz der Krankheiten meines Vaters Viagra verschreibt?


  • Re: Hilfe! Mein Vater...


    Hallo filizmertcan,

    so wie Sie es beschreiben, leidet Ihr Vater - bedingt durch die Schlaganfallereignisse - an einer demenziellen Erkrankung. Dies sollte nicht unbehandelt bleiben. Aricept gehört zu den Cholinesterasehemmern und ist an sich ein gutes Medikament. Allerdings schlägt nicht jedes Medikament bei jedem gleich gut an.

    Bei meinem Vater haben wir Exelon (ebenfalls ein Cholinesterasehemmer) mit Erfolg eingesetzt. Es hat uns 2 kostbare Jahre nahezu normalen Lebens geschenkt. Inzwischen bekommt er es als Pflaster, da es mit dem Schlucken von Medis nicht mehr klappt.

    Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für diese Medikamente. Rufen Sie dort an und sprechen Sie mit Ihrem Sachgearbeiter. Falls der Arzt Ihnen nur ein Privatrezept ausgestellt hat, sollten Sie möglicherweise wechseln - am sichersten zu einem Neurologen.

    Weitere Versuche können Sie mit Gingko Biloba, hochdosiertem Lecithin, Folsäure, Vitamin E, Kupferorotat u.a. machen. Sehr wichtig ist eine hohe Flüssigkeitszufuhr (2 Liter am Tag) und eine vitaminreiche Ernährung. Wenn Sie weitere Hinweise möchten, kontakten Sie mich wieder.

    Was die gemahlenen Traubenkerne angeht, so geht es Ihrer Bekannten wohl um das OPC, das in ihnen enthalten ist. Dies bekommen Sie besser standardisiert als Fertigprodukt. All diese Nahrungsergänzungsmittel müssen Sie aber aus eigener Tasche tragen. Gingko wird an und an auch vom Arzt verschrieben.

    Viagra halte ich im Falle Ihres Vaters - bei den beschriebenen Vorerkrankungen - für völlig unangebracht. Suchen Sie einen Facharzt (Neurologen) oder eine Gedächtnisambulanz einer Klinik auf.

    Mit den besten Wünschen
    Leona

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    • Re: Hilfe! Mein Vater...


      Sehr geehrte/r filizmertcan,

      Aricept ist eines von mehreren für die Alzheimer-Demenz zugelassenen Präparaten, die Wirksamkeit bei einer vaskulären Demenz ist nicht gut genug belegt, als daß es für eine Zulassung bis her gereicht hätte. Dennoch kann in vielen Fällen eine begleitende Alzheimer-Erkrankung nicht ausgeschlossen werden, so daß ein Therapieversuch häufig nicht verkehrt ist. In keinem Falle sollten Sie das Medikament bezahlen, da es von den Kassen übernommen wird. Ihr Arzt sollte Sie darauf hingewiesen haben. Auch ich bin der Meinung, daß es sich bei diesem um einen Facharzt für Neurologie oder Nervenheilkunde handeln sollte. Für Ginkgo und verschiedene Nahrungsergänzungsmittel liegen entweder keine ausreichenden oder sogar negative Daten bezügl. einer Wirksamkeit vor, so daß ich einen entsprechenden Einsatz nicht empfehle. Die Einnahme von hohen Dosen Vitamin E führte sogar in einer großen Studie von 2004 zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
      Der Einsatz des Präparates Viagra ist bei bestimmten Herzerkrankungen nicht ungefährlich. Sie sollten mit Ihrem Vater einen Internisten oder Urologen aufsuchen und bezüglich der Unbedenklichkeit in seinem speziellen Fall befragen.

      Mit freundlichen Grüßen,

      Spruth

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